Privatisierung des Krieges

agentP

Forenlegende
Registriert
10. April 2002
Beiträge
10.115
Ein großer Teil der Arbeitnehmer sind überhaupt nicht versichert, weil sie sich das schlicht nicht leisten können. Andere sind krankenversichert - und jonglieren mit ihren Verträgen herum, weil die alles mögliche ausschließen.
ca. 17% sind nicht versichert, das würde ich eher einen "kleinen Teil" nennen, denn einen "grossen Teil". Für die unter diesen 17% die tatsächlich kein Einkommen haben, gibt es die staatliche Gesundheitsfürsorge und die ist meines Wissens bei den Bundesstaaten aufgehangen und unterscheidet sich von Staat zu Staat in ihrer Qualität und in ihrem Umfang.
Nichtsdestotrotz kränkelt das Gesundheitssystem in den USA, aber das liegt wenn überhaupt zumindest nicht alleine daran, dass es keine (zentral)staatliche Zwangsversicherung gibt.
 

Ein_Liberaler

Forenlegende
Registriert
14. September 2003
Beiträge
9.777
Und weil Leute verdursten könnten, weil sie sich ihre drei Liter Wasser am Tag nicht leisten können, muß die Wasserversorgung in Staatshand bleiben?
 

Angel of Seven

Ehrenmitglied
Registriert
23. Juli 2002
Beiträge
3.560
agentP schrieb:
Computer! Computer sind heute unverzichtbar geworden. Da sollte es ein staatliches Monopol geben und natürlich das Internet, das sollte auch verstaatlicht werden, gerne auch samt Leitungen.

Ha Ha.. du weißt genau das Computer nicht lebensnotwendig sind... die jüngsten Entwicklungen zb. auf dem Energiemarkt zeigen eindeutig das aufgrund der allgemeinen Notwendigkeit eines Stromanschlusses sich die Konzerne unglaubliche Gewinne in die Taschen stopfen um die Aktionäre zu befriedigen.
Und wie wichtig die "Leitungen" sind um den Versorgungspreis zu manipulieren sollte jedem Interessierten klar sein.
In die Netze wird nur noch wenig investiert um mehr Gewinne abzuschöpfen.
Zudem... wenn ein gewinnorientiertes Unternehmen die kommunalen Wassernetze aufkauft kann mir keiner erzählen das nun mehr Geld in die Infrastruktur der Versorgung gesteckt wird und der Wasserpreis nun billiger wird. Es gibt so viele negative Beispiele wenn Unternehmen an "lebensnotwendigen Dingen" Profit erzielen wollen... bitte erspar mir den üblichen sonst folgenden Quellentanz... :)

Außerdem schwebt mir nicht ein staatliches Monopol vor... sondern bei Lebenswichtigen Dingen eher ein art von "kompetenter Komission" die die Versorgung der Bürger zu möglichtst günstigen Preisen sicher stellt, ohne in die roten Zahlen zu geraten.


LG


AoS
 

antimarionette

Meister
Registriert
19. Mai 2002
Beiträge
336
agentP schrieb:
Sie kann deshalb nur begrenzt Einfluß nehmen, weil sie an Gesetze und eine Verfassung gebunden ist und das ist auch gut so, denn alles andere wäre Willkürherrschaft. Wenn die Gesetze nix taugen, dann kann der Gesetzgeber sie ändern und dann kann die Regierung das nächste mal vielleicht mehr Einfluß nehmen. So funktioniert das nun mal in einem Rechtsstaat mit Gewaltenteilung und pipapo.
Das habe ich nicht gemeint. Gesetze bringen mittlerweile einfach nichts mehr. Siehe Unternehmenssteuerreform. Die großen Konzerne sind zu autark.
Und meiner Einschätzung nach hat keine europäische Regierung ein Konzept um den Machtzuwachs zu bremsen oder die weitere Machtkonzentration zu verhindern.
 

ConspirIsee

Meister
Registriert
16. Januar 2005
Beiträge
483
Ein_Liberaler schrieb:
Und weil Leute verdursten könnten, weil sie sich ihre drei Liter Wasser am Tag nicht leisten können, muß die Wasserversorgung in Staatshand bleiben?

