Krieg gegen die Miliz "IS" - Gründe und Folgen

haruc

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Zerch schrieb:
Weshalb brauchen die USA unbedingt den F-22 Jäger vor Ort , um gegen ISIS vorzugehen ?

Das Ding wird seit ca. 25 Jahren entwickelt, hat bisher zig Milliarden gekostet und das ist jetzt die erste Gelegenheit, den Jet mal wirklich zu benutzen. Der Steuerzahler würde sich etwas verarscht vorkommen, wenn er die Entwicklung neuer Flugzeuge finanziert, die dann im Ernstfall in der Heimat in Hangars vor sich hin gammeln, während man weiterhin mit Entwürfen aus den 1960ern und 1970ern rumfliegt. Warum also nicht?

Zudem: Was hat die Frage nach der Tatsache dass Maschinen dieses Typs eingesetzt werden überhaupt mit dem Rest zu tun?

Die Situation um ISIS hilft , weiterhin militärisch Präsent zu sein , Russland von seinen Handelspartnern abzugrenzen , die Rohstoffe zu kontrollieren , oder deren unkontrollierbaren Handel zu stören.

Könntest Du mir bitte erklären, wie durch die "Situation um die ISIS" Russland von seinen Handelspartnern abgegrenzt wird? Ich verstehe das nämlich nicht.
 

Zerch

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Zum Beispiel pflegt Russland Handel mit Syrien und Iran.
Russland und China werden militärisch umzingelt.


Der Zweck zum Einsatz der F-22 ist zum einen Propaganda und Begründungsgrundlage , sonst würde es nicht derart erwähnt werden , zum anderen weil es gegen die einst dafür gedachten Feinde gebraucht werden könnte - Russland und deren moderne Kampfflugzeuge.

In gewisser Weise betrachtet werden die Flugzeuge in die Nähe Russlands verfrachtet. Gegen ISIS sollten wohl herkömmlichere Flugzeuge (F-16 , F-15 , F-18 , F-111 uvm) mehr als ausreichend sein (?).
Bisher reichten diese jedenfalls aus , selbst als die F-117 eingemottet wurden ,welche sowieso an zu geringer Zuladung gelitten haben).
Zudem sind ja noch Nato-Partner aktiv an Lufangriffen beteiligt , also wozu die F-22 ? -Aus Kostengründen ? , -ein Milliardengrab vergrössern? -lächerlich , die notwendige Modernisierung der F-22 sprengt den Rahmen an ursprünglich veranschlagten Kosten um mehr als das Doppelte.
-Es ist das einzigste bekannte Fluggerät im Arsenal der US-Luftstreitkräfte , welches sich gegen moderne russische Flugzeuge behaupten könnte , weil es im Kalten Krieg genau für diesen Einsatz konzipiert und vorgesehen wurde.
 

haruc

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Zerch schrieb:
Zum Beispiel pflegt Russland Handel mit Syrien und Iran.
Russland und China werden militärisch umzingelt.

Und wie genau halten die Angriffe auf die IS Russland vom Handel mit Syrien und dem Iran ab? (wie von Dir behauptet) - zumal Syrien als Handelspartner aufgrund des Bürgerkrieges ohnehin schon seit Jahren ausscheidet, und somit weder IS noch die Angriffe auf die IS irgendeine Auswirkung haben können.
Und welche Auswirkungen soll denn bitteschön die Situation auf den Russischen Handel mit dem Iran haben?? Garkeine.

Bezüglich der "Umzingelung": Wie soll denn der Einsatz US-Amerikanischer und Arabischer Luftstreitkräfte in Syrien und dem Irak Russland und China "militärisch umzingeln"?


Der Zweck zum Einsatz der F-22 ist zum einen Propaganda und Begründungsgrundlage

Das könnte man dann aber viel billiger haben. Nämlich indem man in Utah ein paar Aufnahmen von Übungen macht und behauptet, dass das in Syrien oder dem Irak wäre. Angeblich haben die Amerikaner ja große Erfahrung darin, sowas vorzutäuschen.
 
