Selbstjustiz: legitim?

Otto

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Hallo liebe Leute!

Ich habe diesen Thread eröffnet, weil es mir um die grundsätzliche Frage geht, ob Selbstjustiz moralisch legitim ist oder nicht.

Wer sollte das Recht haben Urteile zu sprechen, der Staat oder der einzelne Bürger? Ist nicht jemand, der eine Straftat mit einer anderen vergeltet, auch ein Straftäter? Wo sind für euch die Grenzen? Was macht ihr, wenn ihr 100% wißt, was irgendwo abgelaufen ist und ihr durch Polizei und Gericht keine Chance auf Klärung habt.

Kurzum: Selbstjustiz Ja oder Nein?

Beste Wünsche,

Otto.
 

Teddy

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Ich weiß nicht, ob man so etwas machen sollte. In manchen Fällen wäre es wirklich nit schlecht. Nehmen wir mal den Vergewaltiger. Das beste wäre wahrscheinlich Schwanz ab, aber was tun die behörden?? Sie therapieren ihn. Find ich echt nit in Ordnung. Wäre Selbstjustiz aber legitim, würden das auch andere ausnutzen und das wäre in anderen Fällen mit Sicherheit nit gut.. Ach ich weiß nit genau, wie ich es ausdrücken soll, weißt du was ich meine???
 

Eisfuchs

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Teddy schrieb:
Nehmen wir mal den Vergewaltiger. Das beste wäre wahrscheinlich Schwanz ab,[...]

@teddy: glauib ich nicht. in den wenigsten fällen sind vergewaltiger wirklich "trieb"-täter, es geht meines wissens mehr um das ausüben von macht, und die vergewaltigung ist ist nur ein mittel zum zweck. und wenn du dem typen den schwanz abhackst, findet er wahrscheinlich andere methoden, um dieses ziel zu erreichen.

ich hab's im thread vergewaltigung schon mal gesagt: ich bin selber hitzköpfig genug, um einen typen wahrscheinlich "im affekt" zu erschlagen (natürlich müsste ich dazu das schwert aus'm keller holen und erstmal gründlich schleifen), aber selbstjustiz ist der falsche weg. wenn jeder meint, er muss das gesetz selbst in die hand nehmen, haben wir bald zustände wie im western, es wird munter gelyncht und duelliert auf teufel komm raus (falls es je soweit kommt, will ich immer die wahl der waffen haben :wink: ).

der eisfuchs
 

Magna

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Guckguck!
Da bin ich wieder!
Ich halte nichts von Gewalt. Schlicht und einfach. Und da Selbstjustiz nichts anderes ist, als ein hübsches Wort für Rache, bin ich dagegen.
"Auge um Auge, Zahn um Zahn" war mal.
Heute wissen wir:
- Vergewaltiger sind nicht nur miese Schweine sondern brauchen oft auch'ne Therapie.
- Es nützt niemandem mehr was, wenn noch mehr Menschen leiden (mit viel Glück auch noch der/die Falsche).
- Grade bei emotionalen Themen sollte man drei Mal nachdenken, bevor man etwas unternimmt.
- Das Gesetz ist nicht da, damit wir es dann selber untergraben und uns nachher wundern, dass es nicht funktioniert.

Wer sich selbst nichts vorzuwerfen hat, wer sich völlig sicher ist, dass er sich überhaupt nicht irren kann, der möge urteilen.
Aber auch für den gilt: Feuer bekämpft man nicht mit Feuer, Gewalt nicht mit Gewalt, Unrecht nicht mit Unrecht.
Liebe Grüße,
Magna
 

Teddy

Großmeister
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Ich hab doch gar nit gesagt, dass ich dafür bin. klar bin ich dagegen. Aber ich find, in manchen Augenblicken wäre es echt nit schlecht. trotzdem würde ich es doch verurteilen...
Was den Vergewaltiger angeht: Egal ob Trieb oder nit. Soll er sich doch n anderes Hobby suchen! wenn es ihm um Macht geht, es gibt genügend andere Beschäftige wo er seine Macht ausüben kann.
Ausserdem Wenn es nur um Macht geht, kann man ja davopn ausgehen, dass jeder Politiker ein potenzieller Vergewaltiger ist...
 

Magna

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Im Allgemeinen sind gegen diesen Wunsch nach Machtausübung ja die Therapien da, die hier so wenig ernst genommen werden.
Liebe Grüße,
Magna
 

Duft

Lehrling
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auge um auge zahn um zahn -> <-du sollst nicht toeten klauen etc

->gegensaetzlich<- oder seh ich das falsch?
 

Eisfuchs

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@teddy: ja, genauso wie alle soldaten potenzielle mörder sind (und polizisten und grenzschutz'ler und förster undundund) :wink: mal ernsthaft: es gibt verschiedene methoden, macht auszuüben. aber ich geh mal davon aus, dass der letzte teil deines posts nicht ganz ernstgemeint ist.

