Deutschland völkerrechtlich gesehen noch im Krieg???

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Aleister

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Momentan lese ich das Buch "Das Gegenteil ist wahr - Band2" von Johannes Jürgenson. Ein Kapitel handelt über die völkerrechtliche Situation Deutschlands. Jürgenson behauptet auf den Seiten 324f:


1. Dass bis heute kein Friedensvertrag geschlossen wurde (nach mehr als 57 Jahren), auch nicht nach der "Wiedervereinigung". Noch nicht einmal im Ansatz wurde darüber geerdet, und die BRD-Volksvertreter "vergessen" das Thema auch permanent, obwohl es eigentlich ihr Job wäre, endlich mal einen offiziellen Frieden für Deutschland zu schaffen, so wie ihn Japan oder Österreich schon lange haben. Dadurch befindet sich Deutschland völkerrechtlich nach wie vor im Krieg mit den Alliierten - jetzt wissen wir auch, warum. Der Waffenstillstand vom 8. Mai 1945 wurde durch die Invasion unter Admiral Byrd 1947 gebrochen und damit aufgehoben.

Die oben genannte Invasion geschah 1947, als amerikanische Truppen eine "Forschungsexpedition" am Südpol durchführten, bei der viele amerikanische Soldaten nicht wiederkehrten. Jürgenson behauptet, dass die Nazis Stützpunkte am Südpol (unter Anderen) errichtet hatten. Weiter schreibt er, dass:


2. Das Deutsche Reich offiziell weiter existiert, weil das Deutsche Reich selbst nie kapituliert hat. Am 8. Mai 1945 kapitzilierte nur die Deutsche Wehrmacht (soweit noch unter Dönitz's Kommando) - ein Umstand, auf den Admiral Dönitz seinerzeit ausdrücklich hingewiesen hat [...]. Das Grundgesetz geht davon aus, dass das Deutsche Reich den Zusammenbruch 1945 überdauert hat und weder mit der Kapitulation noch durch Ausübung fremder Staatsgewalt in Deutschland durch die alliierten Okkupationsmächte, noch später untergegangen ist. Das Deutsche Reich existiert fort, besitzt nach wie vor Rechtsfähigkeit, ist allerdings als Gesamtstaat mangels Organisation, insbesondere mangels institutioneller Organe selbst nicht handlungsfähig.[...]

Dazu kommt:

3. Dass die Feindstaatsklauseln der UNO-Charta (Artikel 53 und 107), die den Alliierten bis heute erlauben, auch ohne Ermächtigung durch den Sicherheitsrat "Zwangsmassnahmen" gegen Feindstaaten zu ergreifen, immer noch nicht ausser Kraft gesetzt wurden. [...]

Was haltet ihr davon? Kann das jemand bestätigen? Ich finde das echt krass, Deutschland ist immer noch im 2. Weltkrieg :lol:

Mal davon abgesehen, was in dem Buch sonst noch so steht. Wirklich empfehlenswert!
 

JimmyBond

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dieser typ errinnert mich irgendwie an jemanden der hier gut bekannt ist. wie hiess er noch gleich? ahja, jan van helsing :D

guckst du hier - link entfernt, da böse seite... antimagnet, mod.
 

OTO

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Ah Imperiale Besatzer.
Überall. !!!

(Mal als Witz andeuten, niemals die Ordnung stören will ich.)
 

indi-ffo

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Kapitulation

ja das mit der kapitulation der deutschen streitkräfte am o8. Mai 1945 und des weiterbestehens des Deutschen Reiches laß ich auch mal irgendwo. hab es mir auch aufgeschrieben aber leider nicht das buch in dem ich es fand.
"Die deutschen Streitkräfte mußten am o8. Mai 1945 bedingungslos kapitulieren. Die Kapitulation bezog sich ausdrücklich auf die gesamten Streitkräfte des Reiches und ist eine militärische. Das Reich hat nicht kapituliert. Das Deutsche Reich besteht völkerrechtlich weiter, auch wenn es besetzt ist.

meine meinung zu der sogenannten befreiung:
ein volk kann sich nur sebst von seinen peinigern befreien. denn eine befreiung von außen ist und bleibt immer eine besetzung; eine bevormundung, die nur das durchsetzen eigener interessen zum ziel hat.
 

