neue Erkenntnisse von der Gentechnikfront

hives

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dkR schrieb:
Ich hielt die Grünen ja schon lange für ne Witzpartei, aber jetzt ist es bewiesen

Letztendlich zähle ich die Grünen noch immer zu den verbraucherfreundlicheren Parteien - aber derartige Entscheidungen sind m.E. keine grüne Realpolitik mehr, sondern vollkommen basisfern und zumindest unvorsichtig...

Andererseits muss man Trittin eben zugestehen, dass er sich an die Beurteilung des RKI hielt und zudem SPD-Partei(bzw. Wirtschafts-)politik sicherlich auch keine zu vernachlässigende Rolle spielte...

Jedenfalls ist man verbraucherschutztechnisch bei den Grünen zweifellos auch weiterhin wesentlich besser aufgehoben als etwa bei CDU/CSU. Da geht es eigentlich hauptsächlich um den Abbau von Forschungs- und Wirtschaftshürden.

Hier etwa ein Kommentar einer CDUlerin (MdB), die eigentlich für Vebraucherschutz einzutreten scheint:

Flachsbarth kritisierte des Weiteren, dass die Bundesregierung die Bevölkerung nicht objektiv und auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basierend informiere, sondern vielmehr verunsichere. "Ein konkretes Beispiel hierfür ist die Gentechnik. Von der Bundesregierung wurde der Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen durch das neue Gentechnikgesetz quasi unmöglich gemacht. [...]"
link

:lol:

Oder:
Wenn die Bio- und Gentechnik daher in Deutschland eine Schlüsseltechnologie werden soll, braucht sie einerseits wettbewerbsfähige gesetzliche Regelungen und andererseits eine breite Akzeptanz in der Öffentlichkeit.

Beides will die Union mit einer grundlegenden Überarbeitung des Gentechnikgesetzes einleiten.

[...]

Für die Union sind dabei einige Eckpunkte besonders bedeutsam:

- Eine wirkliche Entscheidungsfreiheit für Unternehmen, Anwender und Verbraucher ohne Pressionen oder gar Willkürakte.

- Die strikte Einhaltung und Umsetzung der EU-Vorgaben statt zusätzlicher Auflagen oder Erschwernisse.

- Gleiche Voraussetzungen für Wissenschaft und Forschung wie in anderen Ländern Europas, um im internationalen Wettbewerb mithalten zu können.

- Echte Koexistenz aller Marktbeteiligten nach vorgegebenem europäischem und deutschem Recht.
link




Noch ein paar aktuelle Meldungen:


Soybean Genetics Company Challenges Monsanto for Dominance in the South

Aug. 13--Stine Seed Co., the king of soybean and corn genetics in the Midwest, is rolling its influence down the river in an all-out biogenetic race.

"Up north," as seed representative Jim Craig says, "we have about 60 percent of the genetics for soybeans. In the South, we've got 10 percent if we're lucky.
link

Das ist doch Klasse: die biologische Diversität bleibt vielleicht dank wirtschaftlicher Konkurrenz auch langfristig auf einer... nun ja... etwas anderen Ebene erhalten...


Zur Abwechslung mal wieder ein Artikel zur Situation in Indien:


Syngenta patenting is threat to Indian food security


[...]

"As the world finished commemorating the international year of rice in 2004, the multinational agribusiness giant, Syngenta, has already claimed ownership of rice.

"In other words, biological inheritance of the world's major food crop is now in the hands of a Swiss multinational," Mr Sharma [Dr Devinder Sharma, Chairperson of the New Delhi-based Forum for Biotechnology & Food Security] said, adding that Syngenta, in collaboration with Myriad Genetics Inc of USA, has beaten Monsanto in the game by sequencing mo re than 99.5 per cent of the rice genome.
The Hindu



Und hier, sehr erbaulich:

Veteran TV journalist Paul Ryan to host America’s Heartland, the weekly public television show that will celebrate the miracles of American agriculture

[...]

