ironimo schrieb:
Herzlich Willkommen pfaffenheini. Find ich klasse, dass Sie sich die Zeit nehmen, um mit uns zu diskutieren.
1.
Im Christentum heisst es doch, dass jeder nach dem Tod von Gott reingewaschen wird. Somit müssten ALLE Menschen ins Paradies kommen. Meine Frage dazu lautet:
Ist es nicht ungerecht, dass ein Serienkiller den selben "Preis" bekommt, wie ein Gottesfürchtiger Priester? Ist Gott denn nicht auch der Strafende? Hat die Hölle denn nicht seine Berechtigung?
Lieber ironimo,
Im katholischen Christentum gibt es n i c h t die große, allgemeine Abschlusszwangsbeglückungsreinwaschung nach dem Tod.
Ganz im Gegenteil:
Nur in diesem, einen Leben kannst du dich für oder gegen Gott entscheiden. Im Tod wird diese Entscheidung endgültig.
Weiteres dazu stand schon auf ~ Seite 7 in diesem thread.
Damit sind, glaube ich, auch die weiteren Fragen nicht mehr relevant, da hier ja von anderen Voraussetzungen ausgegangen wurde.
Zur Hölle dann etwas später.
2.
Warum muss "Jesus" den Kreuzigungstod sterben, damit die Menschen von der Erbsünde befreit werden? Kann der allmächtige Gott denn nicht einfach so vergeben?
Offensichtlich kann Gott es nicht, sonst hätte er bestimmt einen anderen Weg gewählt.
Es gibt dazu eine recht interessante, wahre Begebenheit.
In den USA ist es möglich, dass ein Richter auch über eigene Angehörige zu urteilen hat, was zumindest in Österreich sicher nicht möglich ist.
So gab es dort einmal einen Fall, da war die Tochter eines Richters mit dem Auto zu schnell gefahren.
Ihr leiblicher Vater war zufällig als Richter für dieses Verfahren eingeteilt.
Die Sachlage war ganz klar, die Angeklagte auch voll geständig.
Sie hatte ein Unrecht begangen und musste dafür nun die Konsequenzen tragen. Leib und Leben vieler anderer Menschen waren durch das von ihr verschuldete Fehlverhalten erheblich gefährdet worden.
Für den Vater sicher keine leichte Situation.
Die Gesetze, deren Gerechtigkeit in einem solchen Fall wohl außer Zweifel stehen, konnten nicht verfälscht oder völlig missachtet werden. Aus Fragen der Gerechtigkeit und aus Fragen des geordneten Zusammenlebens zum Wohle aller Menschen, insbesondere der Schwachen.
Was tat der Richter also?
Er fällte das Urteil, so wie es im Gesetz vorgesehen ist und verurteilte seine eigene Tochter zu einer Geldstrafe.
Dann kam das Ungewöhnliche:
Als Richter hatte er seine Aufgabe im Verfahren erfüllt, er zog seine Robe aus, trat zu seiner Tochter in der Anklagebank und sagte:
"Als Richter musste ich dich schuldig sprechen, doch als dein Vater bezahle ich die Strafe für dich", und beglich aus eigener Tasche dass Bussgeld für seine Tochter.
Gott ist gerecht.
Gott liebt jeden Menschen.
In Jesu Tod am Kreuz nimmt er die gerechte Strafe selbst auf sich und bezahlt die Schuld der Menschen.
"So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat." (Joh 3,16)
Danke Jesus
pfaffenheini