Die neue materielle Prüderie der jungen Frauen

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Ich möchte Hier eine Thematik hervorheben dessen Auswirkungen ich zur Zeit in unserer Gesellschaft sehr bemerke, die auch mich betrifft, mir keine Ruhe lässt, teils auch etwas verzweifeln lässt an einer Gesellschaft die Materielles sowie Erolg und Karriere immer mehr als Prinzipien eines guten Lebens voranstellt.

Ich bin einer dieser Singles, eher - Langzeitsingles, genauer: so eine richtige Beziehung hatte ich noch nie im Leben und bin jetzt schon fast 40. Man möge da denken dass so ein Mensch sehr schüchtern sei, nicht viel raus ginge, gar körperlich Unattraktiv usw. Nichts von Dem ist bei mir der Fall!
Ich registrierte mich auf sehr vielen Singlebörsen, Partnervermittlungen, machte Tanzkurse, besuchte diverse Treffen - ja sogar Psychotherapie machte ich und mache sie immer noch wegen diesem Singleproblem.

Natürlich habe ich auch einige Frauen gefragt woran es wohl liegen mag und sehr oft kamen Antworten die auf das "Materielle" abzielten, es wurde eben der Partner gesucht der einen guten Beruf hat, eventuell Ambitionen auf ein Eigenheim, beruflich Ähnliches macht, viel reisen tut - eben all so Dinge die man so Allgemein als ein schönes und beruhigtes Leben ohne Sorgen und Nöte bezeichnen würde!
Ich selber habe sehr wenig Geld, stecke in der vollen Erwerbsminderungsrente obwohl mir eigentlich Nichts fehlt, das hat eher Statistikgründe, aber ich will mich darüber auch nicht weiter auslassen da dies eine zu umfangreiche Geschichte ist.
Ich schloss mich dann Selbsthilfegruppen an, lernte Männer kennen in ähnlicher sozialer Lage die genau dasselbe Problem hatten dass sie keine Frau/Freundin bekamen da sie wenig hatten! Meist waren dies sehr intelligente Männer wo man sagen möchte dass sie wirklich Format hatten, was Eigenes hatten! Aber gerade die schienen immer Pech zu haben - die Intelligenten und kritischen Menschen die sich sozial sowie politisch engagierten, Freidenker waren...
Wenn ich selber in Discotheken gehe und Frauen anspreche passiert es mir fast immer dass sich sofort gefragt werde was ich von Beruf bin und wenn ich sage was ich studiert hatte, sinkt das Interesse schlagartig.
Ich muss dazu hinzufügen dass ich aus der reichsten Stadt komme, München! Hier ist es nicht so Unüblich dass 25 - Jährige teils ihre 3000 Euro Netto haben! Die Stadt ist voll von Karrieremenschen die Hier studieren in den Bereichen BWL, VWL, IT...
Ich kann Hier suchen wo ich will, diese Frauen stehen wirklich auf Männer mit Geld, suchen den "Perfekten" und sind teils sehr prüde was Sexualität betrifft. Sexuelles wird abgeurteilt mit einer dermaßenen arroganten Überheblichkeit nicht selten.
Mittlerweile habe ich sehr viele Männer kennengelernt wo im Leben sexuell nichts mehr läuft, Männer die teils Jahre ohne Sex leben da die Frauen nicht wollen! Was ist los mit der Gesellschaft? Ich sehe junge Menschen die sich hipp und stylisch kleiden, Tattoos haben aber in sich selber Erzkonservative sind die nach Absicherungen streben! Der heutige Punker ist kein sozialkritischer Rebell mehr - sondern ein Edelpunker der sein Outfit als Statussymbol trägt! Man setzt sich eine Maske auf die auf jugendlich trimmt, täuscht!
Mein Sexualleben ist auch kümmerlich, ich denke mir du hast Alles gegeben und hast nur keinen Sex da du keine Kohle hast!
Mein Psychotherapeut stimmt mit meinen Beobachtungen überrein, auch er bemerkt diese Änderung der jungen Menschen in unserem Land, diese Neo - Konservativen die gut betucht sind.
Also was tun wenn Beziehung in unserer Gesellschaft immer mehr nach materiellen Werten bewertet wird - möglich wird?
Sollen die Armen, Hartz 4 Bezieher und Leute in prekären Lagen vollkommen ausgeschlossen werden von Ehe, Heirat, Kinderwunsch, Beziehung und Sex? Mir scheint es sehr so! Nur wo berichten Medien darüber? Ein Thema das mit Absicht todgeschwiegen wird?

