“Innocence of Muslims” und die Folgen

Mr. Anderson

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Der zwar amateurhafte aber provokante Film “Innocence of Muslims”, der u. a. den Propheten Mohammed anstößig darstellt – und m. E. (gelinde gesagt) lächerlich trashig ist – hat anscheinend die Angriffe auf amerikanische Botschaften in Libyen und Ägypten mitverursacht, ironischerweise ausgerechnet am 11. September:

http://www.nytimes.com/2012/09/12/w...ttacks-in-libya-and-egypt.html?pagewanted=all

Dabei wurde auch der amerikanische Botschafter in Libyen getötet:
http://www.bbc.co.uk/news/world-africa-19570254

Inzwischen hat es auch eine deutsche Botschaft erwischt, allerdings ohne Tote, soweit.
http://de.nachrichten.yahoo.com/usa-fürchten-gewalt-freitagsgebeten-051455370.html
 

DrJones

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Nachdem was ich gelesen habe gibt es diesen Film gar nicht, sondern lediglich das Material das bereits als der bekannte "Trailer" im Netz zu finden ist.

Die Reaktion war (leider) vorhersehbar, und es ärgert mich einerseits und stimmt mich auch ein wenig traurig, dass viele Muslime so unsouverain mit so einer Situation umgehen, bzw. sich von ihren Imamen entsprechend anstacheln lassen. Vermutlich hat niemand der bei diesen Riots mitmacht den Film je gesehen, ebenso wie die bekannten Mohammed Karikaturen...

Ich finde für diesen Film, wenn er die Bezeichnung überhaupt verdient, muss sich niemand entschuldigen. Es ist das Machwerk einiger Personen
und nicht der USA und auch nicht Deutschlands und ich finde es unter aller Kanone das man sich hier auf muslimischer Seite nicht die Mühe macht zu differenzieren sondern pauschal gegen die USA zu wettern. Und dann eben auch gegen Deutschland. "Sind ja eh alles Ungläubige..."

Man muss aber auch erwähnen, dass gerade der US-Botschafter eher einem gezielten Anschlag zum Opfer fiel der sozusagen unter der Chaos der "normalen" Ausschreitungen stattgefunden hat. Man vermutet Al-Quaida dahinter. Das Datum am 11. September würde ja Sinn machen.

Hier gibts bei der Welt noch einen interesannten Kommentar
Wo die ausgestreckte Hand des Westens verbrennt
Gerade dem Helfenden wird die Hilfe übel genommen. Die Tatsache, dass er helfen kann, dass man selbst hilfsbedürftig ist; dass er hilft, beweist doch seine Überlegenheit, also seine Hassenswürdigkeit...

So manches mag sich ändern. Der heutige Mob ist mit Handys bewaffnet und bezieht seine Desinformation aus dem Internet. Aber das Grundsätzliche ändert sich nicht. Wer die Freiheit und die Zivilisation bringt, erntet den Hass. Denn diese Leute können keine Handys herstellen, und sie wissen das. Sie wissen nicht, wie das Internet funktioniert, und sie ahnen das. Sie sehnen sich nach der bequemen "ägyptischen Nacht" der geistigen Knechtschaft und wissen doch, dass sie nicht wiederkommt.
 

agentP

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hives

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Libyan leader says extremists threaten stability

Aber:

Libya: Sorry Chris, Benghazi Couldn't Protect You
'Thugs and killers don’t represent Benghazi'
Pro-American Libyans make their views known

Während bei FOX von einer großen Gruppe zu lesen ist, wird bei GlobalVoices von einer kleinen Ansammlung geschrieben, aber unabhängig von der konkreten Teilnehmerzahl ist das Zeichen durchaus bemerkenswert, wie ich finde.

Hier noch ein Kommentar:
Yet in the midst of this depressing week, I found some inspiration. My encouragement came from Libya, the place where U.S. Ambassador Christopher Stevens was killed last week. People came out and spoke up against the thugs and killers in the name of Islam. Some Muslims decided to stand up to those trying to brand Islam as a violent, intolerant religion. Most importantly, they were willing to take responsibility. During the protest, people held signs denouncing the murder of the American Ambassador. Other signs disowned the killers and apologized to the American people.

