Wie du schon gesagt hast: In vielen Staaten Afrikas werden Regierung und deren Angehörige zu einer Art Aristokratie, die sich die Taschen selber vollstopft....wohl dank den alten Kolonialmächten, die ja meist ein Machtvakuum zurückließen, da sie sich nicht genug um ihre alten Kolonien kümmerten...Vorher herrschten ja in Afrika vorwiegend Stammeskulturen vor, sodass die Demokratie nicht direkt so verstanden, umgesetzt und akzeptiert wurde, wie in Europa, wo sie sich meist ja teilweise fast zwei Jahrhunderte bis zur heutigen Form entwickeln konnte.
Ähnlich ist es ja jetzt im Irak...Aber in Afrika entwickelten sich jetzt so leicht Diktaturen und Bürgerkriege, die auch keine UNO-Friedenstruppen mehr wirklich unter Kontrolle halten kann...
Auch sind ja viele Dinge in den Traditionen verankert...versuche mal einem Zulu zu erklären, er solle bitte Kondome benutzen.....In seiner Kultur waren und sind Kinder immernoch die Altersversorgung und zeugen vom Ruhm der Familie und der Fruchtbarkeit des Mannes, also wird er so viele wie möglich erzeugen wollen, und das mit drei, vier verschiedenen Frauen, denn auch die sagen etwas über seinen gesellschaftlichen Stand aus...
Zwar gibt es ja schon mehrere Organisationen, die sich dort um sexuelle Aufklärung bemühen und versuchen den dortigen Menschen die Gefahren von AIDS klarzumachen (was ja nichtmal in unseren "zivilisierten" Ländern immer klappt), aber solange es kein Umdenken im Kopfe gibt, kann dort nicht viel geschehen...Und ein solches Umdenken erfordert Zeit, viel Zeit. Ich glaube wir Europäer sind zu ungeduldig mit Afrika, wir als "Aufgeklärte" fragen uns, warum sie so dumm sind uns nicht verhüten wollen, und wollen alles möglichst von heute auf morgen geregelt haben. Aber das geht halt nicht. Viele Afrikaner fühlen sich zudem in ihrer Lebensweise bedroht und meinen, dass wir durch solche "Hilfsmaßnahmen" nur ihre Kultur zerstören wollen und ihnen nur zu Kondomen raten, damit möglichst wenige Menschen auf diesem Kontinent geboren werden und die Völker eingehen...und das ist nicht nur eine Narbe aus der Apartheit, das hat sich bei vielen eingebrannt.
Es heißt ja immer "Hilfe zur Selbsthilfe"....natürlich kann das nur in kleinem Maße angewandt werden und ich bezweifele stark, dass dadurch ein genügend schnelles Wachstum an Wirtschaftskraft und Know-How erzeugt werden kann....zumindest ist es ein Anfang........
Vielleicht könnte man Anreize schaffen, indem man den Ländern Zuschüsse/Schuldeneinfrierungen gewährt, welche sich als möglichst demokratisch regiert erweisen oder die stark und erfolgreich gegen Korruption vorgehen. Denn ohne die Regierungen dort läuft ja nicht viel.
Zudem muss man die Bildung fördern, d.h. Schulen, Hochschulen und Universitäten. Wenn man die gebildete Schicht vergrößern kann, erleichtert man den Ländern so sich selbst zu helfen und mehr Bildung bedeutet auch mehr Offenheit für Problemlösungen, Ideen von Auswärts und erzeugen Innovation. Denn, wenn ein Land stolz darauf sein kann, sich selbst aus dem Dreck zu ziehen, so wird es über Stammesgrenzen und Religionen hinausblicken und beginnen, sich als Nation zu fühlen, was den Eifer aller stärken wird...
eine gute nacht wünsch ich euch