Das Weggehen, Leute treffen macht mir zur Zeit auch keinen so spass mehr da es sehr Oberflächlich ist, wie bei einem geschäftlichen Meeting.
Man trifft die Leute, geht feiern, trinken, aber richtig kennenlernen findet nicht statt, Jeder verkauft sich nur so gut er kann, was er ist und was er hat! Es geht um den Bachelor, Master, den erträumten BMW... Ich habe keine Lust mehr auf diese Partys zu gehen!
Natürlich versuchte ich Alternative kennen zu lernen, nur ich fand sie nicht! Meist waren dies dann Leute gehobenen Alters, weniger die Jüngeren!
Bei sozialen Initiativen sind kaum noch junge Menschen engagiert dort wo ich her komme aus München. Die Stadt ist chick und trendy und man sieht keine Armut mehr auf den Straßen!

So dann wäre ich mal dankbar für Kommentare wie Ihr das so seht, diese gesellschaftliche Entwicklung in Bezug auf Partnerschaft- und ob Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht habt?
 

Giacomo_S

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langueur schrieb:
Ich bin einer dieser Singles, eher - Langzeitsingles, genauer: so eine richtige Beziehung hatte ich noch nie im Leben und bin jetzt schon fast 40.

Bin fast 50, Münchner, und habe teils ähnliche Erfahrungen gemacht, teils nicht.
Z.B. fand ich die Zeiten (damals in Berlin) in den 80er und 90er Jahren mit ihren Emanzipations-Eskapaden viel schlimmer.

langueur schrieb:
Ich schloss mich dann Selbsthilfegruppen an, lernte Männer kennen in ähnlicher sozialer Lage die genau dasselbe Problem hatten dass sie keine Frau/Freundin bekamen da sie wenig hatten! Meist waren dies sehr intelligente Männer wo man sagen möchte dass sie wirklich Format hatten, was Eigenes hatten! Aber gerade die schienen immer Pech zu haben - die Intelligenten und kritischen Menschen die sich sozial sowie politisch engagierten, Freidenker waren...

Selbsthilfegruppen sind so eine Sache. Sicherlich können sie einen aus der Isolation reissen, sie können aber auch zur Selbstbejammerungstruppe verkommen.

langueur schrieb:
Wenn ich selber in Discotheken gehe und Frauen anspreche passiert es mir fast immer dass sich sofort gefragt werde was ich von Beruf bin und wenn ich sage was ich studiert hatte, sinkt das Interesse schlagartig.

Das würde ich jetzt nicht zu ernst nehmen. Nach dem Beruf frage ich auch oft Menschen, es geht aber mehr darum, herauszufinden, wie jemand tickt. Oder überhaupt erstmal einen Gesprächskontakt herzustellen.
An sich ist das aber ein Fehler, denn eigentlich möchte man doch beim Drink an den Job lieber gar nicht erst denken. So gesehen ist jemand, der nach dem Job fragt, doch eher eine Spaßbremse.

Folgerichtig gibt es gute Gründe, das Thema vorerst zu umschiffen. Am Besten ist es gleich in die Offensive zu gehen: "Ach, lass uns doch jetzt nicht vom schnöden Job reden. Übrigens sind Deine Ohrringe hervorragend auf Dein Kleid abgestimmt."

Ob Discotheken überhaupt ein geeigneter Ort zur Beziehungsanbahnung sind, darf bezweifelt werden.
 
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Giacomo_S schrieb:
Bin fast 50, Münchner, und habe teils ähnliche Erfahrungen gemacht, teils nicht.
Z.B. fand ich die Zeiten (damals in Berlin) in den 80er und 90er Jahren mit ihren Emanzipations-Eskapaden viel schlimmer.

