Warum wird Nahrung zerstört anstatt verteilt?

ammun

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Eine gute idee parrat? na danndauert es nicht lange, dass die etablierten sie so modifiziert haben, dass sie gänzlich schlecht wird, aber jede Menge Kohle raus springt!
Beispiel Biosprit:
Als das anfing dachte doch wohl jeder einiger Maßen vernünftige Mensch,d ass da aus Abfällen Bioenergie gemacht wird. Von wegen!
"Unterdessen sprach sich der UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung, Jean Ziegler, für ein fünfjähriges Verbot der Herstellung von Biotreibstoff aus Nahrungsmitteln aus. Ziegler erklärte vor dem UN-Menschenrechtsrat in Genf weiter, diese Zeit sollte zur Suche nach alternativen Technologien genutzt werden. Die Staaten sollten sicherstellen, dass nur Pflanzen oder Abfälle umgewandelt würden, die als Nahrungsmittel nicht geeignet seien, sagte Ziegler in einem Bericht. Die bisherige Produktion habe zu massiven Kostensteigerungen bei Nahrungsmitteln geführt."
Quelle http://www.n-tv.de/931850.html?100320082201
Aber diese vernünftige und wichtige Bitte wird von den Etablierten natürlich bekämpft, da jene sonst ja nicht die bleiben würden, die sie gerne sind! Nämlich etabliert!
Klar,d ass die Etablierten an Schändlichkeit nicht zu übertreffen sind, denn eher verbrennt man inzwischen nahrung, als dass man sie verteilt.
Und wenn dann in Deutschland über das faktische Ende des sozialen Wohnungsbaus gejammert wird, und gleichzeitig auch sonst über Sozialkahlschlag geredet wird, dann sei hier gesagt, dass zum Großteil da Krokodilstränen angesagt sind, denn wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Nur ist die Menschheit inzwischen so schlimm geworden, dass - wie geschrieben - eher nahrung kaputt macht, als sie an danbare Mitmenschen zu verteilen.
 

Zerch

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Ich möchte so umsorgt sein wie eine Maschine :D

....naja wir werden gehalten , gezüchtet und sollen uns vermehren wo wir schon zu viele sind.......es wird also nach belieben ausselektiert , besser gesagt mit System ausselektieren lassen......das globale Arbeitslager ist immer noch nicht ganz "hochgefahren" aber läuft ja schon ganz gut......dem almählichem Vertrauenverlust der Menschen wird mit Kontrollzunahme , dem langsam sich erhöhendem Druck und angepasster Propaganda entgegengewirkt......naja , das übliche Hauptprogramm auf das die Menschen halt immer wieder reinfallen müssen......

.....nur dass diesmal am Ende irgendwelche Demokraten am Galgen baumeln könnten........aber wir werden es ja sehen / oder auch nicht sehen.....wieauchimmer.
 

Komplize

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ammun schrieb:
Aber diese vernünftige und wichtige Bitte wird von den Etablierten natürlich bekämpft, da jene sonst ja nicht die bleiben würden, die sie gerne sind! Nämlich etabliert!
Das sehe ich ähnlich. Irgendwann wird Öl und Gas nicht mehr in ausreichender Menge vorhanden sein. In einer "echten" Marktwirtschaft müssten deshalb die Energieunternehmen heute Millionen/ Milliarden aus ihren Gewinnen in die Forschung investieren, um Energieerzeugungs-Techniken zu entwickeln, die später am Markt verkäuflich sein werden. Sonst hätten sie halt später nichts mehr anzubieten und würden somit weniger verdienen. Da aber dezentrale Versorgungssysteme (Sonnenkollektoren, Biogasgewinnung auf Bauernhöfen aus Gülle, etc) die Macht der großen Energiegiganten einschränken könnten, wird massiv versucht, die Struktur der Energieversorgung unverändert zu lassen, indem das Erdöl einfach durch Biotreibstoff ersetzt wird. Und die Politiker sind WIE IMMER gerne behilflich, wenn die einflussreichen Lobbyisten aus der Energiebranche Forderungen stellen, und haben diesen unsinnigen Zwang festgeschrieben, dem Öl an der Tankstelle Biokraftstoff beizumischen. Wenn dafür die letzten indonesischen Wälder fallen, ist das wohl weniger schlimm als Umsatzrückgänge für die Ölkonzerne.
 

Ein_Liberaler

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Was hat denn dezentrale (oder auch zentrale) Stromerzeugung mit Biosprit zu tun?

Wer wehrt sich denn dagegen, daß Benzin teurer wird, ohne daß er was davon hat? Nicht die Mineralölkonzerne?

Wer ist denn für den Biospritunsinn?
 

