Schießerei an US-Uni

Aphorismus

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struppo_gong schrieb:
Aphorismus schrieb:
Na klaaaaar, der hat doch gesagt: "You made me do this!", also ist doch klar, dass die Gesellschaft die Verantwortung für seine Tat trägt. Warum sollte man das auch anzweifen, was er sagt?
ähhh, ...
you made me do this - so wort wörtlich zu nehmen wie du es tust ist, ist meiner meinung ziemlich realitätsfremd.

Das war doch ironisch. Ich glaube, dass er allein verantwortlich war. Das war eine Reaktion auf den Post von psst.

Struppo Gong schrieb:
weist du, menschen wiedersprechen sich oft. man kann nicht alles über eine person anhand von verbalen äußerungen festmachen. .... wenn jemand in wut sagt you made me do this......... naja ich denke eigentlich solltest du den emotionalen commen sense besitzten das selber besser zu interpretieren.

Sage ich doch. Meiner Meinung nach kann man das, was der Täter auf den Videos sagt, inhaltlich völlig vergessen. Das zeigt höchstens, dass er nicht ganz richtig getickt hat, das war es dann aber auch.

Struppo Gong schrieb:
wenn dir das ganze verantwortung übernehmen von amokläufer so wichtig ist muss dir ja eric harris, der columbine shooter richtig sympathisch sein ;)

In diesem Punkt ist er mir da auch sympatischer als der aus Virginia. Wobei es schwer ist, da gewichten zu wollen, denn Harris war durch und durch Narzist. Der wollte verantwortlich sein, weil er seine Tat wirklich bedeutend und gut fand - das ist im Grunde fast noch widerlicher.

Struppo Gong schrieb:
Geht das auch etwas konkreter? Weil ich den Mörder einen "Spacken" genannt habe, entsteht also Gewalt. Aha. Wo?

nein das ist abstrakt ich konkretisier das jetzt nicht, aber tendenziell ist es so auch wenn es nicht so kommen muss. what goes around comes around. das ist die ganze weisheit dahinter. und vielleicht noch, dass die definition von gewalt fließend ist und bei kommunikation anfängt. unter anderem bei beschimpfungen und simplifizierungen.

Na gut. Ich glaube eher, dass die ständige Berichterstattung zu Nachahmern führt, als dass die Bezeichnung von Massenmördern als "Spacken" zu Gewalt führt.
 

struppo_gong

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Aphorismus schrieb:
Sage ich doch. Meiner Meinung nach kann man das, was der Täter auf den Videos sagt, inhaltlich völlig vergessen.
ich denke ganz wegkloppen kann man diese hinterlassenschaften von tätern auch nicht. man muss zwar auf jeden fall nicht alles glauben, was darin gesagt wird, aber irgendwie gibt es doch indirekte eindrücke über charakter und motivationen. man kann ja meinetwegen noch zwischen den zeilen lesen oder sachen wie körpersprache oder bestimmte kulturelle codes, die kopiert werden - versuchen zu interpretieren.

was cho z.b. von anderen amokläufern in seiner motivation unterscheidet, was ich u.a. aus seinem stück mcbrownstone rausgezogen habe, ist, dass er die art verachtet, mit der ältere generationen auf der macht und den mitteln hocken, ohne bereit zu sein das zepter weiter zugeben
..... oder er sich von autoritäten missbraucht fühlt. von allen amokläufern zeigt cho die offensichtlichsten sozialen schwächen. interessant finde ich auch das zitat " you put my conciouns on fire" was meiner meinung durchaus darstellt, dass er eben doch einen konflikt in bezug auf verantwortung ausgetragen hat.
was den konflikt in die eine richtung hat ausschlagen lassen... vermutlich neben der zeit die er andauerte - hass. wobei man bei cho aber durchaus noch die verzweiflung, die zu diesem hass geführt hat nachvollziehen kann.


Na gut. Ich glaube eher, dass die ständige Berichterstattung zu Nachahmern führt, als dass die Bezeichnung von Massenmördern als "Spacken" zu Gewalt führt.


ich denke ,dass es auch, das unvermögen der berichterstattung und öffentlichen wahrnehmung ist, die täter und ihre motivation vernünftig einzuordnen.

wenn man jetzt von tätern dieser art allgemein spricht; ich meine es ist ja immer ein rest vernunft und psychische gesundheit in einem menschen übrig.
-da ist dann aber noch etwas , dass die öffentlichkeiten bei ihrem fokus auf gewaltkultur und psychische krankheit übersieht.