Ich dachte immer dass es zu dieser Zeit leichter gewesen wäre, hörte ich von einigen Leuten! Was mir noch so in Erinnerung ist- ist dass die Leute mehr miteinander sprachen, sich mehr im Aussen trafen. Heute scheinen sich immer weniger Menschen im wahren Leben zu begegnen, alles wird Digital und das Smartphone ist der neue Fetisch der Kommunikation. So als ob der Mensch sich immer mehr vom "Körperlichen" trennt, sein Leben zu reiner Information wird. Ist das der Beginn von der Auflösung des Menschen in seiner physischen Gestalt? Ich merke auf Singlebörsen dass die Frauen eine Angst haben vor dem echten und handfesten Leben da das Virtuelle keine Konsequenzen, Schwierigkeiten mit sich bringt. Man lebt ein Ersatzleben sozusagen, lebt von Surrogaten.
 

Giacomo_S

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langueur schrieb:
Giacomo_S schrieb:
Bin fast 50, Münchner, und habe teils ähnliche Erfahrungen gemacht, teils nicht.
Z.B. fand ich die Zeiten (damals in Berlin) in den 80er und 90er Jahren mit ihren Emanzipations-Eskapaden viel schlimmer.

Ich dachte immer dass es zu dieser Zeit leichter gewesen wäre, hörte ich von einigen Leuten! Was mir noch so in Erinnerung ist- ist dass die Leute mehr miteinander sprachen, sich mehr im Aussen trafen. .

Ja, vielleicht war dem so.
Leichter war es aber trotzdem nicht. Denn im ummauerten Berlin kamen damals in meiner Altersgruppe auf 3 Männer 2 Frauen (wegen der Bundeswehr-Flüchtlinge). Dazu kam dieses unsägliche Emanizipations-Gezicke (wie immer wenn etwas neu ist: Es wird übers Ziel hinausgeschossen). Man konnte sich als Mann eigentlich wie auch immer verhalten, man war immer der Arsch, der Chauvi.

langueur schrieb:
Heute scheinen sich immer weniger Menschen im wahren Leben zu begegnen, alles wird Digital und das Smartphone ist der neue Fetisch der Kommunikation. So als ob der Mensch sich immer mehr vom "Körperlichen" trennt, sein Leben zu reiner Information wird. Ist das der Beginn von der Auflösung des Menschen in seiner physischen Gestalt? Ich merke auf Singlebörsen dass die Frauen eine Angst haben vor dem echten und handfesten Leben da das Virtuelle keine Konsequenzen, Schwierigkeiten mit sich bringt. Man lebt ein Ersatzleben sozusagen, lebt von Surrogaten.

Die Frage ist doch, wie bereit bin ich, dieses ganze Gekasper noch mitzumachen ?! Persönlich habe ich mich auf ein gewisses Minimum reduziert. Meinen privaten Rechner habe ich abgeschafft und kommuniziere nur noch 2,3 mal die Woche vom Internet-Café aus.
Meinen Facebook-Account habe ich, als Späteinsteiger und nur nach ca. 1 Monat Mitgliedschaft, wieder gecancelt. Einerseits wurde mir das zu oberflächlich und auch wegen Zuckerbergs Datenhandel unheimlich.

Sicher: Sich derart abzugrenzen grenzt einen auch aus. Mich stört das nicht. Die Menschen, die mich erreichen wollen und sollen, erreichen mich auch. Und 7458 Freunde, die ich noch nie im Leben persönlich gesehen habe, brauche ich nicht.

Was die Frauen betrifft: Obwohl meine Sexualität physisch noch hervorragend funktioniert, renne ich ihnen nicht mehr so hinterher wie früher. Wenn mich die Situation langweilt, gehe ich nach Hause. Interessanterweise interessieren sich nun umgekehrt Frauen für mich, oft sogar wesentlich jüngere, bei denen ich als Gleichaltriger völlig chancenlos gewesen wäre. Fatalerweise interessierts mich aber nicht.
 
