Geld, eine Theorie?

Sensoe

Großmeister
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Ich empfinde diesen Überfluß an "Ramsch" als nen Höchstmaß an Freiheit,bzw als ne Art Ausdruck wie sehr "die Industrie"/"Der Handel" an mir als Kunde interessiert ist.

Er sagt eben nicht wie in der Planwirtschaft..."nimms oder lass es bleiben..." ("nein,hier gibts keine Bettwäsche,keine Lampen gibts in der 3. Etage..." :lol:)nein, er versucht ständig mir Dinge schmackhaft zu machen.Ist auf MICH angewiesen.
Ich als Verbraucher habe doch alle Macht,wenn mir nen Produkt,aus welchen Gründen auch immer (zu teuer,zu kitschig,ökologisch zu bedenklich,nicht nachhaltig genug etc pp...),nicht zusagt,dann kauf ichs halt nicht.

Und ehrlich gesagt find ichs ziemlich anmaßend wenn irgendwer vesucht irgendwelchen Leuten das Kitsch-Kaufen zu verbieten,madig zu machen...

LASST sie doch..
8)

Ich hab nen 1300 Euro teuren Mac als Notebook....geb bis zu 50 Euro für 10 Jahre altes Vinyl aus,oder auch mal 80 Euro fürn SCHALLPLATTENTonabnehmer...ja mei bin ich bescheuert....sind doch so überflüssige Sachen... :lol:

btw gibts sicher ne Menge Familienväter die ihre Familie auf Grund der ach so tumben Ramschkäufer durchfüttern können...
 

Winston_Smith

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Ich empfinde diesen Überfluß an "Ramsch" als nen Höchstmaß an Freiheit

GENAU das denke ich auch. Mir ist es lieber, die Wahl zu haben ob ich etwas kaufe, statt durch einen kleinen Markt dazu gezwungen zu werden.

Und wahrscheinlich gibt es viele Leute, die nicht unbedingt zu McDonalds gehen würden, aber es trotzdem tun, weil sie innerhalb der letzten 24 Stunden fünf Mal die Werbung für "Los Wochos bei McDonalds" o.ä. gehört haben.

Stimmt. Diese Leute wurden aber durch die Werbung lediglich auf das Angebot aufmerksam gemacht. Sie wurden, platt gesagt, informiert.

nur eben verzerrt durch Werbemanipulationen.

Ich halte "Werbemanipulation" für ein Märchen. Werbung kann lediglich informieren.

ws
 

Ein_Liberaler

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SentByGod schrieb:
Ich weiß zwar nicht wie ihr informiert seid, aber meines Wissens gibt es sowas wie Zwei Grundprinzipien nachdenen man seine Produkte erstellen kann.

Ich handle nur nach einem dritten: Ich kaufe Produkte, von denen ich vermute, daß meine Kunden sie werden haben wollen.

1. Das Angebot schafft seine eigene Nachfrage.

(Produkte werden entwickelt, unerheblich ihres Nutzens und Relevanz für die Bevölkerung. Es wird mehr produziert und von einer, relativ dazu, steigenden Nachfrage ausgegangen.)

Wer das macht, ist schnell pleite. Wenn er zum Beispiel Hufeisen die Menge produziert.

-> Das Angebot zwingt zum Konsum, die Angebote die es nicht schaffen gehen unter, das Gesetz der Wirtschaftlichkeit.

Würdest Du bitte freundlicherweise endlich erklären, wie ein Angebot zum Konsum zwingen soll? Von Hufeisen, zum Beispiel?

und

2. Die Nachfrage bestimmt das Angebot.
(Es bestehen Bedürfnisse, diese müssen befriedigt werden und daraufhin entwickelt man die Produkte und setzt sie ab. Je mehr Nachgefragt wird, desto mehr wird produziert.)

Fast. Die erwartete Nachfrage ist für das Angebot wesentlich, neben anderen Faktoren.


Weitergehend,

sollten wir die sogenannten Konsumentenkredite nicht mit den Investitionskrediten der Unternehmer vergleichen.

Meine Aussage bezog sich auf die Unternehmer. Das ein Privater/Konsument nicht wirtschaftlich wachsen kann, ist doch klar.

Noch nie eine Gehaltserhöhung bekommen, einen besseren Job angenommen, einen Nebenjob angenommen, Überstunden gekloppt, Akkord gearbeitet? Ich dachte, daß auch Nichtunternehmer gezwungen werden, sich nach der Decke zu strecke, sei ein wesenlichr Teil dieser Zinskritik.

Ändert aber nichts daran, das ein Großteil dessen, was zur Zeit abgesetzt wird, Luxusgüter oder Ramsch, keinen sittlichen (Mehr-)Nährwert erbringen.

Ziemlich arrogante Einstellung.

Aphorismus schrieb:
Der Fortschritt des Menschen basiert nicht auf Dingen, die wir brauchen, sondern aus Dingen, die wir haben wollen, weil sie einfach nur geil sind. Wir sind als Menschen bis vor hundert Jahren auch wunderbar ohne Kühlschränke und Computer ausgekommen und brauchen sie nicht, und trotzdem sind beides geile Geräte.