America’s Heartland is produced with the flagship support of Monsanto Company and the American Farm Bureau Federation, and through additional support from contributors, including American Soybean Association, National Corn Growers Association, National Cotton Council, United Soybean Board and U.S. Grains Council.
link
 

dkR

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Letztendlich zähle ich die Grünen noch immer zu den verbraucherfreundlicheren Parteien - aber derartige Entscheidungen sind m.E. keine grüne Realpolitik mehr, sondern vollkommen basisfern und zumindest unvorsichtig...
Das isses ja bei den Grünen, dass sowas dummerweise eben doch bei denen Realpolitik ist.
Nach außen hin tun sie immer noch so, als wären sie die umweltschützenden pazifisten Weltverbesserer und hin und wieder merken sie erschrocken, dass die Realtität nicht immer PC ist. Was sie aber nicht veranlasst, vielleicht mal die Theorie an die Praxis anzupassen.
Was rauskommt sieht man beim Atomaustieg, der Visa Affäre, dem Kosovo-Krieg und einem Außenminister, der früher Polizisten verprügeln als legitime Methode für politische Aussagen ansah.
Die Basis macht hier in Hessen und sicher auch anderswo ne Kampagne JEGLICHE Gentechnik in D abzuschaffen und zu verbannen, und Trittin winkt GVOs durch. :lol:
 

hives

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dkR schrieb:
Letztendlich zähle ich die Grünen noch immer zu den verbraucherfreundlicheren Parteien - aber derartige Entscheidungen sind m.E. keine grüne Realpolitik mehr, sondern vollkommen basisfern und zumindest unvorsichtig...
Das isses ja bei den Grünen.
Nach außen hin tun sie immer nboch so, als wären sie die umweltschützenden pazifisten Weltverbesserer und hin nd wieder merken sie erschrocken, dass die Realtität nicht immer PC ist. Was sie aber nicht veranlasst, villeicht mal die Theorie an die Praxis anzupassen.

Warum sollte man denn hier überhaupt eine Theorie an "die Praxis" anpassen?
Meinst du die konkreten Verhältnisse der SPD-Koalitions-Praxis? Sollten sie deiner Meinung nach ihre "Theorie" an die SPD anpassen, wenn sie mitregieren wollen?
 

dkR

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hives schrieb:
Warum sollte man denn hier überhaupt eine Theorie an "die Praxis" anpassen?
Meinst du die konkreten Verhältnisse der SPD-Koalitions-Praxis? Sollten sie deiner Meinung nach ihre "Theorie" an die SPD anpassen, wenn sie mitregieren wollen?
Weil das so die totale Verarsche nicht nur der Wähler sonder auch der eigenen Partei ist. Ich meine die Praxis und konkreten Verhältnisse der Realität. Der erste Realitätschock kam gleich nach der Wahl, als man festestellte, dass man nicht - wie hoch und heilig versprochen - sämtliche Atomkraftwerke von heut auf morgen abschalten kann. Man einigte sich auf Übergangsfristen, bei denen es sich fast lohnt, neue AKWs zu bauen und kehrte das Thema still heimlich untern teppich. Bis darauf, dass man immer noch manchmal mit angibt, weil man hat ja den Atomaustieg (in 20 Jahren oder so) ermöglicht. :lol: Das Dosenpfandsystem hätte man sicher auch etwas weniger Chaotisch aufziehen können, auch wenns garnicht ihre Idee war.
Das hat zwar so einen hohen Unterhaltungswert, aber wenn ich sehe, was diese realitätsfremden Kerlchen hin und wieder von sich geben und ernstmeinen, krieg ich das nakte Grausen.


/ich geh mir jetz erstmal nen Kaffee machen
 

hives

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dkR schrieb:
Das hat zwar so einen hohen Unterhaltungswert, aber wenn ich sehe, was diese realitätsfremden Kerlchen hin und wieder von sich geben und ernstmeinen, krieg ich das nakte Grausen.

Naja, ich krieg dann doch eher bei den Kerlchen von der FDP das (gut angezogene) Grausen - danke dir jedoch für deine weiteren Ausführungen. Einiges würde ich unterstreichen, relativieren, anders bewerten, aber eigentlich wollte ich mit meinen Fragen nur sicher gehen, ob ich dich richtig verstanden habe... wir sind ziemlich offtopic, und m.E. enden ohnehin viel zu viele Threads hier in parteipolitischen offtopic-Diskussionen - wenigstens die Wissenschaftsforen sollten wir vielleicht davor bewahren ;)
 

hives

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Manchmal gibt es noch wirkliche Überraschungen:
Study: No GMO corn in southern Mexico
By Lisa J. Adams, The Associated Press

MEXICO CITY — A study found no trace of genetically altered corn in southern Mexico four years after reports of its discovery there caused concerns that a modified intruder could contaminate and possibly take over the birthplace of maize.