G

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Lan_Zelot schrieb:
[
Syrien wird seit gestern von den USA angegriffen und ist bereits das siebte muslimische Land nach Afghanistan, Pakistan, Jemen, Somalia, Libyen und dem Irak, welches unter dem Kommando von Friedensnobelpreisträger Barack Obama bombardiert wird.

Okay, sie hängen ein bisschen hinter dem ursprünglichen Zeitplan von 2001 hinterher, aber im Prinzip läuft doch alles nach Plan.

“We’re going to take out seven countries in 5 years, starting with Iraq, and then Syria, Lebanon, Libya, Somalia, Sudan and, finishing off, Iran” –

General Wesley Clark. 4-star U.S. Army General, Supreme Allied Commander of NATO

https://www.youtube.com/watch?v=SXS3vW47mOE
 

dkR

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haruc schrieb:
Zerch schrieb:
Weshalb brauchen die USA unbedingt den F-22 Jäger vor Ort , um gegen ISIS vorzugehen ?

Das Ding wird seit ca. 25 Jahren entwickelt, hat bisher zig Milliarden gekostet und das ist jetzt die erste Gelegenheit, den Jet mal wirklich zu benutzen. Der Steuerzahler würde sich etwas verarscht vorkommen, wenn er die Entwicklung neuer Flugzeuge finanziert, die dann im Ernstfall in der Heimat in Hangars vor sich hin gammeln, während man weiterhin mit Entwürfen aus den 1960ern und 1970ern rumfliegt. Warum also nicht?

This. Allerdings ist das Ding ein dezidierte Ueberlegenheitsjaeger und somit echt etwas fehl am Platz.
Man kann allerdings mal gucken, ob die syrische Luftverteidigung (aus russischer Produktion) das Ding ortet :)
 

Zerch

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haruc schrieb:
Und welche Auswirkungen soll denn bitteschön die Situation auf den Russischen Handel mit dem Iran haben?? Garkeine.

Ein naiver Gedanke , denn Russland wird bei den Sanktionsauflagen seitens der Nato jeden verbliebenen Handelspartner benötigen , mehr denn je.

haruc schrieb:
Bezüglich der "Umzingelung": Wie soll denn der Einsatz US-Amerikanischer und Arabischer Luftstreitkräfte in Syrien und dem Irak Russland und China "militärisch umzingeln"?

Indem rund um die Feinde Basen und Versorgungsplattformen geschaffen wurden , militärische Infrastruktur innerhalb und nahe der Einsatzgebiete mit präsentiv- sowie präventivtaktischer Ausrichtung.

Zerch schrieb:
Der Zweck zum Einsatz der F-22 ist zum einen Propaganda und Begründungsgrundlage
haruc schrieb:
Das könnte man dann aber viel billiger haben. Nämlich indem man in Utah ein paar Aufnahmen von Übungen macht und behauptet, dass das in Syrien oder dem Irak wäre. Angeblich haben die Amerikaner ja große Erfahrung darin, sowas vorzutäuschen.

Ein Missverständnis. Die Propaganda soll nicht zeigen "schaut mal was wir tolles haben" , so neu ist die Maschine ja nicht und wurde schon in den 90ern ausgiebig getätigt. -Sie soll unangenehmer Fragereien vorbeugend plausibel machen , warum dieses Flugzeug jetzt in dieses Gebiet verlegt wird. Es ist der Anschein von zuvorkommender Offenheit um das Vertrauen zu manipulieren.

