@Lyle
Wenn der Partner der Wichtigste ist, bedeutet daß doch, daß im Zweifels auf alles andere eher verzichtet wird, als auf ihn, oder irre ich mich da?
Nein.... wie ich eben schon geschrieben habe, muß ich aus der Wichtigkeit ja nicht folgern, daß man das festhalten muß.
Kennt du das nicht... daß einem Menschen und Dinge wichtig sein können, ohne das man sie deswegen besitzen muß?
Wenn ich schreibe und fühle "wichtigster Mensch" dann heißt das nicht, daß ich nicht ohne diesen Menschen leben könnte. Der andere Mensch ist doch bei aller Wichtigkeit die er für mich hat, nicht meine "Krücke" auf die ich mich stützen müßte.
Deswegen habe ich auch den Unterschied geschrieben zu "angewiesen auf"
die Frage von dir deLaval, bezüglich der Wahl zwischen Partner und Kindern, ist sehr konstruiert, weil wohl ein Partner der mich vor so eine Wahl stellen würde, niemals die Wichtigkeit in meinem Leben bekommen hätte, daß sich diese Wahl stellen würde.

Denn aus der Begegnung und Nähe wächst die Wichtigkeit. .... das Gewicht das dieser Mensch für mich hat.
Andersrum gefragt, siehst du vielleicht eine Parallele zwischen diesem Anspruchsdenken und der Legion einsamer Singels, die wir heute haben?
Ja ich sehe einen Zusammenhang zwischen Anspruchsdenken und der hohen zahl der singles.
Aber du schreibst
dieses Anspruchsdenken ....als würdest du meine Haltung als repräsentativ dafür verstehen und da habe ich dann das Gefühl, daß wir wohl noch ein paar Verständigungsbarrieren haben. Was erwarte ich denn, deiner Meinung nach, was zu anspruchsvoll sei?
Laß mich dir eine Frage stellen, die sich mir auch manchmal stellt: Vielleicht ist ja auch ein Symptom in dem Anspruchsdenken, daß sich Menschen heutzutage nicht mehr trauen, einen anderen Menschen als wichtig zu empfinden ... und das wiederum ist ein Mitfaktor, der zu den "Legionen" von Singles führt?
Immer weniger Menschen trauen sich mehr zu sagen, "du bist wichtig für mich"
Kann das nicht auch einen Zusammenhang geben .. ?
@minister
Also ich sehe vor allem einen Zusammenhang zwischen diesem Anspruchsdenken an solch Ideale bzw Illusionen und der häufigen Enttäuschung der Menschen im Liebesleben oder Partnerschaften. Und der darausfolgenden Unfähigkeit bzw Angst vor Nähe oder/und Verlust oder Verletzt zu werden.
Daher scheint, wie DeLaval hier richtig eine Vermutung ausspricht, diese zuzutreffen. Viele scheinen von ihren Beziehungen enttäuscht bzw denken alleine oder mit einem noch nicht gefundenen (Traum-)partner besser zurechtzukommen, da sie sich in ihren Idealen und Ansprüchen an ihre Beziehung und ihre(n) Partner/in beschnitten fühlen.
wie ich eben auch schon geschrieben habe, sehe ich durchaus einen Zusammenhang zwischen Anspruchsdenken und Entäuschungen.
wir haben heutzutage eine völlig "neue" Situation ... im Vergleich zu den Jahrhunderten davor.
Früher waren Beziehungen meist existenziell wichtig. Eine Zweckgemeinschaft, in der man froh sein konnte wenn Liebe und Freundschaft sich entwickeln konnte ... und wenn nicht ... dann war Mann froh, wenn die Frau fleißig und tugendhaft war ... und Frau war froh, wenn der Mann für den Lebensunterhalt sorgte und sie nicht schlug.
(ich zeichne hier sehr pauschales bild .. ich weiß ... aber ich denke du verstehst den Unterschied zu heute, den ich damit klar machen will)
Heute können wir uns mehr oder weniger den Luxus leisten, Beziehungen aus anderen Motivationen einzugehen. Wir können uns sogar aussuchen, aus welcher Motivation heraus wir eine Partnerschaft eingehen wollen.
Mit einem Menschen eine Partnerschaft zu haben, obwohl Mann oder auch Frau, auch alleine für ihren Lebensunterhalt aufkommen könnten.
Das schafft ganz ungewohnte Perspektiven ... Denn vor 100 Jahren war das größtenteils noch anders.
100 Jahre sind zwar für ein Menschenleben lang, aber für eine Gesellschaft und ihre Strukturen ist es ein kurzer Zeitraum für Veränderungen. Strukturen die aufgebrochen sind ... sind ja nicht einfach neu, nur weil sie nicht mehr sind.
Die individuelle Sinnsuche für oder gegen eine Partnerschaft ist auch noch mit ein Grund für die unterschiedlichsten Ansprüche an Beziehungen.
Ich stimme mit dir völlig überein, bei diesem
Es gibt eben mehrere Bedürfnisse im Leben eines Menschen, die er nur von verschiedenen Seiten erfüllen kann, das ist eben der Sinn oder die Vorraussetzung des Lebens; ausserdem wäre es sonst ein wenig einseitig und/oder langweilig und Neues Leben oder Veränderung, was die Grundlage jeden Lebens und somit auch Beziehung ist (siehe zB Fortbestand und Wachstum etc) erst gar nicht möglich.
Irgendwie scheinst du aus dem "wichtigster Mensch" zu folgern, daß meine Vorstellung von Beziehung wäre ... sich wie ein Gewicht an einen mir wichtigen Menschen zu hängen
Lyle, du schreibst "Ideale vertragen sich nicht gut mit der Realität"
Ich sehe das anders, ohne Ideale hätten wir eine traurige Realität.
und das ist ja auch der ausgangspunkt unseres kleinen Wortgefechtes ....
unerreichbares Ideal?
dabei stellt sich doch erstmal die Frage ... welches Ideal ... und dann ob es unerreichbar ist.
Damit wir uns besser verstehen
Welches ideal seht ihr, Lyle und minister, denn in meinen Postings vertreten, daß unerreichbar scheint?
Namaste
Lilly