[...]

"It's good that they found no contamination in the places where they took samples, but this does not mean that contamination has disappeared," said Gustavo Ampugnani, an activist with Greenpeace Mexico.

As long as Mexico imports genetically modified corn, "the doors to contamination remain open," he said.

The issue is a touchy one in Mexico, where farmers first bred corn 6,000 to 8,000 years ago, and surviving native species are considered a valuable natural gene pool as well as a source of cultural pride.
link


Auch ganz interessant: Wir müssen die Bananen verändern, um sie zu bewahren!

But an article in the August 2005 edition of Popular Science magazine suggests a fungal disease called Panama Disease Race 4 could threaten the existence of the Cavendish, the most widespread variety of banana sold in markets around the world. Panama Disease Race 4, has been found in Southeast Asia, Australia and Indonesia, and some experts believe it could be only a matter of years before that fungus spreads to Latin America, the United States' main source of its favorite bananas.

In addition, some analysts believe the only way our favorite bananas may be saved from the fungus will be through genetic engineering.

"The only way to save the variety of that we're eating today — the Cavendish — is by genetically altering the material through engineering," said Mark Jannot, editor-in-chief of Popular Science.
link



Und bei der Jagd nach Patenten geht es übrigens nicht "nur" um Nahrungs- und Futtermittel:

DuPont builds future on biotech
Company harnesses a common strain of e. coli -- which lives in human intestines -- to create plastics and fibers.
BY RICHARD SINE / The News Journal
08/14/2005Imagine a future when everything from running shoes to rocket ships is made from corn.

As the price of oil soars to new highs, companies are desperate to find a replacement. And the DuPont Co. -- which uses oil and natural gas as the key ingredients in Teflon coatings, Kevlar bulletproof fabric and other products -- doesn't want to be left behind. That's why its scientists are tailoring bacteria to transform plants into the chemicals used in these products.

So far, they've produced a new synthetic fabric, called Sorona, which is softer, stretchier and more stain-resistant than nylon.

As DuPont and other companies use the science of biotechnology to find better, cheaper ways to manufacture products, they also may revolutionize the economy, experts say.

"The grass fields and the cornfields of today will be the oil wells of tomorrow," predicts Larry Drumm, a New Jersey-based consultant to biotechnology firms.
link
 

hives

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Die Publikationen von Greenpeace sollten auch mal genannt werden - hier ein paar pdfs zum Themenfeld "Patente", die ich eigentlich gerade in "Mosanto lässt sich das Schwein patentieren" posten wollte:

Monsanto will weltweites Schweinemonopol
(dürfte hier ja inzwischen bekannt sein ; )

Gen-Giganten und der Trick mit der Kanone - Patent von Monsanto auf Saatgut und Pflanzen

Syngenta Weltweites Monopol auf Reis-Saaten

Monsantos gekaufte Unternehmen / Englisch
(da ist in 10 Jahren schon so einiges zusammen gekommen...)

Monsantos Machtstrategien - Ein Gen-Gigant kontrolliert die Landwirtschaft
(Kurz: Kaufen von Saatgutfirmen weltweit, Patentieren, Kontrollieren der Käufer, Kontaminieren - letzteres wird vehement bestritten; siehe hierzu auch den oben verlinkten älteren thread)

Patente des US-Saatgutkonzerns Monsanto - ein tabellarischer Überblick
 

hives

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Eine Zusammenfassung der aktuellen Vorgänge findet sich im folgenden Artikel, in dem neben MON 810 und 863 auch die Zerstörung von Feldern erwähnt wird. Da zu MON 863 schon einiges in diesem Thread zu finden ist, zitiere ich mal einen Abschnitt zu MON 810:

Käfer gegen Gentech-Mais
Streit um Zulassung von zwei Monsanto-Sorten

[...]

