Staat & Markt

Winston_Smith

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das lohn und gehaltsniveau stagniert praktisch, die armut nimmt zu

Also irren sich die Verfasser der Pressemitteilung, wenn sie schreiben, dass der "wirtschaftlichen Aufschwung nach der Krise beflügelt wird"?

Zahl der Armen in Deutschland wächst rasant

z.B. auch, weil immer mehr Jugendliche studieren und erst später einen Beruf aufnehmen.

ws
 

petronius

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Winston_Smith schrieb:
Also irren sich die Verfasser der Pressemitteilung, wenn sie schreiben, dass der "wirtschaftlichen Aufschwung nach der Krise beflügelt wird"?

ich hab meine kristallkugel grade verlegt

kannst du mir deine leihen?

oder die der messe berlin?

ist ja bekanntlich ein zuverlässiges wahrsageunternehmen :don:

Winston_Smith schrieb:
Zahl der Armen in Deutschland wächst rasant

z.B. auch, weil immer mehr Jugendliche studieren und erst später einen Beruf aufnehmen

mach dich doch bitte nicht endgültig lächerlich. schon der nächste satz (und das sagt immerhin das bekanntermaßen wirtschaftsfreundliche diw) lautet:

Viele Berufsanfänger steigen über schlecht bezahlte Praktika und prekäre Arbeitsverhältnisse ins Arbeitsleben ein

weniger einkommen wegen schlechter entlohnung - armut

man muß nur lesen können...
 

Winston_Smith

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ich hab meine kristallkugel grade verlegt

kannst du mir deine leihen?

oder die der messe berlin?

Wie schon mal gefragt: Irren sich die jetzt oder nicht?

mach dich doch bitte nicht endgültig lächerlich.

Sorry, hab nur versucht, mich Deinem Niveau anzupassen...

Viele Berufsanfänger steigen über schlecht bezahlte Praktika und prekäre Arbeitsverhältnisse ins Arbeitsleben ein

weniger einkommen wegen schlechter entlohnung - armut

Jesses! Wir reden über Berufsanfänger. Ja, die bekommen am Anfang halt weniger Geld. Das war schon immer so. Und es ist eher ungewöhnlich, obwohl wünschenswert, dass ein Prakti überhaupt Geld bekommt. Zumal ein Praktikum ja nicht mit einer Festanstellung vergleichbar ist.

ws
 

petronius

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Winston_Smith schrieb:
Wie schon mal gefragt: Irren sich die jetzt oder nicht?

wie schon mal gesagt: das kann man über eine prophezeihung nicht sagen :don:

Winston_Smith schrieb:
Wir reden über Berufsanfänger. Ja, die bekommen am Anfang halt weniger Geld. Das war schon immer so

nein, das war nicht immer so

sonst würde es ja auch nicht sogar das diw als grund für zunahme der armut angeben...

bisserl mitdenken!
 

haruc

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nein, das war nicht immer so

stimmt, früher musste man sogar für eine Ausbildung noch bezahlen. heut gibts dafür Geld.

Früher musste man auch für sein Hochschulstudium aufkommen. Heute geht das auf Kosten des Steuerzahlers. Und dann kommen noch die Spastis vom Asta angerannt und heulen rum, das studiern sei zu teuer.

Die Tatsache, dass viele Studenten nur schlecht einen Job finden liegt doch tatsächlich darin begründet, dass jedes Studium gleich viel kostet und somit Fächer studiert werden, für die es keine Nachfrage gibt. Wer braucht schon jährlich 2000 Kunsthistoriker? Darf man sich dann beschweren, dass man keine Stelle im Beruf findet??