... und das ist; (ganz wichtiger punkt!); eine terroristische -politisch-psychologisch motivation.



sie drücken ähnlich wie subkuturen (rock, hip hop usw ) indirekt ein ideologisches konzept aus, welches lebensweisen einerseits ausdrück (aussenseitertum) und andererseits beschreibt welche es ablehnt. deswegen können amokläufer auch zu soetwas wie popstars werden.


bei harris war die psycholgisch-spirituelle komponente eher hass.
bei klebold wohl eher depression und persönliche misserfolge
weise war eher satanistisch-stoner-metall mässig inspiriert
steinhäuser kann ich nicht richtig einordnen. hier war es wohl vor allem das schulkonzept und schlechte lehrer, die er als pein empfand.
bastian b. war relativ politisch- popkulturell orientiert
cho zeigte die meisten sozialen schwächen und hockte vermutlich in seinem leben auch noch sehr viel alleine in einem kleinen zimmer

alle verbindet aber neben tiefer kränkung und einengung und dem darauf aufbauendem hass ein ähnliches konglomerat an motiven mit einer terroristischen motivation.
das loner dasein und das leiden an einer sozialen hackordnungen, die rein ideologisch immer auch einen spiegel der gesellschaft insgesamt darstellen.
ich denke gerade das das parallelen ziehen, zwischen persönlich erlebter einengung und gesellschaftlich motivierter einengung eben politische-kulturelle motivation fördert.
in bezug auf jihadisten kommt noch die religiöse motivation hinzu, wobei ich den westlichen amokläufern eine gewisse spirituelle komponente auch nicht absprechen würde. teenagerhafte sinnsuche halt...

in bezug auf die erlebte hackordnung analog zur wahrgenommenen gesellschaft sind die schwerpunkte der motive bei den attetätern auch unterschiedlich gewichtet.
- bei cho eher auf hedonismus
- bei harris/klebold gemeinsam eher auf american dreamismus
- bei bastian b scheint es sich eher auf die biografische entwicklung des individuums im kapitalismus zu konzentrieren.

letztendlich sind das aber nur tendenzen, und einen vollständigen einblick in die gedankenwelt ist auch schwer zu finden.

sollte man jetzt aufgrund dieses terrorismus direkt in der öffentlich die lebensweise in unserer kultur diskutieren ;tendenziell würde ich auch eher sagen nein - das wäre wohl ein zu großes zugeständnis für leute die wahllos menschen töten. andererseits sollte man aber auch nicht zuviele dumpfe erklärungen, die einem emotional gerade so in den kopf schießen öffentlich verbreiten
und vor allem sollte man nicht so tun als wären diese vorkommnisse vollkommen unpolitisch und nicht auch kulturell und von sinnsuche motiviert.

es sollte uns auf jeden fall ein reminder sein,zu wie viel leid der gesellschaftliche status quo beiträgt.

eingestehen wollen das öffentlich aber wenige.
vor allem leute, die kulturell auf der gewinnerseite stehen, oder medien, die in ihrer kapitalistischen einflechtung eben auch dem druck des status quo erhalts unterliegen.
 
G

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Wurde Ihm geholfen ?
Nein.
Ansonsten wäre er ja gesund geworden.

Er war zwar mal in Behandlung, aber anscheinend wurde auch da ihm nicht geholfen.
Also entweder haben da die Ärzte komplett versagt, oder man hatte überhaupt kein grosses interesse ihm zu helfen.
War halt nur ne Nummer in dem Karteikasten.
Jetzt im nachhinein muss natürlich erzählt werden, das man alles versucht hat ihn zu helfen.

@AgentP
Das ich Kapitalismus geschrieben habe, hat auch seinen Grund. Oder willst du sagen das er diese Tat nicht in einer Kapitalistischen Gesellschaft begonnen hat ?
Ich kann doch nichts dafür, das diese Amokläufer in ihren Abschiedsbriefen den Hass auf den Kapitalismus zum ausdruck bringen.

Das ist nunmal so.

Selbst wenn Du oder irgend jemand sagen würde das es quatsch ist, so sehen diese Menschen es aber nunmal.

Mir tun diese Amokläufer leid.