Der Einsatz von Mon 810 ist höchst umstritten. Umweltschützer halten es für erwiesen, dass der von der Pflanze produzierte Giftstoff gegen den Schädling Maiszünsler auch Schmetterlinge und andere Insekten gefährdet. »Mon 810 wurde nie auf seine Umwelt- oder Gesundheitsverträglichkeit geprüft«, erklärt Christoph Then. Der Gentechnikexperte bei Greenpeace weist zudem auf fehlende Konzepte zur wissenschaftlichen Überwachung des Anbaus hin. »Die Maissorte erfüllt nicht einmal die Grundvoraussetzungen für eine Zulassung«, ereifert sich Then. Trotzdem ist Mon 810 die bisher einzige Maissorte, die in Deutschland auf etwa 300 Hektar im Erprobungsanbau angepflanzt wird.
http://www.nd-online.de/artikel.asp?AID=76610&IDC=3


Hier noch ein Artikel zu den Patentieranstrengungen von Syngenta:

Syngenta bid to monopolise rice patents

[...]

A single grain of rice contains 37,544 genes, roughly one-fourth more than the genes in a human body. With the multinational all set to “own” rice, the world’s most important staple food crop, there may be serious implications for future research in this crop.

These patents are filed before the European Patent Office, US Patent and Trademark Office and the World Intellectual Property Rights Organisation (WIPO).

[...]

The former director-general of Indian Council of Agricultural Research (ICAR) and present vice-chancellor of Banaras Hindu University Dr Punjab Singh said, “The situation is very serious. All patent applications need proper scrutiny and India should fight to safeguard its interests, if they are affected.”

Syngenta’s patent claims are also aimed at other important food crops like wheat, corn, sorghum, rye, banana, soyabean, fruits and vegetables besides others. The company claims that most of the gene sequences that it has ‘invented’ are identical in other crops and therefore the patent needs to extend to those crops also. In all, Syngenta has filed for patents on 15 gene sequences.
http://www.financialexpress.com/fe_full_story.php?content_id=99412



Ebenfalls bemerkenswert:


Biotechnology Working Group Meets in an Effort to Reduce Unintended Releases of Biotech Crops


Washington, DC--The National Corn Growers Association’s (NCGA) Biotechnology Working Group (BWG) met in Research Triangle Park, NC, last week with several biotech companies to discuss ways to reduce unintended releases of biotech crops.

[...]

“Going forward, we’ll be working closer with the regulators to keep the flow of technology going ahead.

"A lot of work needs to be done with the regulatory agencies and foreign governments,” Ihnen said.

“Obviously, we need to promote that biotech is good, and not harmful. But we also need to get a better understanding of how other countries’ systems work.

"Each nation has its own customs and way of doing things.

"We need to understand exactly how their systems operate in order to work better within their framework.


"That being said, the U.S. Department of Agriculture Animal and Plant Health Inspections Service has done a great job of outreach to all stakeholders."
http://www.grainnet.com/info/articles.html?type=bn&ID=27687
 

Semiramis

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Tja, vielleicht finde ich eine Antwort, wenn ich mich durch dreieinhalbtausend Verweise lese. Vielleicht hilft auch einfach Fragen:
Was bitte ist denn so schlimm an der Gentechnik? Was soll das für schreckliche Konsequenzen haben, wenn man gentechnisch veränderten Mais zu sich nimmt? Oder ist der Grund dahinter ein rein wirtschaftlicher?
 

agentP

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Was soll das für schreckliche Konsequenzen haben, wenn man gentechnisch veränderten Mais zu sich nimmt?

Tja, das ist das Problem: Niemand kann dir sagen welche Konsequenzen das hat, wenn du ihn isst. Die Kritiker nicht, aber die Befürworter auch nicht.
Ich persönliche ziehe es allerdings vor nur Dinge zu essen, von denen ich weiss, wie sie auf meinen Körper wirken.
Ausserdem wäre es natürlich auch nicht schlecht, wenn man wüsste, wie so ein Mais sich verhält, wenn er in der Natur in Konkurrenz zu einheimischen, natürlichen Arten tritt. Auch das ist nicht immer bekannt.
 

Ein_Liberaler

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agentP schrieb:
Tja, das ist das Problem: Niemand kann dir sagen welche Konsequenzen das hat, wenn du ihn isst. Die Kritiker nicht, aber die Befürworter auch nicht.

Meines Wissens wird Genmais seit Jahren an Millionen Amerikanern getestet, ohne daß bisher Komplikationen aufgetreten sind.

Ich persönliche ziehe es allerdings vor nur Dinge zu essen, von denen ich weiss, wie sie auf meinen Körper wirken.