Malakim

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Komplize schrieb:
Das sehe ich ähnlich. Irgendwann wird Öl und Gas nicht mehr in ausreichender Menge vorhanden sein. In einer "echten" Marktwirtschaft müssten deshalb die Energieunternehmen heute Millionen/ Milliarden aus ihren Gewinnen in die Forschung investieren, um Energieerzeugungs-Techniken zu entwickeln, die später am Markt verkäuflich sein werden.

Ich nehme an Du hattest noch nie einblicke in größere Unternehmen bzw. die Strukturen und Mechanismen die zu Entwicklungen innerhalb einer großen Firma führen oder nicht führen?

Die meisten Energieunternehmen hatten sicherlich zunächst einmal das Problem das sie einen vorhandenen Rohstoff verteilt haben und daher überhaupt garkeine Möglichkeiten zum Entwickeln von irgendwas anderem hatten. Dazu gab es ja keine Notwendigkeit und daher sicher auch keine Abteilungen. Heute kann man sicher sein das die meiste Kohle in solchen Firmen in den alten Abteilungen gemacht wird (Öl Gewinnung und Verarbeitung sowie Verteilung) und nicht in den Entwicklungsabteilungen. Die Macht innerhalb des Unternehmens liegt also DORT und nicht bei den Entwicklungen und die Interessen werden beim MACHTerhalt liegen. Da gibt es dann Machtspiele, Intrigen, ... und das dann am Ende jemand auf den Tisch haut und sagt "wir müssen aber was neues entwickeln weil das Öl irgendwann alle ist" und das dann auch umgesetzt wird mit dem nötigen Finanziellen Aufwand ist ein laaaaaanger Weg.
 

Jadath

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Ich fahre meinen Astra 1.7 TD mit Pflanzenöl. Verbrauch gleich, Kosten wesentlich geringer.

Und die Leute in ärmeren Ländern haben kein Nahrungsproblem, weil Biotreibstoff hergestellt wird, sondern weil deren Herrscher Waffen und Prestigeprojekte und Kriege brauchen.
 

Aphorismus

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Ein_Liberaler schrieb:
Was hat denn dezentrale (oder auch zentrale) Stromerzeugung mit Biosprit zu tun?

Wer wehrt sich denn dagegen, daß Benzin teurer wird, ohne daß er was davon hat? Nicht die Mineralölkonzerne?

Wer ist denn für den Biospritunsinn?

Ich habe über Bio-Treibstoffe vor etwas mehr als einem Jahr an der Humboldt-Uni referiert. Damals war in den Mainstream-Medien noch sehr wenig Kritisches zu lesen, das Gros der Blätter feierte Bio-Treibstoffe kategorisch als Sieg für die Umwelt, wenngleich die Kritik auch immer lauter wurde.

Gepusht worden ist die kritische Auseinandersetzung mit dem Thema vor allen Dingen von nicht-staatlichen Organisationen, die sich mit dem südostasiatischen Raum beschäftigen, der mit am stärksten betroffen ist. In Bezug auf die deutschen Medien spielt dabei beispielsweise die Organisation Watch Indonesia eine Rolle, die unermüdlich Artikel gesammelt, selbst publiziert und verbreitet hat. Inzwischen ist es Gott sei Dank Mainstream, diesen Unfug abzulehnen.

Auszug aus meinem Referatstext:

Aphorismus schrieb:
Indonesien ist einer der weltweit größten Hersteller von Palmöl. Zusammen mit Malaysia decken diese beiden Länder etwa 80 % der weltweiten Produktion ab. Palmöl ist vor allen Dingen als alternativer Kraftstoff für Autos von Bedeutung. Eine starke Nachfrage nach Biodiesel aus Europa, Kolumbien, Indien, Südkorea und der Türkei trug zum Wachstum dieser Industrie bei. Dies liegt unter anderem daran, dass laut einer EU-Vorgabe bis zum Jahr 2010 Biotreibstoffe innerhalb der EU einen Marktanteil von mindestens 5,75 % erreichen sollen. Deutschland hat teilweise sogar darüber hinausgehende Regelungen eingeführt. Diese Vorgabe garantiert den Investoren in Palmplantagen einen sicheren und risikoarmen Absatzmarkt.

