Was lest Ihr grade?

agentP

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aphorismus schrieb:
Matt Ruff - Ich und die anderen
Den habe ich im Urlaub auch gelesen, aber er hat mir nicht so gut gefallen wie "G.A.S" und schon gar nicht wie "Fool On The Hill".
Mein Urlaubsfavorit war hingegen eindeutig: Jonathan Lethem - "Festung der Einsamkeit". Wer wissen will, wie das damals war in den 70 ern Brooklyn, als irgendwelche Leute anfingen, die Wände zu besprühen, als Soundsystems über obskure Funkplatten rhytmischen Sprechgesang platzierten, als, "lange bevor die Beastie Boys das populär machten, nur ganz wenige Weisse 'Yo!' sagten", der sollte das unbedingt lesen.
 

Aphorismus

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agentp schrieb:
Den habe ich im Urlaub auch gelesen, aber er hat mir nicht so gut gefallen wie "G.A.S" und schon gar nicht wie "Fool On The Hill".

Lustig - ich habe im Urlaub erst versucht die G.A.S.-Trilogie zu lesen und bin dabei immer wieder eingepennt. (Sogar tagsüber.) :oops: :lol:

Hab's dann weggelegt und fand "Ich und die Anderen" auf Anhieb klasse. Dementsprechend waren die 500-nochwas Seiten auch nach dreieinhalb Tagen weg.

Fool on the Hill fand ich vor sieben Jahren oder so, als ich's gelesen habe, auch super, nur mit den Herr-der-Ringe-Witzen konnte ich nix anfangen, da ich mich beharrlich weigere Herr der Ringe und Star Wars in irgendeiner Form mit meiner Aufmerksamkeit zu würdigen. :wink:

agentp schrieb:
Mein Urlaubsfavorit war hingegen eindeutig: Jonathan Lethem - "Festung der Einsamkeit". Wer wissen will, wie das damals war in den 70 ern Brooklyn, als irgendwelche Leute anfingen, die Wände zu besprühen, als Soundsystems über obskure Funkplatten rhytmischen Sprechgesang platzierten, als, "lange bevor die Beastie Boys das populär machten, nur ganz wenige Weisse "Yo!" sagten, der sollte das unbedingt lesen.

DAS klingt gut!

Synchronizität:

EVO schrieb:
Für die nächsten Tage: Albert Camus: Der Fremde, Rainer M. Rilke: Duineser Elegien und Sun Tsu: Die Kunst des Krieges (um mich hier auch mal behaupten zu können ).

Habe mich im Urlaub mit der Lady gestritten, die mir den Matt Ruff (s.o.) großzügigerweise trotzdem geliehen hat. Und durfte mir dabei anhören, dass sie sich fühlen würde wie Albert Camus Der Fremde und ich das mal lesen solle. Die Rilke-Monografie, die ich ihr wie versprochen mitgebracht hatte, fand sie auch super. (Ich hasse Rilke - das hätte ein Zeichen sein sollen.)

Zu guter Letzt:

_Dark_ schrieb:
als moralapostel würde ich ihn allerdings echt nicht bezeichnen.. wie kommst du darauf?

Correct me if I'm wrong, aber hat der Gute auch nur ein Buch ohne erhobenen Zeigefinger geschrieben? Ohne Feindbild? "Jugend ohne Gott", Der Spießer usw.
 

Malakim

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@Aphorism
AUA AUA . Das BUCH "Herr der Ringe" in einem Atemzug mit dem Machwerk "Starwars" zu verdammen tut mir weh.

8O
 

Ehemaliger_User

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holo schrieb:
EVO schrieb:
Sun Tsu: Die Kunst des Krieges (um mich hier auch mal behaupten zu können :wink: ).
Das ist gar nicht so einfach. Durch die Übersetzung aus dem Chinesischen in das Englische und dann auch noch in Deutsch - da wird es schwierig, eine Mentalität und die Lehre des Sunzi auch richtig zu verstehen (was einem Europäer ohnehin schwer fallen dürfte).
Ja, da hast du recht. Liegt die Originalversion eigentlich noch vor? Wenn ja, frage ich mich, warum es keine Neuübersetzung gibt. Wobei das natürlich auch nur ein Kompromiss wäre. Jedoch möchte ich für dieses Büchlein nicht unbedingt gleich chinesisch lernen... Außerdem ist uns Europäern, wie du schon sagtest, das Eindringen in fernöstliche Gedankengänge natürlich nur unter großem Vorbehalt möglich, schließlich haben sich unsere Kulturen, soweit ich weiß, jahrtausendelang nicht getroffen. Daher halte ich den aktuellen hiesigen Trend, mit Zens und Chis und allem, was irgendwie asiatisch klingt, wahllos um sich zu werfen, für eine grenzwärtig dumme Modeerscheinung. Doch, als Fazit und plausible Erklärung: Clausewitz ist mir im Moment einfach zu umfangreich. :roll:

Aphorismus schrieb:
Schade. Dann kannst du dir Camus übrigens sparen.
 

dkR

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hm, meiner Meinung nach kann man Sun Tsu: Die Kunst des Krieges in zwei Thesen zusammenfassen:
1) Greife nur an, wenn du nicht verlieren kannst.
2) Anderenfalls warte auf Verstärkung.
Der Rest des Buches liefert Fallbeispiele für These 1 und liese sich mit "Grundlagen für den Menschenverstand Teil I" betiteln.
Toll.
Clausewitz hingegen ist wesentlich intelligenter, nur übel zu lesen.