Weißt Du es denn von Zuchtmais genauer als von Genmais, oder verläßt Du Dich da nur auf Erfahrungswerte?
 

forcemagick

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millionen amerikaner testen das gute genfood und keiner ist davon krank geworden... in den usa wird bestimmt nicht gelogen und betrogen.. wenn jemand krank wird, dann hat er wohl eher geraucht... das ist ja ganz gefährlich wie man weiss...
auch die golfkriegsveteranen sind kerngesund.
mobiltelefone sind harmlos, doch irgendwie werd ich den eindruck nicht los, dass ich sowohl schnurlose telefone als auch handies regelrecht spüren kann.. das handy wenn ich es längere zeit am kopf halte um zu telefonieren... das schnurlose, wenn sich etwa derer zwei im raum befinden und strahlen.. alles einbildung?
bestimmt.. wie der ganze elektrosmogfirlefanz ja auch...
ist alles wissenschaftlich nicht nachgewiesen und ergo gesund.

http://www.naturkost.de/schrotundkorn/genfood/texte/nachrichten/20050623b.html
wissenschaftlich nachweisbar sind diese gefährdungen natürlich nicht unbedingt beim menschen... obwohl.. irgendwie scheint auch politikern die muffe zu gehen denn umsonst gibts die kennzeichnungspflicht ja wahrscheinlich nicht
http://www.lifeandscience.de/documents/Kennzeichnungspflicht.pdf

vielleicht ist einfach noch nichts nachgewiesen weil man es eben noch nicht richtig erforscht hat.
http://www.lehrer-online.de/dyn/9.asp?url=408297.htm
was passiert eigentlich wenn jemand eine allergie hat auf bestimmte lebensmittel und sich nun gewisse elemente des allergieauslösenden lebensmittels in anderen lebensmitteln wiederfinden, die bisher nicht im ruf standen allergien auszulösen?
http://www.dw-world.de/dw/article/0,,993206,00.html
http://www.genfood.at/Argumente/Fakten/663/index.html
http://www.optipage.de/print/genfood.html

interessiert es eigentlich jemanden wenn etwa alkohol in diversen schokoladen enthalten ist? interessiert es jemanden wenn eine kleine gruppe menschen ein problem mit gewissen lebensmitteln hat? wie laut würden die meldungen werden wenn einzelne menschen nach dem genug eines "harmlosen" lebensmittels aus den latschen kippen?
nicht sehr befürchte ich.

mal abgesehen von den risiken für den menschen direkt scheint es auch gewisse umwelrisiken zu geben
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/16/16244/1.html

insgesamt scheint es hinsichtlich des genfoods mehr berechtigte fragen als beruhigende antworten zu geben

aber auch diese scheinen nicht so sehr zu interessieren...
 

agentP

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Meines Wissens wird Genmais seit Jahren an Millionen Amerikanern getestet, ohne daß bisher Komplikationen aufgetreten sind.

Weißt Du es denn von Zuchtmais genauer als von Genmais, oder verläßt Du Dich da nur auf Erfahrungswerte?

... und eine handvoll halbwegs überschaubarer Zuchtmaissorten wird seit Jahrhunderten, wenn nicht Jahrtausenden getestet, was die Grundgesamtheit doch erheblich erhöht und damit vermutlich auch die Zuverlässigkeit der Ergebnisse.