@all
Einige redeten hier von unschuldigen Menschen die er getötet hat.
Was meintet ihr damit ?
Kanntet ihr die Menschen die getötet wurden ? Oder woher macht ihr euer Bild von Schuld und Unschuld ?
Natürlich verdient niemand den Tod und Mord ist nicht ok.

Aber diese schwarz weiss denken finde ich schon recht seltsam.
 

Sensoe

Großmeister
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psst schrieb:
Wurde Ihm geholfen ?
Nein.
Ansonsten wäre er ja gesund geworden.

Er war zwar mal in Behandlung, aber anscheinend wurde auch da ihm nicht geholfen.
Also entweder haben da die Ärzte komplett versagt, oder man hatte überhaupt kein grosses interesse ihm zu helfen.
War halt nur ne Nummer in dem Karteikasten.
Jetzt im nachhinein muss natürlich erzählt werden, das man alles versucht hat ihn zu helfen.

@AgentP
Das ich Kapitalismus geschrieben habe, hat auch seinen Grund. Oder willst du sagen das er diese Tat nicht in einer Kapitalistischen Gesellschaft begonnen hat ?
Ich kann doch nichts dafür, das diese Amokläufer in ihren Abschiedsbriefen den Hass auf den Kapitalismus zum ausdruck bringen.

Das ist nunmal so.

Selbst wenn Du oder irgend jemand sagen würde das es quatsch ist, so sehen diese Menschen es aber nunmal.

Mir tun diese Amokläufer leid.

@all
Einige redeten hier von unschuldigen Menschen die er getötet hat.
Was meintet ihr damit ?
Kanntet ihr die Menschen die getötet wurden ? Oder woher macht ihr euer Bild von Schuld und Unschuld ?
Natürlich verdient niemand den Tod und Mord ist nicht ok.

Aber diese schwarz weiss denken finde ich schon recht seltsam.

Sorry,aber das ist sowas von lächerlich was du von dir gibst...

Nur mal so,aus meinem Umfeld:
meine Mom ist schwer depressiv,ist seit Jahren in ambulanter Behandlung,war einige Monate stationär weg,nimmt seit Jahren stärkste Psychopharmaka und ist dennoch nicht "gesund".
Sie wird laut Aussage ihrer Ärzte auch nie wieder völlig "gesund" werden.
Und?Soll ich jetzt den Ärzten die Schuld geben?Ham die Ärzte jetzt "völlig versagt"?Hatten die "kein großes Interesse ihr zu helfen"?
Ärzte sind nunmal keine Götter...sondern Ärzte!

Und nur weil son Schmock (optional auch Depp,Idiot,Vollpfosten,Hampel..) in ner "kapitalistischen" Gesellschaft son abgedrehten Scheiss fabriziert,und in seinen wirren Äußerungen derer die Schuld gibt,ist das auch so?Hat diese Gesellschaft also Schuld?!
Scheisse ist das tumb...

Mir tun diese Amokläufer auch leid...ich würd ihnen wünschen nen smoothes Leben zu führen.
Nur tun mir die Opfer,welche diese bemitleidungswürdigen Damen und Herren mit ihren,natürlich auschließlich am kapitalistischen System liegenden, Taten produzieren, irgendwie noch ne Ecke mehr weh.
Und wenn ich persönlich wählen könnte,ja, ich wär da durchaus für nen finalen Rettungsschuss!
Und zwar bevor son Schmock die Chance hat Unbeteiligte,unschuldige Menschen für sein verrafftes Leben zur Verantwortung zu ziehen.

Und ohne die Opfer näher gekannt zu haben,ich bin irgendwie der Meinung dass niemand den Tod aufgrund seines JambaAbos verdient hat...

und mal noch nen paar Sätze offtopic:
Mal im ernst, wie alt bist du psst?!
Ist das dein Ernst was du da von dir gibst?
Wildfremden Menschen die nem durchgeknallten,psychisch kranken Freak zum Opfer fallen, auch noch subtil sowas wie ne Mitschuld daran zu unterstellen?
Ich kann grad garnicht soviel fressen wie ich kotzen muss...
 

Aphorismus

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psst schrieb:
Er war zwar mal in Behandlung, aber anscheinend wurde auch da ihm nicht geholfen.
Also entweder haben da die Ärzte komplett versagt, oder man hatte überhaupt kein grosses interesse ihm zu helfen.
War halt nur ne Nummer in dem Karteikasten.

(...)

