Pfarrer im forum Part III

the_midget

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und wie kann man das Ganze dann allegorisch interpretieren?

Kain = Gewalt, Vernichtung durch Leben von Menschenhand ??

Es wird also quasi die Geburt der Gewalt im Menschen (oder gar im Mann??) beschrieben?


Und wer entscheidet was man davon wörtlich nehmen darf und was nicht?

m.
 

forcemagick

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Re: Seitenhiebe

Benkei schrieb:
Die Buddhas und Pavillions müssen ja nicht zwangsläufig für den Buddhismus stehen; vielleicht stehen sie ja für die anhaltende Esotherik-Welle.

da möchte ich meine zweifel haben... das sieht mir durchaus nach einem billigen seitenhieb aus... die statue ist halt nun mal ein sitzender buddha... da beisst die maus keinen faden ab und die aussage ist damit schon ziemlich klar.

Sofern es aber wirklich ein Seitenhieb in Richtung Buddhismus ist, entbehrt eine der Hauptaussagen der Page m. E. jeglichem Sinn. Denn auf der einen Seite wird die "Unverbindlichkeit" angeprangert wogegen die katholische Kirche ja mit den Dogmen einsteht.
Auf der anderen Seite wird dann wieder von Freiheit gesprochen, was allerdings nicht wirklich mit blindem Dogmatismus vereinbar ist.

paradoxien scheinen mir eines der grossen probleme dieser wüstenreligion zu sein.

Ich persönlich sehe den Buddhismus keineswegs als "unverbindlich" an; es mag zwar viele verschiedene Strömungen geben, von denen man sich "jeweils das passende aussuchen könnte", aber die Grundelemente (Vier Edlen Wahrheiten, Mittlerer Achtfacher Pfad, Drei Kostbarkeiten, etc.) sind doch immer dieselben und nicht verrückbar.

ganz sicher ist der buddhismus nicht unverbindlich, auch wenn nicht mit terror gedroht wird ( strafender gott )
 

Aphorismus

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Natürlich gibt es große Unterschiede zwischen Buddhismus und Katholizismus, gerade in Bezug auf die Anthropomorphisierung ("Vermenschlichung") des Gott-Bildes im Christentum.

Aber:

Strafender Gott - bad karma, alles eine Suppe. Und eigentlich etwas, dass jeder weiß. Sei ein Arschloch und die Welt macht weniger Spaß. Und sogar der Spaß, den man davon hat, ein Arschloch zu sein, fühlt sich nur halb so gut an wie good old fashioned fun - spätestens am nächsten Tag. Sind doch irgendwo "universale" Binsenweisheiten.
 

forcemagick

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ja nun ... allerdings fehlt doch dieses willkür element ala "machen wir mal den ollen hiob ordentlich fertig, der ist zwar eigentlich einer meiner besten, aber ner guten wette kann ich nicht widerstehen" ... schlechtes karma ist eher sowas wie "du bist schlecht und das kommt gerechterweise auch irgendwann zu dir zurück"

:D

was mich im vergleich zwischen buddhismus und christentum am meisten auf seiten des letzteren stört ist, dass es halt eine ganze reihe sünden gibt, die zu vermeiden sind und was sünde ist wird von irgendeiner obrigkeit festgelegt ( wobei es auch schon mal willkürlich sein darf ) während der buddhismus doch eher vernünftig an die sache zu gehen scheint..... wer sich schlecht benimmt muss damit rechnen ( da man ja das schlechte fördert) , dass man schlecht behandelt wird.

der buddhismus kommt letztlich ohne eine strafkatalog erstellende instanz wie einem rachelüsternen gott und seine macht- und reichtumbesessenen vertreter aus ( wobei es natürlich verhaltensempfehlungen und anleitungen für ein besseres leben gibt ) und ist damit ja eher eine philosophie als eine religion in der ich kants kategorischen imperativ vorweggenommen sehe

„Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“

von daher stößt mir diese einfache (gott/jesus toll und buddha schlecht ) propaganda doch irgendwie auf.

obwohl ich mich auch nicht buddhist nennen möchte kann ich dieser weltanschauung deutlich mehr abgewinnen als einer lehre, die alles als falsch versteht was nicht aus der eigenen küche zu kommen scheint.

ich möchte jetzt auf keinen fall pauschal allen christen unterstellen sie seien so engstirnig, aber ich finde gerade mit den letzten vom pfaffenheini vorgestellten "webprojekten" wird eigentlich ein eher schlechtes bild auf seine religion geworfen.

miese propagandaarbeit würd ich mal sagen, denn mich stößt dieses flackernde ding mit seiner einfachen aussage, die es nötig hat sich über andersdenkende zu erheben, schlicht ab.
 

agentP

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paradoxien scheinen mir eines der grossen probleme dieser wüstenreligion zu sein.
Paradoxien scheinen mir ehrlichgesagt ein grosses Problem aller Religionen zu sein, mit denen ich bisher zu tun hatte.