  • Anfang Januar 2007 verpflichtet sich Indonesien zur Produktion von Biotreibstoffen im Gesamtwert von 12,4 Milliarden US-Dollar. 1
  • Lokalregierungen in Kalimantan (Borneo) und West-Papua haben sich bereit erklärt, insgesamt eine Million Hektar oder 10.000 km² (entspricht etwa 2/3 der Größe Schleswig-Holsteins) zur Verfügung zu stellen. 2
  • Diese Flächen beherbergen größtenteils Regenwald.
  • Rodungen und massives Abholzen des Regenwaldes führen neben den negativen Auswirkungen auf das Ozonloch auch zu Überflutungen und Erdrutschen.
  • Das ökologische Gleichgewicht wird bedroht – Fischer verlieren ihre Lebensgrundlage.
  • Lecks in Pipelines für Palmöl oder aus Zuckerrohr gewonnene Treibstoffe sind ein zusätzlicher Risiko-Faktor für angrenzende Gebiete. 3
  • Vielen vom Aussterben bedrohten Tierarten, beispielsweise Orang-Utans, Tigern und Nashörnern wird der Lebensraum genommen.
  • Studien etablierter Universitäten wie Berkeley und Cornell haben gezeigt, dass mehr Energie notwendig ist, um Biotreibstoffe zu erzeugen als diese Treibstoffe liefern. 4
  • Der Minister für Energie- und Mineralressourcen Purnomo Yusgiantoro erklärte im Juni 2006, dass er es den Unternehmen bei der Lizenzvergabe für die Produktion von Bio-Diesel leicht machen wolle und eine Expertenkommission für die kommenden Jahre folgende Produktionsleistungen erwarte: 2007 – 187 Mio. Liter; 2008 – 377 Mio. Liter; 2009 – 1200 Mio. Liter; 2010 – 1337 Mio. Liter. 5

Edit: Die Links waren am 30.01.2007, als das Referat gehalten wurde, aktuell und funktionierten. Inzwischen funktionieren die meisten wohl nicht mehr. Sorry dafür.
 

Jadath

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Ein_Liberaler schrieb:
Schonmal von der Tortillakrise gehört?

Schon mal was von Marie-Antoinette gehört? :lol:
Aber natürlich ist die Nutzung von Mais für Ethanol als Treibstoff keine gute Lösung, denn es gibt wesentlich bessere Nutzpflanzen. Rapsöl z.b., Raps verbessert im Rahmen des Fruchtwechsels sogar den Boden und den Ertrag der drauffolgenden Frucht. Hast du schon mal jemanden Raps essen sehen?
 

Ein_Liberaler

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Ja, oft. In Form von Speiseöl und Margarine.

Natürlich hat er auch seinen Nutzen als Tierfutter und als Zwischenfrucht, wenn man das Öl verfeuert. Altmodisch in der Öllampe oder modisch als Diesel. Ist aber sagenhaft teuer, Rapsöl...
 

Jadath

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Im Vergleich zu Diesel nicht, jedenfalls nicht hier in England. 1 Liter Rapsöl 56 pence, 1 Liter Diesel 1,09-1,12 Pfund. Ergo fast doppelt so teuer.
 

Ein_Liberaler

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Oh pardon, hatte den Vergleich mit Heizöl im Kopf. Aber beim Diesel werden ja jetzt auch die Steuern angeglichen, nachdem genug Leute Rapsölautos angeschafft haben.
 

Cybergreen

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In Spiegel ist ein interessantes Interview mit Pater Tiago, einem brasilianischen Menschenrechtler, zum Thema Bioethanol erschienen. Ich glaube es passt ganz gut hier rein. Das Interview zeigt wie verlogen die deutsche (bzw. europäische) Menschenrechts- und Klimapolitik ist. Es zeigt auch dass eine Demokratie nicht unbedingt ein Rechtsstaat sein muss.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,602457,00.html
 

agentP

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Es zeigt auch dass eine Demokratie nicht unbedingt ein Rechtsstaat sein muss.
Sind ja auch zwei unterschiedliche Dinge.
Ich glaube allerdings nicht, dass der Begriff Rechtsstaat hier passt, denn der wird gemeinhin dann benutzt, wenn die Staatsgewalten in einem Staat an eine feste Rechtsordnung (sprich: Gesetze) gebunden sind und nicht dann, wenn moralische Werte im Ausland mit den Füssen getreten werden.
 

Cybergreen

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Ist schon klar. Was ich sagen wollte war, dass es in einem Land freie Wahlen stattfinden, es Gesetze gibt die Menschenrechte garantieren und trotzdem gibt es rechtsfreie Zonen in denen die beschriebenen Zustände herrschen. Brasilien ist nun mal eine junge Demokratie in der noch vielen schief läuft. Die Frage die sich mir stellt ist: Sind „zivilisiertere“ Länder wie Deutschland nicht verpflichtet sicherzustellen dass importierte Produkte zumindest einigermaßen sozial und umweltgerecht produziert wurden? Wenn aber die Situation der Menschen und der Umwelt in anderen Ländern unseren Politikern egal ist, dann sollten sie es klar sagen und nicht so tun als ob sie z.B. das Klima interessieren würde.
 

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