Wie kehrt der Frieden nach Irak zurück?

streicher

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Rumsfeld räumt ein, dass für eine Verbindung zwischen al Qaida und Saddam Hussein keine einschlägige Hinweise existieren. Dies Argument war jedoch ein wichtiger Grund für den Einmarsch. Nun fällt auch dieser. So sehr man sich darüber ärgern mag, den Irak einfach sich selbst überlassen darf die Weltgemeinschaft nicht. Die Diktatur ist weg, aber die Krise und das Chaos ist nun dort, die Bevölkerung ist gebeutelt von Terrorismus und Militärschlägen. Die Weltgemeinschaft muss zur Befriedung und dem Wiederaufbau Stütze leisten und dem Terrorismus, der auch vor dem eigenen Volk nicht halt macht, Einhalt gebieten. Bremer, Ex-Zivilverwalter, kehrte in die USA zurück, nun kritisiert er die Strategie des Pentagon scharf. Vorwürfe erhob auch der frühere Generalstabschef Eric Shinseki schon im März 2003. Für die Friedenssicherung forderte er Hunderttausende von Soldaten, stiess jedoch bei dem Vereidigungsminister auf strikte Zurückweisung. "Nie genug Truppen im Irak"
Wäre das die Patentlösung gewesen? Oder der sofortige Abzug und Entsendung von UN-Truppen?
Kann Irak trotzdem zur inneren Stabilität finden? Welche Wege/Strategien würdet ihr in der aktuellen ziemlich düsteren Situation vorschlagen?
 

_Dark_

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Streicher schrieb:
Welche Wege/Strategien würdet ihr in der aktuellen ziemlich düsteren Situation vorschlagen?
ich würde erstmal meine militärische präsenz verstärken und dann einfach abwarten und tee trinken, bis sich der irak und vor allem die bevölkerung mental und ökonomisch wieder gefangen hat...
deutschland wurde auch nicht in einem jahr wieder aufgebaut, dann kann das im irak wohl kaum der fall sein..
die sache braucht zeit, vll sogar 10, 15 jahre, aber dann wird sich das land beruhigt haben und, eingebunden in einem internationalem bündniss, zur ruhe kommen und ein verlässlicher partner werden
 

DrJones

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@ Dark
Ob das mit dem prästenten Militär so eine patente Lösung
ist wage ich zu bezweifeln.
Es gibt da denke ich starke Unterschiede zwischen dem Irak
und dem Nachkriegsdeutschland.
Schließlich hat Deutschland die Amis, Engländer und Franzosen
nicht als Unterdrücker und böse Besatzer betrachtet. Und damals
sprengte sich auch niemand in die Luft um Besatzer oder
ideologiefremde Mitbürger mit in den Tod zu reißen.

Aber eine wirklich gute Lösung fällt mir auch nicht ein.
Die Lage im Irak ist sehr kompliziert.
Entweder man entsendet viel mehr Truppen und 'kehrt mit eisernem
Besen'. Will sagen, man muss die Lage so unter Kontrolle bringen
das sich dort niemand mehr Anschläge verübt.

Oder man zieht die Truppen möglichst komplett ab und überlässt
den Irak einfach sich selbst, mit allen Konsequenzen.
Meinetwegen wird der Iraq in mehrer kleine Länder geteilt, wo jeder
Glabensgruppe in Frieden leben kann. Ich meine, warum soll man
zusammenhalten was nicht zusammengehört...

Wahrscheinlich sehe ich das alles etwas zu simpel.
Aber eine wirklich gute
umfassende Lösung können denke ich die wenigsten hier bieten. :roll:
 

Tarvoc

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Intelligenzsteigerungsprogramme für alle! Inklusive für die Besatzer. :twisted:

Wird aber wohl kaum durchführbar sein. :cry:
 

Inuyasha

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Man hätte den Irak niemals angreifen dürfen. Das war der größte Fehler schlechthin.
 

Don

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Der Irak ist ähmlich zwangsvereint wie ehemals Yugoslawien. Es sind verschiedene Kräfte und Mächte am Werk abseits der Besatzer; welche wie eine Unterströmung an einer Steilküste verheerende Zustände produzieren.

Traurig, aber wahr - der einzige Weg ist raus! Un-Truppen wären nur Kanonenfutter ohne Gegenwehr und wären schnell dezimiert und abgezogen. Dier interne Irakkrieg wird noch ein paar jahre andauern, es werden wieder Menschen sterben und noch mehr Freiheiten verletzt. Aber das Ergebniss könnte eine Staatsform sein die einer demokratischen Diktatur ähnlich wäre, als ganz das amerikanische Modell.

Jeder Mensch der in dem Kreig gefallen ist,egal auf welcher Seite ist in seinen Augen für das richtige Ziel gefallen. Jeder sollte Anerkennung und Respekt bekommen, egal ob Iraker, Amerikaner, Pole oder Sonstige.

Noch mehr Respekt denen die den Dienst verweigert hatten.

mfg Don
 

type_o_negative

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Hm.... reicht es euch nicht als Grund, dass Saddam ein Diktator war? Hm *hust* Hm...