Tatsache ist aber daß die USA jetzt jederzeit in einem potenziell bevorstehenden Kampf gegen Russland auf diese Maschinen angewiesen sind , und somit nicht um die genickbrechenden Modernisierungskosten und die Kampferprobung kommen werden.


dkR schrieb:
Man kann allerdings mal gucken, ob die syrische Luftverteidigung (aus russischer Produktion) das Ding ortet :)

Und falls nicht , sollte Russentechnik dann der Lächerlichkeit preisgegeben werden ? -Weder Syrien , noch Iran verfügen über neueste Technologien Russlands. Iran baut selbst westliche Flugzeuge , mit den Lizenzen des ehemaligen Schahs , darunter auch die von den USA bereits ausgemusterte F-14 "Tomcat".Iran hat beides, -Ami- und Russenkram , darunter auch moderne S-300 FlaRak.(S-400 hätte es ja nur von Russland gegeben , wenn die USA damals den Iran angegriffen hätten , aber wer weiss schon was in Zwischenzeit herumgefrachtet wurde).
Russland ist führend , was Flugzeuge und Raketen anbelangt.
China , sowohl auch Russland verfügen mittlerweile über Kampfflugzeuge der 5. Generation , so wie die USA mit ihren problembehafteten , teueren F-22 und F-35.
Ausgereift sind diese aber alle nicht , und zum Teil in der Prototypenphase . Und die USA hätte somit nicht nur den ersten Jäger dieser Generation , ausgereift oder nicht , -sie hat jetzt auch den ersten kampferprobten Jäger seiner Generation.
http://de.wikipedia.org/wiki/Suchoi_T-50
http://de.wikipedia.org/wiki/Chengdu_J-20
http://www.popsci.com/blog-network/...on-fighter-jet-j31-performs-more-flight-tests

Angenommen die F-22 ist aktuell wirklich der beste Jäger unter allen Nationen , wäre er keineswegs von Vorteil , wenn der Gegner für den Stückpreis einer einzigen F-22 gleich zehn seiner Pendanten baut.
China dürfte mittlerweile einen Ruf für enorme Quantität bei ausreichender Qualität haben. Im militärischen Sinne ein Riesenproblem für einen potenziellen Gegner.
 

Ein_Liberaler

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Meyssan ist ein Verschwörungstheoretiker, der unter der Prämisse arbeitet, daß den USA alles gelingt, was sie anpacken und daß momentan alles genau so läuft, wie sie das wollen. Ich gehe im Ggteil davon aus, daß die amerikanische Nahostpolitik (Nationbuilding, also stabile, verläßliche Partner-/Vasallenstaaten schaffen) komplett gescheitert ist und es weltweit an mehr Stellen brennt, als die USA Feuerlöscher haben.

Speziell das von Meyssan unterstellte Interesse an der Destabilisierung Chinas haben die USA nicht, man muß sich nur die wirtschaftlichen Verflechtungen in Erinnerung rufen.

Im Zusammenhang mit 9/11 ist Meysan als No-Planer hervorgetreten.
 

Lan_Zelot

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Ein_Liberaler schrieb:
Speziell das von Meyssan unterstellte Interesse an der Destabilisierung Chinas haben die USA nicht, man muß sich nur die wirtschaftlichen Verflechtungen in Erinnerung rufen.
Folgt man dir, bedeutet dieser Satz: Die USA geben freiwillig ihre Vormachtstellung auf und sie sehen tatenlos zu, wie sich China zur absoluten Nr. 1 entwickelt. Wirtschaftliche Verflechtungen? Die Amerikaner abhängig von den Chinesen? Ich denke umgekehrt wird ein Schuh daraus!
 

haruc

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Lan_Zelot schrieb:
Die USA geben freiwillig ihre Vormachtstellung auf und sie sehen tatenlos zu, wie sich China zur absoluten Nr. 1 entwickelt. Wirtschaftliche Verflechtungen? Die Amerikaner abhängig von den Chinesen? Ich denke umgekehrt wird ein Schuh daraus!

Ganz so einfach ist es nicht.

