Ist der Islam satirefähig?

fiend

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Hallo liebe Forenuser,

normalerweise bin ich nur ein stiller Mitleser dieses Forums und habe eigentlich erwartet, dass hier schon längst ein Thread über den Boykott der islamischen Länder gegenüber Dänemark eröffnet wird.
Aber naja, dann muss wohl ich den Thread starten. ;)

Die Lunte am Turban

Karikaturen des Propheten Mohammed in einer dänischer Zeitung haben zu Protesten, Boykotts und Gewalt in der islamischen Welt geführt.

"Nicht als Kränkung gedacht"

Die Mohammed-Karikaturen in einer dänischen Zeitung haben zu Protesten und Gewalt in der islamischen Welt geführt. Nun bitten die Dänen um Entschuldigung.
Zeitung entschuldigt sich für Mohammad-Karikaturen

Nach empörten Reaktionen in der islamischen Welt hat sich eine dänische Zeitung für Karikaturen des Propheten Mohammad entschuldigt. Der Chefredakteur des „Jyllands-Posten”, Carsten Juste, erklärte am Montag, die Zeichnungen hätten nicht gegen dänische Gesetze verstoßen, aber unzweifelhaft viele Muslime beleidigt. Bei ihnen wolle man sich entschuldigen, hieß es in einer Erklärung, die auf der Website der in Aarhus erscheinenden Zeitung veröffentlicht wurde.

Tabu ist die Religion

Die Ägypter sind eine Nation von Zeitungslesern. Nicht wenige wählen ihre tägliche Lektüre aufgrund eines Karikaturisten aus. Sie greifen wegen Salah Shahin zu „Al Ahram” und wegen Mustafa Hussein zu „Al Achbar”. Große Karikaturisten tragen wie bekannte Kolumnisten zur Auflage bei. Der größte von ihnen war Salah Shahin, der vor einem Vierteljahrhundert starb.
Proteste spitzen sich zu

Bombenalarm in der Zeitungsredaktion, Verbrennung dänischer und norwegischer Flaggen im Gaza-Streifen, Rückrufe arabischer Botschafter und Boykott-Aufrufe gegen europäische Waren: Die Veröffentlichung von Mohammed-Karikaturen in skandinavischen Zeitungen hat in der islamischen Welt eine Protestwelle ungeahnten Ausmaßes hervorgerufen. Und die Lage spitzt sich weiter zu.

Kuwait will dänische Produkte boykottieren

Karikaturen des Propheten Mohammed in einer dänischen Zeitung schlagen in muslimischen Ländern weiter hohe Wellen. Der Verband der staatlichen Supermärkte in Kuwait stellte einen Boykott dänischer Produkte in Aussicht. Der dänische Botschafter in Saudi-Arabien, der auch die Interessen seines Landes in Kuwait vertritt, wurde ins Außenministerium einbestellt.

Bombendrohung war falscher Alarm

Die Bombendrohung gegen die dänische Zeitung "Jyllands-Posten", die Karikaturen des Propheten Mohammed gedruckt hatte, hat sich am Dienstagabend als falscher Alarm herausgestellt. Bei der Durchsuchung der geräumten Redaktionsbüros in Aarhus und Kopenhagen wurden keine Sprengsätze gefunden, teilte die Polizei mit.

Französische Zeitung druckt Mohammed-Cartoons nach

Der Streit um die von der skandinavischen Presse veröffentlichten Karikaturen des Propheten Mohammed hält an: In ihrer Mittwochsausgabe druckte das französische Boulevard-Blatt "France Soir" die Zeichnungen nach. Die dänische Zeitung "Jyllands-Posten", die die Cartoons im September zuerst veröffentlicht hatte, entschuldigte sich öffentlich bei gläubigen Moslems in aller Welt. In der arabischen Welt brodelt es.
Dänische Moslems akzeptieren Entschuldigung

Die dänische Regierung und die Islamische Gemeinde in Kopenhagen haben um Entspannung im Streit um die umstrittenen Mohammed-Karikaturen geworben. Moslems im Nahen und Mittleren Osten geben sich unversöhnlich.

