Globale Erderwärmung; stärker als erwartet!

Giacomo_S

Ehrenmitglied
Registriert
13. August 2003
Beiträge
2.834
Simple Man schrieb:
Äh, ja genau ... weil die Amis ihre Pools befüllen, regnet es nicht mehr ...

Häh?

Das natürlich nicht, aber angesichts von Wasserknappheit zumindest vorübergehend mit der Ressource Wasser sparsamer umzugehen - darauf scheinen die Amerikaner nicht zu kommen.

Wasserverbrauch, pro Kopf und Jahr in m3:

Deutschland: 400
USA: 1.630 (weltweit höchster Wasserverbrauch überhaupt)

Quelle: http://de.statista.com/statistik/da...ge/wasserverbrauch-in-ausgewaehlten-laendern/
 

streicher

Ehrenmitglied
Registriert
15. April 2002
Beiträge
4.857
Simple Man schrieb:
Zeit Online: "Kalifornien hat gegen den Klimawandel kaum eine Chance"
Seit drei Jahren vertrocknen ganze Landstriche an der US-Westküste. Forscher machen den Klimawandel mitverantwortlich und sagen noch schlimmere Szenarien voraus.
Kalifornien bekommt die Breitseite der Klimaturbolenzen ab.

Und selbst wenn die Kalifornier ihren Prokopfwasserverbrauch drosseln können, der Bundesstaat Kalifornien gewinnt insbesondere durch Zuwanderung sehr an Bevölkerung. Den Wasserverbrauch an sich wird Kalifornien wohl die nächsten Jahre nicht drosseln können. Der Bedarf an der Ressource Wasser bleibt sehr hoch, nicht zuletzt in der Landwirtschaft.

Interessanterweise geht Kalifornien bezüglich Klima- und Umweltschutz in einigen Punkten voran (besonders im Vergleich zu anderen Bundesstaaten der USA). Kalifornien verbietet z. B. schrittweise den Verkauf und die Verteilung von Einwegplastiktüten.
 

Giacomo_S

Ehrenmitglied
Registriert
13. August 2003
Beiträge
2.834
streicher schrieb:
Kalifornien bekommt die Breitseite der Klimaturbolenzen ab.

Kürzlich sah ich eine Doku über von Wassermangel betroffene landwirtschaftliche Gebiete, Kalifornien, aber auch Spanien.

Wir reagiert man auf solche Krisen?
Nach der Doku hatte man den Eindruck: Die Kalifornier kommen auf keine andere Idee, als die Brunnen einfach immer tiefer zu bohren. Und wenn es sein muss, dann eben jedes Jahr. Als ob das immer so weiter gehen kann.
Bewässern tun sie dann ihre Anlagen mit denselben Wasserschleudern, die sie schon immer benutzt haben.

Einen befragten spanischer Landwirt hingegen fand ich ziemlich klasse. Er sagte, auch mit dem Blick auf seine spanischen Kollegen, man müsse nun eben aufhören, immer nur über Wassermangel zu jammern und trotzdem genau so weitermachen wie ehedem. Stattdessen müsse man umdenken und das habe er getan: Er hat seine Bewässerung auf Tröpfelsystem umgestellt und entsprechende Leitungen gelegt, seinen Betrieb modernisiert. Seither habe er mit Wassermangel keine Probleme und sähe auch für die Zukunft keine, selbst wenn sich die Situation noch verschärfen würde.
 

streicher

Ehrenmitglied
Registriert
15. April 2002
Beiträge
4.857
Eben. In Israel macht die Landwirtschaft schon seit Jahrzehnten gute Erfahrungen mit der Tröpfchenbewässerung. Die Strategien, um an sauberes Wasser heranzukommen, unterscheiden sich ortsgebunden. In Äthiopien werden zum Beispiel Terrassen angelegt und Gräben ausgehoben, um das Regenwasser besser in den Boden sickern zu lassen und den Grundwasserspiegel anzuheben.
Dazu: Gemüse aus der Wüste
 

streicher

Ehrenmitglied
Registriert
15. April 2002
Beiträge
4.857
Wie ernst es um die Klimaveränderungen steht, scheint in den USA je nach Partei sehr unterschiedlich wahrgenommen zu werden, ja die Wahrnehmungsschere klafft erheblich zwischen den Demokraten und den Republikanern.
Als das Meinungsforschungsinstitut Pew im vergangenen Jahr fragte, ob es Beweise gebe für eine globale Erwärmung, antworteten 79 Prozent der Demokraten und 61 Prozent der Parteilosen mit Ja. Unter den Republikanern waren es nur 37 Prozent. Das bedeutet, dass zwei Drittel der Republikaner den wissenschaftlich kaum umstrittenen Konsens ignorieren, wonach es immer heißer wird.

