Mir persöhnlich fällt es schwer, eine Meinung zu bilden, da ich Religionslos bin und die Wichtigkeit solcher Kultstätten schlecht nachvollziehen kann.
Die Empfehlung des Bunderates war vorgängig jedoch ein klares Nein.
Da im Moment der Bundesrat gefühlt eine eher schwache Unterstützung von den Parteien und dem Volk geniesst, könnte sich auch eine gewisse trotzreaktion im Ergebnis wiederspiegeln.
Im Fernsehinterview nach der Abstimmung wurde vom Bundesrat darauf hingewiesen, dass nach wie vor Baugesuche gestellt werden können und falls diese abgelehnt werden, der Entscheid bis vors Bundesgericht oder bis nach Brüssel gezerrt werden kann.
Stellungnahme des Bundesrates:
In fünf Sprachen - deutsch, französisch, italienisch, englisch und arabisch - nimmt der Bundesrat in einer Mitteilung Stellung zur Annahme der Volksinitiative «Gegen den Bau von Minaretten». Der Bundesrat respektiere den Entscheid, heisst es darin.
Der Ausgang der Abstimmung sei wohl auf Ängste vor islamistisch-fundamentalistischen Strömungen zurückzuführen. Der Bundesrat habe jedoch die Auffassung vertreten, dass ein Verbot der Errichtung neuer Minarette kein taugliches Mittel im Kampf gegen extremistische Bestrebungen sei
Quelle und weiter gehts hier:
Quelle1
Stellungsnahme Initiativkomitees:
Die klare Zustimmung zur Anti-Minarett-Initiative widerspiegelt nach Ansicht des Initiativkomitees das Unbehagen des Schweizer Volkes gegen den wachsenden Einfluss des politischen Islams. Das Volk wolle namentlich keine Minarette. Die islamischen Verbände reagieren bestürzt. Und nicht zuletzt ist das Ja auch eine schwere Niederlage für die Landesregierung.
Quelle und weiter gehts hier:
Quelle 2
Mir persöhnlich ist es lieber, dass man ehrlich seine Meinung kund tut, auch wenn diese vielleicht nicht politisch korrekt ist. Die Furcht vor dem politischen Islam oder vielleicht auch schlicht vor allem "fremden" hier in der Schweiz scheint offensichlich nach wie vor sehr gross zu sein. Für dieses mal hat man die Bestätigung auch schwarz auf weiss. Ob diese Furcht berechtigt ist oder wie man damit umgehen soll, soll und wird diskutiert werden. Zumindest ist es nun offensichlich, dass diese Furcht besteht, ganz egal ob sie begründet ist oder nicht. Ernst zu nehmen ist sie auf jeden Fall.
Die Reaktionen aus dem In- und Ausland halte ich teilweise für sehr irritierend. Gewisse religiöse Meinungsmacher sprechen von offen gezeigten Rassismus, nur von welcher Rasse ist da die Rede? Andere loben den Entscheid und rufen zum Nachahmen auf.
Wenigstens scheinen die meisten Zeitungen bemüht zu sein, so sachlich wie möglich zu berichten.
Für mich stellen sich folgende Fragen:
- Was ist dran an dieser "Angst", wurde nicht seit dem 11. Sep. medial immer wieder Stimmung gegen den Islam gemacht? Ist das nun eine Folge davon?
- Wie würde das Resultat einer solchen Abstimmung in anderen Ländern aussehen?
- Wie könnte man den Menschen diese Angst wieder etwas nehmen? Was können die Religionen und ihre Meinungsmacherdazu beitragen, , was die Politik?
- Wie weit darf ein Land heutzutage noch seine Kultur verteidigen (verteidigen, nicht anderen Aufzwingen!), ohne gleich in eine rechte Schmuddelecke abgeschoben zu werden? Ab wann machen Länder (=Interesses-, Glaubens- und Kulturgemeindschaften) überhaupt noch Sinn?
- Ist es ein Menschenrecht, seinem Glauben in sakralen Bauten ausdruck zu geben oder einfach nur Glauben zu können, was man will?? (Ich nehme an, dass ist irgendwo definiert)
- Haben wir tasächlich keine anderen Sorgen auf dieser Welt, wie zB. Umweltverschmutzung, Krieg, Armut, Ressourcenverschwendung, Krankheiten, welche wichtiger wären, als das ständige geplänkel zwischen den Kulturen und Glaubensrichtungen?
- Ganz besonders Neugierig bin ich auf die Frage, können diese und weitere Punkte/Fragen zivilisiert diskutiert werden oder nicht?
Was denkt ihr?