Ich lese Darwin: The origin of species dritte Auflage
 

Aphorismus

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Malakim schrieb:
@Aphorism
AUA AUA . Das BUCH "Herr der Ringe" in einem Atemzug mit dem Machwerk "Starwars" zu verdammen tut mir weh.

Ach was, alles Fanatsy-Schmu, den man entweder mit 14 oder gar nicht lesen sollte. :p

EVO schrieb:
Aphorismus schrieb:

Schade. Dann kannst du dir Camus übrigens sparen.

Öhm... :gruebel:

Wieso? Was hat Rilke mit Camus zu tun?
 

Malakim

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dkR schrieb:
Clausewitz hingegen ist wesentlich intelligenter, nur übel zu lesen.

Das kann ich bestätigen. Mir hat Clausewitz "Vom Kriege" auch gut gefallen ;)

Auch gut zu diesem Thema finde ich die Bücher von Basil Henry Liddell Hart.

@Aphorismus
Ich denke Du unterschätzt das Buch (!) Der Herr der Ringe ;)
 

Aphorismus

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Ich weeeeiiiß - das erzählen mir alle :roll:

Aber ich schaffe wirklich nicht mehr als vierzig Seiten, bevor ich resigniert den Kopf schüttele und das Ding - mal wieder - zur Seite lege. Läßt mich einfach völlig kalt. Komplett. Da kannst du mich auch genau so gut vor die Teletubbys setzen. :wink:

Es gibt Bücher, auf die man sich einlassen wollen muss, sonst bringt's nix. Illuminatus! ist auch so'n Fall. Ich verstehe da jeden, dem das zu anstrengend wird. Aber ehrlich gesagt verstehe ich nicht, wieso das mit "herr der Ringe" offenbar sehr viel weniger Leute so geht. Da komme ich mir richtig wie ein Außenseiter vor, so als ob mir das Hobbid-Gen fehlt oder so. Aber Gott sei Dank ist ja der Hype (wegen der Verfilmung) vorbei. :D

Auch da galt: ersten Teil gesehen, für visuell ansprechend aber totlangweilig befunden. Für Harry Potter gilt übrigens das gleiche und ja - ich habe beides nur angelesen und habe deswegen keine Ahnung aber schmeiße es trotzdem in einen Pott.

Nur, dass die Roans einfach nur Kohle machen will, während der Tolkien offenbar 'nen ziemlichen Sockenschuss hatte.
 

Malakim

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Agarthe

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Aphorismus schrieb:
Ich weeeeiiiß - das erzählen mir alle :roll:

Aber ich schaffe wirklich nicht mehr als vierzig Seiten, bevor ich resigniert den Kopf schüttele und das Ding - mal wieder - zur Seite lege. Läßt mich einfach völlig kalt. Komplett. Da kannst du mich auch genau so gut vor die Teletubbys setzen. :wink:

Fuenfzig. Ich habe fünfzig Seiten geschafft und dann aufgegeben. Du bist nicht allein... :wink:

Derzeit und in Kürze in der Begutachtung:

Charles Bukowski: Love is a dog from hell

Max Goldt: Der Krapfen auf dem Sims

Frank Schätzing: Tod und Teufel
 

erik

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@aphorismus

Erstaunt mich immer wieder, wie schnell Leute falsche Informationen verbreiten, und selber für bare Münze halten

Da muß ich mal eine Lanze für Ödön von Horvath brechen.

Also erstens hat er sich "Schneewittchen und die sieben Zwerge" angeschaut, bambi kam nämlich erst 1942 raus, da war Ödön schon lange tot.
Zweitens hatte ernicht eine Tüte voller Pornos dabei, sondern man hat in seinem Mantel erotische Fotos gefunden. (Das ist schon ein Unterschied in der Darstellung, finde ich jedenfalls)

Und den Moralapostel kann ich nun gar nicht verstehen, denn Horvath beschreibt einfach nur wunderschön die Gedanken von ganz normalen Menschen.