@all
Einige redeten hier von unschuldigen Menschen die er getötet hat.
Was meintet ihr damit ?
Kanntet ihr die Menschen die getötet wurden ? Oder woher macht ihr euer Bild von Schuld und Unschuld ?
Natürlich verdient niemand den Tod und Mord ist nicht ok.

Aber diese schwarz weiss denken finde ich schon recht seltsam.

Du bist wiirklich ein Spaßvogel. Einerseits wirfst du anderen vor, dass sie die Opfer doch gar nicht als "unschuldig" bezeichnen könnten, weil sie die ja nicht kennen würden, andererseits urteilst du munter über die Qualität und Art der psychologischen Behandlung des Attentäters, von der du keinen Schimmer hast.

Liest du deine Beiträge eigentlich ab und zu nochmal, nachdem du auf "Absenden" geklickt hast? Wirst du dabei nicht rot? Ist dir das nicht peinlich?
 

Winston_Smith

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Mir tun diese Amokläufer leid.

Das ist doch zumindest mal eine Aussage.
Und genau wegen dieser Meinung kommen wir hier auch auf keinen gemeinsammen Nenner.


Ich empfinde Mitleid mit den Eltern des Täters, weil ihr Bengel ein Vollidiot ist/war.

Ich empfinde Mitleid mit den körperlichen Opfern, obwohl sie es nicht mehr erleben können.

Ich empfinde Mitleid mit den Eltern/Großeltern/Freunden der Opfer, die Ihre Kinder verloren haben.

Ich empfinde Mitleid mit den Eheleuten der Opfer, weil sie ihren geliebten Ehemann/Ehefrau verloren haben.

Ich empfinde Mitleid mit den Kindern der Opfer, weil sie Ihre Eltern verloren haben.

Ich empfinde Mitleid mit den Studenten, die zwar überlebt haben, jetzt aber bei jeder zufallenenden Tür zusammenzucken und traumatisiert sind.

Ich empfinde Mitleid, weil diese Opfer grundlos und unschuldig ermordet wurden.

Mein Mitleid für den Täter liegt bei null, nada, nix!!

ws
 

antimagnet

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Aphorismus schrieb:
Das mit den Ursachen verstehe ich noch nicht so ganz.

eigentlich hab ich ja ursachen und gründe so ziemlich für das gleiche gehalten, die boothsche differenzierung hat in mir jedoch einen gedanken ausgelöst, ebenfalls hinsichtlich eines unterschieds (wobei meine unterscheidung nicht der von booth entsprechen muss):

die beiden begriffe haben einen gemeinsamen bedeutungskern, dennoch sehe ich zumindest in den konnotationen einen unterschied: gründe haben menschen - die motivation etwas zu tun.

den begriff ursache verwendet man bei der abstrakten beschreibung von vorgängen - also in einem eher naturwissenschaftlichen kontext, wobei allerdings auch menschliches verhalten ursachen hat. doch dazu müssen wir vom konkreten einzelfall abstrahieren, eine theorie aufstellen, wie phänomen X zu phänomen Y führt (ein konkreter einzelfall hat m.e. keine ursachen, da letztlich immer das gesamtgeschehen des universums für ein konkretes phänomen X ursächlich ist).

insofern kann man zwar für den amoklauf gründe benennen (letztlich das, was den amokläufer dazu motivierte), aber keine ursachen. denn dazu gibt es einfach zu wenig fälle, um in abstrakter weise amok-theorien aufzustellen. das in aller kürze, eins will ich aber noch los werden:

bitte achtet auf den guten ton. wir diskutieren hier und jeder hat unterschiedliche meinungen und es gibt keinen grund, die diskussionspartner zu diffamieren. sonst müssen wir den thread mal pausieren...
 

struppo_gong

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antimagnet schrieb:
insofern kann man zwar für den amoklauf gründe benennen (letztlich das, was den amokläufer dazu motivierte), aber keine ursachen. denn dazu gibt es einfach zu wenig fälle, um in abstrakter weise amok-theorien aufzustellen.
die meinung teil ich nicht ganz.
 
G

Guest

Guest
Aphorismus schrieb:
Es wird meiner Meinung nach versucht, eine sinnlose Tat durch das Erforschen von Ursachen im persönlichen Umfeld des Täters zu erklären. Das kann per Definition nicht funktionieren, gerade weil die Tat sinnlos ist.

Wodurch definierst du diese Sinnlosigkeit? Sind Kriege und Morde und andere Gewalttaten dann auch sinnlos und kann man sie deshalb auch nicht erklären? Darüber hätte ich gerne ein paar nähere Erläuterungen.