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Giacomo_S schrieb:
Die Frage ist doch, wie bereit bin ich, dieses ganze Gekasper noch mitzumachen ?! Persönlich habe ich mich auf ein gewisses Minimum reduziert. Meinen privaten Rechner habe ich abgeschafft und kommuniziere nur noch 2,3 mal die Woche vom Internet-Café aus.
Meinen Facebook-Account habe ich, als Späteinsteiger und nur nach ca. 1 Monat Mitgliedschaft, wieder gecancelt. Einerseits wurde mir das zu oberflächlich und auch wegen Zuckerbergs Datenhandel unheimlich.

Da muss ich dir recht geben, das was auf Facebook&Co oft geschrieben und gepostet wird hat RTL - Charakter, ist nicht gerade von Niveau! Facebook ist ein Kreativitätsräuber! Eine Datenfress- sowie Datenvernichtungsmaschinerie!
Wirkliche Kommunikation findet dort nicht statt!
Ich merke es ja auch auf Chatportalen was da für ein Niveau herrscht, so wie in diesen billigen amerikanischen Soaps - es wird sich geneckt, veräppelt, gemobbt, gespielt - aber nie was Tiefgründigeres, gar Elementares! Das Schlimme ist ja dass die heutigen jungen Menschen das als "Gut" oder "Spaß" empfinden! Ich aber nicht! Ist es Spaß sich ständig zu necken? Ständig zynistisch zu sein?
 

Giacomo_S

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langueur schrieb:
Da muss ich dir recht geben, das was auf Facebook&Co oft geschrieben und gepostet wird hat RTL - Charakter, ist nicht gerade von Niveau! Facebook ist ein Kreativitätsräuber! Eine Datenfress- sowie Datenvernichtungsmaschinerie!

Ja, Facebook ist ein Datenkrake und meiner Meinung nach auch einer der Gründe, warum hier im Vergleich zu vor-Facebook-Zeiten deutlich weniger los ist. Facebook saugt einfach allen anderen Foren Leistung ab.

Tom Waits sang in einem seiner Songs einmal: "I tell you all my secrets but I lie about my past", und genau so kommen viele Selbstdarstellungen im Internet rüber. Es wird eine Offenheit suggeriert, die keine ist und gekratzt wird allerfalls an der Oberfläche. In einer Zeit, in der es "Tweets" bereits in die Rubriken der Tageszeitungen geschafft haben, kann wohl ohnehin niemand noch mehr als 140 Zeichen lesen.

Was wundert es dann, das die Bereitschaft, sich nach einem Austausch im Internet auch mal real zu treffen, nicht vorhanden ist ? Man müsste sich ja so geben, wie man wirklich ist und nicht, wie man sich selbst gern hätte. Ganz zu schweigen davon, dass man mit dem Alter gemogelt hat und das Profilfoto und die Gewichtsangabe die von vor 10 Jahren sind.
 

Hawkeye

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Ich denke auch, dass die Medien und insbesondere soziale Netzwerke in jeder Form das Verhalten der Menschen untereinander beeinflussen und auch verändern. Es wäre blauäugig anzunehmen, dass sie das nicht tun. Und selten wird so viel gelogen, verbogen und geschönt wie in eben diesen sozialen Netzwerken, insbesondere wenn es dabei um die Darstellung der eigenen Person geht.

Aber wundert sich wirklich jemand darüber, dass Frauen (aber auch Männer) bei der Partnerwahl auch häufig darauf schauen, was das Gegenüber arbeitet bzw. verdient bzw. hat, macht, denkt oder mag? Das ist nun wirklich naiv. Das machen Menschen schon seit ewigen Zeiten.

Insbesondere Frauen achten bei der Partnerwahl doch auch darauf jemanden zu bekommen, der gut ist. Gut im Sinne von stark, gesund, in der Lage eine Familie zu versorgen, etc.. Einige tun dies sehr bewusst andere mehr unbewusst. Aber das war schon immer so. Das liegt in der Natur. Denn schließlich ist der Mensch auch "nur" ein Tier, um es mal so auszudrücken.

Und ja, dabei bleiben auch immer wieder Menschen auf der Strecke. Aber eben nicht nur Männer. Frauen genauso.
 