Brüssel ergreift Partei für Dänemark

Der Konflikt zwischen Dänemark und der arabischen Welt wegen der veröffentlichten Karikaturen des Propheten Mohammed spitzt sich zu. Die EU-Kommission stellte sich demonstrativ hinter Dänemark.
Mohammed-Karikaturen: Dänische Zeitung gibt sich geschlagen

"Ich muß zutiefst beschämt zugeben, daß die anderen gewonnen haben“, so der Chefredakteur. 17 arabische Staaten fordern eine Bestrafung der Verantwortlichen. Zehntausende Frauen demonstrieren in Sanaa

Protest gegen Mohammed-Bilder erfolgreich

Boykottdrohung der arabischen Welt: Dänen sehen sich zu Entschuldigung bei Muslimen gezwungen

Verschärfte Konflikte um Mohammed-Karikatur

Todesdrohungen, Boykottaufrufe - Unter dem Druck muslimischer Proteste sucht Premier Rasmussen nach einem Ausweg

"Die muslimische Entrüstung ist weit über die Maßen aufgeblasen"

Auszüge eines Artikels von Mona Ethahawy, der am 24. Januar im Daily Star Beirut erschien

"Wir müssen einander mehr Respekt entgegenbringen"

Burhan Kesici über den Protest der muslimischen Welt gegen die Mohammed-Karrikaturen

"Teil einer Debatte um die Meinungsfreiheit"

Die dänische Zeitung "Jyllands-Posten" (Århus) hat sich für die Kränkung religiöser Gefühle durch vor vier Monaten im Blatt veröffentlichte Karikaturen des Propheten Mohammed entschuldigt. Eine Dokumentation der am Dienstag veröffentlichten Erklärung in Auszügen

Geprägt wurde ich hauptsächlich von diesem Kommentar:
Heiliger Zorn

Ist der Islam satirefähig? Wieviel Humor verträgt die Religion Mohammeds, die Welteroberungsmetaphysik dieses frühmittelalterlichen Räuberfürsten, der sich mit seiner Karawanenarmee ein auf Polygamie und strenge Ehrenregeln gegründetes Großreich schuf?

Da ich mich so gut wie nie mit Karikaturen beschäftigt habe, habe ich mich bei Wikipedia erkundigt was das eigentlich ist. Der folgende Satz fand ich sehr Interessant:

Karikatur

Die Karikatur übertreibt bewusst, spitzt zu und verzerrt charakteristische Züge eines Ereignisses oder einer Person, um durch den aufgezeigten Kontrast zur Realität und die dargestellten Widersprüche den Betrachter der Karikatur zum Nachdenken zu bewegen.

Ich hab mir jetzt diese Karikaturen angesehen und finde dass es total übertrieben ist, was jetzt damit veranstaltet wird. Ich weiss jetzt nicht ob ich den Link zu diesen Karikaturen weitergeben darf, deswegen mach ich es erstmal nicht. Anfragen können auch per PN gemacht werden.

Was mich aber vorallem interessiert, sind eure Meinungen dazu. Bitte um rege Teilnahme. :)

Gruß,
fiend

P.S.: Hoffe ich hab das mit dem Eröffnen des Threads alles richtig gemacht. :)
 

erik

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Ich hätte gerne den Link zu den Karikaturen (per PN)
Ich habe sie bislang noch nicht gesehen, denke aber, das der Kernpunkt an dem sich der Streit entzündet, nicht der Inhalt der Karikaturen ist.
Sondern halt der Fakt, daß es Teile der Muslime mit dem Darstellungs- und Abbildungsverbot des Propheten recht genau nehmen.

Und manche religiöse Eigenart versteigt sich schnell mal zur Sturheit (ich erinnere an den Kruzifixstreit in deutschen Klassenzimmern)

Dass aber eine Vermengung von privatwirtschaftlicher Freiheit (Zeitung) und staatlicher Einflußnahme (dänische Regierung) versucht wird, das finde ich bedenklich

Vielleicht sollte man den Staaten im Gegenzug auch mal etwas auf die Finger klopfen für all den Unsinn, den irgendwelche Privatpersonen anstellen, wodurch "wir" uns beleidigt fühlen...
1)Kopfgelder
2)Flaggenverbrennungen
3)Schmähungen
4)usw.
 

DrJones

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Toll, hat eigentlich jemand eine Ahnung wieviel Witze es über den
Papst, die Kirche, Jesus oder Pfarrer gibt,
und die ihre Wege auch in die Witzecken irgendwelcher Zeitungen
finden.
Da regt sich niemand drüber auf.