Es wird meiner Meinung nach so getan, als wüsste man nicht sowieso schon längst, was es ist, dass einen Menschen prinzipiell zu solchen Taten treibt.

Ja, eben, prinzipiell ist das wohl bekannt. Meine Begründung, weshalb es zu solchen Taten kommt, habe ich ja auch schon ausführlich aufgeführt. Leider habe ich dazu noch keine Meinung gelesen. Würdest du dem zustimmen oder nicht? Und wenn ja, sind dann Amokläufer prinzipell für dich immernoch Spacken und wenn ja, sind sie dafür auch selbst verantwortlich oder spielt der Einfluss des persönlichen Umfeldes im Alltag nicht auch eine erhebliche Rolle?

Es wird meiner Meinung nach so getan, als wäre diese Tat furchtbar wichtig.

Das kommt natürlich auf jeden selbst an. Für die Opfer dieser Tat und ihre Angehörigen ist sie das wohl mit Sicherheit. Man könnte es auch als eine Form von Mitgefühl und Respekt ihnen gegenüber sehen, wenn man diese Tat nicht für minder wichtig abstempelt, auch wenn man nicht direkt involviert war. Vielleicht ist das sogar keine schlechte Möglichkeit diesen Hinterbliebenen gegenüber, so, eine Art "Beistand" zu leisten, die sich wohl im Moment großteils psychisch in einem schlimmen Zustand befinden und zur Zeit wahrscheinlich auf viele Fragen keine rationalen Antworten finden.

Es wird meiner Meinung nach so getan, als müsste man Leuten, die messenhaft Menschen umgebracht haben, noch mit Respekt begegnen.

Respekt. Darum geht es, ist auch meine Meinung.

Der Typ war ein seelisches Wrack. Ein Außenseiter. Einer der anders war. Hättest du ihm denn vor der Tat Respekt entgegengebracht? ... ganz ehrlich? Und auch wenn du es vielleicht getan hättest... die Mehrheit in seinem Umfeld hat dies anscheinend nicht getan und das ist das Schlimme. Und das Traurige.

Es wird meiner Meinung nach so getan, als wäre es eine Riesenschweinerei, wenn jemand dabei nicht mitmachen will.

Keiner schreibt dir vor was zu tun ist. Du musst schon selbst wissen, wie sensibel du mit deinem Umfeld umgehst und wen du in deinem Leben respektierst. Jeder sollte das wissen. Ich kann deine (unsensible) Einstellung nur nicht teilen.

Ich nehme außerdem niemandem das Recht, hier seine Meinung darzustellen. Ich finde auch nicht, dass meine Position destruktiv ist. "Desillusionierend" trifft es meiner Meinung nach schon eher.

Wahrscheinlich siehst du mich oder Menschen mit meinen Ansichten als Gutmenschen oder ähnliches. Wenn das so ist werde ich das nicht ändern können. Trotzdem empfinde ich deine Haltung zu diesem Thema keineswegs als "desillusionierend" sondern immernoch als gleichgültig und daher kontraproduktiv.

Die Medien sind meiner Meinung nach froh, von wichtigeren Themen ablenken zu können und damit auch noch kräftig Auflage zu machen.

Fast gänzliche Zustimmung. Wobei die das Thema meiner Meinung nach nicht so unwichtig ist, wie du es behauptest. Amokläufe solcher Art sind schon ein Spiegelbild unserer Gesellschaft, mit dem es sich meiner Meinung nach auf jeden Fall zu beschäftigen gilt. Leider setzen die Politiker hier fast ausschließlich an den falschen Punkten an, wie ich finde.

Die meisten Leute finden es unheimlich spannend, was da passiert ist. Die Mischung aus Mitleid für und Hass auf den Täter, der Außenseiter war, in Kombination mit der Sinnlosigkeit seiner Tat, fasziniert die Menschen, denn es könnte überall wieder passieren.

Der erste Teil dieses Aspekts, die "Faszination" ist meiner Meinung nach dabei nicht so sehr von Belang, weil sie bei den meisten Menschen nur ziemlich kurzlebig ist. Otto Normalverbraucher liest etwas darüber und einen Tag später sind die Gedanken schon wieder woanders als bei den gemischten Gefühlen, die aus Hass und Mitleid bestehen.