Die USA (und nicht nur die USA, sondern gerade auch Deutschland) profitieren von einem stabilen China mehr, als der mittlerweile schwächelnde Aufstieg Chinas Schaden anrichtet. China ist nicht nur Lieferant wichtiger Rohstoffe und Basisbauteile (unsere Industrie - und damit unser Export, unser Wohlstand, unser Sozialstaat - wären ohne billige Zulieferer aus China kaum überlebensfähig*), sondern auch dankbarer Abnehmer diverser westlicher Produkte wie Autos, Maschinenbauteile, Komplettsysteme usw.

Im wirtschaftlichen Bereich gibt es nur selten einseitige "Abhängigkeiten" zwischen Volkswirtschaften. Meist geht es um die Frage, wer mehr auf den anderen angewiesen ist. Profitieren tun letztendlich aber beide Seiten irgendwie. Das ist ja das Tolle an der Friedenswirtschaft: Unterm Strich ist es eine Win-Win-Situation.

Den kommenden Einwand von Zerch möchte ich gleich an dieser Stelle abfangen: Nein, es ist einfach nicht wahr, dass durch den globalen Handel Leute immer ärmer werden, da sie vom bösen kapitalistischen Westen ausgebeutet werden. Es gibt weder in der Gegenwart noch in der Geschichte einen einzigen Beweis dafür, dass die zunehmende Industrialisierung und die Ausweitung des Handels die materiellen Lebensbedingungen von Menschen - insbesondere der Arbeiter - verschlechtert haben. Sicher, man kann sich die Elendsviertel der Industriestädte im 19. Jahrhundert angucken und feststellen, dass diese Menschen - gemessen an heutigen Standards - fürchterlich gelitten haben. Aber scheinbar waren diese Bedingungen für die Leute damals noch besser als alles andere, was für sie realistisch erreichbar war.
 

Lan_Zelot

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haruc schrieb:
Ganz so einfach ist es nicht.
...
Meist geht es um die Frage, wer mehr auf den anderen angewiesen ist. Profitieren tun letztendlich aber beide Seiten irgendwie. Das ist ja das Tolle an der Friedenswirtschaft: Unterm Strich ist es eine Win-Win-Situation.
...
Ach so!
Dann hat sich das amerikanische Imperium inzwischen von seinen Hegemonie-Ansprüchen (wie die Wolfowitz-Doktrin [= Bush-Doktrin] *1992 ) verabschiedet?
Kernsatz dieser Doktrin:
“Unser erstes Ziel ist es, die Wiederauferstehung eines neuen Rivalen zu verhindern, sei es auf dem Territorium der ehemaligen Sowjetunion oder anderswo.“
Siehe auch: http://antikrieg.com/aktuell/2014_05_02_washington.htm

Die National Security Strategy (NSS) der Vereinigten Staaten von Amerika vom September 2002 ist Teil regelmäßig ergänzter und überarbeiteter Berichte zur außenpolitischen Nationalen Sicherheitsstrategie, die von der US-Regierung dem Kongress vorzulegen sind. Der Bericht der Bush-Regierung vom September 2002 erlangte besondere Bedeutung aufgrund eines Inhalts, der Elemente der bisherigen internationalen Ordnung in Frage stellt. Dieser Teil des Berichts, der sich unter anderem mit Präventivkriegen befasst, wird auch als Bush-Doktrin beziehungsweise Wolfowitz-Doktrin bezeichnet.

Die Bush-Regierung hat in der Fassung der National Security Strategy vom März 2006 keine wesentlichen Veränderungen gegenüber der von 2002 vorgenommen.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/National_Security_Strategy_vom_September_2002
 

Lan_Zelot

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"Amerika führt die Welt"
...
Barack Obama erklärte denn auch in seiner wöchentlichen Ansprache, dass unter seiner Führung nun "Amerika die Welt anführt". Die Führung der USA sei, so Obama, "die eine Konstante in einer unsicheren Welt".
...
Obama betonte, dass Amerika nicht nur den Kampf gegen den Islamischen Staat mit einer "breiten Koalition" führt, sondern auch den gegen die "russische Aggression in der Ukraine".
...
Autor: Florian Rötzer am 28.09.2014
Weiter: http://www.heise.de/tp/artikel/42/42898/1.html
 

haruc

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Lan_Zelot schrieb:
Dann hat sich das amerikanische Imperium inzwischen von seinen Hegemonie-Ansprüchen (wie die Wolfowitz-Doktrin [= Bush-Doktrin] *1992 ) verabschiedet?