Oder darf man Witze/Karrikaturen nur machen wenn man quasi
sich selber als Adressat mit einschließt (Also Christen dürfen
Witze über Christen machen, aber nicht über andere Religionen,
um es mal so auf den Punkt zu bringen?!)

Was ist das denn für ne Zeitung? Eher rechtspopulistisch so das man
denen irgendwelche Vorwürfe machen könnte?

Noch n Link:
http://www.spiegel.de/netzwelt/politik/0,1518,398567,00.html
 

antimagnet

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man sollte die religion nicht mit den leuten verwechseln, die diesen glauben haben. es gibt millionen von moslems, die nicht auf die karikaturen reagiert haben. und es gibt einige, die dies in höchst fragwürdiger weise getan haben. diese leute sind nicht satirefähig, nicht der islam.
 

DrJones

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@antimagnet

Meinst du man kann große Teile dieser Geschicht in die Kategorie
Winterloch stecken weils grad mal keine Katastrophen oder
(neuen) Kriege gibt?
 

Trasher

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Überall wird ausführlich darüber berichtet, aber keiner traut sich, die entsprechenden Karikuren erneut zu veröffentlichen. :O_O:

Mein Tip: Google News, Stichwort Mohammed *dumdidu* :mrgreen:
 

Hosea

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Grundsätzlich verkauft es sich gut, wenn Nachrichten spektakulär sind. Das meine ich auch mit dem Appell an die Verantwortung der Mediennutzer! Wir kaufen das. Nun gibt es in unserem Fall genügend Ereignisse, die dazu geeignet sind, sie im Kontext des Islams wahrzunehmen - zumal wenn einige Akteure sich auch explizit darauf berufen oder über Fernsehen und Internet ihre Aggressionsbotschaften ausstreuen. Dies erzeugt Angst und Angst lässt das Blickfeld verengen.

http://www.islamische-zeitung.de/?id=6582

Es ist wie Antimagnet zu recht sagt, der Kontext zum Islam sehe ich auch nicht, die wenigen die darauf reagiert haben sind in erster Linie Menschen und stehen niemals stellvertretend für den Islam.

Wie oben gesagt, man kann es im Kontext Islam sehen, muß man aber nicht :wink:

Lg Hosea
 

antimagnet

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DrJones schrieb:
@antimagnet

Meinst du man kann große Teile dieser Geschicht in die Kategorie
Winterloch stecken weils grad mal keine Katastrophen oder
(neuen) Kriege gibt?

nein, ganz und gar nicht. diese geschichte zeigt, dass manche moslems nicht genug geistige grütze haben, um angemessen darauf zu reagieren. und (neben anderen natürlich) machen solche moslems zur zeit globalpolitisch große probleme, sodass ich nicht wirklich von winterloch sprechen möchte.
 

hives

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Der Chefredakteur der Zeitung «Die Welt», Roger Köppel, bezeichnete den Nachdruck als «eine journalistische Pflicht». Die Zeitung hatte am Mittwoch auf ihrer Titelseite eine der Zeichnungen veröffentlicht, die Mohammed mit einer Bombe im Turban zeigt. In Paris begründete «France-Soir» den Abdruck der zwölf Karikaturen auf der Titelseite mit dem Satz: «Ja, man hat das Recht, Gott zu karikieren.»

Der Vorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV), Michael Konken, verteidigte den Nachdruck der Karikaturen als «notwendigen Beitrag zur Meinungsbildung». Damit widersprach er seinem Sprecher, der der «Netzeitung» gesagt hatte, dass die Veröffentlichungen mit der Verantwortung der Presse nicht zu vereinbaren seien. Ziel des Nachdrucks der zuvor in der dänischen Zeitung «Jyllands-Posten» veröffentlichten Karikaturen sei nicht die Verletzung religiöser Gefühle gewesen, betonte Konken.
lycos

reuters

Auf eine Verlinkung des erwähnten Artikels der Welt verzichte ich an dieser Stelle aus hygienischen Gründen ;)
 

fiend

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DrJones schrieb:
Was ist das denn für ne Zeitung? Eher rechtspopulistisch so das man
denen irgendwelche Vorwürfe machen könnte?