@magna: bin (wieder mal) ganz deiner meinung (krieg ich jetzt die goldene schnecke für die längste schleimspur :wink: ). das problem bei therapien ist allerdings, dass es durchaus menschen gibt, die schlicht nicht therapierbar sind, und die trotzdem nach ein paar jahren wieder draussen rumlaufen (oder hafturlaub kriegen oder ähnlich sinnvolle sachen). imho sollte jemand, der definitiv nicht therapierbar ist (aber beweis das mal...), lebenslang verwahrt werden. und das darf nicht bedeuten, dass er nach 15 jahren auf ehrenwort wieder rauskommt. bei sowas kommt mir die galle hoch. ich halte es zwar für ebenso sinnlos, nach dem vorbild der USA freiheitsstrafen über 12*lebenslänglich + 325 jahre zu verhängen, aber lebenslänglich muss auch bedeuten: bis zum ende des lebens. ist zwar auch eine radikale ansicht, ich weiss, aber das ist meiner meinung nach die einzige methode, die gesellschaft vor solchen soziopathen zu schützen....


ich geh jetz nach hause, genug für diese woche

euch allen ein schönes wochenende

der eisfuchs
 

DarthNigi

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Ich bin FÜR Selbstjustiz !!!!

Wenn ich nur daran denke einer würde meine Schwester vergewaltigen ???
OHHHHHHHHHHHHHHHHH der kann nur noch um Gnade winseln wenn ich denn erwisch .Oder stellt euch vor euer kleines Kind wird erschlagen warscheinlich davor noch missbraucht also ich bin definitiv PRO Selbstjustiz oder besser gesagt ich darf das Urteil fällen ich darf entscheiden was mit im passiert .Für immer in Bau ????Neeee kostet uns zuviel Geld !!!!
Aufhängen,erschiessen etc. Jo geht schnell und is billig !!!!!Also auch PRO Todesstrafe!!!!!!
Therapy ??? Nöööö bringt nix wer einmal Kinder tötet misshandelt hat kein Gewissen mehr das gilt genau so für Mörder gleiches mit gleichem vergelten !!!!!!Ausserdem kostet es ja wieder und er braucht ja nur einen dämmlichen Gutachter und dann isser wieder raus !!!!
Zumindest sollte ich eine Auswahl haben was mit ihm geschieht!!!!!!!
Das dürfte ja auch als Selbstjustiz gelten !!!!!
Natürlich bin ich dagegen die zum tot verurteilten so lang schmorren zu lassen ich würd das dann Samstags vorm Fussballspiel abziehn so als Abschreckung gedacht wie früher in denn Arenen hehe jaaaaaaaaaaaa
streicht das mit dem Stadion wieder war nur makaberer Spass .Im Endeffekt bin ich dafür das die Familie über sein Urteil urteilen darf !!!!!
 

Magna

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@ Eisfuchs: Dann schleim ich zurück und stimme dir zu, lebenslänglich ist in manchen Fällen einfach zu kurz. :wink:
@ Nigi: Ich weigere mich jetzt schlicht und einfach dein Posting so richtig ernst zu nehmen. Abgesehen davon bin ich dagegen, die Familie eines Opfers ins Urteil mit ein zu beziehen. Find ich zu krass.
Liebe Grüße,
Magna
 

hombre

Geselle
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Mir ist das ganze Gesetzteszeugs usw. viel zu aufgebauscht und unnatürlich.
Der Mensch ist nur ein weiteres Tier auf der Welt, die künstlichen Regeln bringen daher keine Abschreckung, wer jemanden wirkilch töten oder sonstwas will, tut es, da interessieren Gesetze garnicht.

Zum Thema Justiz/Selbstjustiz kann ich nur sagen, daß derjenige, der kein Opfer ist/war, sich garnicht einmischen sollte, da er tatsächlich keinen blassen Schimmer hat.
In meinen Augen darf nur das Opfer Justiz ausüben, den Rest der Menschheit geht es nähmlich einen feuchten Dreck an.
Zumindest sollte ein Richter schonmal etwas entsprechendes erlebt haben, da er sonst garnicht weis über was er richtet. Die folgen davon sieht man an sehr vielen weltfremden urteilen.

Noch etwas:
Einem Opfer bringt es auch eine gewisse Erleichterung/Zufriedenheit, wenn es den Täter "bestraft" hat.
Und man sollte sich nicht so sehr um die "Resozialiserung" des Täters kümmern, sondern eher dem Opfer helfen, was hierzulande aber nicht so oft passiert.
 

Tizian

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Ich bin dagegen, weil ich dann, wenn ich selbst zu den Mitteln greife, die ich verurteile, auf die Stufe der Täter abrutsche. Ich will dem Leid entgegenwirken oder ihm Gerechtigkeit widerfahren lassen, aber das geht nicht, wenn ich selbst Leid anrichte. Wir dürfen nie vergessen, dass jeder Mensch, egal was er getan hat, auch andere Seiten und ein soziales Umfeld hat. Bsp: Darth Nigis Schwester wird vergewaltigt, er ersticht den Vergewaltiger und wird dafür von der Mutter des Vergewaltigers erschossen, die daraufhin von Darth Nigis Vater erwürgt wird und den der Vater des Vergewaltigers erschlägt :arrow: Blutbad ohnegleichen. Außerdem verändern sich Menschen. Bsp: Ein Mensch klaut etwas und wird erwischt, doch durch seine eigene Reue wird er zu einem anderen Menschen, tritt in eine Hilfsorganisation ein und teilt das Essen mit hungernden Kindern. Nun hätte man ihm per Selbstjustiz die Hand abgehackt, mit diesem Makel wäre sein Leben zerstört :arrow: Ausweg(?): Rache!