Ein_Liberaler

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Wenn junge Frauen, die etwas aus ihrem Leben machen wollen (Studentinnen) nicht wild darauf sind, mit einem knapp doppelt so alten erwerbslosen Lebenskünstler unverbindlich ins Bett zu gehen, wundert mich das ehrlich gesagt nicht.
 

gaia

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So dann wäre ich mal dankbar für Kommentare wie Ihr das so seht, diese gesellschaftliche Entwicklung in Bezug auf Partnerschaft- und ob Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht habt?

Also- ich bin ja eine Frau, versuche aber trotzdem mal zu antworten.
Ich denke je höher die Anforderungen an einen selbst sind, desto höher werden die Erwartungen an den poteniellen Partner.
Ich kann das auch nicht so Recht nachvollziehen, da ich Kommunikation bei der Frage ob der andere interessant ist, ausschlagebend halte.
Eventuell ist München ja auch ein wenig überzogen, was die materielle Vorstellung vieler Frauen( und Männer?) angeht?
München ist einfach teuer, noch viel teurer als meine Stadt.
Oder du hälst dich an den falschen Locations auf....?

Ich finde aber auch, dass dieses Smartphon und Internet getippsel überhand nimmt.
Hatte da neulich eine Diskussion mit EX. Er meint ja, dass das eben Fortschritt ist und man sich via Internet aussuchen kann mit wem man "redet". Wobei von reden ja keine Rede sein kann. Man kann intensiv nachdenken bevor man da was textet und so ein Bild von sich selbst aufbauen, dass gar nicht existiert.
Abgesehen davon geht die Kommunikationsfähigkeit verloren, man verlernt sich auf den Gegenüber einzulassen. Und man hat sich daran gewöhnt erstmal Informationen zu bekommen die den Status des anderen klären. Man will ja keine Nachteile haben.
Ich finde das schon einigermaßen irre, wenn Leute zusammen in einer Kneipe sitzen...und ein ganzer Teil tippt, anstelle ein echtes Gespräch zu führen. Eins mit gesprochenen Worten.
Was die Frauen angeht- ich denke das ist anderes herum genauso. Männer haben auch ihre Vorstellung, haben ihre feste Lebensvorstellung und wollen sich die erfüllen. Da wird dann schnell ausgefiltert was nicht "passt"
 

Giacomo_S

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Ein_Liberaler schrieb:
Wenn junge Frauen, die etwas aus ihrem Leben machen wollen (Studentinnen) nicht wild darauf sind, mit einem knapp doppelt so alten erwerbslosen Lebenskünstler unverbindlich ins Bett zu gehen, wundert mich das ehrlich gesagt nicht.

Sehr richtig.

gaia schrieb:
München ist einfach teuer, noch viel teurer als meine Stadt.
Oder du hälst dich an den falschen Locations auf....?

Ach, auch nicht immer und überall. Wenn man sich nicht gerade in den Promi-Betrieben aufhält - und vergleichbare Betriebe sind in anderen Städten auch teuer - dann ist die Gastronomie in München auch nicht teurer als in vergleichbaren Großstädten. In Hamburg und Berlin ist das Bier dann auch nicht billiger.

Mieten sind allerdings deutlich teurer. Im Vergleich zu Berlin ist allerdings auch die Arbeitslosenquote deutlich geringer. Und dadurch sind in Berlin dann eben auch die Löhne niedriger, weil die hohe Arbeitslosigkeit die Löhne drückt. Das Leben ist kein Ponyhof, in irgendeinen sauren Apfel muss man halt beissen.

Außerdem möchte ich mal eines klarstellen:
Im internationalen Vergleich ist die Gastronomie in Deutschland geradezu sensationell billig. Geht man z.B. in Städte wie Paris, London, Amsterdam - da bezahlen die Gäste gleich ganz andere Preise und niemand würde über einen Eintritt von 3,- auch nur zu jammern wagen. In Orten wie Ibiza sind Eintrittsgelder wie 50-100,- (!) keine Seltenheit. Kleines Mineralwasser 8,-, Bier ab 15,-, der billigste Longdrink ab 25,- ... und der Laden voll !
 