I found that the photo below generated much discussion on Facebook. Some took the negative route, comparing Muhammad to Jesus as if they were sworn enemies, while others claimed that this was a minority of Muslims who believe in peace and respect. What was most important for me is that people were inspired by this photo. Thousands of people liked and shared this photo because it strengthened hope in a future without religious enmity.
Violent protests are the true insult to Islam
 

vonderOder

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Da kann ja die Welt zufrieden sein das es anno dazumal bei der Aufführung Monty Python’s Life of Brian so ruhig blieb.
Nun ja, wir schrieben ja auch schon 1979 und nicht 1399.
 
G

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Na ja, es gibt auch aktuelle Christen Bashing Filme, deshalb mach hier auch niemand so ein Fass auf.

Die Jungs sinde einfach zu empfindlich.
 

Simple Man

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Welche "Wahrheit" denn? Diese belichtete Zelluloid-Ansammlung mag nun alles mögliche sein (plump, doof, handwerklich schlecht, wirr, unzusammenhängend, mies gesauspielert ...), aber hat nun rein gar nichts mit irgendwelchen "Wahrheiten" zu tun ...

Das wirklich peinliche ist doch, dass es scheinbar Menschen gibt, die sich von so etwas provozieren und/oder wegen so etwas instrumentalisieren lassen ...
 

Giacomo_S

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Die Nerven liegen einfach blank in der islamischen Welt.

Bei Betrachtung ihres eigenen Bauchnabels müssen die Muslime einsehen: Einst die Herren der Welt und dem Westen überlegen, haben sie dem Weltkulturerbe in den letzten 400 Jahren nichts hinzugefügt. Keine wissenschaftliche Erkenntnis, keine Technik, keine Malerei, keine Musik, keine Literartur, kein Theater. Ein Land wie Argentinien kann sich immerhin rühmen, der Welt den Tango geschenkt zu haben. Der Ausstoß an Literatur - der gesamten - islamischen Länder entspricht etwa der Griechenlands, und 90% davon ist religiöser Natur.

Jedes Auto, jede Steckdose muss daher wie eine Beleidigung daherkommen. Im Grunde sind sie die Verlierer der globalisierten Welt. Selbst die Terroristen, die sich einen islamischen Gottestaat nach Muster der "goldenen Zeiten" Mohammeds herbeiwünschen, nutzen für ihre Ziele modernstes, westliches Equippment: Waffen, Autos, Handys, das Internet. Und trotz viel Geld in den Ölstaaten ziehen andere ehemals arme Länder im Eiltempo an ihnen vorbei: China, Indien, Südamerika.
 

vonderOder

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Simple Man schrieb:
Diese belichtete Zelluloid-Ansammlung mag nun alles mögliche sein (plump, doof, handwerklich schlecht, wirr, unzusammenhängend, mies gesauspielert ...)
Über das handwerkliche dieses Filmes gibt es eigentlich nix, aber auch garnicht zu sagen. Außer: einfach nur Scheiße gemacht.

Simple Man schrieb:
Welche "Wahrheit" denn? Diese belichtete Zelluloid-Ansammlung... aber hat nun rein gar nichts mit irgendwelchen "Wahrheiten" zu tun...
Welche Wahrheiten? Na die, die z.B. auch per islamischer Quellen belegbar sind.

Simple Man schrieb:
Das wirklich peinliche ist doch, dass es scheinbar Menschen gibt, die sich von so etwas provozieren und/oder wegen so etwas instrumentalisieren lassen ...
Diese Menschen gibt es nicht nur scheinbar, es gibt sie real. Unwissenheit, religiöser Wahn die führen u.a. zu so etwas.
 

vonderOder

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Simple Man schrieb:
Welche Wahrheiten? Na die, die z.B. auch per islamischer Quellen belegbar sind.
Das heißt konkret was?

Er war ein Knecht der von einer reichen Witwe (aus welchem Grund auch immer) geheiratet wurde.
Er hatte eine Erscheinung, eine Eingebung oder wie und was und warum auch immer.
Er hat den Islam auch mit "Feuer und Schwert" weiter getragen und tragen lassen.
Er hat Menschen abgeschlachten lassen.
Er hat ein 6jährige geheiratet und mit ihr, als sie 9 Jahre alt war, Sex gehabt.
Er hatte mehr als vier Frauen gehabt. Es sind 10 verzeichnet.