Viel wichtiger finde ich das dick gedruckte: "Es könnte jederzeit und überall wieder passieren."
Das ist ja das spannende. Undzwar, warum passiert so etwas auf einmal und warum steckt in vielen Leuten das Potential, zu solch einer Tat fähig zu sein und was bringt das Faß letztendlich zum überlaufen und führt bei einer bestimmten Gruppe von Menschen dann letztendlich zum Amoklauf?
Kriminalpsychologen sind an diesen Fragen schon seit einigen Jahren dran und ich finde diese schlußendlich die entscheidenden Fragen im Bezug auf eine mögliche Prävention.

Was ist bis jetzt eigentlich jemals durch die Debatte über solche Fälle erreicht worden? Columbine High School, Robert Steinhäuser, der Amokläufer von Emsdetten - immer wieder die gleichen Debatten.

Siehe oben, ich denke es liegt an der Umsetzung. Vor allem wird der ganze Trubel um einen Amoklauf dazu genutzt um Aufmerksamkeit auf die eigene Person zu lenken um in irgendeiner Weise davon zu profitieren (vor allem im Bereich Politik). Getan wird letztendlich nur wenig. Und wenn, dann wird an den Waffengesetzen geschraubt.
Aber flächendeckend ist das Problem Amoklauf nur ein sehr kleines von viel zu vielen in einem Staat. Und deshalb wird auch weiterhin wenig geschiehen. Die Debatten verebben immer wieder, bis dann mal wieder die Flut und ein neuer Amoklauf kommt. Deshalb nochmal: Die Diskussionen sind da und ich finde sie auch nicht sinnlos, wenn man die Ergebnisse denn hinterher nur umsetzen könnte. Aber das ist dann leider wieder ein anderer Einflußbereich.

Z
 

Aphorismus

Ehrenmitglied
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Z schrieb:
Aphorismus schrieb:
Es wird meiner Meinung nach versucht, eine sinnlose Tat durch das Erforschen von Ursachen im persönlichen Umfeld des Täters zu erklären. Das kann per Definition nicht funktionieren, gerade weil die Tat sinnlos ist.

Wodurch definierst du diese Sinnlosigkeit? Sind Kriege und Morde und andere Gewalttaten dann auch sinnlos und kann man sie deshalb auch nicht erklären? Darüber hätte ich gerne ein paar nähere Erläuterungen.

Gerne. Bei einem Krieg ist in der Regel klar, worum es geht. Politische, wirtschaftliche, geostrategische oder ideologische Interessen. Was wollte der Attentäter bezwecken? Da müssen wir raten. Natürlich sind nicht alle Kriege mit guten Motiven versehen, aber wenn ein Amerikaner beispielsweise gestorben ist, als es im Zweiten Weltkrieg gegen die Nazis ging, dann war das imho kein sinnloser Tod. Es gab ein "warum" und ein "wofür" - bei dem Täter gab es das offenbar weder für die Opfer noch für den Täter. Das meine ich mit "sinnlos".

Z schrieb:
Es wird meiner Meinung nach so getan, als wüsste man nicht sowieso schon längst, was es ist, dass einen Menschen prinzipiell zu solchen Taten treibt.

Ja, eben, prinzipiell ist das wohl bekannt. Meine Begründung, weshalb es zu solchen Taten kommt, habe ich ja auch schon ausführlich aufgeführt. Leider habe ich dazu noch keine Meinung gelesen. Würdest du dem zustimmen oder nicht?

Generall ja.

Z schrieb:
Und wenn ja, sind dann Amokläufer prinzipell für dich immernoch Spacken und wenn ja, sind sie dafür auch selbst verantwortlich oder spielt der Einfluss des persönlichen Umfeldes im Alltag nicht auch eine erhebliche Rolle?

Ja, ja und ja. Psychisch gestörten Personen begegne ich selbstredend mit Respekt. Aber wenn sich jemand wie der Täter ohne Motiv und mit - trotz allen Problemen noch recht - klarem Verstand dazu entschließt, wahllos Menschen umzubringen, dann ist es bei mir mit dem Respekt vorbei.

Hass ist keine psychische Störung, sondern ein Gefühl, zu dem man natürlich getrieben werden, das man aber auch bewusst kultivieren kann. Zum Hass getriebene Menschen kann ich nachvollziehen und tun mir Leid. Menschen, die sich in Selbstmitleid und Hass suhlen, beides gar zum Ideal erklären, nicht.

