erik schrieb:
Ehrlich gesagt, finde ich die Modellrechnungen von H
olo ganz interessant, aber halt leider auf falschen Prämissen und Angaben basierend.
Wenn ich mir die zitierten Angaben von VonDerOder anschaue, dann begreife ich auch nicht so recht, woher wieder diese 590 kg stammen - aber vielleicht werden wir noch "erleuchtet".
Für mich persönlich ging es vor allem darum, dass ich mir die verschiedenen Aussagen besser vor Augen führen kann - dazu vor allem die Modellrechnung. Na ja, wenn ich mir das schon ausrechnen will, dann kann ich es auch gleich hier tun ;-).
Vordergründig war für mich zunächst die Vorstellung von den Relationen, wenn stets und ständig von Kilotonnen, Megatonnen, usw. gesprochen wird. Solche Zahlen klingen oberflächlich betrachtet schockierend, unvorstellbar und beängstigend.
Von daher hoffe ich schon mal, dass der Leser sieht, wie minimaler Verbrauch mit diesen Tonnen zusammen hängen und wie wenig das im Vergleich zu industrieller Emission ist.
erik schrieb:
Das werden dann so Ergebnisse wie "Verkehrsstaus verursachen jährlich 60 Milliarden Euro Schaden für die Volkswirtschaft"
Das war nicht das Ziel. Denn ich bin ja ein ungläubiger Ketzer, den das CO2 im Grunde nicht kratzt ;-)
erik schrieb:
Nur mal ein paar Kritikpunkte
1) Wer benutzt 100W Glühlampen im normalen Raum? 60W, manchmal schon 40W sind völlig ausreichend.
2) wer läßt die Lampe 10 Stunden am Tag brennen? Selbst im Winter wird es um 17 Uhr dunkel... und bis drei Uhr früh brennt wohl kaum jeden Tag das Licht.
3) meine (nicht repräsentativen) Erfahrungswerte dass eine ESL gerne mal nach ein paar Wochen oder Monaten das Zeitliche segnet... (und wer dann wegen einer Glühlampe einer Garantie hinterherläuft, hat entweder zuviel Zeit oder zuviel überschüssige Energie....)
4) Diese Dienstwagendiskussion halte ich für völlig überflüssig und für ein typisches Beispiel der deutschen Neidgesellschaft. Klar sollten die mit gutem Beispiel voran gehen, aber das könnte man mit demselben Recht von jedem verlangen der überhaupt Auto fährt.
25 000 Dienstautos sparen also 2 % CO2 ein? (der Glühlampeneinsparsumme)
Zu 1 und 2..: Ich habe bewusst hohe Zahlen genommen. Einerseits werde ich damit vielleicht den Einschaltströmen gerecht, andererseits wollte ich eine Reaktion wie deine provozieren.
Ich habe bewusst wohlwollend gerechnet, damit jenen, die Wasser predigen und Wein schlürfen eine schwer zu widerlegende Basis vor den Latz geknallt wird. Deshalb auch die Dauer von 10 Stunden am Tag pro Person.
Zu 3.: Ich habe vor gut einem Monat eine ESL verabschiedet - nach fast 6 Jahren (Gewinde E27). Wie viele Strahler, Kerzen oder typische GL ich in der Zeit beerdigt habe, weiß ich nicht mehr.
Ein Problem ist die Qualität des gelieferten Stroms.
Spannungsspitzen beim Umspannwerk machen sich unterschiedlich bemerkbar. Das andere Problem scheint die Wärmeentwicklung und die Menge der Einschaltzyklen zu sein.
Zu 4.: Im Grunde ist es mir egal, ob die paar Leute Golf oder A6 fahren. Der Punkt ist ein Anderer: Die Politik denkt sich in letzter Zeit permanent Restriktionen aus.
Dieses Gesetz per 1.3., in dem wegen der Feinstaubbelastung bestimmte Dieselfahrzeuge nicht mehr in Stadtgebieten verkehren sollen, ist so ein Beispiel. Obgleich es sich um Feinstaubbelastung dreht werden auch gleich Kraftfahrer ausgesperrt, die einen alten, nicht Feinstaub produzierenden Benziner fahren.
Da stellt sich ein Umweltpolitiker hin und erklärt, dass er so den Anreiz zum Kauf eines umweltfreundlichen Pkw sorgen will. Frage: Was glaubt ihr, weshalb es noch eine geringe Anzahl alter Benziner gibt und weshalb ausgerechnet diese Leute immer noch nicht ein neues, bequemes, wirtschaftliches und umweltfreundliches Auto fahren?