Mr. Anderson

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Das ist doch lächerlich!
Selbstverständlich besteht das "Deutsche Reich" fort, aber es heißt heute Bundesrepublik Deutschland. Das muß endlich mal erkannt werden.

Das Grundgesetz geht davon aus, dass das Deutsche Reich den Zusammenbruch 1945 überdauert hat und weder mit der Kapitulation noch durch Ausübung fremder Staatsgewalt in Deutschland durch die alliierten Okkupationsmächte, noch später untergegangen ist. Das Deutsche Reich existiert fort, besitzt nach wie vor Rechtsfähigkeit, ist allerdings als Gesamtstaat mangels Organisation, insbesondere mangels institutioneller Organe selbst nicht handlungsfähig.
Diese Passage klingt wie ein Urteil des Bundesverfassungsgericht aus den 70er Jahren. Aber das ist heute nicht mehr gültig. Guckt doch genauer hin: der Gesamtstaat Deutschland ist nicht handlungsfähig. Deutschland war nämlich damals geteilt. Heute nicht mehr. Heute existieren die gesamtstaatlichen Institutionen, seit 1990.

Was die Feindstaatklausel betrifft: die ist längst obsolet. Niemand würde die heute noch anwenden.

Und den "Friedensvertrag" brauchen wir nicht, weil der 2+4-Vertrag an die Stelle eines Friedensvertrags getreten ist.

Ich hoffe Du hast Dir das Buch von dem Herrn Jürgenson nur ausgeliehen. Wäre nämlich Schade, dafür Geld ausgegeben zu haben.
 

Ian

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@Seine_Neutralitaet:Nur weil jemand glaubt ein Gesetz sei "obsolet",bedeutet das noch lange nicht das es nicht mehr anwendbar ist,oder angewand wird.Desweiteren waren weder die BRD noch die DDR soveräne Staaten sonder lediglich besatzungsrechtliche verwaltungsprovisorien.
@Aleister:Ich habe allerdings auch so meine zweifel am Geisteszustand des Autors,denn bei dem was Du schreibst könnte man glatt annehmen das unsere Truppen aus Neuschwabenland mit unserem Führer an der Spitze (wo sonst?)den Feind doch noch bezwingen könnten.
@all:Wie lange mag es wohl noch dauern bis sie mit den Reichsflugscheiben zu unserer befreiung hier einfliegen?
Mfg Jörg
 

Don

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Re: Kapitulation

indi-ffo schrieb:
meine meinung zu der sogenannten befreiung:
ein volk kann sich nur sebst von seinen peinigern befreien. denn eine befreiung von außen ist und bleibt immer eine besetzung; eine bevormundung, die nur das durchsetzen eigener interessen zum ziel hat.


Das Deutsche Volk hat

  • - die Demokratie als Staatsform anerkannt
    - den Titel Bundesrepublik Deutschland anerkannt
    - demokratische Wahlen akzeptiert und damit die

Existenz der BRD gegründet und das Deutsche Reich abgewählt.



mfg Don
 

_Dark_

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1. Dass bis heute kein Friedensvertrag geschlossen wurde (nach mehr als 57 Jahren), auch nicht nach der "Wiedervereinigung". Noch nicht einmal im Ansatz wurde darüber geerdet, und die BRD-Volksvertreter "vergessen" das Thema auch permanent,

naja gut, jetzt wissen wir auch, welches lager wir dem autor zuordnen dürfen.
 

OTO

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Deutschland ist größer als die Bundesrepublik.
 

dkR

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Es meint wahrscheinlich die Grenzen von 1914 oder sowas :roll:
 

OTO

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Na unsere erst mit dem 2 + 4 Vertrag abgegebenen Ostgebiete.

"Das deutsche Volk wird niemals die
Oder-Neiße-Linie als Grenze anerkennen!"

So schon Adenauer.