Das habe ich damit nicht gesagt. Was ich sagte ist, dass die USA (und eigentlich der gesamte Westen) es sich nicht leisten können, wenn China übermäßig instabil würde. Wie gesagt, fast unsere komplette Wirtschaftsleistung, damit unser Wohlstand und damit unser Sozialstaat, hängen an entscheidenden Punkten in der Kette von China ab.

Allerdings ist es auch höchst zweifelhaft, ob mit "Rivalität" tatsächlich die wirtschaftliche Macht gemeint ist. Erfolgreiche Volkswirtschaften sind auch immer gute Absatzmärkte... Gerade exportorientierte Wirtschaften wie die USA oder Deutschland haben ein Interesse daran, dass es anderen Ländern wirtschaftlich nicht ganz dreckig geht.

Was mit "Rivalität" imho tatsächlich gemeint ist, ist die Existenz eines antagonistischen Weltbildes inklusive der Mittel derer es bedarf um einen Führungsanspruch durchzusetzen. Mit anderen Worten: Die Spaltung der Welt in zwei Lager (so wie wir das in der Zeit zwischen 1914 und 1990 erlebt haben) soll verhindert werden.
 

Lan_Zelot

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Hallo haruc!

China und der Westen, die mögen ja deiner Win-Win-Situation voll und ganz entsprechen. Doch eine ganze Reihe von Staaten müssen ihre Rohstoffe und landwirtschaftlichen Produkte unter ihrem Wert verkaufen. Einmal weil es konkurrierende Anbieter gibt, zum Anderen muß der Import der Güter der Industrienationen irgendwie finanziert werden. Korruption und private Bereicherung lokaler Machthaber brauche ich in diesem Zusammenhang gar nicht erwähnen, weil allgemein bekannt.

Im Zusammenhang mit Win-Win möchte ich dich gern an den Thread "Ausbeutung der Menschen in China und die Rolle des Westens" erinnern:
Telepathetic schrieb:
...
Mich würde mal interessieren, ob sich die Arbeiter in China ausgebeutet vorkommen und wenn ja, welche und wieviele.
Ein_Liberaler schrieb:
Da es in China jedes Jahr regionale Volksaufstände gibt, die in der westlichen Presse weitgehend ignoriert werden, würde ich diese Frage bejahen wollen.
Siehe: http://www.ask1.org/fortopic21048-15.html
"Ganz so einfach ist es (mit Win-Win also auch) nicht."

Freundlicher Gruß von Lan_Zelot
 

vonderOder

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Krieg gegen die Miliz "IS" - Gründe und Folgen:

Washington – Die US-Geheimdienste haben nach Ansicht von Präsident Barack Obama die Extremistengruppe ISIS in Syrien unterschätzt.
und dieser Krieg kostet eine ganze Menge Geld pro Tag.

Laut US-Verteidigungsminister Chuck Hagel zwischen "sieben und zehn Millionen Dollar pro Tag" (bis zu 7,9 Millionen Euro täglich). US-Regierungsmitglieder und Experten schätzen, dass der Einsatz, der mehrere Jahre dauern könnte, jährlich einen zweistelligen Milliardenbetrag kostet.

Vielleicht kommt wieder ein US-Militär mit dem Ausspruch "in die Steinzeit zurückbomben", wie damals Luftwaffengeneral Curtis LeMay der "Vietnam in die Steinzeit zurückbomben" wollte.