Aber vielleicht ist dein Nick ja einfach auch nur (Lese)programm und du tust dich mit allem schwer, was über einen Zweizeiler hinausgeht?
:twisted:

@dark
Ich kann Dir von ihm noch "36 Stunden" empfehlen, das hat später in abgewandelter Form Eingang in den "Ewigen Spießer" gefunden.
Und guck doch mal in seiner "Sportmärchen" rein, wenn du dich mit den Dramen so schwer tust.
 

Aphorismus

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Och, bis jetzt hat eigentlich so gut wie alles, was im "Ultimativen Handbuch des unnützen Wissens" stand, gestimmt.

Bambi und Schneewittchen - my bad. Erotische Bilder im Mantel vs. Tasche voller Pornos - my bad. Aber hast du dazu eine Quelle? Du weißt ja scheinbar gut bescheid und - wer weiß - vielleicht gibt es dazu sogar Literatur, die besser ist das das Ultimative Handbuch?

erik schrieb:
Und den Moralapostel kann ich nun gar nicht verstehen, denn Horvath beschreibt einfach nur wunderschön die Gedanken von ganz normalen Menschen.

Normalen Menschen, die gegen irgendetwas ankämpfen, das durch und durch schlecht ist. :ironie: Wem's gefällt - ist eben eine schrittweise Entwicklung. Gabschließlich zunächst auch nur Schwarz-Weiß-Fernsehen, wieso nicht auch schwarz-weiß-gut-böse Stories?

erik schrieb:
Aber vielleicht ist dein Nick ja einfach auch nur (Lese)programm und du tust dich mit allem schwer, was über einen Zweizeiler hinausgeht?

In der Tat bin ich ein wählerischer Leser. Hat aber mit der Länge nix zu tun - dann schon eher mit Stil, Thema und (subjektivem) Unterhaltungswert.

Am liebsten mag ich Antonio Tabucchi, Tom Robbins, Mark Twain, Umberto Eco...
 

_Dark_

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@Erik

die 36 stunden habe ich auch angelesen, weil ich vom spießer die suhrkamp-ausgabe mit beiden stücken drin habe..
aber wenn man erst den spießer liest, gibts nicht mehr wirklich was neues zu entdecken.. die sportmärchen werde ich mir gleich mal besorgen, ich wusste nur bisher nicht, dass es die gibt :wink:

ich kann Erik übrigens echt nur zustimmen, was den sog. erhobenen zeigefinger angeht... horvath kritisiert ja nicht offen, er beschreibt einfach nur oder führt gewisse gedanken und zustände durch einfachste ausdruckweise ad absurdum.. wie im spießer das gespräch zwischen dem major und dem zweiten mitreisenden, in dem sich der eine rühmt, wie er mit einer gruppe einen juden verprügelt hat..
das ganze ist schon sehr schwarz weiß, aber ich finde nicht, dass es eine vereinfachte darstellung ist, eher satirisch
 

ConspirIsee

Meister
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Im Moment:


Len Deighton - Gedrillt (Teil der Bernard Samson Reihe)

Steve Kenson - Giftmischer (Roman aus der Shadowrunreihe)

Douglas Adams - die Letzten ihrer Art.
 

erik

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@aphorismus

ich hoffe Du siehst es mir nach, ich wollte nicht deinen lesehunger in Frage stellen, sondern dein Nick verführt einfach dazu, dich nur kurze Texte lesen zu lassen....

Zu Horvaths Tod und dem Kinoprogramm hier ein Link.

Zum Taschen- oder Mantelinhalt kann ich im Moment keine Quelle liefern, da ich das Material aus meinem Horvath Hauptseminar gerade nicht mehr griffbereit habe. Wenn es dich brennend interessiert kann ich aber versuchen die entsprechende Stelle zu finden. ich meine dass es entweder in der RoRoRo Monographie "Horvath" zu finden war oder in einem der Standardwerke von Traugott Krischke über sein Leben.

Und zwar erstaunlicherweise nicht an den Passagen wo es um den Unfalltod selbst ging (sviel Pietät wahren dann alle) sondern ich meine mich zu erinnern dass es in einem Kapitel über "Horvath und die Frauen" zu finden war.
 

Ehemaliger_User

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Aphorismus schrieb:
Öhm... :gruebel:

Wieso? Was hat Rilke mit Camus zu tun?
Die Grundeinstellung. Wenn Camus sagt, der Mensch sei sich selbst und der Welt fremd, und Rilke von Einsamkeit schreibt, dann ähneln sich, meiner Meinung nach, wesentliche Aspekte.
 

Aphorismus

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Ah so. Naja, hatte eh nicht vor den Camus in nächster Zeit zu lesen, trotz des Ratschlags meiner Freundin. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob meine Abneigung gegenüber Rilke wirklich etwas mit dessen Position gegenüber Einsamkeit zu tun hat. Vielleicht ist mir auch einfach die Sprache zu... Rilkig.
 

Laokoon

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Bernhard Schlink - Der Vorleser

Gut zu lesender Roman und ganz interessant...
 

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