Ich fände es übrigens gut, wenn wir olle Kampfbegriffe wie "Wüstenreligion" in so einer Diskussion aussen vor lassen könnten, vor allem wenn sie wie der oben genannte ihre Wurzeln in einschlägigem völkischen Gedankengut haben.
Der Begriff stammt übrigens ebenso wie die damit verknüpfte Theorie von dem netten Herrn Klages:
Klages war als Neu-Heide vehementer Gegner des Monotheismus und damit auch der jüdischen Religion, was ihm manchmal als Antisemitismus ausgelegt wird. Klages' Hass auf Karl Wolfskehl und seinen Jugendfreund Theodor Lessing, sowie seine vor allem in Briefwechseln und von Freunden dokumentierten antisemtischen Ausfälle lassen die Grenze zwischen philosophischem Antijudaismus und rassischem Antisemitismus bei Klages allerdings stark verschwimmen. Zudem versuchten Klages und seine Anhänger, den vor allem von 1933 bis 1938 von den Nationalsozialisten hofierten 'Modephilosophen' der Dreißiger Jahre, zum Chefphilosophen des Dritten Reichs zu stilisieren, was - trotz prominenter Fürsprache von u.a. Baldur von Schirach, am Einschreiten von Alfred Rosenberg und Alfred Baeumler scheiterte.
http://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_Klages

Und in eben diesen Kreisen benutzte man ihn damals wie heute:
4.10.2004

Mitglieder der NPD und "Freie Nationalisten" versuchen im Stader "Pastor–Behrens-Haus" einen Vor-träg über Rechtsextremismus im Landkreis Stade zu stören. Die Polizei verhindert, dass sie in den Veranstaltungsraum gelangen. In einem von den Neonazis verteiltem Flugblatt wird der christliche Glaube als "orientalische Wüstenreligion" verunglimpft.
http://www.stade.vvn-bda.de/flugbl.htm
 

Giacomo_S

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pfaffenheini schrieb:
Guter Einstieg, Angel.

Ich ergänze:

"Adam" heißt übersetzt "Mensch"
"Eva" heißt "Leben"

Nomen est omen.

Kommen wir doch von den Namen mal zu den Inhalten.
Interessant ist doch, daß es den Autoren der Geschichte das Kunststück gelingt, den menschlichen Schöpfungsprozess komplett umzukehren: Nicht Eva ist der reproduktive Part, aus Adam wird Eva geschaffen. Und als dann Eva Adam zur Sexualität verführte (denn so muß man die Symbolik aus Frucht und Schlange wohl verstehen), war es dann auch gleich aus mit den paradiesischen Zuständen.
Besser kann man eine patriarchalische Gesellschaft kaum rechtfertigen.
Folgerichtig hat man über Jahrhundert die "Überlegenheit" des Mannes gegenüber der Frau mit genau diesen Bibelstellen gerechtfertigt: Die Frau sei nicht nach dem Ebenbilde Gottes, sondern dem des Mannes erschaffen usw. usf. Übrigens bis hin zu Hirnfürzen, ob die Frau überhaupt eine Seele habe, diese erst mit der Zeit entstünde oder ob sie erst im Himmel eine bekäme.
 

pfaffenheini

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Besser verständlich als ein Paradoxon erscheint mir der Vergleich von den ZWEI Seiten EINER Medaille.

Die beiden Seiten sind immer verschieden, und bilden doch gerade so ein Ganzes.

Man kann sie nie gleichzeitig betrachten, und doch ist jede für sich einleuchtend.


Der Text: "möglichst unverbindlich natürlich" auf der Seite 4 meiner Website www.flashyfish.net gilt dem völlig falschen Verständnis des Buddhismus bei den allermeisten Menschen in unserer Hemisphäre. Man pickt sich die vermeintlichen Rosinen (Wiedergeburt, Meditation,...) heraus und vergisst den Rest.
Der Dalai Lama hat seine Kritik an den westlichen Hobby-Buddhisten deutlich zum Ausdruck gebracht:
"Gestern waren sie Christen, heute sind sie Buddhisten, morgen sind sie Hinduisten, und übermorgen sind sie gar nichts mehr."
 

