huhu...nochmal was zu den 1,-€-jobs...so langsam dämmert es wohl immer mehr leuten, wo das zwangsläufig hinführen und enden wird:
Billigjobs gefährden Arbeitsplätze
Gewerkschaften und Unternehmer: Hartz IV bringt Nachteile für Arbeitnehmer und Firmen
Durch die Einführung der so genannten Ein-Euro-Jobs sind in Berlin nach
Einschätzung von Gewerkschaften, Handwerkskammer und Industrie- und Handelskammer reguläre Arbeitsplätze in Gefahr. Der Bezirksleiter der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi Roland Tremper sagte am Dienstag, er sehe mehrere tausend Stellen bedroht.
Als Beispiel für jobgefährdende Pläne nannte Tremper Vorschläge der Sozialstadträtin von Marzahn-Hellersdorf, Dagmar Pohle (PDS), für die kommunale Beschäftigung von Arbeitslosen. Danach könnten Aufgaben wie die "Pflege von Grünanlagen", "Wartungsarbeiten an Außenspielgeräten" und sogar die "Gewährleistung von Ordnung und Sicherheit" von Ein-Euro-Jobbern übernommen werden. Auch die "Unterstützung der bezirklichen Bibliotheksarbeit" und "Seniorenbetreuung" nennt die Stadträtin in einem Brief an die Arbeitsagentur als Betätigungsfelder. Ähnliche Vorschläge, angelehnt an die Praxis bei Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (ABM), werden in einem Senatspapier vom Oktober gemacht, das der Berliner Zeitung vorliegt (siehe Spalten rechts und links). Von "Suchtberatung" bis hin zur "Katalogisierung von Archivbeständen" liegen auch dort etliche Tätigkeiten in Konkurrenz zu öffentlichen oder privaten Anbietern.
...Der Sprecher der Industrie- und Handelskammer, Stefan Siebner, erklärte jedoch, wegen der Finanzschwäche des Landes sei die Versuchung groß, öffentliche Aufgaben durch Ein-Euro-Jobber erledigen zu lassen, etwa beim Einsatz gegen die Miniermotte oder bei der Pflege von Grünflächen. Es sei schwierig abzugrenzen, welche Aufgaben "zusätzlich" seien, so Siebner. Die Handwerkskammer befürchtet, dass Stellen bei Gebäudereinigern, Malern und Lackierern verloren gehen. Gerade beim Innenausbau kriegten die Leute "schnell mal Pinsel und Farbeimer in die Hand gedrückt", sagte der Sprecher der Handwerkskammer, Wolfgang Rink. Gewerkschafter rechnen auch damit, dass Ein-Euro- Jobber in Kinderhorten, die zunächst nur zum Vorlesen angeheuert wurden, allmählich Aufgaben von Erziehern übernehmen. Oder dass Billig-Löhner im Pflegebereich, die Alte oder Kranke bei Spaziergängen begleiten, mehr und mehr ausgebildete Pfleger ersetzen. "Die Gefahr der Lohndrückerei ist da", warnt der Sprecher des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) Dieter Pienkny. Die Ein-Euro-Jobs seien "ein Generalangriff auf normale Arbeitsbedingungen"...
http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/berlin/402028.html
hier ist eine sehr umfangreiche liste (mir kommt gerade so ein irres kichern hoch...