Würde man hierzulande sein Studium zb. über Kredite finanzieren müssen, würden 1. weniger leute irgendeinen Stuß studieren und 2. die Studienzeiten kürzer. denn @1: Müsste man ja was studieren, mit dem man nachher auch den Kredit zurückbezahlen könnte und @2. läge es im Interesse des Studenten, den Kredit nicht all zu groß werden zu lassen. Leute die 20 Semester Maschinenbau studieren werden tendenziell eher nicht die besseren Maschinenbauingenieure.

bisserl mitdenken! ;)
 

petronius

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haruc schrieb:
stimmt, früher musste man sogar für eine Ausbildung noch bezahlen

muß ich dir ernsthaft den unterschied zwischen einem berufsanfänger (mit abgeschlossener ausbildung) und einem lehrling erklären?
 

dkR

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Man bezahlt halt nem Bätschelor nicht das gleiche wie einem mit Diplom. Wieso sollte man? Die Qualifikation ist nicht annähernd identisch.
 

haruc

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Petronius schrieb:
muß ich dir ernsthaft den unterschied zwischen einem berufsanfänger (mit abgeschlossener ausbildung) und einem lehrling erklären?

nein das kannst du dir sparen. ich will ja nicht, dass du deine scheinbar sehr wertvollen buchstaben für unnötige worte verbrauchst.

es ging mir aber eigentlich auch eher darum, dass heutzutage immerhin schon die Ausbildung kostenlos ist oder sogar ein bescheidenes sümmchen geld einbringt und 2. man nicht einfach erwarten kann, dass man mit jedem schrott sofort einen hochdotierten job bekommt.

Ich vermute mal, dir wäre es am liebsten, wenn der Staat ein Gesetz erlässt wonach für jeden Berufsanfänger eine Stelle in seinem Metier geschaffen werden muss.
 

petronius

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haruc schrieb:
es ging mir aber eigentlich auch eher darum, dass heutzutage immerhin schon die Ausbildung kostenlos ist oder sogar ein bescheidenes sümmchen geld einbringt

was alles überhaupt nichts damit zu tun hat, daß die leute nicht genug geld verdienen, um auch viel ausgeben zu können

und noch nicht mal damit, daß das diw die zunehmende armut in d (auch) darauf zurückführt, daß "viele Berufsanfänger über schlecht bezahlte Praktika und prekäre Arbeitsverhältnisse ins Arbeitsleben einsteigen"

kann hier iegntlich tatsächlich niemand beim thema bleiben oder handelt es sich doch um bewußtes werfen von nebelkerzen?

es bleibt dabei: solange die arbeitnehmer nicht über steigende oder wenigstens ausreichende entlohnung am gesamt-wirtschaftswachstum beteiligt werden, werden sie keinen beitrag zur binnenkonjunktur (über ihren konsum) leisten können. an dieser simplen tatsache ändert auch alles gequatsche über bätschelors usw. nichts (aber schon interessant, wie man sich an völlig unwesentlichen details festbeißen kann, nur um das große und ganze negieren zu können)
 

haruc

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(aber schon interessant, wie man sich an völlig unwesentlichen details festbeißen kann, nur um das große und ganze negieren zu können)

Naja nicht schlimmer, als Zitate aus dem Kontext zu reißen. Auch eine Spezialität von Dir.

was alles überhaupt nichts damit zu tun hat, daß die leute nicht genug geld verdienen, um auch viel ausgeben zu können

in dem Kontext hab ich das ja auch garnicht gesagt! Es bezog sich, wie unschwer zu erkennen war darauf

Petronius schrieb:
daß "viele Berufsanfänger über schlecht bezahlte Praktika und prekäre Arbeitsverhältnisse ins Arbeitsleben einsteigen"

Und übrigens bezog sich mein ganzer folgender Beitrag und nicht nur der eine von dir zitierte Halbsatz darauf.

Sicher, es wäre schön, wenn jeder den Beruf ergreifen könnte, der ihm gefällt und er dann auch noch garantiert eine gut bezahlte Stelle auf Lebenszeit bekäme.