Angel of Seven

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Giacomo_S schrieb:
Kommen wir doch von den Namen mal zu den Inhalten.
Interessant ist doch, daß es den Autoren der Geschichte das Kunststück gelingt, den menschlichen Schöpfungsprozess komplett umzukehren: Nicht Eva ist der reproduktive Part, aus Adam wird Eva geschaffen. Und als dann Eva Adam zur Sexualität verführte (denn so muß man die Symbolik aus Frucht und Schlange wohl verstehen), war es dann auch gleich aus mit den paradiesischen Zuständen.

Aber schon im fünften Kapitel Mose steht:

Dies ist das Buch von aAdams Geschlecht. Als Gott den Menschen schuf, bmachte er ihn nach dem Bilde Gottes 2und schuf sie als Mann und Weib und segnete sie und gab ihnen den Namen «Mensch» zur Zeit, da sie geschaffen wurden.

bibel-online

Besser kann man eine patriarchalische Gesellschaft kaum rechtfertigen.
Folgerichtig hat man über Jahrhundert die "Überlegenheit" des Mannes gegenüber der Frau mit genau diesen Bibelstellen gerechtfertigt: Die Frau sei nicht nach dem Ebenbilde Gottes, sondern dem des Mannes erschaffen usw. usf. Übrigens bis hin zu Hirnfürzen, ob die Frau überhaupt eine Seele habe, diese erst mit der Zeit entstünde oder ob sie erst im Himmel eine bekäme.

Deswegen sagte ich ja: wer das wörtlich nimmt handelt unverantwortlich.
Das Alte Testament ist voller Wiedersprüche, wer sich da nur bestimmte Stellen heraussucht und als einzige Wahrheit verkauft, handelt unredlich.


LG


AoS
 

forcemagick

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agentP schrieb:
Ich fände es übrigens gut, wenn wir olle Kampfbegriffe wie "Wüstenreligion" in so einer Diskussion aussen vor lassen könnten, vor allem wenn sie wie der oben genannte ihre Wurzeln in einschlägigem völkischen Gedankengut haben.

also mir gehen die rechten wirklich auf den keks :D mit ihrer begriffsokkupiererei :D
wollen wir mal hoffen, dass die rechten nicht noch mal irgendwann wirklich wichtige alltagsbegriffe zu ihren machen, sonst haben wir irgendwann ein echtes problem :D
( man stelle sich vor bundestag wäre irgendwann mal nicht mehr zu verwenden :D )

nein mal im ernst... mosaische religion kann man ja guten gewissens auch nicht als sammelbegriff zu den dreien sagen ( das hatten ja die älteren nazis schon mal für sich entdeckt )... also dann zukünftig eben buchreligionen... hoffentlich ist das nicht auch irgendwann weg.

um mißverständnise aufzuklären möcht ich dann doch dazu sagen, dass ich diesen begriff eben lediglich benutze um eine von drei religionen zu bezeichnen, die eben aus einer eher sandigen region stammen ( weswegen meines wissens z.b. in zweien dieser religionen beschneidungen üblich sind )




pfaffenheini schrieb:
Der Text: "möglichst unverbindlich natürlich" auf der Seite 4 meiner Website www.flashyfish.net gilt dem völlig falschen Verständnis des Buddhismus bei den allermeisten Menschen in unserer Hemisphäre. Man pickt sich die vermeintlichen Rosinen (Wiedergeburt, Meditation,...) heraus und vergisst den Rest.
Der Dalai Lama hat seine Kritik an den westlichen Hobby-Buddhisten deutlich zum Ausdruck gebracht:
"Gestern waren sie Christen, heute sind sie Buddhisten, morgen sind sie Hinduisten, und übermorgen sind sie gar nichts mehr."

das ist doch mal eine schöne erklärung.
dummerweise schreibst du das ja auf deiner site so nicht und von daher ist die wirkung auf mich denn auch eine andere.
hättest du das etwas differenzierter dort dargestellt hätte ich mich wohl auch nicht so dran gestoßen.
so wie es dort zu sehen macht es eher den eindruck eines pauschalen seitenhiebs auf eine ( aus deiner sicht ) irrlehre.

und gerade dieser absolutheitsanspruch stört mich ja so am christlichen glauben
 

Benkei

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Rosinen picken

pfaffenheini schrieb:
Der Text: "möglichst unverbindlich natürlich" auf der Seite 4 meiner Website www.flashyfish.net gilt dem völlig falschen Verständnis des Buddhismus bei den allermeisten Menschen in unserer Hemisphäre. Man pickt sich die vermeintlichen Rosinen (Wiedergeburt, Meditation,...) heraus und vergisst den Rest.
Der Dalai Lama hat seine Kritik an den westlichen Hobby-Buddhisten deutlich zum Ausdruck gebracht:
"Gestern waren sie Christen, heute sind sie Buddhisten, morgen sind sie Hinduisten, und übermorgen sind sie gar nichts mehr."
Gegen diese Form der Kritik will ich nichts einwenden, da sie auch in meinen Augen teilweise berechtigt ist.