Ansonsten:
5. Genmanipulierte Nahrungsmittel sind getestet und gesundheitlich unbedenklich
Fast alle transgenen Pflanzen werden zuerst in den USA zugelassen. Dort erfolgen die Sicherheitsprüfungen jedoch lediglich auf der Grundlage „freiwilliger Konsultationen“ mit den Gentechnik-Konzernen. Diese entscheiden selbst, welche Daten sie den Behörden zukommen lassen. Im Endeffekt lassen sie sich ihre Produkte selber zu, laut einer Studie sind die Verfahren nicht den Stempel wert, mit dem die Bescheide erteilt werden15. Dieser skandalöse Zustand wird durch die Infiltrierung der Zulassungsbehörden durch Mitarbeiter der Gen-Industrie noch verschärft.16 Bestes Beispiel: US-Landwirtschaftsministerin Ann Veneman. Vor ihrer Ernennung war sie u.a. im Vorstand des Gentechnik-Konzerns Calgene, der die erste Gen-Tomate auf den Markt brachte. Die Firma wurde wenig später von Monsanto geschluckt.
Auf Basis der US-Daten erfolgen auch die Zulassungen in der EU. Und leider arbeiten auch in der EFSA, der für die EU verantwortlichen Behörde, viele Gentechnik-Propagandisten. Unabhängige Wissenschaftler weisen in Tierversuchen immer wieder Missbildungen von Nieren, Leber oder Blutbild durch Gen-Pflanzen nach. Doch die kritischen Forscher sind in der Minderheit: Rund 90 Prozent der Genforscher arbeiten im Dienste der Industrie. Da wundert es nicht, dass in den USA trotz einer vierzigprozentigen Zunahme ernährungsbedingter Erkrankungen seit der Einführung von Genpflanzen jeglicher Bezug geleugnet wird. Und das, obwohl auch die molekularbiologischen Grundlagen der Gentechnik mittlerweile so fragwürdig sind, dass die immer wieder gehörten Argumente von Sicherheit und Risikolosigkeit genmanipulierter Pflanzen und Lebensmittel jeglicher Grundlage entbehren.
http://www.umweltinstitut.org/frames/all/m359.htm

Wer Zweifel an der Neutralität der Quelle hat, dem biete sie zumindest weiterführende Verweise.
 

Semiramis

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Nun will ich mal eine Zusammenfaßung versuchen.
Oft zitiert, aber noch einmal:
Ich persönliche ziehe es allerdings vor nur Dinge zu essen, von denen ich weiss, wie sie auf meinen Körper wirken.
Ausserdem wäre es natürlich auch nicht schlecht, wenn man wüsste, wie so ein Mais sich verhält, wenn er in der Natur in Konkurrenz zu einheimischen, natürlichen Arten tritt. Auch das ist nicht immer bekannt.
Ich denke, das ist eines der Probleme: Was sind denn natürliche Arten??
Nichts von dem, was wir heute an Pflanzen (oder Tieren) haben, ist - genetisch gesehen - seit Anbeginn unverändert. Seit wann gibt es "natürliche" Kartoffeln? Was bitte ist Blumenkohl und viele andere Kohlsorten, was unser heutiges Getreide, oder Äpfel: was, wenn nicht Pflanzen, die durch gezielte Züchtung gelenkt und verändert wurden.
Auch bei der herkömmlichen Kreuzung verschiedener Pflanzen, wie es seit langem geschieht, kann doch auch etwas herauskommen, was plötzlich gar nicht mehr so gesund und verträglich ist. Ein Einwand von Gentechnik-Befürwortern ist, dies seit sogar schlimmer, weil es unkontrollierter und unkontrollierbarer geschehe, wohingegen man bei gentechnischer Veränderung zumindest genau wisse, was man getan habe. (Und daher wisse, woran es lag, daß plötzlich einige Menschen dagegen z. B. allergisch sind. Eine unvorhergesehene Möglichkeit übrigens, die Ursache von Allergien herauszufinden!)
Ein anderer Punkt ist:
Warum sollen z. B. Herbizidresistenzgene, die in manchen gentechnisch veränderten Pflanzen eingebaut sind, dann über die Nahrung von uns aufgenommen werden? Bin ich da nur unwissend, aber bei sogenannten "normalen", "natürlichen" Lebensmitteln habe ich von keinem solchen Vorgange gehört. Jemand sagte mir, man befürchte, z. B. antibiotikaresistent zu werden durch den Verzehr von solch genetisch Verändertem. Ich glaube, da ist das unvorsichtige Vorgehen vieler Menschen, Antibiotika nicht lang genug zu nehmen, viel effektiver, wodurch es ja zu antibiotikaresistenten Krankheitserregern kommt.
Oder ist es eben doch vor allem ein wirtschaftliches Problem?
Daß Konzerne mit Weltpatenten den Markt bestimmen können, wenn sich ihre Sorten durchsetzen, die vielleicht auch noch jedes Jahr nachgekauft werden müssen (oder z. T. wohl auch wegen einjähriger Lizenzen, wie ich auf dem Link von forcemagick: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/16/16244/1.html las), vielleicht sogar auch noch zusamen mit dem speziell dazugehörenden Dünger und den Unkrautvernichtungsmitteln.
(Da hat mir doch jemand erzählt, der sich noch dran erinnerte, daß der allseits bekannte Monsanto-Konzern 1999 erklärt haben soll, aufgrund starker Proteste unter Landwirten, er wolle fürderhin nicht mehr der Unternehmenspolitik fröhnen, die Sorten derart zu gestalten, daß man als Landwirt zu einem einjährigen Neukauf von Samen und anderem gezwungen sei. Nun, ich denke, die auf den vorigen Seiten dieses Threads schon zusammengetragenen Tatsachen sprechen ja in der Tat eine andere Sprache..)
Und das letzte, was mir jetzt im Moment noch einfällt, sind die Medikamente: Werden nicht schon seit einiger Zeit manche Medikamentenstoffe in gentechnisch veränderten Lebewesen hergestellt. Dagegen ist allerdings bestimmt nichts einzuwenden, aber das ist ja auch nicht so ganz die Art von Gentehnik, um die es hier geht....
 

