Was lest Ihr grade?

Hawkeye

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Gerade begonnen:

Andreas Kabus - Auftrag Windrose (Der militärische Geheimdienst der DDR) amazon

Erstes Urteil nach knapp 20 von 235 Seiten: bisher noch ziemlich oberflächlich.
 

LStrike

Großmeister
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Habe gestern die Lektüre von Semana Santa unterbrochen für
Alan Weismans "Die Welt ohne uns"
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Erster eindruck nach 100 Seiten:
Sehr interessant geschrieben, mit vielen Erläuterungen zu Entwicklungen in der Vergangenheit und den daraus möglichen Entwicklungen der Zukunft nicht nur bezogen auf unsere Bauten, sondern auch auf Flora und Fauna. Auch stellt er einige interessante Theorien auf, leider bisher recht wenige, wie die Welt aussehen könnte, hätte die Entwicklung des Menschen nicht oder anders statt gefunden.

Wer Interesse an einem solchen Gedankenexperiment hat, für den glaube ich ist dieses Buch genau richtig.

LStrike

Die offizielle Website wurde schon gepostet, ich wiederhole sie hier aber noch einmal:
http://www.worldwithoutus.com
 
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Nietzsche - Also Sprach Zarathustra

Teilweise schwierig. Keine geeignete Bettlektüre, eher etwas fürs Studium.

Z
 

Malakim

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Z schrieb:
Nietzsche - Also Sprach Zarathustra

Teilweise schwierig. Keine geeignete Bettlektüre, eher etwas fürs Studium.

Z

Dabei schreibt der Mann doch so schön Aphoristisch, das kommt (zumindest) meiner Denkweise entgegen.

Kant z.B. schreibt imhO viel komplizierter (man merkt das der Typ in Latein gedacht hat bei dem Satzbau ^^)
 
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Gerade die ganzen Aphorismen finde ich teils überzogen, teils nicht leicht zu entziffern. Sieht wohl jeder anders.

Z
 

Laokoon

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Ein Autor, drei recht schöne Bücher... In letzter Zeit habe ich mit dem kurzen Stöbern in Buchhandlungen doch recht Glück gehabt. Ich bin auf ein Buch von Ismail Kadare gestoßen und bin seitdem sehr gut von seinen Büchern unterhalten worden. Seine Bücher behandeln verschiedene Aspekte der Gesellschaft und Geschichte Albaniens, flüssig erzählt und mit leichtem Humor aber vor allem melancholischer Tragik gewürzt. Letztere wirkte auf mich aber nicht erdrückend, wie in unausweichlichen griechischen Tragödien, sondern hat ihren eigenen Lauf, dem ich mich nicht entziehen konnte.

Der General der toten Armee beschreibt die Reise eines ausländischen Generals und seines Priesters, die von ihrer Regierung nach Albanien entsandt worden sind, um die vor Jahren im 2. Weltkrieg dort gefallenen Soldaten zu exhumieren und heimzuholen. Die Tristesse der albanischen Berge und die vielen individuellen Schicksale der Gefallenen, die sich den beiden und dem Leser eröffnen, lassen ebendiesem einen tieferen Blick auf den letzten großen Krieg zu, als das meist recht oberflächliche Wissen über die großen bekannten Kriegsschauplätze.

Das verflixte Jahr zeigt, wenn auch nicht ganz historisch stimmig, die Situation "Albaniens", das kurz vor dem 1. Weltkrieg kein eigener Staat, sondern im Zuge des Berliner Kongresses ein Spielball verschiedener europäischer Mächte war, die ihre Interessen gesichert wissen wollten. Dazu kommen noch die uneinheitliche albanische Nationalbewegung und die zum Osmanischen Reich gerichteten Bestrebungen albanisch-türkischer Generäle. Der vom Berliner Kongress einesetzte König Albaniens, Prinz Wilhelm zu Wied, vermag diesen chaotischen Zuständen kaum Ordnung zu schaffen.
Ismail Kadare kam es in diesem Buch wohl bewusst nicht auf die genaue Chronologie, sondern die Darstellung dieses wirren und teilweise richtig abstrus wirkenden Zustandes an, den er wirklich sehr gut in die Gedanken des Lesers transferienen kann.

Der zerissene April, das dritte Buch, dass ich heute gerade angefangen habe zu lesen, verspricht noch interessanter zu werden. Es geht um eine Form des alten albanischen Rechts, den Kanun, der unter anderem die genauen Bestimmungen der im früheren Albanien weit verbreiteten (und heute anscheinend wieder populärer werdenden)Blutrache beschreibt.
Gjorg von den Berisha (spricht sich: Dschjorg von den Berischa) hat den Spross einer mit seiner Familie schon lange verfeindeten Familie getötet, um wiederum seinen von diesen getöteten Bruder zu rächen. Lange hat er in der Kälte des ausgehenden Winters warten müssen, bis ihm jener Mann vor den Lauf seines Gewehres kam, rief ihn, nach altem unumstößlichen Brauch beim Namen an, und schoss. Schon einmal hat er auf ihn geschossen, ihn jedoch nur verwundet. Die im Alten Recht festgelegte Sühne für diese Verwundung hat seine Familie wirtschaftlich fast ruiniert. Auf das Töten im Zuge der Blutrache gibt es jedoch keine Bestrafung....
Der Beginn des Romans ist sehr eindrucksvoll erzählt, und würde ich euch nicht gerade schreiben, würde ich ihn wohl weiter verschlingen...Wirklich sehr beeindruckend.