Aber leider ist es nicht so und die Lage ist - wie bereits dargelegt - oft auch selbst verschuldet.

im Übrigen bin ich der Meinung, dass Geringverdiener zu wenig verdienen. Zu allem Überfluss wird die Arbeit durch die finanzielle Nähe zu HartzIV auch noch in gewisser Hinsicht entwertet.
Aber darüber haben wir uns ja auch schon trefflich gerauft.

gute Nacht
 

bilgi

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"Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Geringverdiener zu wenig verdienen". Da kann ich nur zustimmen. Es kann wirklich nicht sein, dass Menschen teilweise unter 6€/Std. verdienen. Und dies ist ja mittlerweile in vielen Bereichen der Fall. Ich wollte zum Beispiel mal für diesen Büroservice arbeiten und dachte mir, dass ich so um die 8€/Std. verdienen müsste...Aber nein: Es wären nur 6€/Std. gewesen. Wer kann denn bitteschön davon leben?? Langsam muss man sich ernshafte Gedanken über einen einheitlichen, bundesweiten Mindestlohn machen.
 

Malakim

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bilgi schrieb:
Es kann wirklich nicht sein, dass Menschen teilweise unter 6€/Std. verdienen.

Warum kann das nicht sein?

Ich frage so ganz generell. Wenn eine erbrachte Arbeitsleistung einfach wirklich nichts Wert ist?
 

Ein_Liberaler

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Ein schlagendes Beispiel für die unternehmerische Vernunft des Staates ist der jüngste Tarifabschluß im öffentlichen Dienst - mehr als sechs Prozent. ver.di-Chef Bsirske jubelt, er kann sein Glück kaum fassen. Der allgemeine Tenor geht dahin, daß dieser Abschluß keine Vorbildfunktion für die Privatwirtschaft haben kann. Natürlich nicht. Politiker haben auf alles mögliche zu achten, Personalkosten im öffentlichen Dienst sind alles andere als ihre Kernaufgabe und deshalb haben sie auch nicht um vernünftige Abschlüsse gekämpft, wie es Privatunternehmer tun. Niemandes Einkommen wird unmittelbar geschmälert, kein Aufsichtsrat und keine Hauptversammlung sitzen ihnen im Nacken, und bei den Wahlen wird es um andere Themen gehen.

Träte der Staat in großem Maßstab als Unternehmer auf, würde und könnte er in seinen Unternehmen nicht anders handeln.
 

Themis

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Schwieriges Thema... gerade die Kommunen und Landesregierungen sollten normalerweise ein Interesse an adäquaten Löhnen im öffentlichen Dienst haben, da hier ein erheblicher Kostenfaktor besteht.
Und in NRW hat man gesehen, dass die ungebremste Verschuldung nicht immer von allen Parteien bedingunglos mitgetragen wird.

Prinzipiell sehe ich das aber mit der unternehmerischen Vernunft des Staates genauso. Allein schon aus rationellen Gründen sollte daher der öffentliche Dienst so schlank wie möglich gehalten werden (gerade weil die Entwicklung der Kosten in der Verwaltung oft nicht den Gesetzen der Ökonomie folgt).
 

willi

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Was forderte Christine Lagarde hier:

http://www.ask1.org/fortopic19764-0-asc-420.html
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,684061,00.html

Die Bundesrepublik könne etwa die Steuern senken und so die inländische Nachfrage ankurbeln, sagte die Ministerin dem französischen Radiosender RTL. "Eine Verbesserung beim heimischen Konsum könnte unseren Exporten nach Deutschland, unserem wichtigsten Handelspartner, helfen"

Oder eben die Löhne erhöhen um die Inlandnachfrage zu erhöhen.
Im Gegensatz zu den Südländern mässigte die Nordländer bisher die Steigerung der Löhne für höhere Produktivität/Kopf.

Der stärkste soll schwächer werden und die Schwachen sollen stärker werden um den Euro zu retten. Das Problem wird u.a sein dass Deutschland nicht unbedingt mit Spanien und Griechenland um wirtschaftliche Stärke kämpft, sondern mit der Welt.