Erkennt ihr den Teufelskreis? Darum das Justizsystem, das Selbstjustiz und Blutrache verbietet . . .
 

DarthNigi

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@ Hombre

welche Genugtunung von welcher du sprichst hat ein Opfer wenn es Tot ist???????

@ rest

ähm zumindest würd ich mich freuen wenn der Täter erwischt und verurteilt worden ist das Starfmass selbst fest zu legen so wie aussm Katalog raussuchen was bei denn Fällen (falls verurteilt) im Rahmen wäre !!
BsP: Bei Vergewaltiger

1. Kastrieren lassen (wie in Finnland üblich)
2. Lebenslanger Gefängnis aufenthalt (was aber sehr viel kostet)
3. Therapie was ich überhaupt nicht befürworten kann

2.Bsp: Bei Mördern

1. Lebenslange Haft
2. Todestrafe (welche wieder eingeführt gehört ,zur Abschreckung)
3. Therapie die ich auch nicht befürworten kann

Unser Rechtssystem is doch der Witz schlechthin ich vergewaltige jemand geh für was weiss ich 4 Jahre zur Therapie und bin wieder frei .
Schaut euch doch nur die 2 Satanisten an die ihren Kumpel ein wenig ermordet haben was haben die für eine Lebensberechtigung ????
Mein Urteil wäre anders ausgefallen (2 Kugeln oder 2 Stricke hätten gerreicht) so kosten sie denn Steuerzahler auch noch Geld also bei mir wäre das in 5 min passiert gewesen abgeurteilt nach hinten auf denn Hof bumm fertig unter die Erde .
Klingt vielleicht ein wenig hart ist aber die Realität ist doch,unsere Gesellschaft verkommt doch !!!!!

Und man sollte sich nicht so sehr um die "Resozialiserung" des Täters kümmern, sondern eher dem Opfer helfen, was hierzulande aber nicht so oft passiert. (geklaut aber wahr)
 

Magna

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Dem Opfer hilft man hierzulande also nicht?
Interessant, könnte das jemand erläutern?
Woher nimmt ein Vertreter der Todesstrafe das Recht, diese zu fordern? Woher nimmt jemand das Recht über Leben und Tod bestimmen zu wollen?
Du hast Leben nicht gegeben, also wer gibt dir das recht es zu nehmen.
Liebe Grüße,
Magna
 

DarthNigi

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Das Opfer hatte doch auch keine Wahl oder denkst du Sie fragen das Opfer vorher "duhu darf ich dich gleich ein wenig töten"????

Ich denke das nicht ,ich sage mir gleiches mit gleichem vergelten !!!
 

Magna

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Es geht nicht nur um Todesopfer. Schon klar, dass man für die nichts mehr tun kann.
 

hombre

Geselle
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@DarthNigi

welche Genugtunung von welcher du sprichst hat ein Opfer wenn es Tot ist???????

In diesem Fall sind die unmittelbar betroffenen (Verwandte usw.) auch als Opfer anzusehen, da diese auch darunter leiden.


An der Justiz hab ich wie gesagt eines auszusetzen, nähmlich, daß ein Richter im Normalfall absolut keine Ahnung hat, was dem Opfer passiert ist und wie man sich als Opfer fühlt, daher kann ein Richter auch kein objektives Urteil abgeben.
Um es so auszudrücken: Richter und Staatsanwälte studieren schön fleisig Jura oder was auch immer, und haben absolut keine Ahnung vom richtigen Leben.
Ihnen geht es auch nur um einen Fall, es fehlt irgendwie der persönliche Bezug.
Damit meine ich nicht, daß sie mit dem opfer verwandt oder bekannt sein müssen, sondern daß Sie wissen soltlen wie es ist, Opfer zu sein, was hier aber scheinbar auch Niemand weis.

@Magna

Woher nimmt ein Vertreter der Todesstrafe das Recht, diese zu fordern? Woher nimmt jemand das Recht über Leben und Tod bestimmen zu wollen?

Ich habe die Todesstrafe nicht gefordert.
Der Mensch hat sich aber schon lange das Recht genommen, irgendwas zu kritisieren.
Jeden Tag sterben Hunderttausende Tiere, diese werden vom Mensch getötet, der Mensch nimmt sich halt scheinbar seine Rechte wie er sie gerade braucht. (Für mich zählt ein Tierleben genausoviel wie ein Menschenleben)

Was mir noch einfällt, es sollte bei dem ganzen garnicht um irgendeine Strafe gehen, sondern darum, weitere Taten zu verhindern und dem opfer ein gewisses Maß an Lebensmut/Zufriedenheit/Freiheit zu geben.
Und diesbezüglich ist die Todesstrafe halt die effektivste und günstigste Methode.
 

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