mir ist aufgefallen dass je mehr man unter leuten ist, desto schwieriger ist es diesen Zustand zu halten. Ich war bisher nur alle paar Tage mit Freunden zusammen, da ging es.
Aber letztens war ich eine Woche lang Tag und Nacht unter besoffenen Idioten (ich war einer davon) und danach hatte ich das Gefühl fürchterlich zurückgefallen zu sein. Soziale Kontakte in Überdosis verhalten sich wie eine Droge... tja, alles hat seinen Preis.
Ich glaube bei mir fing das ganze an als ich das erste Mal einen Moment ein ungewöhnlich starkes Ich-Gefühl hatte. Ich glaub ich stand damals vorm Spiegel und sah mir tief in die Augen... und plötzlich erfüllt von einer Art Selbsterkenntnis, vielleicht kann man das nachvollziehen wenn man sehr oft "ICH" wiederholt und über das Wort nachdenkt. Kann einem kalt den Rücken runterlaufen dabei *g*
Jedenfalls hatte ich diesen Moment lang das Gefühl wach zu sein, und als ich mein alltägliches Leben aus diesem Winkel betrachtete, hatte ich das Gefühl die ganze Zeit geschlafen zu haben. Hat nicht lange angedauert, aber wenigstens weiß ich seitdem dass ich schlafe

...und daran kann man ja anknüpfen.
Das ganze Leben scheint nur aus Assoziationen und Reaktionen zu bestehen. Zwar glaube ich nicht dass dieser Moment da irgendwie anders beschaffen war, aber zumindest einen Level höher.
Du hast ja sicher schon mal über diese Kette nachgedacht... "ich denke dass ich denke dass ich denke..."
Man kann das zwar oft sagen, aber ganz ehrlich funktioniert das nur 2 bis 3 Mal (danach vergisst man die ersten wieder)
Ich finde auch dass Erinnerungen nicht das sind wofür wir sie halten. Leider hab ich ein ziemlich schlechtes Gedächtnis und kann die ganze Sache nicht beurteilen. Es gibt Menschen die können sich an jede Sekunde ihres Lebens erinnern, vermutlich fühlen die sich "kompletter" als wir.
Das mit dem von Vorne anfangen ist so eine Sache... sobald man eine neue Ebene erreicht hat muss man sich wohl entscheiden ob man weitermachen will oder zurücksinkt. Ich hab angefangen mich selbst zu beobachten... ob ich wirklich so funktioniere wie ich es gerne hätte. Man findet da jede Menge Zwänge und unlogische/selbstzerstörerische Denkweisen die man irgendwie loswerden muss.
Der Nachteil ist dass man sich ständig selbst beobachtet und so unter Umständen bei normalen Dingen weniger nachdenkt bzw sich selbst im Wege steht. Der Vorteil ist allerdings eine lockerere Einstellung zur Welt und vielleicht eine reifere Haltung... naja, ob sowas nun davon kommt kann ich auch nicht sagen. Ich würd es jedenfalls nicht wieder zurückgeben wollen.
Auf das mit den Fixpunkten würde ich gerne noch eingehen, aber es ist echt zu warm *g*
Muss erstmal auf den Winter warten, im Augenblick ist mein Hirn wie Pudding