Dieser Krieg wird ein Desaster werden wie der Vietnam-Krieg, den die USA vom Zaun gebrochen hatten, und aus dem trotz all der vielen Toten, noch relativ gut rausgekommen sind. Afghanistan war bzw. ist dagegen schon ein anderes Kaliber; und keiner weiß z.Z.was da wird.
Aber dieses Krieg ist anders. Er wird von Muslimen, die mordend durch die Lande ziehen, unter der Fahne des Islam ausgetragen. Ganz schnell wird daraus in der Propaganda der mordenden Banden, ein Kampf gegen den Islam werden. Und das ist das Gefährlichste. Denn jeder, auch jeder Muslim, der den Ungläbigen hilft, wird zum Feind des Islam und ein Verräter an Mohammed und am Koran. Dieser Krieg kann das Armageddon, der GAU sein.
 

haruc

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Lan_Zelot schrieb:
Doch eine ganze Reihe von Staaten müssen ihre Rohstoffe und landwirtschaftlichen Produkte unter ihrem Wert verkaufen. Einmal weil es konkurrierende Anbieter gibt,

Wie stellt man denn fest, dass ein Produkt "unter Wert" verkauft wird? Wie käme denn der "richtige Preis" zustande?

Und was willst Du gegen Konkurrenz tun? Allen Produzenten bis auf einem verbieten, ein bestimmtes Produkt herzustellen? So dass zb. nur noch eine einzige Farm auf der Welt Sojabohnen anbauen und verkaufen darf? Kämen dann gerechtere oder "richtigere" Preise zustande?

zum Anderen muß der Import der Güter der Industrienationen irgendwie finanziert werden.

Das ist i.d.R. Sache des Importeurs, also des Händlers, der die betreffende Ware in die jeweilige "Industrienation" einführt. Dem Anbieter kann daher die Finanzierung des Transportes egal sein, zumal das alles eh meist über Zwischenhändler abgewickelt wird. Der Kaffeebauer bringt seine guten Bohnen auf den nächsten Markt, die Schlechten gibt er an Fair Trade-Röstereien ab, da die ja sowieso einen garantierten Mindestpreis bezahlen. Gutes Geschäft für alle Beteiligten.


Aber mal ganz allgemein: Was soll das jetzt mit der Hegemonialpolitik der USA und deren angeblichem Ziel, China zu vernichten, zu tun haben?
 

Lan_Zelot

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haruc schrieb:
Wie stellt man denn fest, dass ein Produkt "unter Wert" verkauft wird?
Fast jeder glaubt, dass Angebot und Nachfrage den Preis eines Produkts bestimmen. Dem wäre so, wenn es den Börsenhandel nicht gäbe, mit dem sich die Preise manipulieren lassen. Bei der Preisbildung darf man den gewaltigen Einfluss der Zentralbanken, insbesondere der Federal Reserve, nicht vergessen. Mit ihrer Zinspolitik und dem Drucken von Geld steuern sie, ob wir eine inflationäre oder deflationäre Phase durchlaufen.

Die USA setzen verstärkt den Ölpreis als Waffe gegen Russland, den Iran und die OPEC ein. Die Notierungen für das schwarze Gold sind nur einer von vielen Hebeln, mit denen die Supermacht ihren Gegnern rund um den Globus die Daumenschrauben ansetzt und dem Westen hilft. Weil der Fracking-Boom in den USA derzeit über 90 Prozent zur gesamten weltweiten Ausdehnung des Öl-Angebots beiträgt – und eine schwächere Weltwirtschaft die Nachfrage gleichzeitig drosselt – stürzte der Ölpreis allein seit Mitte Juni um 15 Prozent ab.
Zu den aktuellen Preisen können Russland und der Iran ihre Staatshaushalte nicht mehr ausgleichen, die Defizite eskalieren. Der wachsende Druck auf den russischen Staatshaushalt hat maßgeblich dazu beigetragen, dass der Rubel auf den tiefsten Stand zum Dollar gefallen ist.
http://info.kopp-verlag.de/hintergr...l-als-waffe-die-usa-drehen-den-spiess-um.html