Ich weiss es nicht genau, laut Wikipedia wird über Jyllands-Posten folgendes gesagt:
Gegründet wurde Jyllands-Posten am 2. Oktober 1871. In den 20er und Anfang der 30er Jahre des vorigen Jahrhunderts sympathisierte das Blatt zeitweise mit faschistischen Ideen. Später unterstützte die Zeitung die Konservative Volkspartei Dänemarks; einer ihrer Autoren in dieser Zeit war der dänische Pastor, Poet und Hitler-Gegner Kaj Munk.
http://de.wikipedia.org/wiki/Jyllands-Posten

Ich denke eher mal nicht und laut Reporter ohne Grenzen, wird die Pressefreiheit in Dänermark normalerweise doch sehr respektiert.

antimagnet schrieb:
man sollte die religion nicht mit den leuten verwechseln, die diesen glauben haben. es gibt millionen von moslems, die nicht auf die karikaturen reagiert haben. und es gibt einige, die dies in höchst fragwürdiger weise getan haben. diese leute sind nicht satirefähig, nicht der islam.
Klar ich will damit auch nicht alle Moslems verurteilen, aber gewisse islamische Länder befürworten diesen Boykott. Was aber auch bestimmt zu Konsequenzen führen wird:

Kommt der Boykott vor die WTO?

EU-Handelskommissar Mandelson sagte, er werde den Fall vor die Welthandelsorganisation (WTO) bringen, sollte die ägyptische Regierung - wie zuvor Saudi-Arabien - zu einem Boykott von Waren aus Dänemark oder anderen nordeuropäischen Staaten aufrufen. Der Boykott hatte schon zu Fabrikschließungen und Verlusten dänischer Unternehmen geführt. Zuvor hatte das ägyptische Parlament mit den Stimmen der Regierungspartei und der Muslimbrüder eine Entschließung gebilligt, die zum Boykott dänischer Waren aufruft.

Trasher schrieb:
Überall wird ausführlich darüber berichtet, aber keiner traut sich, die entsprechenden Karikuren erneut zu veröffentlichen. O_O

Mein Tip: Google News, Stichwort Mohammed *dumdidu* Mr. Green
Das stimmt nicht ganz. Folgendes ist hier zu entnehmen. Ich hab auch gelesen, dass die deutsche Tageszeitung "Die Welt" eine Karikatur als Protest gegen die Pressefreiheit veröffentlicht hat.

Hosea schrieb:
Es ist wie Antimagnet zu recht sagt, der Kontext zum Islam sehe ich auch nicht, die wenigen die darauf reagiert haben sind in erster Linie Menschen und stehen niemals stellvertretend für den Islam.

Wie oben gesagt, man kann es im Kontext Islam sehen, muß man aber nicht Wink

LG Hosea
antimagnet schrieb:
nein, ganz und gar nicht. diese geschichte zeigt, dass manche moslems nicht genug geistige grütze haben, um angemessen darauf zu reagieren. und (neben anderen natürlich) machen solche moslems zur zeit globalpolitisch große probleme, sodass ich nicht wirklich von winterloch sprechen möchte.

Wie schon erwähnt, ich will die Moslems oder die Menschen diesen Glaubens ja nicht verteufeln. Aber wenn einige von ihnen "als Beispiel" Israel (bin kein Freund israelischer Politik) nicht anerkennen (das sind nicht nur die Hamas oder Iraner) und die Juden als WasWeissIch verteufeln und ein großer Teil von ihnen (kann ich nicht beweisen, aber kommt mir so vor) zu diesen ein paar Moslems mit nicht genug geistige Grütze beistehen, aber selbst keine Kritik vertragen können, dann weiss ich auch nicht mehr weiter.
 

Trasher

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Süddeutsche Zeitung schrieb:
In der jemenitischen Hauptstadt Sanaa demonstrierten zehntausende Frauen gegen die dänische Zeitung. Wütende Studentinnen verbrannten dänische Fahnen.
8O
Also da weiß man doch ehrlich gesagt nicht, ob man weinen oder laut loslachen soll, oder?
 

fiend

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einige arabische Regierungen fordern nun nicht nur eine "unmißverständliche" Entschuldigung des Regierungschefs, sondern auch der Königin.
http://www.welt.de/data/2006/02/02/839947.html
Also bitte, bei sowas kann ich einfach nur den Kopf schütteln. Jeder Mensch, der was von Pressefreiheit versteht, muss doch mittlerweile wissen, dass die Regierung sowie die Königin nicht dafür verantwortlich ist!