Nichts polarisiert so sehr
Neue Zahlen belegen sogar, dass nichts in den Vereinigten Staaten politisch so sehr polarisiert wie die Frage, ob Klimawandel eine Priorität sein müsse. Erkundigt man sich bei Demokraten, um welches Thema sich die Politiker in Washington vorrangig kümmern sollten, so antworten 54 Prozent der Demokraten mit Erderwärmung - aber nur 15 Prozent der Republikaner. Klimawandel? Glaubensfrage!
Die Klimafrage könnte ein maßgebliches Wahlkampfthema in den USA werden.
 

streicher

Ehrenmitglied
Registriert
15. April 2002
Beiträge
4.857
Der Bevölkerungsdruck tut das seine dazu. Der Gedanke der Tragfähigkeit ist doch eigentlich nichts Neues.
 

streicher

Ehrenmitglied
Registriert
15. April 2002
Beiträge
4.857
Man fragt sich, warum die Diskussion noch geführt werden muss, ob es einen menschlichen Einfluss auf das Klima gibt oder eben nicht. Natürlich gibt es den. Man kann doch nicht in Sachen Klimawandel einfach so reden, als wäre der Mensch nicht da. Genauso könnte man nachts aus dem Weltraum auf die Erde schauen, die Lichter ignorieren und sagen, ist doch alles schwarz...
Dass Unternehmen wie ExxonMobile ein Interesse daran haben, den Klimawandel runterzureden, ist einleuchtend: ExxonMobil soll Öffentlichkeit jahrelang belogen haben. Man kann solchen Unternehmen zu Recht Täuschung vorwerfen.

Und hier: Indonesien erstickt am Smog.

Da brennen Torfmoorwälder. Und das soll keine Klimafolgen haben? Natürlich hat es das!
 

Semiramis

Großmeister
Registriert
21. August 2005
Beiträge
653
(nur 2cents:
Die Frage ist ja nicht, ob der Mensch Einfluss hat, sondern welchen und wie das alles zusammenhängt. In der allgemein landläufigen Meinung, wo "Klimawandel" das Apokalypsen-Gespenst "Waldsterben" u.a. abgelöst hat, habe ich den Eindruck (der verifiziert werden müsste), dass man sich den Einfluss des Menschen gemeinhin zu groß vorstellt - eine verständliche Verzerrung, genauso wie wir allgemein nicht richtig in der Lage sind, uns die schier riesige Menge an Wasser auf diesem Planeten korrekt vorzustellen, oder dessen eigene Größe oft zu klein.
Smog ist in gewisser Weise ein blödes Beispiel: Weil Smog etwas sehr Lokales ist. Klima vs. Wetter...
Und daneben der Klimawandel, der sowieso stattfindet und schon immer stattgefunden hat. Wenn von "Klimawandel" die Rede ist, meint man ja doch allgemein mitterweile einen "explizit vom Menschen verursachten oder zumindest deutlich beeinflussten Klimawandel". Die Welt ist allerdings schon immer im Wandel gewesen: Wechsel von Warm- und Kaltzeiten, Verschiebungen der Erdachse, Vulkanausbrüche und Erdbeben (inkl der Substanzen, die dabei die Athmosphäre erreichen (können)), Veränderungen in der Sonnenaktivität und deren Strahlung usw, usw. DAS SOLL DEN EINFLUSS DES MENSCHEN JETZT AUCH NICHT KLEINREDEN. Das soll nur bedeuten: Die Faktoren, die das Klima beeinflussen sind vielfältig, und nicht alle haben mit dem Menschen und seiner Anwesenheit auf der Erde zu tun.
Die Auswirkungen des Menschen auf seine direkte Umwelt düften allerdings größer, nachweisbarer und kausalmäßpg einfacher zu erfassen sein, als bei etwas so Großem und Komplexen wie dem Klima...)