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Ein_Liberaler schrieb:
Wenn junge Frauen, die etwas aus ihrem Leben machen wollen (Studentinnen) nicht wild darauf sind, mit einem knapp doppelt so alten erwerbslosen Lebenskünstler unverbindlich ins Bett zu gehen, wundert mich das ehrlich gesagt nicht.

Tja wieso denn nicht? Muss es immer so wichtig sein wie alt der Andere ist und was er ist? Ja ich mag jüngere Frauen da ich nie so Welche hatte und da will ich nicht mit "älteren Damen" beginnen! Klar denkt die Masse an jungen Frauen da eher konservativ weil die Masse in Allem eine konservative Tendenz aufweist! Aber abbringen lasse ich mich nicht von Dem was ich will!
Ich will nicht in Ersatzbefriedigungen leben und dem Dogma folgen: >>Je älter du wirst desto weniger darfst du dich ausleben...<<
Wir sollten Alle daran tun die Gesellschaft menschlicher zu gestalten, wo es nicht mehr wichtig ist was man ist, wie man von der Gesellschaft bewertet wird nach starren Vorgaben.
 

gaia

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Ich habe nicht im speziellen die Locations gemeint, sondern das Leben in München, die Mieten insbesonders.
Sicher ist das in anderen Großstädten auch so- ich zahle auch wesentlich mehr als wenn ich in ner Kleinstadt leben würde, oder auf dem Land.
München ist aber wohnungstechnisch recht weit oben angesiedelt.
Das heißt, um in München leben zu können UND auch noch die Freizeit nach Wunsch gestalten zu können, ist ausreichend Kohle nötig.
Jedenfalls für die, denen das wichtig ist. Und das werden auch die sein die man in Kneipen und Co hauptsächlich antrifft.
Und wem diese Art von Leben wichtig ist, der wird sich womöglich auch bei der Partnersuche an dem orientieren, was der potenzielle Partner hat.
 
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gaia schrieb:
München ist aber wohnungstechnisch recht weit oben angesiedelt.
Das heißt, um in München leben zu können UND auch noch die Freizeit nach Wunsch gestalten zu können, ist ausreichend Kohle nötig.

Leider Gottes! Ein Einzimmer-Apartment mit so 30, 35m² kostet in München so 550 - teils 700 Euro warm. Ein WG Zimmer oft 600 Euro. Und die Studenten da sind oft wirklich nicht die Ärmsten, ich erlebe es extrem oft dass sich Diese hier mehrmals das Weggehen in der Woche leisten können, also 200, 300 Euro und Mehr ausgegeben werden für Clubs und Gastronomie im Monat! Was für ein Normalverdiener kann sich das leisten? Meist sind es BWL und IT - Studenten, eine Studienrichtung die extrem begehrt ist zur Zeit in München! Junge Frauen die dicke Autos fahren, sich mehrmals den Urlaub leisten können... München ist einfach so das abgeschottete Dorf der angeblich Glückseeligen die es sich leisten können. Die Frauen sind top gepflegt, fast eine Jede ist schön, jede Zweite kann sich ein iPhone leisten usw. Ich fühle mich nicht sehr wohl da, ausgegrenzt! Habe wenige Freunde denen es da genau so geht.
 

gaia

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Das ist zwar OT aber:
Schon deswegen käme München nicht in Frage für mich. Wenn ich das so lese, kommt mir wieder so ne Schicky- Micky Gesellschaft in den Sinn, in die ich keinesfalls passen würde :D
Mal abgesehen davon- das ich meine Stadt einfach schöner finde.

Aber... wenn du dich so unwohl da fühlst, solltest du dir vielleicht überlegen wegzuziehen?
 