Eben. Danke. Volle Zustimmung auch an Senso.
 

holo

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SentByGod schrieb:
1. Das Angebot schafft seine eigene Nachfrage.
Ich würde eher sagen:
Die Nachfrage wird durch das Bedürfnis gesteuert. Dazu gehört einerseits ein Interesse am Produkt und andererseits ausreichend Tauschmittel. Das macht den Nachfrager aus.

SentByGod schrieb:
(Produkte werden entwickelt, unerheblich ihres Nutzens und Relevanz für die Bevölkerung. Es wird mehr produziert und von einer, relativ dazu, steigenden Nachfrage ausgegangen.)
Das klingt irgendwie nach einer groß angelegten Produktion von Flugzeugträgern oder Seifenblasen für den Privatgebrauch. Das ist irgendwie eher Handlung aufgrund zu hoch gesteckter Erwartungen, was im Allgemeinen zur Insolvenz führen sollte.

SentByGod schrieb:
-> Das Angebot zwingt zum Konsum, die Angebote die es nicht schaffen gehen unter, das Gesetz der Wirtschaftlichkeit.
Schwer zu sagen. Ich könnte sagen, dass ich auf ein Auto angewiesen bin und daher zum Konsum gezwungen bin - wobei der Nächste sagen kann, dass ich nicht darauf angewiesen sein muss.
Ich könnte aber auch sagen, dass ich mich einem Konsumzwang unterwerfe, um Trendy zu sein oder meinetwegen im Kauf eine Ersatzbefriedigung sehe.

SentByGod schrieb:
2. Die Nachfrage bestimmt das Angebot.
(Es bestehen Bedürfnisse, diese müssen befriedigt werden und daraufhin entwickelt man die Produkte und setzt sie ab. Je mehr Nachgefragt wird, desto mehr wird produziert.)
Irgendwo schon ... setzt allerdings Rohstoffe, Arbeitskraft und Produktionskapazitäten beliebiger Skalierbarkeit voraus. Ansonsten geht es wie beim Platin: Die Nachfrage bestimmt den Preis - das Angebot wird der Nachfrage wegen Knappheit nicht gerecht.

SentByGod schrieb:
sollten wir die sogenannten Konsumentenkredite nicht mit den Investitionskrediten der Unternehmer vergleichen.
Würde ich zum Beispiel nur im Bezug auf ein angestrebtes Wachstum des Gläubigers tun. Wobei nicht allein die Nachfrage nach Krediten den Zinssatz bestimmt. Mit Kreditzinsen lassen sich vielmehr bedingt Kauf- oder Investitionsanreize steuern.

Winston schrieb:
Wenn Unternehmer so denken würden, dann gute Nacht. Ein Unternehmer wird wohl eher seine Produkte so günstig wie möglich anbieten, denn das steigert die Nachfrage.
Sehe ich etwas anders. Ein Gewerbetreibender pflegt in diesem Fall doch eine Tätigkeit zum Zwecke der Gewinnerzielung?
Also wird er sie normalerweise nur so günstig wie nötig oder aber so teuer wie möglich anbieten, um den maximalen Gewinn zu erzielen - er versucht also stets, den Gleichgewichtspreis - sein Optimum zwischen Angebot und Nachfrage - zu bilden.

Er kann aber auch einen Artikel aus seinem Sortiment ungeachtet der variablen Stückkosten unter Preis verkaufen. Das wird er aber nur tun, wenn er den Verlust durch die übrige Produktpalette decken kann. ABC-Analyse nennt sich das, soweit ich mich erinnere.
Das kann er zum Beispiel tun, wenn er eine hohe Marktdurchdringung erzielen will.

Winston_Smith schrieb:
Ich halte "Werbemanipulation" für ein Märchen. Werbung kann lediglich informieren.
Sehe ich auch so. AIDA schimpft sich das beim Marketing.
Das erste A steht für attention - es soll Aufmerksamkeit erregt werden.
Die Präsentation des Produktes soll das Interesse wecken.
Produktinformation mit Kundennutzenargumentation soll das Bedürfnis wecken (desire) und zum Kauf anregen (action).
Manipulation würde ich eher die Masche nennen, nach der es im Laden überall angenehm nach frisch geröstetem Kaffee riecht, obwohl alles vakuumverpackt ist - einfach nur durch Freisetzen entsprechender Aromen durch die Klimaanlage.

Gruß
Holo

EDIT: Doch, ein Beispiel fällt mir zum Konsumzwang ein:
Winston_Smith schrieb:
Mir ist es lieber, die Wahl zu haben ob ich etwas kaufe, statt durch einen kleinen Markt dazu gezwungen zu werden.
Das brachte mich auf den Gedanken für eine erzwungene Dienstleistung: Schutzgelderpressung ;-)
 

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