Ich kann mir gut vorstellen, dass im Umland der Ballungszentren Menschen leben, die zum Beispiel ihr Eigenheim abbezahlen bzw. froh sind, eine ausreichend bezahlte Beschäftigung zu haben.
Arbeitslose sind auch froh, wenn sie nicht auf den Bus angewiesen sind, der 5 Mal am Tag durch das Dorf fährt.
Damit schafft er doch keinen Anreiz. Ohne Eigenkapital beim Händler mal eben ein Auto für mehrere Jahre auf Ratenzahlung finanzieren lassen? In einer Zeit, in der Jobs wackeliger sind denn je?
An diese Leute denkt so ein Politiker nicht.
Die armen Schweine dieses Landes werden wieder einmal angeschissen - und natürlich macht sich jemand, dem das Fahrzeug gestellt wird und nicht für den Sprit aufkommt, wenig Gedanken darum.
Das ist der Punkt!
Ich könnte niemals los ziehen und mir ein "Ökoauto" kaufen. Aber der, der das Auto vor die Tür gestellt bekommt, interessiert sich einen Dreck dafür. Wäre ich ein Betroffener, wäre der Schaden wie folgt zu beziffern:
Ich habe ein Auto, mit dem ich nur noch um den Kirchturm im Dorf fahren kann.
Niemand würde es kaufen, ich dürfte eher für die Verschrottung zahlen. Oder: Ich behalte die Schüssel, die eh keiner mehr will und belaste mein Haushaltsbudget mit einem zusätzlichen Monatsabo für die öffentlichen Verkehrsmittel - neben den laufenden Kosten wie vor allem der Versicherung und der Steuer.
Das sind unter Umständen erhebliche Opfer, die abverlangt werden - ohne jedoch selbst beispielgebend zu sein.
Und die zwei Prozent sollen genau das zum Ausdruck bringen. Zwei Prozent von dem, dass Haushalte an CO2 einsparen, zwei Prozent könnte eine Minderheit dazu beitragen - wenn sie denn wollte.
erik schrieb:
Jedes jahr werden in Deutschland knapp 7 Millionen PKW neu zugelassen
Das ist also das 280fache der Deinstwagen
Jetzt erlassen wir alle ein Gesetz, daß das alles Opel Zafiras (schöne Schleichwerbung, by the way, warum eigentlich nicht Toyata Prius?) sein müssen
Das werden die nicht tun, solange davon weitere Arbeitsplätze abhängen - ansonsten traute ich der Politik auch so eine Maßnahme zu.
Aber so nebenher: Der Opel hatte eine Auszeichnung als besonders CO2-armes Fahrzeug und die Marke fiel mir halt als Erstes ein - es hätte auch ein Toyota sein können ... Zufall eben ;-)
erik schrieb:
Ich beantrage daher einen Zusatz zum Glühlampengesetz (das nach dem Raucher Irrsinn so sicher kommt wie das Amen in der Kirche)
Zusatz: wer weiterhin das schön goldene alte Glühlampenlicht geniessen will, darf das nur unter folgenden AUflagen:
je Betriebsstunde muss ein Pflanzensetzling in die Erde gesetzt werden o.ä...
Gute Idee - aber bitte nur genmanipulierte Arten, die den Sauerstoff gleich mit 2 Bar ausstoßen und Presskohlekügelchen ausscheiden.
Trasher schrieb:
Hat mal jemand darüber nachgedacht, dass so eine Energiesparlampe aus ein paar mehr Elementen besteht und bei Herstellung und Entsorgung (Sondermüll!) schlechter dasteht als einfache Leuchtmittel?
Ich bin da eigentlich eher für LED-Strahler als für Leuchtstoff-ESL.
Darüber habe ich auch nachgedacht. Heute bei Conrad Electronic stand ich vor dem verlockenden Regal mit den vielen LED-Strahlern.
Vernünftig nenne ich die Dinger erst ab 20-25 Euro das Stück. Nur - und das ist der Haken - von denen brauchst ein paar mehr, um den Raum ausleuchten zu können. In unserer Wohnung würde ich mit sachte geschätzten 12 LED-Strahlern rechnen und zudem passende Lampenkörper kaufen müssen. Ich hoffe immer noch, dass die Dinger mit vernünftiger Leuchtkraft (E27) um die 10 Euro kosten werden, da auch ich diese Technologie für die Zukunftsträchtigere halte.
Gruß
Holo