Alle genannten Bücher sind im Fischer-Verlag erhältlich.
 

Aphorismus

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Ich habe gerade seit langer Zeit mal wieder einen Krimi gelesen und fand den entgegen meiner Erwartung so richtig gut:

Fred Vargas - Es geht noch ein Zug von der Gare du Nord
 

balu23

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Laokoon schrieb:
Ein Autor, drei recht schöne Bücher... In letzter Zeit habe ich mit dem kurzen Stöbern in Buchhandlungen doch recht Glück gehabt. Ich bin auf ein Buch von Ismail Kadare gestoßen und bin seitdem sehr gut von seinen Büchern unterhalten worden. Seine Bücher behandeln verschiedene Aspekte der Gesellschaft und Geschichte Albaniens, flüssig erzählt und mit leichtem Humor aber vor allem melancholischer Tragik gewürzt. Letztere wirkte auf mich aber nicht erdrückend, wie in unausweichlichen griechischen Tragödien, sondern hat ihren eigenen Lauf, dem ich mich nicht entziehen konnte.

Da kann ich nur zustimmen.
Wunderbare Bücher.
Habe im Vorjahr "Der Nachfolger" gelesen, mein persönliches Buch des Jahres 2006.
Heuer ist "Spiritus" erschienen. Sehr komplex. Hat mich zum Lesen von Cechovs "Die Möwe" verleitet. Unbedingt empfehlenswert.
 

Laokoon

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Der Nachfolger wird bei mir mal auf die Wanted-Liste gesetzt...

Vor einigen Tagen habe ich Schiffbruch mit Tiger von Yann Martel gelesen. Sehr lustig, sehr gut zu lesen, und durchaus auf einem konstanten Niveau.

Pi Patel, der Hindu, Muslim und Christ ist, zieht mit seiner Familie vom indischen Pondicherry nach Kanada. Bei der Überfahrt erleidet er jedoch Schiffbruch und muss sich sein Rettungsboot mit einer Hyäne, einem Zebra, einem Orang-Utan und - einem bengalischen Tiger teilen. Der Anfang einer ungeheuren Odysee.

Gerade lese ich Im Banne des Giganten von Joe Simpson. Er erzählt über seine Erfahrungen beim Eisklettern und Bergsteigen und seinem Bestreben, aufgrund der sich in seinem Bekanntenkreis anhäufenden Todesfälle in diesem Milieu damit aufzuhören. Nur ein paar Routen will er zum Ausklingen noch durchziehen...

Grandioses Buch, soviel ist nach 134 Seiten klar. Ich bekomme wieder richtig Lust auf Klettern. Schmacht.
 

agentP

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Vor einigen Tagen habe ich Schiffbruch mit Tiger von Yann Martel gelesen. Sehr lustig, sehr gut zu lesen, und durchaus auf einem konstanten Niveau.
Super. Das habe ich vor ein paar Jahren im Urlaub gelesen und fand es auch ziemlich toll.

Aktuell:

Spirou und Fantasio Bände I-V

Habe neulich zufällig ein Heft in die Finger gekriegt und mich erinnert wie sehr ich die früher geliebt habe (Pips regiert einfach!). Daraufhin habe ich die ersten 5 Bde. besorgen und erfolgreich meinen Sohn infizieren müssen.
 

deTommy

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"i, lucifer" von glen duncan

einfach köstlich, wie sich der teufel als mensch verhält und vor allem seine ansichten über gott und die welt
 

Malakim

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Ich lese gerade Notas

Nicolas Gomez Davila hat sich zu unglaublich vielen Dingen Gedanken gemacht und diese glasklar und exakt zu Papier gebracht. Toll!

Man muß allerdings aphoristische Philosophie mögen!
:mrgreen:
 

Malakim

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Ein_Liberaler schrieb:
Muß man nicht auch verdammt konservativ sein?

Warum sollte eine durchdacht formulierte Idee eine bestimmte politische Ausrichtung benötigen um sie als Anregung zum selber denken zu nehmen?

Welche Richtung mein eigenes Denken dann nimmt liegt ja bei mir.

:gruebel:
 

Malakim

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Ein_Liberaler schrieb:
Ich meine nur, daß viele Davila für unerträglich reaktionär halten.

Hm, mir ist es noch nicht in den Sinn gekommen philosophische Betrachtungen in einen politischen Hintergrund einzuordnen. Einiges ist sicherlich politisch gemeint und davon auch einiges konservativ oder sogar reaktionär, aber wie gesagt, was der Leser daraus dann macht ist ja eine andere Frage.

:roll:

Evtl. bin ich selber zu unpolitisch um Davila für "unerträglich reaktionär" zu halten.

:wink:

@Aphorismus
Wie liest sich Martin Heidegger so? Von dem habe ich noch garnichts gelesen.
 

Ein_Liberaler

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"Nur aus dem Schwert und aus dem Weizen strömt das Geld ohne Schandfleck."

Konservatismus muß nicht politisch sein.
 

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