Mein Lösungsweg : Jeden, der sich auflehnt brutal niedermetzeln, bis es keine Auflehner mir gibt. Ganz einfach? Oder gibt es hier wirklich noch Optimisten, die glauben, dass es eine normale Lösung gibt? Zu spät! Ich denke, wir werden noch viele tote, unschuldige Menschen sterben sehen. Aber so ist nunmal der Kreislauf der Dinge, nicht? :roll:
 

_Dark_

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also ich finde, man sollte diesen ganzen irakdiskurs mit einem etwas längerem atem betrachten. rom wurde nicht an einem tag erbaut, genauso wenig wie eine nation mit 50 mio (??) einwohnern...
die irakis werden irgendwann erkennen, dass es für sie am besten ist, zu kooperieren, und die selbstmordattentäter werden auch irgendwann alle erschossen sein...
lasst den amis zeit, so etwas ist nicht in einem jahr zu schaffen...
 

streicher

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_Dark_ schrieb:
also ich finde, man sollte diesen ganzen irakdiskurs mit einem etwas längerem atem betrachten. rom wurde nicht an einem tag erbaut, genauso wenig wie eine nation mit 50 mio (??) einwohnern...
die irakis werden irgendwann erkennen, dass es für sie am besten ist, zu kooperieren, und die selbstmordattentäter werden auch irgendwann alle erschossen sein...
lasst den amis zeit, so etwas ist nicht in einem jahr zu schaffen...
Sicher, die Herausforderung hat einfach immense Dimensionen. Bei den Selbstmordattentätern hat man den Eindruck, dass sie Pilze aus dem Boden schiessen. Die letzten Jahrzehnte waren mit Kriegen und Unterdrückung durchsetzt, nun ist der Terror und die Schikane kaum zu zählen, die militärischen Schläge dauern an. Jetzt kommt es u.a. darauf an, wie die das Regiment in Zukunft besetzt wird und auf wie viel Akzeptanz sie trifft. Derzeit stehen die Karten so, dass Allawi eher als ein Vasall gesehen wird und die Amerikaner unbeliebt sind. Würden die Amerikaner jetzt den Irak als "blutende Wunde" sehen und sich zurückziehen, dann würde der Terror sich möglicherweise in Repression gegen die eigene Bevölkerung wandeln oder die Zustände nach chaotischer werden, vergleichbar vielleicht mit dem russischen Abzug aus Afghanistan. Wird Kerry an die Macht kommen, wird er von Mitgliedern der NATO mehr Engagement im Irak fordern.
 

fumarat

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Absurde Ideen hier.

rom wurde nicht an einem tag erbaut
Hoffentlich wird es für die Besatzer nicht annähernd so leicht, den Irak zu "befriedigen" wie Rom zu erbauen.

die selbstmordattentäter werden auch irgendwann alle erschossen sein...
Seit wann werden Selbstmordattentäter erschossen?

Mein Lösungsweg : Jeden, der sich auflehnt brutal niedermetzeln, bis es keine Auflehner mir gibt. Ganz einfach? Oder gibt es hier wirklich noch Optimisten, die glauben, dass es eine normale Lösung gibt? Zu spät! Ich denke, wir werden noch viele tote, unschuldige Menschen sterben sehen. Aber so ist nunmal der Kreislauf der Dinge, nicht?
Nein, eine normale Lösung gibt es nach eine völkerrechtswidrigen Plünderungsfeldzug der bereits mitten im Gange ist nicht. Wäre ja auch absurd. Nur warum so einseitig? Ich wäre eher dafür jeden Besatzer "brutal niederzumetzeln" wie du so schön sagst...


Grüße fumarat
 

indi-ffo

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Don schrieb:
Jeder Mensch der in dem Krieg gefallen ist, egal auf welcher Seite, ist in seinen Augen für das richtige Ziel gefallen. Jeder sollte Anerkennung und Respekt bekommen
möge sich das von dir niedergeschriebene sich im hirn einiger auch hier anwesender, festsetzen.
 

indi-ffo

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hier werden einige dinge, die so nicht zusammen gehören in einen topf geschmissen.

streicher, du schreibst: "würde der Terror sich möglicherweise in Repression gegen die eigene Bevölkerung wandeln oder die Zustände nach chaotischer werden, vergleichbar vielleicht mit dem russischen Abzug aus Afghanistan." wer hat denn diesen "Aufstand" in Afghanistan und mit welchen mitteln erst mögich gemacht; wer gab die unterstützung und aus welchen grund. wer hat, nachdem erreicht wurde, was erreicht werden wollte, der rückzug der sowjetischen streitkräfte, die übrigens erst nach beginn des "aufstandes" wirklich präsenz wurden, geduldet das Afghanistan ins finstere Mittelalter zurück fiel? geht es den Afghanen besser als unter der sozialistischen afghanischen Regierung?
und im Irak? jede staatsmacht versucht ihre macht und das gebiet das sie besitzt, zu erhalten. 2000 kurden umgebracht, ist schlecht und verwerflich. sie, die Kurden, wollten einen eigenen Staat (wollen sie immernoch) mit Waffengewalt. wieviele Kurden wurden in der Türkei umgebracht weil sie einen eigenen Staat wollen? gut die welt empört sich ein bisschen, gab es schon Sanktionen deswegen für die Türkei? die Amis haben den Türken sogar Soldaten im irakischen Kurdengebiet gestattet.

vielleicht sollten die amis erstmal ihr goßkotziges gehabe ablegen.
 

fumarat

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Jeder Mensch der in dem Krieg gefallen ist, egal auf welcher Seite, ist in seinen Augen für das richtige Ziel gefallen. Jeder sollte Anerkennung und Respekt bekommen
Warum sollte jeder dieser "Dogmatik" zustimmen? Völlig absurd. Ich glaube an die individuelle Verantwortlichkeit und werde gefallenen Invasoren und Mördern sicherlich keine Anerkennung und Respekt zukommen lassen.


Grüße fumarat
 

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