Wer sich "Wiedergeburt" als "Rosine" aus dem Buddhismus herauspickt, der lässt Samsara (den leidvollen Kreislauf der Wiedergeburten) vollständig außer Acht. Für mich schwerlich vorstellbar, wie es jemandem gefallen kann, "den ganzen Mist" wieder und wieder durchzustehen :O_O:
Da hat der Glaube an ein Paradies nach diesem Leben in meinen Augen doch etwas beruhigenderes (wobei ich persönlich eher zu ewigem Frieden und ewiger Ruhe hin tendiere :wink: )

"Meditation" selbst ist ja nichts buddhistisches - ebensowenig wie "beten" etwas (Mono-)Theistisches ist. Meditation gab es im Christentum bereits vor der Begegnung mit dem Buddhismus, wenn auch nicht als Praxis der Massen. So ist es in meinen Augen kaum verwunderlich, wenn selbst christliche Geistliche buddhistische Meditation (vor allem Zazen) nutzen, um religiöse Erfahrungen zu machen, zumal die buddhistischen "Kollegen" auf diesem Gebiet auf eine längere Tradition und mehr Übung zurückgreifen können.

Aber es war ja nur eine beispielhafte Aufzählung der "vermeindlichen" Rosinen; nix für ungut!
 

agentP

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also mir gehen die rechten wirklich auf den keks mit ihrer begriffsokkupiererei
Na diesmal hast aber du okkupiert: Der olle Klages hat ja den Schmarrn schon Anfang des letzten Jahrhunderts aufgebracht. :lol:
 

Ein_Liberaler

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Die politisch korrekte Bezeichnung der drei abrahamitischen Religionen ist - genau die. Mir erscheint das zwar angesichts der geringen Bedeutung Abrahams im Christentum nicht zwingend, is aber so.

Wobei ich anmerken muß, daß ich von Klages noch nie gehört hatte, wohl aber gelegentlich lobende Worte über die tiefen Gedanken, die immer aus der Wüste kommen und die drei den primitiven polytheistischen Religionen so überlegen machen. Sprich, mir wäre es nicht in den Sinn gekommen, die Einstufung als Wüstenreligion für eine Abwertung zu halten. Man lernt nicht aus.
 

antimagnet

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der gute hat noch was vergessen:

Indiz 6: Die Pommes

Die Fakten: Pommes ist lecker, aber fettich, d.h. gesundheitsschädlich.

Wenn die Gotteshypothese stimmt: Wie wahrscheinlich ist es dann, dass es Lebensmittel gibt, die zwar lecker, aber nicht gut für uns sind? Der Alte macht ja (vgl. Die Bibel) so seine Experimente mit uns, gibt uns nen freien Willen und schaut zu, wie wir uns entscheiden. Da muss es natürlich so böse Fußfallen geben, dass es Dinge gibt, die gut und scheiße zugleich sind. Also z.B. Pommes.

Wie hoch ist umgekehrt die Wahrscheinlichkeit, dass es Pommes auch in einer gottlosen Welt gibt? Laut der Evolutionstheorie (gut möglich ohne Gott, s.o.) sollten sich nur diejenigen Lebewesen durchsetzen, denen nur das gut schmeckt, was auch gut ist. Was nicht gut ist, schmeckt denen nicht. Die, bei denen das nicht so war, wären schon lange ausgestorben (war ja genug Zeit).

Pommes gibt es nun eindeutig (vgl. z.B. Mäckes), also setzen wir den Gottesindikator auf schießmichtot, so viel halt, dass nachher ein cooles Ergebnis rauskommt...

aber danke für den artikel...
 

WolArn

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Zu Indiz 6:

Es muß nicht alles gut sein was gut schmeckt. Mir haben auch mal Pommes (Kartoffeln) gut geschmeckt, aber ich weiß für mich, daß Kartoffeln, und vieles andere was gut schmeckt, bzw. was ich begehre, für mein Seelenheil hinderlich sind.