), in welchen bereichen diese "jobs" überall eingerichtet werden sollen:
Anbieter der "Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung" sind freie Träger und öffentliche Körperschaften. Laut Senat könnte es Ein-Euro-Jobs in folgenden Bereichen geben:
Soziale Betreuung, Gesundheit
Einkaufs- und Betreuungsdienste für Ältere,
Sozialpädagogische Betreuung in Altenclubs und Altentagesstätten Renovierung von Begegnungsstätten,
Organisation von Nachbarschaftshilfen und Begegnungen,
Mobiles Betreuungsangebot für Familien,
Fahr- und Begleitdienste für Behinderte,
Lesedienst für Blinde,
Hilfe bei Behördenangelegenheiten,
Ergänzende pflegerische Hilfen in Alten- und Pflegeheimen,
Allgemeine Sozialberatung für Behinderte,
Hilfe und Beratung bei der Bewältigung von Konfliktsituationen in der Familie,
Altenbetreuung bei Migranten,
Beratung und Betreuung allein erziehender Migranten,
Familienfreizeitbetreuung bei Migranten,
Integrative Gruppenarbeit mit Senioren und Seniorinnen unterschiedlicher Nationalität,
Schmerzbewältigungsprogramm für Menschen mit chronischen Schmerzen,
Mobile Ernährungsberatung und Gesundheitsprophylaxe,
Integration allein stehender Frauen mit körperlicher und geistiger Behinderung,
Unterstützung der Suppenküche für Obdachlose,
Tagesstrukturierende Maßnahmen zur Resozialisierung ehemals Drogenabhängiger,
Gesundheitsbewahrende Maßnahmen für Drogenabhängige,
Vernetzung von Angeboten für Obdachlose,
Mobile Verpflegungsangebote für Obdachlose,
Schreibbüro für sozial Benachteiligte,
Sozialarbeit in sozialen Brennpunkten.
Jugend und Familie, Frauen
Gewaltpräventionsangebote für Schüler, Eltern und Lehrer,
Orientierung Jugendlicher auf IT-System- und Medienberufe
Betreuungsangebote für Kinder
und Jugendliche,
Beratung, Betreuung und erzieherische Tätigkeiten im multikulturellen Bereich,
Hilfsangebote für Familien mit
Suchtproblematik,
Betreuung für Kinder von allein erziehenden Müttern und Vätern,
Naturnahe Freiraumgestaltung und künstlerische Gestaltung der Spielräume in Kinder- und Jugendeinrichtungen,
Unterstützung von verkehrserzieherischen Angeboten,
Aufklärung Jugendlicher über Rassismus und rechte Gewalt,
Pädagogische Betreuung bei
Computerspielen,
Bedarfsanalyse und Initiierung von
Sportangeboten für behinderte Kinder und Jugendliche,
Medienassistenz für behinderte Jugendliche,
Handwerkliche Beschäftigung für Jugendliche,
Suchtprävention mit Kindern und Jugendlichen,
Anleitung bei hauswirtschaftlichen Tätigkeiten,
Konfliktbewältigungsgruppe für junge Eltern und Alleinerziehende,
Förderung der vorschulischen Erziehung,
Betreutes Wohnen für sozial benachteiligte Jugendliche,
Förderunterricht für Mädchen,
Gewaltprävention für Frauen,
Unterstützung bei der Entwicklung von technischen Kompetenzen bei Mädchen im Grundschulalter,
Beratungsdienst für Frauen zu sozial- und arbeitsmarktrechtlichen Fragen,
Sozialarbeit für benachteiligte Mädchen und junge Frauen für mehr Chancen auf dem Ausbildungsstellen- und Arbeitsmarkt.
berlinonline
nein, das war noch lange nicht alles- weiter gehts:
Ökologie, Umwelt, Naturschutz
Abfallwirtschaftliche Beratung in Schulen,
Herstellung von Anschauungsmaterial zur Umwelterziehung,
Umweltgerechte Wiedergewinnung von Rohstoffen,
Naturschutzarbeiten im Stadtbezirk,
Öffentlichkeitsarbeit im Natur- und Umweltschutz,
Erfassung von Gebäuden mit Niststätten bedrohter Arten,
Aktualisierung des Baumkatasters und Bodenbelastungskatasters in den Bezirken,
Beseitigung wilder Müllablagerungen,
Bioabfallkompostierung,
Erfassung von Altlastenverdachtsflächen,
Ökologische Kartierung.