Ja, den diese existenzsichernde Maßnahme steht einem in unserem Land nunmal zu, was auch gut ist und unser land von einigen anderen Ländern im positiven sinne unterscheidet.
 

Ein_Liberaler

Forenlegende
Registriert
14. September 2003
Beiträge
9.777
Wenn die Wasserversorgung nicht vom Staat organisiert würde, würden in Deutschland Menschen verdursten?
 

agentP

Forenlegende
Registriert
10. April 2002
Beiträge
10.115
Ha Ha.. du weißt genau das Computer nicht lebensnotwendig sind...
Das ist so ziemlich der naivste Satz, den ich seit Jahren gelesen habe. Schalte einem durchschnittlichen Krankenhaus oder Flughafen mal eben das Rechenzentrum aus und dann reden wir weiter.
Davon wieviele Branchen und Arbeitsplätze an einem funktionierenden Datennetz hängen mal gar nicht zu reden.
Abgesehen davon hätte ich auch "Medikamente" schreiben können oder allgemein Gesungheitsversorgung. Der Punkt ist, dass Menschen unterschiedliche Prioritäten haben und nicht alle haben die von Angel idnofern wird es wohl schwierig sein eine Grenze zu ziehen.

Es gibt so viele negative Beispiele wenn Unternehmen an "lebensnotwendigen Dingen" Profit erzielen wollen... bitte erspar mir den üblichen sonst folgenden Quellentanz...
Ach naja, mir fallen jederzeit genauso viele ein, wie schief es laufen kann, wenn man "lebensnotwendige Dinge" Politikern und Beamten zur Verwaltung gibt.
Ich stör mich auch gar nicht so sehr an der Skepsis gegenüber privaten Unternehmen, als an der impliziten Vorstellung, dass grundsättzlich Staatsbedienstete bessere und zuverlässigere Menschen sein sollen, als die, die in der freien Wirtschaft agieren.
 

Angel of Seven

Ehrenmitglied
Registriert
23. Juli 2002
Beiträge
3.560
agentP schrieb:
Ha Ha.. du weißt genau das Computer nicht lebensnotwendig sind...
Das ist so ziemlich der naivste Satz, den ich seit Jahren gelesen habe. Schalte einem durchschnittlichen Krankenhaus oder Flughafen mal eben das Rechenzentrum aus und dann reden wir weiter.

Wie bitte...? Im Krankenhaus müsste kein Patient sterben, die Verwaltung steht still... nicht gerade toll aber nicht fatal. Am Flughafen könnten keine neuen Passagiere mehr aufgenommen werden, die sich in der Luft befindlichen Flugzeuge könnte man noch einigermaßen sicher runterbringen.
Aber schalte mal bei beiden plötzlich den Strom ab....! (Obwohl Krankenhäuser haben eine gute Notstromversorgung )
Das ist ein gravierender Unterschied.
Luft,Wasser, Strom, Heizenergie... spielen in einer anderen Liga als so ein dämlicher Computer.
Aber gut... das ist deine Ansicht... wenn du eine Maschine als unbedingt lebensnotwendig einordnest. Da setzen wir beide eben andere Prioritäten. Allerdings bin ich deswegen nicht naiv wenn ich Verdursten, Verhungern, erfrieren usw.. als viel extremer einschätze.... :)

Davon wieviele Branchen und Arbeitsplätze an einem funktionierenden Datennetz hängen mal gar nicht zu reden.
Abgesehen davon hätte ich auch "Medikamente" schreiben können oder allgemein Gesungheitsversorgung. Der Punkt ist, dass Menschen unterschiedliche Prioritäten haben und nicht alle haben die von Angel idnofern wird es wohl schwierig sein eine Grenze zu ziehen.

Ich glaube das mir das hier keiner erklären muss, gerade deswegen weiß ich was passiert wenn der ganze Rechenkram nieder liegt.
Bis jetzt habe ich es noch nicht erlebt das das jemanden umgebracht hätte, geschweige denn verletzt hätte.
Im Gegenteil, die Menschen schätzen einen Computer- oder Netzausfall als Superausrede, um von ihren eigenen Fehlverhalten abzulenken.