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gaia schrieb:
Das ist zwar OT aber:
Schon deswegen käme München nicht in Frage für mich. Wenn ich das so lese, kommt mir wieder so ne Schicky- Micky Gesellschaft in den Sinn, in die ich keinesfalls passen würde :D

Natürlich gibt es dort auch ca. 10% Arme, nur die sieht man nicht im öffentlichen Leben da! Und ganz klar - München ist in den letzten Jahren sehr zur Schicky-Micky Metropole verkommen. Zur Elite - Stadt! Aber für mich ist das Hier keine Elite weil ich mir denke: Menschen die Abitur haben und ein Hochschulstudium - aber nichts vom Leben gelernt haben wenn sie sich so abkapseln und unter sich sein wollen, nichts von sozialen Problemen wissen wollen- sind keine Gebildeten! Es wird der Karriere nachgerennt, dem schnellen Erfolg ohne was Eigenes in die Welt zu bringen, kritisch zu denken, Dinge zu hinterfragen. Berufswahl zur Anpassung und Absicherung und zum Mund halten - anstatt echter Lebensverwirklichung ist die Devise Heutzutage!
Diese Entwicklung zeigt sich aber nicht nur in Metropolen wie auf München bezogen, sie zeigt sich Weltweit! Eine fortschreitende Entwertung aller Lebensbereiche, es hat nur noch Wert was sich zu Geld machen lässt!
Und so wie wir im Wirtschaftlichen handeln, handeln wir auch ganz klar in Beziehungen zu Menschen! Ich kann nicht auf der einen Seite das Geld scheffeln, Erfolge feiern- und auf der Anderen Seite sozial sein und menschlich! Das ging nie! Jesus, Buddha als Beispiele vorran!
 

dkR

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Ergänzend zur Aussage des Liberalen - das klingt jetzt weniger nach einem generellen denn einem persönlichen Problem:
Als 40jähriger Arbeitsloser bist du in der Liga schlichtweg nicht (mehr) konkurrenzfähig.
 

gaia

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dkR schrieb:
Ergänzend zur Aussage des Liberalen - das klingt jetzt weniger nach einem generellen denn einem persönlichen Problem:
Als 40jähriger Arbeitsloser bist du in der Liga schlichtweg nicht (mehr) konkurrenzfähig.
Ja gut, aber es ist doch schade wenn das so ist. Arbeitslos zu sein bedeutet ja nicht gleich, dass der Mensch nichts wert ist.
Jemand der viel Geld verdient und somit konkurrenzfähig ist- kann auch emotional total gestört sein.
Das bedeutet erstmal nur, dass man nicht viel Geld zu Verfügung hat. Etwas was ja auch Menschen betrifft die arbeiten, aber einen Job haben, der nicht so gut bezahlt wird.
Man kann natürlich sagen, dass man da selber Schuld ist, man hätte sich auch karriereorientierter für einen Beruf entscheiden müssen. Habe ich nicht.
Trotzdem ist mein Job wichtig- und wohl abschreckend für potenzielle Partner( zumindest was ich so gehört habe*g*)
Allerdings stört mich das nicht weiter- Glück ist ja nicht abhängig von einer Beziehung.
Was die jungen Frauen angeht- so verstehe ich das allerdings auch nicht so ganz. Ist es nicht genauso oberflächlich bei Frauen auf den "Vorteil" jung zu schauen?
 

dkR

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Das hab ich ja alles nicht gesagt. Ich hab nur gesagt, dass 20jährige Partystudentinnen vielleicht die falsche Zielgruppe sind - außerdem geht es im nicht um glückliche Beziehungen sondern um ONS.
 

gaia

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Okay, was die 20jährigen Partystudenten angeht, stimm ich ja zu...

Allerdings habe ich den Thread nicht so verstanden, dass um ONS geht, sondern in Richtung Partnersuche, zwecks Beziehung.
:D
 

Zerch

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Es mag Ausnahmen geben , doch ein 40 jahriger Mann hat in der Regel andere Interessen als eine 20 jährige Frau und umgekehrt.

Was von der einen Seite als kindisch , naiv und unerfahren bezeichnet wird , wird von der anderen Seite als verbohrt , ernst und langweilig bezeichnet.
Es passt einfach nicht , höchstens für den Moment im Bett.
Und wer kein Geld hat kann sich einen high-maintenance Partner sowieso nicht leisten. Und 90 % aller jungen Frauen sind high-maintenance - alles muss passen , hochglanz , spannend und spaßig sein. Es ist ein Beschäftigungsmarathon , ansonsten ist man "langweilig" und zum Abschieben freigegeben.
Noch nie zuvor waren Menschen füreinander derart ersetzbar.
 

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