Kultur und Wissenschaft
Sichtung und Katalogisierung historischer Archivbestände,
Digitalisierung von Schriftgut,
Herstellung, Pflege und Verwaltung von Kostümen und Bühnenbildern,
Datenerfassung für Museen, Bibliotheken und Archive,
Aufarbeitung von Schriftgut-Altbeständen,
Dateneingabe zu musealen Gegenständen
Organisation von Begegnungen mit Künstlern in Schulen,
Aufbereitung von Schulbüchern,
Unterstützung für bezirkliche Kultureinrichtungen,
Theateraustausch für Jugendliche,
Unterstützung der kulturpolitischen und künstlerischen Arbeit von Frauen,
Bastelangebote und andere Arbeitsgemeinschaften in Schulen,
Kiezbezogene Wirtschafts- und Sozialanalyse,
Kartografische Aufarbeitung von Daten zur Bürgerinformation im Bezirk,
Soziale, ökonomische und ökologische Infrastrukturentwicklung im Bezirk,
Aufbereitung und Analyse von Daten mit Umwelt- und Sozialbezug,
Untersuchungen und Steuerung sozialer Entwicklungsprozesse,
Kommunale Geschichtsarbeit,
Inventarisierung und Sicherung historischer Grabstätten auf Friedhöfen
Sport
Entwicklung und Koordinierung zielgruppenorientierter Sportangebote,
Trendsport für sozial Benachteiligte,
Sozialintegrative Jugendarbeit im Sport,
Bewegungserziehung und Gesundheitsförderung im Vorschulalter,
Soziales Training mit arbeitslosen Jugendlichen,
Betreuung von Trainings- und Übungsgruppen im Breitensport,
Gesundheitsorientierte Sportkurse.
Standortförderung
Begleit- und Informationsservice für Touristen in den Bezirken,
Erhebung und Aufbereitung von Standortinformationen mit Wirtschaftsbezug für den Bezirk,
Erheben und Aufarbeiten wirtschaftsrelevanter Grunddaten,
Vorbereitende Maßnahmen zur Förderung des lokalen Tourismus im Bezirk,
Fahrgastbetreuung,
Hausmeisterhilfen, Betreuungsdienste und Aufsichtshilfen in öffentlichen Einrichtungen,
Bürohilfen im öffentlichen Bereich,
Informationsdarstellung auf Stadtplänen,
Maßnahmen zum Bücherrecycling in Grund- und Oberschulen,
PC-gestützte Datenerfassung für Museen und Bibliotheken,
Datenerhebung zur Verkehrssicherheit
berlinonline
ich meine, da sind wirklich interessante sachen dabei- aber es liegt auf der hand, das eine menge regulärer beschäftigungsverhältnisse dabei den bach runtergehen werden.
als absoluter bücherfan wollte ich schon immer in einer bücherei arbeiten...vielleicht rutsche ich ja so in zukunft in diesen bereich rein (wenn sie mich aus meinem jetzigen entsorgt haben)...aber auf diese weise...das kann ja nun wirklich nicht der weisheit letzter schluss sein.
vielleicht findet man sich aber auch als kontrolleur bei der BVG (berliner verkehrsbetriebe) wieder...

...die fahrausweise bitte...
in meinem freundeskreis habe ich allein schon vier leute, die als familienhelfer (bzw. einer jobbt in einer notübernachtung) arbeiten. die machen also über ihre jeweiligen vereine genau dieses:
Altenbetreuung bei Migranten,
Beratung und Betreuung allein erziehender (Migranten),
Familienfreizeitbetreuung (bei Migranten)
Suchtbetreuung
na juchee- in zukunft mit ziemlicher wahrscheinlichkeit nicht mehr bzw. wenn, dann über 1,-€ job...mit aller abhängigkeit, kontrolle und schikane, die damit verbunden ist.
unter anderem diese:
"Sanktionen treten auch ein, wenn Sie...trotz Belehrung über die Rechtsfolgen Ihr unwirtschaftliches Verhalten (z. B. ständig
ungerechtfertigte hohe Telefon- oder Stromkosten)
nicht ändern..."
quelle: § Wichtige Hinweise zur Grundsicherung für Arbeitsuchende
(Arbeitslosengeld II /Sozialgeld)
Vorläufige Ausgabe
(wen es interessiert- unter dem titel googeln, gibts als pdf datei)
das finde ich echt ein ding- wieso mischt sich die "agentur" (erinnert mich schwer an "big brother") in belange ein, die sie gar nichts angehen?
weder strom- noch telefonkosten werden separat übernommen (müssen also eh aus dem regelsatz finanziert werden...hat man da mehrkosten, muß man das eben davon abzwacken)...warum wird das überhaupt in den sanktionskatalog mitaufgenommen?
kontrolliert der "fallmanager" (so heißen die in zukunft) dann immer die rechnungen und wenn die seiner meinung nach zu hoch ist, dann wird die sanktionskeule rausgeholt?