Ohne das Eiweißfutter Soja, mehr als die Hälfte davon kommt aus Südamerika, wären die Massen billigen Fleischs, die im globalen Norden – auch in Deutschland – in den Kühlregalen liegen, nicht zu produzieren. Für den argentinischen Staat ist der Soja-Export der wichtigste Devisenbringer, nur dank der Soja-Dollar kann die Zentralbank die binnen drei Jahren um rund die Hälfte geschmolzenen Reserven gerade noch auf knapp unter 30 Milliarden Dollar halten. Für Großbauern ist Soja schlicht die rentabelste aller Nutzpflanzen, genauso wie für Agrokonzerne von Monsanto bis Bayer CropScience.
http://www.welt.de/print/die_welt/wirtschaft/article130332316/Blutiger-Soja-Wahn.html

Sojabohnen verbuchten in den letzten zwei Tagen ein Plus von 22 Cent/bu. Das brachte auch den Raps in Schwung, der im selben Zeitraum um 5 EUR/t zulegte und bei 351,50 EUR/t schloss. Die US-Exportzahlen lagen mit 97.900 t für das laufende Wirtschaftsjahr am oberen Rand der Erwartungen. Die Gesamtmenge für 2013/14 beläuft sich mittlerweile auf 45,2 Mio.t und übertrifft damit die Schätzungen des USDA um 1,6 Mio. t. Für 2014/15 wurden in der letzten Woche Exporte in Höhe von 285.800 t registriert. Ein großer Teil davon ging nach China.
http://www.kaack-terminhandel.de/de/marktbericht/soja-us-exporte-uebertreffen-usda-prognose.html
 

Giacomo_S

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haruc schrieb:
Wie stellt man denn fest, dass ein Produkt "unter Wert" verkauft wird? Wie käme denn der "richtige Preis" zustande?

Es ist bekannt, dass die EU - aber auch die USA - landwirtschaftliche Produkte subventionieren. Dadurch (und nur dadurch) kann die USA bspw. Baumwolle zu Preisen produzieren, die in Afrika nicht möglich sind.
Und das, trotzdem Lohn- und Gewinnniveaus in Afrika deutlich niedriger sind als in den USA.
 

Lan_Zelot

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haruc schrieb:
Aber mal ganz allgemein: Was soll das jetzt mit der Hegemonialpolitik der USA und deren angeblichem Ziel, China zu vernichten, zu tun haben?
Aber haruc! Was unterstellts du mir denn da? Nirgendwo habe ich von der Vernichtung irgendeines Landes geschrieben. Folgendes habe ich mit einer Antwort an "Ein_Liberaler" verbrochen:
Lan_Zelot schrieb:
Ein_Liberaler schrieb:
Speziell das von Meyssan unterstellte Interesse an der Destabilisierung Chinas haben die USA nicht, man muß sich nur die wirtschaftlichen Verflechtungen in Erinnerung rufen.
Folgt man dir, bedeutet dieser Satz: Die USA geben freiwillig ihre Vormachtstellung auf und sie sehen tatenlos zu, wie sich China zur absoluten Nr. 1 entwickelt. Wirtschaftliche Verflechtungen? Die Amerikaner abhängig von den Chinesen? Ich denke umgekehrt wird ein Schuh daraus!
Siehe: http://www.ask1.org/gate.html?name=Forums&file=posting&mode=quote&p=545305
In meinen darauf folgenden Beiträgen habe ich lediglich versucht, mit Zitaten meinen Standpunkt zu verteidigen, aber niemals eine beabsichtigte Vernichtung Chinas angedeutet oder erwähnt. Ein Kampf um die Vormachtstellung wird nach meiner Meinung vorerst in der Form eines Wirtschafts- und Finanzkrieges durchgeführt und beabsichtigt eine Schädigung, nicht aber die Vernichtung eines Landes.
 

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