Die monetarisierung dern Schulden geht natürlich weiter:
Die beste Lösung bestünde in einer „schwachen“ Monetarisierung der Staatsschulden und der Abwertung der europäischen Währung, heißt es im Fazit. Das kann kaum verwundern, würden die Banken davon in erster Linie davon profitieren, indem sie die aufgrund falscher Analysen erworbenen Staatsanleihen und die damit verbundenen Risiken günstig auf Kosten der Steuerzahler „entsorgen“ könnten, ohne für die eingegangenen Risiken selbst gerade stehen zu müssen.
http://www.faz.net/aktuell/finanzen...tarisierung-der-schulden-weiter-11370954.html

Um die Banken (Staaten)zu retten sollen die Schulden weginflationiert werden, auf Kosten der Sparer, Versicherungen und Pensionskassen.

Was meint Merkel dazu:
" ....wird man nicht umhin kommen auf Souveränität Recht an andere abzugeben..."
http://www.youtube.com/watch?v=6nzAwNoSbUw

Was das konkret heisst sieht man ja hier:
http://www.youtube.com/watch?v=d6JKlbbvcu0

Prost.
 

dkR

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Um die Banken (Staaten)zu retten sollen die Schulden weginflationiert werden, auf Kosten der Sparer, Versicherungen und Pensionskassen.
Wenn deine Wirtschaft und der Staat im Eimer sind, kannst du mit deinen Spareinlagen und Pensionen auch nichts mehr anfangen.
 

Telepathetic

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dkR schrieb:
Um die Banken (Staaten)zu retten sollen die Schulden weginflationiert werden, auf Kosten der Sparer, Versicherungen und Pensionskassen.
Wenn deine Wirtschaft und der Staat im Eimer sind, kannst du mit deinen Spareinlagen und Pensionen auch nichts mehr anfangen.
Wäre der Staat ein Wirtschaftsunternehmen, dann würde er einfach pleite gehen. Das würde einer Volkswirtschaft nicht schaden, außer die gesamte Volkswirtschaft hinge am Tropf dieses Wirtschaftsunternehmens.

In einer von aüßeren Eingriffen freien Wirtschaft würde die Geldmenge mit der Menge der anderen Güter mitwachsen. Sozusagen auf natürliche Weise. Dafür muß nichts weiter getan werden, als zu arbeiten und zu sparen.

Geldentwertung entsteht nur dadurch, dass Geld aus dem Nichts heraus erzeugt wird und in den Geldkreislauf hineingepumpt wird.
 

dkR

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Telepathetic schrieb:
In einer von aüßeren Eingriffen freien Wirtschaft würde die Geldmenge mit der Menge der anderen Güter mitwachsen. Sozusagen auf natürliche Weise. Dafür muß nichts weiter getan werden, als zu arbeiten und zu sparen.

Geldentwertung entsteht nur dadurch, dass Geld aus dem Nichts heraus erzeugt wird und in den Geldkreislauf hineingepumpt wird.
Jepp, da sind wir uns völlig einig. Allerdings denkt unser Staat weder daran sich in irgendwas nicht einzumischen, noch zu sparen.

Folglich ist Geldentwertung die einzige Möglichkeit, die Staatsschulden loszuwerden bevor es uns geht wie Griechenland.
 

Telepathetic

Großmeister
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Ich glaube eher, dass Deutschland direkt darauf zusteuert, zu Griechenland zu werden. Wenn nämlich mit der Zeit alles teurer wird und entweder die Arbeitslosenzahlen steigen oder die Zahl der staatlich subventionierten Stellen, dann kann der Staat eigentlich nur wieder neues Geld in die Wirtschaft pumpen, um kurzzeitig einen anregenden Effekt auf die Wirtschaft zu erreichen. Danach würde nach und nach wieder alles teurer werden. Schreibt Friedrich Hayek im Jahr 1970. Can We Still Avoid Inflation? Ich erkenne in seinen Beschreibungen den ESM wieder.
 

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