Es geht und ging nicht um die Wertung, es geht darum das es geschah.

Simple Man schrieb:
Unwissenheit, religiöser Wahn die führen u.a. zu so etwas.
Anmerken möchte ich noch, dass ich mich nicht nur auf Muslime bezog, als ich von Instrumentalisierung schrieb ...
Ist mir klar.
 

Ein_Liberaler

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Er war hochadlig, nämlich ein direkter Nachkomme des Gründers von Mekka. Das wird einer der Gründe dafür gewesen sein, daß ihn die fünf Stämme von Yathrib (Medina) als Schiedsrichter beriefen.
 

vonderOder

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Ein_Liberaler schrieb:
Er war hochadlig, nämlich ein direkter Nachkomme des Gründers von Mekka.
Ich habe gefunden, daß die Quraisch von denen der Propheten Mohammed abstammt, im frühen 6. Jahrhunderts die Kontrolle über die Stadt Mekka übernahmen. Würde also heißen, daß sie sie nicht gründeten.

Ob hochadlig oder nicht, als verarmter Adel mußte er ja, nun als Waise, als Knecht sein Geld verdienen.
Fakt ist, daß ihn seine 15 Jahre ältere Arbeitgeberin, bei der er sich als Schafhirte und später auch als Kameltreiber verdingte, zum zweiten Male Witwe geworden, geheiratet hat, und ihn damit zu Reichtum und Wohlstand brachte.
"Hat er (Gott) dich nicht als Waise gefunden und (dir) Aufnahme gewährt, dich auf dem Irrweg gefunden und rechtgeleitet, und dich bedürftig gefunden und reich gemacht?“ – 93:6–7
 

Themis

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Giacomo_S schrieb:
Der Ausstoß an Literatur - der gesamten - islamischen Länder entspricht etwa der Griechenlands, und 90% davon ist religiöser Natur.
Figure.5. Number of Publications In Subjects (2003)
General Subjects 403
Philosophy, parapsychology psychology 649
Religious 1.590
Social Sciences and Behavioral Sciences 5.353
Language 632
Natural Sciences and Mathematics 528
Technology(Applied Sciences) 1.860
Arts(Fine Arts) 731
Literature 5.989
Geography and History 1.472
Total (Classified) 19.207
Unclassified Material 344
Total Number of Books 19.551

Das ist mal eine Liste von Buchveröffentlichungen in der Türkei aus dem Jahre 2003 (konnte leider nichts vergleichbares zu Griechenland finden). Demnach sind weniger als 10% der Bücher religiöse Schriften gewesen. Nur mal so nebenbei bemerkt. Aber prinzipiell stimme ich Dir zu, dass in der islamischen Welt die Literatur - vielmehr die weltliche Literatur - viel zu wenig Aufmerksamkeit erfährt.
Quelle

Ich habe mal einwenig in der Arbeit rumgeschmökert. Demnach scheint auch ein Problem das finanzschwache (und dem daraus resultierenden schlecht strukturierten) Verlagswesen in der Türkei zu sein. Dazu muss man natürlich auch bedenken, dass die Türkei für ihre Verhältnisse in den letzten 10 Jahren einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung erlebt hat. Allerdings konnte ich keine aktuelleren Zahlen finden.

@Ein_Liberaler und vonderOder
historisch belegt ist, dass der Prophet Mohammed ein Nachkomme vom Stammesvater der Haschemiten war - einem Zweig der Koreischiten, welche als einflußreiche Händler schon vor der Zeit des Propheten Mohammed Mekka kotrollierten.
Und er war ein gewiefter Politiker und die Hidschra nutzte er geschickt zur Errichtung des ersten islamischen Staates.
Vermutlich mit ein Grund, warum die medinensischen Suren nicht so friedliebend sind wie die mekkanischen Suren (ich bin nebenbei bemerkt überzeugt, dass die äußeren Umstände sehr wohl Einfluß auf seine Offenbarungen hatten. Orthodoxe und in Traditionen festgefahrene Moslems würden mir da aber wahrscheinlich widersprechen).
 

antimagnet

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