Ich stör mich auch gar nicht so sehr an der Skepsis gegenüber privaten Unternehmen, als an der impliziten Vorstellung, dass grundsättzlich Staatsbedienstete bessere und zuverlässigere Menschen sein sollen, als die, die in der freien Wirtschaft agieren.

Wer hat das denn behauptet?
Gibt es für euch nur diese beiden Alternativen: Staatsmonopol <---> Wirtschaftsmonopol? Mit Sicherheit sind vernünftige sinnvolle andere Lösungen möglich, aber ich befürchte nicht in Deutschland. Wer eine neue, außergewöhnliche Idee verwirklichen will, wird hier ja bald totgeschlagen.... :(


LG


AoS
 

Ein_Liberaler

Forenlegende
Registriert
14. September 2003
Beiträge
9.777
Wat soll denn dat für ein Gegensatz sein? Dat Gegenteil von Monopol ist Polypol, oder Konkurrenz, Markt, nenn es, wie Du willst.

Und damit kommen wir langsam zum Kern der Sache...

Strom... Interessant, daß sich die Krankenhäuser auf Notstromaggregate verlassen, nicht? Auf so privatwirtschaftlichen Schweinkram.

Heizenergie... Alles, was an meiner Ölheizung staatlich ist, sind die üppigen Steuern.
 

antimarionette

Meister
Registriert
19. Mai 2002
Beiträge
336
Ein_Liberaler schrieb:
Und damit kommen wir langsam zum Kern der Sache...

Tatsächlich. So langsam scheinst Du es zu verstehen :D

Die Konsolidierung des Marktes und die damit einhergehende Konzentration auf immer weniger aber dafür mächtigere Konzerne sorgt mittelfristig für ein Oligopol. Damit hat sich das Thema Markt erledigt. Wie so etwas funktioniert kannst Du bei den Stromkonzernen feststellen.
Was hat das also mit freiem Markt zu tun?
 

Ein_Liberaler

Forenlegende
Registriert
14. September 2003
Beiträge
9.777
Entscheidend sind die Marktzutrittsbarrieren. Für die ist hauptsächlich die Politik verantwortlich. Gewerkschaften und der ökonomisch analphabetische Teil der Öffentlichkeit schreien natürlich auch danach.
 

Simple Man

Forenlegende
Registriert
4. November 2004
Beiträge
8.452
Das könnte dann imo aber auch daran liegen, dass wir es hier mit Märkten bzw. Produkten zu tun haben, die einer Verteilung über Netze bedarf ... wobei ich nicht abstreiten möchte, dass es auch ohne so etwas Konzentrationstendenzen geben könnte ...

Und der Strommarkt ist ja erst seit 1998 liberalisiert, vorher waren es staatliche Konzerne, die das ganze abgewickelt haben ... wie waren eigentlich die Preisentwicklungen vor '98 und wie jetzt?
Edit:
(Also wie hoch waren die Preissteigerungen vor dem Jahre 1998 und wie seit 1998?)
 

Ein_Liberaler

Forenlegende
Registriert
14. September 2003
Beiträge
9.777
Ja, interessante Entwicklung: Der Staat baut die Infrastruktur, verscherbelt sie an privat und schafft so ein privates Quasimonopol. Selbst wenn man sich fragt, ob zwei Netze sinnvoll oder überhaupt machbar sind: In welchem Szenario sind sie eher denkbar? Wenn sich zwei private Netze parallel entwickeln, oder wenn ein Privater ein staatliches übernimmt und der andere eines selbst aufbauen muß?

Wirtschaftgeschichtliches Beispiel: In den USA waren die Telegraphennetze ursprünglich privat. Natürlich gab es mehrere.
 

Angel of Seven

Ehrenmitglied
Registriert
23. Juli 2002
Beiträge
3.560
Ein_Liberaler schrieb:
Wat soll denn dat für ein Gegensatz sein? Dat Gegenteil von Monopol ist Polypol, oder Konkurrenz, Markt, nenn es, wie Du willst.

Was macht denn dein geliebter Markt der alles von selbst regelt?
Bei Strom zumindestens Rekordprofite und eine unverschämte Überteuerung für den Bürger....

Strom... Interessant, daß sich die Krankenhäuser auf Notstromaggregate verlassen, nicht? Auf so privatwirtschaftlichen Schweinkram.