(Wenn es um CO2-Werte geht, denke ich mir beispielsweise immer: Naja, welche Auswirkungen das auf das Klima hat, weiß man im Grunde nicht, aber für die Menschen vor Ort ist es sicher nicht schlecht, mal ein wenig weniger Stickstoffdioxid einzuatmen - in der Regel zusammen mit allem anderen, was dabei in der Regel entsteht und tatsächlich gesundheitlich nicht so toll ist: CO, Feinstaub, etc.
Wenn man wirklich regulierend auf das Klima Einfluss nehmen will, dann müsste man 1) die ganzen Zusammenhänge noch viel besser verstehen, und 2) sich auch Gedanken machen irgendwann, wie man "natürliche Klimakatastrophen", wie Vulkanausbrüche ausgleichen kann. Ob uns ein Verstehen dieses Systems soweit gelingt, ist allerdings eine Frage, auf die sich auch seriöse Klimaforscher keine Antwort zu geben trauen. )
 

Angel of Seven

Ehrenmitglied
Registriert
23. Juli 2002
Beiträge
3.560
Semiramis schrieb:
(nur 2cents:
Die Frage ist ja nicht, ob der Mensch Einfluss hat, sondern welchen und wie das alles zusammenhängt. In der allgemein landläufigen Meinung, wo "Klimawandel" das Apokalypsen-Gespenst "Waldsterben" u.a. abgelöst hat, habe ich den Eindruck (der verifiziert werden müsste), dass man sich den Einfluss des Menschen gemeinhin zu groß vorstellt -

Aber nicht beim "Waldsterben"... Nachdem der Gesamtausstoß von Schwefeldioxid in Deutschland von zuvor rund 7,5 Mio. Tonnen pro Jahr während der 1970er und frühen 1980er Jahre auf rund 0,5 Mio. Tonnen für die Jahre nach der Jahrtausendwende gesenkt wurde hat sich das Thema fast erledigt.
 

streicher

Ehrenmitglied
Registriert
15. April 2002
Beiträge
4.857
D'accord. Klima ist ein komplexes und auch ein chaotisches System. Die Einflüsse sind mannigfaltig, so auch die Vorgänge auf der entscheidenden Kraft, der Sonne. Weniger Sonnenaktivität, und schon bekommt die Erde Schnupfen.

Nun will ich aber doch auch noch mal auf den Wald zu sprechen kommen. Dessen Bestehen oder Verschwinden halte ich nicht für unwesentlich. Indonesien braucht nur ein Beispiel sein, und bekommt gerade zugleich eine Wetterbreitseite (El-Nino), aber es ist ein drastisches. Und Indonesien steht mit dem Rückgang an tropischen Regenwald und anderen Urwäldern nicht alleine da.

Der Veränderung der Vegetation ist mit Sicherheit ein eigener Faktor - klar, wie groß, das ist nicht zu beziffern. Aber mit Hilfe eines Atlas' wird es anschaulich: wenn man die Ökozonen mit natürlicher Vegetation vergleicht mit der realen Vegetation, dann ist der Unterschied enorm. Dem Planeten gehen die (Ur)Wälder verloren. Insbesondere im Wald wird Kohlenstoff durch Photosynthese gebunden. Das wirkt sich mit Sicherheit aus, und zwar mit Nachhall.
 

Ein_Liberaler

Forenlegende
Registriert
14. September 2003
Beiträge
9.777
Das Waldsterben und seine Abschaffung konnte man im Erzgebirge sehr schön beobachten, aber auch früher war der Mensch ganz groß darin, Flächen zu entwalden und ("etwas" mühsamer) wieder aufzuforsten.

Das allgemeine, deutschlandweite Waldsterben war tatsächlich mehr ein Gespenst.
 