Bloggerin Ursula: "Warum stoppen wir nicht die EU-Finanzierungshilfen an Staaten, in denen ich noch nicht mal eine Bibel im Gepäck haben darf? Die Einwohner dieser Länder wären doch schon verhungert, wenn nicht jährlich Milliarden unserer Steuergelder dorthin gehen und versickern würden."

Und Sven erinnert an den Christus-Satirefilm von Monthy Python: "Kennt jemand "Das Leben des Brian"? Versucht euch mal vorzustellen, wie lange es dauern würde, bis fanatische Moslems die Verantwortlichen dafür bestrafen würden, falls es ein Pendant auf islamischer Basis gäbe. Fakt ist nun einmal, daß es erheblich mehr brutale, engstirnige, intolerante, ja einfach von absurden Vorstellungen besessene Menschen im Islam gibt als in jeder anderen Weltreligion. Wer etwas anderes behauptet, der lügt!"
http://www.welt.de/data/2006/02/02/839949.html
Bei diesen Kommentaren kann ich einfach nur zustimmen.

Joachim Preuß, stellvertretender Chefredakteur des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel", erklärte: "Daß die WELT heute mit einer Karikatur auf dem Titel erschienen ist, hat mir gut gefallen." Natürlich werde sich auch der "Spiegel" mit dem Thema beschäftigen, sagte Preuß. Bascha Mika, Chefredakteurin der "Tageszeitung" (Taz), stellte fest: "Die WELT war die einzige Zeitung, die neben der "Taz" die Karikaturen prominent gezeigt hat." Zur Begründung des Abdrucks sagte sie: "Wir drucken diese Karikaturen, weil eine Dokumentationspflicht besteht. Weil sich die Leser ihre eigene Meinung bilden sollen. Und wir drucken sie auch, weil es zur Pressefreiheit gehört, sich dem Druck radikaler Moslems nicht zu beugen." Kai Diekmann, Chefredakteur der "Bild"-Zeitung, befand hingegen: "Ich persönlich würde in "Bild" keine Karikaturen drucken, die bewußt religiöse Gefühle verletzen."
http://www.welt.de/data/2006/02/02/839952.html
Ich sag dazu nur: "Bild dir deine eigene Meinung" ;)

Claudia Roth schrieb:
"Meinungs- und Kunstfreiheit sind ein unveräußerliches Gut und müssen besonders geschützt werden. Den Propheten einer Weltreligion mit einem Massenmörder wie Osama Bin Laden gleichzustellen, ist aber eine unglaubliche Instinkt- und Geschmacklosigkeit. Als Demokratin muß ich Geschmacklosigkeit nicht gut finden, aber ertragen. Genauso unakzeptabel ist aber auch die einsetzende staatliche Stimmungsmache in Ländern wie Saudi-Arabien, Iran und Kuwait, die selber keine Pressefreiheit haben. Allerdings hielten auch die Vertreter der dänischen Regierung und Presse die Freiheit des Wortes nur so lange hoch, bis die wirtschaftlichen Nachteile der Veröffentlichungen zutage kamen. Der Verkauf von dänischem Käse ist anscheinend wichtiger als die so vehement propagierte Meinungsfreiheit."
http://www.welt.de/data/2006/02/02/839951.html
Obwohl ich kein Freund der Grünen bin muss ich sagen dass sie Recht hat. Sobald wirtschatliche Nachteile kommen, wird der Schwanz eingezogen. Hoffe aber, dass das vor dem WTO kommt.
 

DrJones

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naja von einzelnen Muslimen kann man ja nicht reden.
Die Zahlen die man hier und dort liest gehen schon in die
10000de die sich da empören.
Meiner Meinung nach sind da einzelne Brandstifter unter den
Muslimen die das Feuer noch richtig anzufachen versuchen.

Aber durch die flaute in der Presse wird das gleich
nochmal so stark gepusht.
 

DrJones

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Ich sehe das allerdings als Strohfeuer, das genausoschnell
weg ist wie es da war.