Was soll so ein dämlicher Spruch bewirken?
Notstromaggregaten ist es egal wer sie angeschafft hat und wie sie finanziert wurden. Der Staat passt auf das die Teile 1a gewartet werden, durch entsprechende Vorschriften... ist das auch schon eine zu große Einmischung in deine heilige Wirtschaft?

Heizenergie... Alles, was an meiner Ölheizung staatlich ist, sind die üppigen Steuern.

Und die zu hohen Preise sind auch privatwirtschaftlich.... oder meinst du der Preis wäre ohne Steuern fair?


LG

AoS
 

Ein_Liberaler

Forenlegende
Registriert
14. September 2003
Beiträge
9.777
Angel of Seven schrieb:
Was macht denn dein geliebter Markt der alles von selbst regelt?
Bei Strom zumindestens Rekordprofite und eine unverschämte Überteuerung für den Bürger....

Gerade erklärt man, wieso der Strommarkt nicht frei ist, da wird man auch schon auf das Marktversagen beim Strom hingewiesen.

Notstromaggregaten ist es egal wer sie angeschafft hat und wie sie finanziert wurden. Der Staat passt auf das die Teile 1a gewartet werden, durch entsprechende Vorschriften... ist das auch schon eine zu große Einmischung in deine heilige Wirtschaft?

Nö, bloß überflüssig. Die Dinger werden privat entwickelt, gebaut, angeschafft, gewartet... Und man verläßt sich auf sie. Für den Fall, daß das staatliche Netz ausfällt.

Und die zu hohen Preise sind auch privatwirtschaftlich.... oder meinst du der Preis wäre ohne Steuern fair?

Was sind denn "zu hohe" und "faire" Preise?
 

agentP

Forenlegende
Registriert
10. April 2002
Beiträge
10.115
Mein letzter Beitrag zu diesem Punkt da klar offtopic:
, die Verwaltung steht still... nicht gerade toll aber nicht fatal.
Aha, ich sehe jemand mit Ahnung. :roll:
Was mit der computergestützten Diagnostik, mit Diagnosedatenbanken, Dialysedatenbanken, mit der computergestützen Analyse von Röntgenbildern, der Computertomographie, etc? Was machen eigentlich die Institute für Medizininformatik, die an jeder Uniklinik zu finden sind? Verwaltungssoftware entwickeln? In welcher Zeit lebst du eigentlich?
 

Angel of Seven

Ehrenmitglied
Registriert
23. Juli 2002
Beiträge
3.560
agentP schrieb:
Aha, ich sehe jemand mit Ahnung. :roll:
Was mit der computergestützten Diagnostik, mit Diagnosedatenbanken, Dialysedatenbanken, mit der computergestützen Analyse von Röntgenbildern, der Computertomographie, etc? Was machen eigentlich die Institute für Medizininformatik, die an jeder Uniklinik zu finden sind? Verwaltungssoftware entwickeln? In welcher Zeit lebst du eigentlich?

Hergott nochmal... darum gehts doch gar nicht, ein Krankenhaus steht doch nicht still wenn die PCs mal für ein paar Stunden ausfallen. Aber es steht sofort still ohne Strom und Wasser. Es geht nicht darum die Zeit anzuhalten sondern das bestimmte lebenswichtige Grundversorgungsgüter für die Bevölkerung durch Konzerne immer unerschwinglicher werden. Und da anscheinend zb. für den Liberalen EON, Vattenfall und co. schon Staatsbetriebe sind, macht so eine Diskussion wirklich keinen Sinn mehr.....

Edit:

Nö, bloß überflüssig.....

Da sieht man wer die fette Ahnung hat... echt zum Haareraufen manchmal hier...
 

Ein_Liberaler

Forenlegende
Registriert
14. September 2003
Beiträge
9.777
Wenn ich 'n Krankenhaus hätte, dann wäre die staatliche Kontrolle meines Notstromaggregats so überflüssig wie jetzt die staatliche Kontrolle meines Autos.

bestimmte lebenswichtige Grundversorgungsgüter für die Bevölkerung durch Konzerne immer unerschwinglicher werden.

Also ich hör immer Klagen, die Lebensmittel wären unanständig billig. Mineralwasser bei Aldi: 19 Cent pro Liter.
 
Oben