agentP

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Ich denke, das ist eines der Probleme: Was sind denn natürliche Arten??
Nichts von dem, was wir heute an Pflanzen (oder Tieren) haben, ist - genetisch gesehen - seit Anbeginn unverändert. Seit wann gibt es "natürliche" Kartoffeln? Was bitte ist Blumenkohl und viele andere Kohlsorten, was unser heutiges Getreide, oder Äpfel: was, wenn nicht Pflanzen, die durch gezielte Züchtung gelenkt und verändert wurden.
Moment. Bei der Zucht werden die Reproduktionsmechanismen benutzt, die genau so auch in der Natur vorkommen, lediglich die natürliche Zuchtwahl wird beschleunigt und man schaltet den Zufall aus, indem man gezielt befruchtet. Im Endeffekt passiert da nichts, was in der Natur nicht auch passiert, nur eben erheblich langsamer. Bei der Zucht ist es ebensowenig wie in der Natur möglich unterschiedliche Arten zu kreuzen oder anders ausgedrückt: Mit den mitteln der Natur oder eben der Zucht bekommt man kein Algengen in einen Hasen. Und hier liegt der wesentliche Unterschied zur Genmanipulation, wo derartiges durchaus möglich ist.
 

Giacomo_S

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agentP schrieb:
Meines Wissens wird Genmais seit Jahren an Millionen Amerikanern getestet, ohne daß bisher Komplikationen aufgetreten sind.

Weißt Du es denn von Zuchtmais genauer als von Genmais, oder verläßt Du Dich da nur auf Erfahrungswerte?

... und eine handvoll halbwegs überschaubarer Zuchtmaissorten wird seit Jahrhunderten, wenn nicht Jahrtausenden getestet, was die Grundgesamtheit doch erheblich erhöht und damit vermutlich auch die Zuverlässigkeit der Ergebnisse.

NB: Ich wüßte ehrlich gesagt nicht, welches Lebensmittel aus Mais ich überhaupt essen sollte.
Gemüsemais aus der Dose ? Würg.
Gebratener Maiskolben ? Na ja. Wer's unbedingt braucht ...
Polenta ? Für den Aufwand zu nichtssagend.
 

dkR

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Giacomo_S schrieb:
NB: Ich wüßte ehrlich gesagt nicht, welches Lebensmittel aus Mais ich überhaupt essen sollte.
Gemüsemais aus der Dose ? Würg.
Gebratener Maiskolben ? Na ja. Wer's unbedingt braucht ...
Polenta ? Für den Aufwand zu nichtssagend.
Tortillia-Chips, Mais im Salat, Mais in der Gemüsemischung, Mais im Chili, sind nicht französische Baguetts aus Maismehl?...
Da findet sich schon einiges.
Warum sollen z. B. Herbizidresistenzgene, die in manchen gentechnisch veränderten Pflanzen eingebaut sind, dann über die Nahrung von uns aufgenommen werden? Bin ich da nur unwissend, aber bei sogenannten "normalen", "natürlichen" Lebensmitteln habe ich von keinem solchen Vorgange gehört.
Wie willst du die Gene vorher aus deiner Nahrung rauskriegen? Du isst natrülich die Gene mit. Macht aber nichts, oder hat schon jemand von Salat Wurzeln geschlagen?
Jemand sagte mir, man befürchte, z. B. antibiotikaresistent zu werden durch den Verzehr von solch genetisch Verändertem.
Ich bin schon von Haus aus AB resistent, da muß ich keine Gene für Essen.
 

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