Logisch das jetzt wieder alle Stammtischbrüder fleißig was zu trommeln
haben und alle möglichen Klischees gegen die Muselmänner
ausgepackt werden.
Bloggerin Ursula: "Warum stoppen wir nicht die EU-Finanzierungshilfen an Staaten, in denen ich noch nicht mal eine Bibel im Gepäck haben darf? Die Einwohner dieser Länder wären doch schon verhungert, wenn nicht jährlich Milliarden unserer Steuergelder dorthin gehen und versickern würden."
:lol:

Ich geh morgen mal zum türkischen Schnellimbiss meines Nachbars,
mal schauen was er dazu zu sagen.
 

Trasher

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Kai Diekmann, Chefredakteur der "Bild"-Zeitung, befand hingegen: "Ich persönlich würde in "Bild" keine Karikaturen drucken, die bewußt religiöse Gefühle verletzen."
Das nenn ich mal wahre Satire! :rofl:
 

Ein_Liberaler

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Gibt es überhaupt Karikaturen in Bild? Wenn nein, könnte das daran liegen, daß Zeichner und Betrachter eine intellektuelle Leistung erbringen müssen, oder eher daran, daß Zeichner teurer sind als Agenturmeldungen und Klatschbasen?
 

Mother_Shabubu

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Ich habe sie bislang noch nicht gesehen, denke aber, das der Kernpunkt an dem sich der Streit entzündet, nicht der Inhalt der Karikaturen ist.
Sondern halt der Fakt, daß es Teile der Muslime mit dem Darstellungs- und Abbildungsverbot des Propheten recht genau nehmen.
Die Karikaturen sind langweilig bis harmlos. Aber was betrifft einen Nichtmuslim eine islamische Vorschrift?

Edit @Ein_Liberaler: Ist die Bild nicht selbst die Karikatur einer Zeitung?
 

antimagnet

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oder beides?




ich finde, die zeitungen sollten selbst und nach ihren maßstäben überprüfen, ob die bilder religiöse gefühle verletzen und danach entscheiden, welche bilder sie veröffentlichen. aber eine dokumentationspflicht halte ich da sicher nicht für gegeben.

die dänische zeitung ist eher nationalistisch angehaucht. wenn in deutschland die dvu-postille mohammed-karikaturen veröffentlicht, die ihre leser gemalt haben (hossa!), hätt da auch dokumentationspflicht bestanden? den karikaturen gleich nen persilschein auszustellen, halte ich mal für ganz schön blauäugig.

aber egal wie sehr bilder religiöse gefühle verletzen - man kann sich schämen, traurig sein, sich aufregen, demonstrieren, briefe schreiben, whatever.

aber zu glauben, man würde sich weniger schämen, wenn man dafür jemand anderem schadet - sorry, aber wie blöd kann man sein?

das sorgt nur dafür, dass sich jetzt ganz europa mit ner dänischen nazi-zeitung solidarisiert...




nachtrag: na toll, mother shabubu zuvorgekommen. nuja, ich hatt die karikaturen halt noch nicht gesehen... 8)
 

fiend

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Karikatur der Kulturen

Für die "unnötige Provokation" hat Jyllands-Posten in den vergangenen Monaten auch in Dänemark viel Kritik einstecken müssen. Doch die Lage hat sich "radikal geändert", springt die linke Zeitung Information nun ihren rechten Kollegen bei: "Jetzt geht es nicht mehr um verletzte Gefühle und die Behandlung ethnischer Minderheiten. Jetzt geht es darum, ob man mit Drohungen und wirtschaftlichem Druck die Meinungsfreiheit knechten kann." Was wäre der nächste Schritt? Was, wenn radikalen Islamisten demnächst die Nahost-Kommentierung nicht passt? Medhdi Mozaffari, Islam-Experte an der Universität Aarhus, hält die anti-dänischen Aktionen für einen Schritt einer langfristigen Taktik, mit der in Europa der Weg für islamische Lebensregeln und Scharia-Gesetze gebahnt werden soll.
Okay, so Ausländerfreundlich ist Jyllands-Posten anscheinend doch nicht. Aber das jetzt sogar die linke Zeitung zu ihren rechten Kollegen steht, hat schon seinen bestimmten Grund.
Und das ist die Meinungsfreiheit!
 

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