erste stufe: 10% kürzung
"Wiederholte Pflichtverletzungen
Sollten Sie wiederholt Ihre Pflichten verletzen, wird das Arbeitslosengeld II zusätzlich um weitere 30 Prozent des Ihnen zustehenden Regelsatzes
gekürzt.
da ist man dann ganz fix bei nur noch um die 200,-€, von denen strom, telefon, essen, kleidung, arztbesuche, medikamente usw. finanziert werden müssen
In diesen Fällen können dann auch die Leistungen für Mehrbedarfe
Kosten für Unterkunft und Heizung und Sonstigen Bedarf
betroffen sein.
ist also durchaus im bereich des möglichen, das man im kalten sitzt oder sogar obdachlos wird, wenn man nicht entsprechend "funktioniert"
Bei einer Minderung der Regelleistung um mehr als 30 Prozent können in angemessenem Umfang ergänzende Sachleistungen (z. B. Lebensmittel-gutscheine) erbracht werden. *yeah*
Bei wiederholter Verletzung der Meldepflicht wird das Arbeitslosengeld II zusätzlich um jeweils weitere 10 Prozent abgesenkt.
das wären dann insgesamt schon 50%
13.5 Dauer der Sanktion
Unabhängig davon, ob die Pflichtverletzung zwischenzeitlich
beendet wurde, wirkt eine Absenkung oder ein Wegfall der Leistungen für jeweils drei Monate. Sofern in dieser Zeit eine erneute
Pflichtverletzung folgt, beginnt ein neuer dreimonatiger
Zeitraum zu laufen, der sich an die ersten drei Monate anschließt oder sich teilweise überschneiden kann."
da ist man dann fix auf beinahe null
besonders hart trifft es erstmal die bis 25-Jährigen- da gibt es kein pardon:
"Sonderregelungen für erwerbsfähige Hilfebedürftige
zwischen 15 bis unter 25 Jahren
Wenn Sie zwischen 15 bis unter 25 Jahre alt sind,
erhalten Sie bei Pflichtverletzungen (mit Ausnahme
von Meldeversäumnissen) keine Geldleistungen
aus der Grundsicherung für Arbeitsuchende
mehr. Sie haben auch keinen Anspruch
auf ergänzende Hilfe zum Lebensunterhalt. In
diesem Fall werden lediglich die Kosten für Unterkunft
und Heizung übernommen und regelmäßig direkt an den Vermieter gezahlt.
Daneben ist die Gewährung von ergänzenden
Sach- oder geldwerten Leistungen (z. B. Lebensmittelgutscheinen)
möglich."
wehrt sich also jemand gegen unzumutbare zustände (wie auch schon im hamburger beschäftigungsmaßnahmeskandal- link ein paar seiten vorher), will man nicht zum 20 mal ein bewerbungstraining oder einen der beliebten computerkurse mitmachen- pech!
stimmt zwischen dem "fallmanager" und dem "kunden" die chemie nicht...ebenfalls pech! diesen typen ist man auf gedeih und verderb ausgeliefert.
aber das trifft bestimmt nur die ganz uneinsichtigen, die, die es geradezu darauf anlegen- von willkür und vorsätzlicher schikane kann man bestimmt nicht sprechen- oder?
zur erinnerung:
Die faulen Tricks der Arbeitsämter
...Wir treffen einen Arbeitsvermittler, er will anonym bleiben. Er erzählt uns von den Methoden, wie Arbeitsämter gezielt versuchen, Arbeitslose um ihre Leistungen zu bringen.
O-Ton, Arbeitsvermittler:
»Sehr subtile, zum Beispiel sehr kurzfristige Einladungen. Einladungen zu Tagen, an denen man vermutet, dass einige Leute sich vielleicht erlauben ein bisschen Urlaub zu machen, heißt, nach Fronleichnam oder nach dem ersten Mai, der auf einen Donnerstag fiel, dann zum zweiten Mai einzuladen. Heißt, damit Säumniszeiten zu erreichen, Geld zu sparen.«
Frage: Ist also die Motivation für diese Einladungen gar nicht die, dass man den Leuten helfen will?
