Gammel schrieb:
Wäre es nicht leicht gewesen vor Ort ein paar brasilianische Kinder zu finden, die wirklich wissen, was Hunger und was Umweltzerstörung bedeutet?
Und wer hätte auf dieses brasilianische Kind wohl gehört? Ich fürchte, weit weniger, als auf Severn, die mit ihrer Gründung von ECO eben schon ein gewisses Image aufgebaut hat, dass man ihrem Anliegen auch Gehör schenkt. Das soll jetzt nicht ihre Leistung mit ECO in ein negatives Licht rücken, sondern einfach verdeutlichen, dass die Abgesandten der UNO wohl eher nicht einem einfachen Straßenkind aus Rio die notwendige Aufmerksamkeit geschenkt hätten. - Leider auch ein Armutszeugnis...
Ich würde gerne mal wissen, in wie weit dieses Wohlstandsmädchen, dass was sie da fordert auch selbst lebt ?
Zumindest setzt sie sich nach wie vor für diese Ziele ein, obwohl sie mittlerweile 17 Jahre älter ist. Sie bleibt ihrem Engagement jedenfalls treu.
goatboy schrieb:
aber es wäre doch viel nützlicher, wenn sich irgendjemand hingestellt und Lösungsansätze präsentiert hätte, oder?
Sicher wäre es nützlicher gewesen. Nur wie ich bereits sagte: Ich erwarte diese Lösungsansätze nicht von Kindern, wenn sogar die erwachsenen Experten daran scheitern.
Im übrigen bot die Agenda 21 einiges an gut ausgearbeiteten Lösungsansätzen (ich bin mit den Inhalten derselben weitgehend vertraut, daher traue ich mir durchaus zu, diese Ansicht zu vertreten).
Und wurden diese sinnvollen Lösungsansätze genutzt? Die letzten 17 Jahre zeigen doch, dass kaum etwas passiert ist, obwohl die dafür notwendigen Lösungsansätze vorhanden waren.
Ich habe im Fernsehen einiges verfolgt, was dazu gereicht gerade in den Entwicklungsländern soziale, ökonomische und ökologische Probleme in einem anzugehen. Leider ist sind das alles Einzelfälle geblieben, obwohl sie für eine weite Verbreitung wie bereits gesagt von den Industrieländern weit weniger finanzielle Unterstützung benötigt hätten, als jährlich für Rüstung oder Imagekampagnen von Politikern ausgegeben werden.
Simple Man schrieb:
Nur: allein schon bei der Ansicht, wie gefährdet die Erde oder die Menschheit denn sei, wird es wesentlich mehr unterschiedliche Meinungen geben. Und selbst unter denen, die glauben, dass es um die Welt und die Menschheit eher schlecht bestellt ist, wirst du unterschiedlichste Vorschläge hören, wie dem Ganzen denn zu begegnen sei.
Bitte als Beispiele betrachten:
Du hast sicher recht, dass man darüber streiten kann, ob wir nun an der 'Klimakatastrophe' schuld sind oder diese überhaupt existiert. Was doch aber davon völlig unabhängig ist, ist die Notwendigkeit Öl zu sparen, da die Vorräte nicht endlich sind. Oder im selben Zug mit dem Öl - und damit Benzinsparen - die Umwelt zu entlasten. Hatte den Eindruck, dass wir Menschen auch saubere Luft zum atmen brauchen, nicht nur die für die Klimakatastrophe so oft bemühten Polarbären.
Das selbe gilt doch auch für genug andere umweltpolitische Maßnahmen: Es mag nicht bewiesen sein, dass der Mensch für die Zerstörungen verantwortlich ist, oder wie gut es das Klima schützt, wenn wir weniger Regenwald abholzen. Aber indem wir die Umwelt erhalten, eröffnen wir doch auch uns selbst wieder neue Möglichkeiten - sei es die Chance Heilpflanzen für diverse (Zivilisations-)Krankheiten in den Tropenwäldern zu finden oder auch nur den Artenreichtum UND die wirtschaftliche Situation der Bevölkerung der Entwicklungsländer zu stärken.
Was ich damit sagen will: Viele Maßnahmen wirken nicht rein auf der ökologischen Ebene, sondern beinhalten auch gleichzeitig Verbesserungen auf der ökonomischen und/oder sozialen Ebene. Allein das sollte doch schon die Umsetzung einiger Maßnahmen rechtfertigen, auch wenn die Wirksamkeit auf einer der besagten Ebenen noch umstritten ist?