Giacomo_S schrieb:
Und wozu soll man einen Spürpanzer und Dekontaminationseinrichtungen im Inland brauchen ? Um eine Demo aufzulösen ?
Nein, bei Anschlägen mit ABC-Waffen. Ansonsten muß ich Dir ja Recht geben. "Für das Zusammenschießen von Demonstrationen bin ich nicht ausgebildet, und geschworen hab ich's auch nicht", ist eigentlich meine stehende Rede. Aber das will ja auch keiner. Und private Wachdienste sind natürlich flexibler und effizienter. Aber wie Du an meinem zweiten Satz gemerkt haben wirst, finde ich eine Grundgesetzänderung für diejenigen BW-Einsätze im Inland, die ich gutheißen könnte, ohnehin überflüssig.
Du bist ja auch kein Konzern und wie ich annehme, hast Du auch noch eine Konkurrenz. Du weisst genau, dass das in so manchem Bereich längst nicht mehr der Fall ist. Oder verkaufst Du Deine Produkte etwa über den Handel ?
Ich habe ein Einzelhandelsgeschäft. Direkte Konkurrenz habe ich in der Stadt gar nicht und im näheren Umkreis nur eine, allerdings eine ziemlich unfaire. Die Konkurrenz in der nächsten Metropole ist wesentlich teurer...
Wie oft haben wir erleben müssen, dass wegen "steigender Rohstoffpreise" oder "erhöhter Kosten" die Preise stiegen ? Und ? Sie bei fallenden Kosten etwa wieder gesunken ?
Ja, sie sinken, wenn durch die erhöhte Absatzmenge mehr Gewinn zu erwarten ist als durch die höheren Preise bei geringerem Absatz. Nicht alle Güter werden schließlich unabhängig vom Preis nachgefragt.
Ausserdem ist es am Ende nicht relevant, ob Du mehr absetzt, sondern ob Dein Gewinn in der Summe höher ist.
Richtig. Da wir also beide Ahnung davon haben, kann ich mir weitere Erläuterungen ja schenken! (Obwohl, wenn wir bisher das ideale Menge/Preis-Verhältnis hatten, kann es ja nun nicht besser werden, oder? Wenn man mit höheren Preisen und geringerem Absatz besser führe, wieso hat man dann die Preise nicht schon längst erhöht? Wird wirklich seit dem Euro auf den nächsten Vorwand gewartet?)
(A propos: Dann vertrödelst Du Deine Zeit hier ? Los, schnell noch ein paar Kunden aquiriert !)
Wenn Du wüßtest, wie wenige Kunden wir im Juli bisher hatten, würdest Du Dich totlachen. Daran will ich nicht schuld sein.
Was bei dieser Diskussion leicht übersehen wird: Für kleine Firmen gilt der ohnenhin nicht. Und für grosse Firmen sollte das in der Tat anders planbar sein - und wenn nicht, dann sollten sie erst einmal ihr Management feuern.
Mit 21 Mann ist man noch lange keine große Firma. Und natürlich wird man auch dann noch Mitarbeiter los, es wird nur entsetzlich teuer.
Eine Freundin von mir wurde nach einem halben Jahr (am letzten Tag ihrer Probezeit !) gekündigt. Das ist rechtens, dennoch aber eine Unverschämtheit.
Ja, zweifellos. Das ist aber eine der Unverschämtheiten, zu denen unser Arbeitsrecht ermutigt, wenn es sie nicht erzwingt. Das Textilunternehmen, in dem meine Eltern gearbeitet haben, bot seinen Arbeitnehmern früher zahlreiche übertarifliche Vergünstigungen, angefangen mit einer Leihbücherei bis hin zu einem Kindergarten. Nach jeder Tariferhöhung wurde eine übertarifliche Maßnahme gestrichen, um die Kosten zu kompensieren. Als am Ende, frei nach Marx, keine Klammer zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer geblieben war als das kalte, seelenlose Geld, und aus Zusammenarbeit Kampf zu werden begann, war das nicht die Schuld des Kapitalismus, sondern der "arbeitnehmerfreundlichen" Gesetzgebung.
Wirtschaftlich gesehen ist das jedoch ein Kosten-Nutzen-Kalkül der Arbeitsämter.
Und was verstehen Ämter von Kosten/Nutzen - Rechnung? Dieselben Ämter, die tausende Euro für einen Umzug spendieren, um im Monat drei Euro fuffzich Miete zu sparen?
Und wenn dadurch dann jemand wieder längerfristig in Lohn & Brot kommt, ist es vielleicht gar nicht so schlecht.
So schlecht sicher nicht, nein. Aber anders könnte es wesentlich besser sein.
Wenn's aber eine große Koalition wird, dann kriegen wir richtig Spaß.
Wohl kaum wahrscheinlich.
Wenn die Kommunisten, Verzeihung, demokratische Sozialisten, genug Stimmen bekommen, könnte es für Schwarz-Gelb eng werden.