O-Ton, Arbeitsvermittler:
»Das ist mittlerweile meine Überzeugung. Es ist Praxis, es ist Schikane.«
Systematische Schikane also? REPORT Mainz liegt die interne Dienstanweisung des Arbeitsamtes in Bochum vor. Danach sollen Arbeitslose wiederholt zu Informationsveranstaltungen eingeladen werden. Bereits einkalkuliert wird, dass etliche den Termin versäumen und ihnen deshalb das Arbeitslosengeld gesperrt werden kann. Die Einsparung zählt als Erfolg. Günstiger Nebeneffekt: Die Reduzierung der Arbeitslosigkeit, leider nur auf dem Papier.
Frage: Aber die Arbeitslosen bleiben ja trotz allem erwerbslos. Es ist nur eine Statistikfälscherei?
O-Ton, Detlef Hesse, Direktor Arbeitsamt Bochum:
»Das ist keine Statistikfälscherei, sondern schlichtweg die Umsetzung der Gesetzeslage. Arbeitslos ist derjenige, der bestimmte Kriterien erfüllt. Und wenn das Personengruppen sind, die bestimmte Kriterien nicht erfüllen, gelten sie dann auch für uns nicht als arbeitslos.«
Eine Frage der Kriterien also. Stefan Sell war früher selbst Arbeitsamtsdirektor. Dienstanweisungen wie in Bochum hält er für skandalös.
O-Ton, Prof. Stefan Sell, Arbeitsmarktexperte, FH Remagen:
»Was wir derzeit erleben durch diese einseitige Vorgabe, auf Teufel komm raus Geld einzusparen, ist, dass es nur noch darum geht, die Arbeitslosen irgendwie aus dem Leistungsbezug herauszudrängen. Und das auch in Teilbereichen mit nicht sauberen Methoden.«
So soll möglichst vielen zeitweise das Geld gestrichen werden. In Bochum wird sogar eine Verdoppelung dieser Sperrzeiten in einigen Bereichen angeordnet. Zahlungen sollen möglichst sofort vorläufig eingestellt werden.
Frage: Besteht da nicht das Risiko, dass Sie auf Verdacht erst einmal Sperrzeiten verhängen?
O-Ton, Detlef Hesse, Direktor Arbeitsamt Bochum:
»Man kann nicht ausschließen, dass der eine oder andere Mitarbeiter mitunter bei der Zielerreichung auch in solche Konsequenzen hineindenkt. Das ist bei 90.000 Mitarbeitern auch gar nicht zu vermeiden.«
...Übereifer mit Folgen. Viele Arbeitslose können überhaupt nicht nachvollziehen, was sie eigentlich falsch gemacht haben.
O-Ton:
»Mir wird also vorgeworfen, dass ich mich auf eine Stelle nicht beworben hätte, wo ich mich beworben habe, und auf Grund der Aussage vom Arbeitsamt, ich hätte mich dort nicht beworben, wurde jetzt dann eine Sperrfrist mir angedroht, und bevor ich überhaupt mich dazu äußern konnte, wurde dann das Geld einbehalten.«
...O-Ton, Arbeitsvermittler:
»Es wird sehr genau danach geguckt, wer setzt unsere Geschäftspolitik um. Und zwar eins zu eins. Abweichler, die sich an anderem orientieren, die sagen, also ich muss mich an den Menschen orientieren und muss die Gesamtsituation sehen, die haben derzeit keine guten Karten.«
Frage: Karriere zu machen?
O-Ton, Arbeitsvermittler:
»Oder auch nur die bisherige Position zu behalten. Es wird im Moment auch abgesägt.«
...O-Ton, Arbeitsvermittler:
»Es geht nicht um die Bekämpfung von Arbeitslosigkeit. Irgendwie haben sie da keinen Plan mehr, die Politik oder wer auch immer. Es geht darum, die Leute zu bekämpfen.«
http://www.swr.de/report/archiv/sendungen/040209/02/frames.html
als betthupferl:
»Das ist nur die erste Bö eines Orkans«
Die Industriegesellschaft zerstört sich selbst. Wir müssen Arbeit schaffen, die wir wirklich wollen: Ein ZEIT-Gespräch mit dem amerikanischen Philosophen Frithjof Bergmann
http://www.zeit.de/2004/51/I-view_Bergmann_1