Simple Man

Forenlegende
Registriert
4. November 2004
Beiträge
8.452

Semiramis

Großmeister
Registriert
21. August 2005
Beiträge
653
Abgesehen davon, dass Polkappen erdgeschichtlich ein reines Eiszeitphänomen sind - in allen anderen Zeiten waren die Polkappen (natürlich...) völlig eisfrei. Wir sind immer noch im Ausläufer der letzten Eiszeit; natürlich werden die Eispanzer an den Polen irgendwann wieder wegsein. (Das kann allerdings schon noch eine ganze Weile dauern, in Menschenaltern eh nicht vorstellbar). Aber die grobe Richtung ist "vorgegeben".
Was uns Menschen demgegenüber wohl viel mehr betrifft, sind eventuell wieder auftauchende "Zwischen-Warmzeiten/-Eiszeiten". (Zur Zeit der Wikinger konnte man in Teilen von Grönland auch schon mal prima Getreide anbauen)
 

streicher

Ehrenmitglied
Registriert
15. April 2002
Beiträge
4.857
In der Tat war es auf unserem Globus vor nicht allzu langer Zeit (in Bezug auf das Alter des Planeten) deutlich wärmer. Dazu ein kleiner Textauszug mit Link:
Das letzte Eiszeitalter brach je nach Definition vor 30 Millionen Jahren an – als sich auf der Antarktis eine Eiskappe bildete, der Nordpol aber noch eisfrei blieb – oder vor 2,6 Millionen Jahren – als dann auch am Nordpol eine Eiskappe entstand und beide Pole mit Eis bedeckt waren.
In einem Eiszeitalter wechseln sich Eiszeiten (Kaltzeiten) und Zwischeneiszeiten (Warmzeiten) ab.
Zur Zeit leben wir in einer Zwischeneiszeit, bei einer globalen mittleren Temperatur von +15 °C (was etwa 5 °C mehr ist als während der letzten Eiszeit). Für ein Eiszeitalter ist es derzeit also recht warm, in Bezug auf die gesamte Erdgeschichte aber immer noch recht kalt, während der Perioden des Warmklimas herrschte eine mittlere Temperatur von 20–25 °C.
Eiszeitalter und Eiszeit
Bohrungen in der Antarktis sollen Eis zutage legen, welches bis zu einem Alter von über 1 Million Jahre aufweist: Wo liegt das älteste Eis der Erde?


Andere Sache: die Rockefeller-Familie trennt sich von Firmenanteilen, die mit fossilen Brennstoffen zu tun haben (nachdem sie so lange aus ihnen Gewinn und Reichtum gewonnen hat).
The Rockefeller Family Fund is proud to announce its intent to divest from fossil fuels. The process will be completed as quickly as possible, as we work around the complications of modern finance, which is increasingly dominated by alternative investments and hedge funds.

While the global community works to eliminate the use of fossil fuels, it makes little sense—financially or ethically—to continue holding investments in these companies. There is no sane rationale for companies to continue to explore for new sources of hydrocarbons. The science and intent enunciated by the Paris agreement cannot be more clear: far from finding additional sources of fossil fuels, we must keep most of the already discovered reserves in the ground if there is any hope for human and natural ecosystems to survive and thrive in the decades ahead.
RFF's Decision to Divest
 

InsularMind

Erleuchteter
Registriert
9. Dezember 2003
Beiträge
1.086
Weia. Wenn dieser Trampel ... pardon ... Trump tatsächlich sämtliche Klima-Bemühungen wieder außer Kraft setzen könnte, gemäß dem Fall er schafft es, sich den Präsidentschaftstitel zu kaufen, würde das nicht nur das politische Klima ziemlich beheizen.

Blöderweise sind die Stimmen, die den menschlichen Einfluss zum Klima-Wandel herunter relativieren, und alles ins Natürliche von Abläufen integrieren wollen, ziemlich eifrig unterwegs.
Ich hätte doch mal den Latif anquatschen müssen, wie er das heute eigentlich so sieht, was auf uns zu schwillt.
Aber der macht hier auch nur Urlaub bzw. verdient sich seine Ruhezone, da will man ihn nicht auch noch mit seinem Beruflichen voll texten.

Die Glacialforschung ist ja interessant. Wenn der Golfstrom irgendwann mal schwächeln sollte, kommen vielleicht doch noch ein paar neue Schichten dazu.
 
Oben