"Ich erkläre, die deutsche Sozialdemokratie hat 1945 als erste
Partei Deutschlands und der Welt erklärt:
Die Oder-Neiße-Grenze ist unannehmbar als Grenze.
Ich erkläre weiter:
Keine deutsche Regierung und keine deutsche Partei kann bestehen,
die die Oder-Neiße- Grenze anerkennen will."

Kurt Schumacher
am 4. März 1951 auf einer Groß-
kundgebung der SPD in West-Berlin

Selbiges gilt für mich.
 

dkR

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OTO schrieb:
Na unsere erst mit dem 2 + 4 Vertrag abgegebenen Ostgebiete.

"Das deutsche Volk wird niemals die
Oder-Neiße-Linie als Grenze anerkennen!"

So schon Adenauer.
Dummerweise hat das das dt. Volk schon lange getan. Oder mach mal ne Umfrage, wer die Ostgebiete wiederhaben will. Oder Alternativ, was allgemein vom 2+4 Vertrag bekannt ist.
Du wirst staunen...
 

Elbee

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Ganz ohne Grundlage scheint die These nicht zu sein. Bereits in den 60er Jahren gab es heftige Diskussionen und als die so genannten Notstandsgesetze verabschiedet wurden, gab es einige, die das als Bestätigung empfanden. Die Tatsache, dass wir noch immer Truppen der Alliierten beherbergen und die nicht den deutschen Gesetzen unterworfen sind, untermauert das. Vor 2 oder 3 Jahren gab es ein komplettes Sonderheft des Magazin 2000, das teilweise richtig abstruse Sachen in dieser Hinsicht publizierte. Ob ein völkerrechtlich anerkannter Friedensvertrag notwendig ist, um den Status Deutschland zu definieren, ist fraglich. Die "Wiedervereinigung" wurde von einigen politischen Kreisen gar als Annektierung bezeichnet, was sicher etwas gewagt formuliert ist, doch wahrscheinlich war diese einmalige und ungewohnte Situation nichts anderes eine Überforderung für die Paragraphenorientierten. Inwieweit der u.U. etwas unklar definierte Status Quo Vor- oder Nachteile bietet, hat sich bisher noch nicht in der Realität umgesetzt. Deutschland hat am 5.5.55 seine Souveränität erklärt und da damals scheinbar keiner großartig protestiert hat, ist das wohl damit offiziell.
 

OTO

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@ dkR

Man muss die Stimmen wägen und nicht zählen. :wink:
 

Aleister

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@neutralitaet: In der Tat habe ich das Buch nur ausgeliehen, woher wusstest du das? :D

Ich kenne mich mit der Geschichte Deutschlands in den letzten 60 Jahren zu wenig aus, als dass ich da klug mitreden könnte. Mich hat nur die Meinung von erfahrerneren Forumusern interessiert. Da man sich nicht so einig ist, muss ich mich wohl mal näher mit dem Thema befassen...
 

blaXXer

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Oder mach mal ne Umfrage, wer die Ostgebiete wiederhaben will.

Ja, uns reicht ja nicht schon ein strukturell schwaches Gebiet im Osten, dass unsere Steuergelder schneller vernichtet als jeder noch so korrupte Politiker. :D
 

OTO

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Weil das mit der Wiedervereinigung und Mitteldeutschland einfach falsch angepackt wurde oder der verlauf vielleicht so geplant war.

Weil von dieser "Wir sind das Volk" Revolution halte ich nur soweit etwas, das es eben vorgaugeln soll es halt so passiert.
Wenn Honecker nicht Befehl gehabt hätte aus der UDSSR stillzuhalten hätter er Panzer los geschickt und alle Plat gemacht.

Es lagen die Pläne für die Wiedervereinigung als schon in den Schubladen, daher hätte man es verhindern können das es ein Strukturschwaches Mitteldeutschland, ein verlorenens Ostdeutschland, Hartz 4 und und und nicht hätte geben müssen.
 

Ian

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@oto:Du glaubst nicht wirklich das irgendwer den befehl gegeben hätte oder wenn er gegeben worden wäre ihn befolgt hätte??Ich meine den befehl das deutsche auf deutsche schiesen.Glaube mir einfach das das nicht passiert wäre.
Mfg Ian
 
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