Zum Thema:
Der Spieler Blaise Pascal fand eine verblüffende Lösung. Wer auf Gott setzt, ein gläubiges Leben führt, hat Aussicht auf unendlichen Gewinn – das ewige Leben, das Himmelreich. Wenn Gott existiert, dann haben die Gläubigen eben gut gespielt. Existiert er nicht, so haben sie nichts verloren. Also ist es klug, auf Gott zu setzen – und sei die Wahrscheinlichkeit seiner Existenz auch noch so gering!
Dazu kann ich nur sagen, daß nicht nur der "Gläubige" eine Aussicht auf das ewige Leben im Himmelreich hat. Denn der Glaube hat für das Gericht, also das Tor zum Jenseits, durch das jeder Mensch, egal welcher Nation er angehört, welchen Glauben oder Nichtglauben er hat, gehen muß, keine Bedeutung mehr. Denn nur des Menschen Taten zählen.

Edit/
Nachtrag zu Indiz 5: "Religiöse Erfahrungen"

Dazu möchte ich noch sagen,, daß duch meine eigene religiöse Erfahrung, die Wahrscheinlichkeit der Existenz Gottes auf 100% gestiegen ist. ;).
 

Benkei

Großmeister
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passend rechnen

Ein typisches Beispiel von "Passend-Rechnerei", meiner Meinung nach in keinster Weise aussagekräftig. Mit einer solchen Herangehensweise kann man sich alles hinrechnen, wie das "Pommesbeispiel" von antimagnet andeutet.

Einzig den folgenden Satz finde ich gelungen:
"Die Vernunft kann uns über Gott nichts Sicheres sagen. Aber es ist immer vernünftig, mit Gott zu rechnen.
"

WolArn schrieb:
Dazu möchte ich noch sagen,, daß duch meine eigene religiöse Erfahrung, die Wahrscheinlichkeit der Existenz Gottes auf 100% gestiegen ist.
Ich denke auch dass eine persönliche religiöse Erfahrung für den einzelnen wesentlich aussagekräftiger und entscheidender ist als irgendwelche wissenschaftlichen Herangehensweisen.
Wozu nach einer universell gültigen Antwort suchen, die es vielleicht gar nicht gibt? Vielleicht bringt es dem einzelnen viel mehr, wenn er selbst seine eigene persönliche Antwort findet.
 

Giacomo_S

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Zur Pommes-Theorie:

antimagnet schrieb:
Wie hoch ist umgekehrt die Wahrscheinlichkeit, dass es Pommes auch in einer gottlosen Welt gibt? Laut der Evolutionstheorie (gut möglich ohne Gott, s.o.) sollten sich nur diejenigen Lebewesen durchsetzen, denen nur das gut schmeckt, was auch gut ist. Was nicht gut ist, schmeckt denen nicht. Die, bei denen das nicht so war, wären schon lange ausgestorben (war ja genug Zeit).

Das ist eine sehr vereinfachte Sicht der Evolution. Einmal davon abgesehen, daß Pommes eine Ergebnis der menschlich-kulturellen Mikroevolution sind (denn Pommes wachsen ja nicht fritiert auf Bäumen):

Pommes enthalten Fett, Kohlehydrate, Mineralien und sogar Vitamin C (und sogar mehr als Salzkartoffeln). Unser Körper braucht aber diese Stoffe und daher assoziiert er auch Pommes als lecker (=gut).
Schädlich werden die Pommes erst im Übermaß.
Unsere Lust auf Fette und Kohlehydrate stammen zudem noch aus Zeiten, in denen der Zugang zu diesen Nahrungsbestandteilen nicht immer gegeben war.

Der dahinter stehende Gedanke der Pommestheorie ist aber in der Tat überlegenswert, z.B. für genetische Krankheiten. Es stellt sich die Frage, warum es nach Millionen von Jahren der Menscheitsentwicklung diese Krankheiten überhaupt noch gibt und sie nicht längst aus dem Genpool verschwunden sind.

Antworten darauf versucht die Evolutionäre Medizin zu geben:
Eine in Afrika vorkommende Erbkrankheit ist z.B. die Sichelzellen-Anämie, eine Deformation der roten Blutkörperchen. Wer mit ihr geboren wird, der wird selten älter als 35 Jahre alt. Andererseits erkrankt niemand mit Sichelzellen-Anämie an Malaria.
Aus evolutionärer Sicht ist dies ein Vorteil: Denn bis zu seinem 35. Lebensjahr hat sich der Sichelzellen-Mensch längst erfolgreich reproduziert, während andere bereits vorher an Malaria gestorben sind.
Sein evolutionärer Daseinszweck hat sich also bereits erfüllt.

Jenseits aller religiös-philosophischen Fragen ist die evolutionäre Medizin für kritische Genwissenschaftler ein ernstzunehmender Grund, nicht an den Genen des Menschen herum zu fummeln.
Denn die Existenz "krankhafter" Gene mag auch bisher noch unbekannte Vorteile haben.
 

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