Andersherum funktioniert das aber übrigens auch. Wenn ein Täter seine Tat aufrichtig bereut, dann kommt auch der Respekt wieder. Das ist bei so einem Amokläufer allerdings ja schlecht möglich.

Z schrieb:
Es wird meiner Meinung nach so getan, als wäre diese Tat furchtbar wichtig.

Das kommt natürlich auf jeden selbst an. Für die Opfer dieser Tat und ihre Angehörigen ist sie das wohl mit Sicherheit. Man könnte es auch als eine Form von Mitgefühl und Respekt ihnen gegenüber sehen, wenn man diese Tat nicht für minder wichtig abstempelt, auch wenn man nicht direkt involviert war. Vielleicht ist das sogar keine schlechte Möglichkeit diesen Hinterbliebenen gegenüber, so, eine Art "Beistand" zu leisten, die sich wohl im Moment großteils psychisch in einem schlimmen Zustand befinden und zur Zeit wahrscheinlich auf viele Fragen keine rationalen Antworten finden.

Ich meinte das gesamtgesellschaftlich gesehen. Dass es für die Angehörigen, die Bürger von Blacksburg etc. pp. wichtig ist, steht für mich außer Frage.

Z schrieb:
Wahrscheinlich siehst du mich oder Menschen mit meinen Ansichten als Gutmenschen oder ähnliches. Wenn das so ist werde ich das nicht ändern können. Trotzdem empfinde ich deine Haltung zu diesem Thema keineswegs als "desillusionierend" sondern immernoch als gleichgültig und daher kontraproduktiv.

Zur Kenntnis genommen. Ich finde mich überhaupt nicht gleichgültig. Ich bezweifle nur, dass man aus dieser Tat als Gesamtgesellschaft irgendetwas lernen könnte.

Z schrieb:
Amokläufe solcher Art sind schon ein Spiegelbild unserer Gesellschaft, mit dem es sich meiner Meinung nach auf jeden Fall zu beschäftigen gilt.

Das sehe ich anders. Sie sind Ausdruck der psychischen Abgründe, die in einzelnen Menschen schlummern. Das war's dann aber meiner Meinung nach auch schon.

Wenn ich jetzt zum Beispiel diesen Artikel sehe: http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,478727,00.html

Der Täter hat also bei ebay eingekauft. Wooooooooow - ehrlich? Was sagt das jetzt über unsere Gesellschaft aus? Natürlich nichts - und Gott sei Dank ist das auch das Fazit des Artikels. Aber es ist für mich ein Paradebeispiel dafür, wie auf einmal alles mögliche auf seine gesellschaftlichen Folgen hin untersucht wird, nur weil ein einzelner Mensch seine Probleme auf Kosten anderer ausgetragen hat. So etwas ist imho schlichtweg sinnlos.

@ all:

Da jetzt gerade ein halbwegs ruhiger Moment in der Debatte gekommen zu sein scheint, möchte ich mir hiermit gerne aus dieser Diskussion zurückziehen. Fragen bitte wenn, dann per PM, aber ich kann nicht garantieren, schnell zu antworten. Für mich ist das Thema langsam aber sicher "durch". Z, du kannst natürlich noch antworten und wenn es dir ganz wichtig ist, dann kann ich darauf hier auch nochmal eingehen, aber mir wäre es lieber, wenn es auch anders ginge.

Es ist schönes Wetter, ich habe relativ viel zu tun und ehrlich gesagt keine große Lust, mich weiter mit dieser Thematik zu beschäftigen.
 
G

Guest

Guest
Da du deine Standpunkte nun etwas näher erläutert hast, kann ich dir generell in vielen Punkten grob zustimmen. Und ich verstehe auch, dass du dem Thema nicht mehr viel Zeit widmen möchtest.

Auf einen Punkt möchte ich aber gern noch eingehen:

Aphorismus schrieb:
Z schrieb:
Wodurch definierst du diese Sinnlosigkeit? Sind Kriege und Morde und andere Gewalttaten dann auch sinnlos und kann man sie deshalb auch nicht erklären? Darüber hätte ich gerne ein paar nähere Erläuterungen.

Gerne. Bei einem Krieg ist in der Regel klar, worum es geht. Politische, wirtschaftliche, geostrategische oder ideologische Interessen. Was wollte der Attentäter bezwecken? Da müssen wir raten. Natürlich sind nicht alle Kriege mit guten Motiven versehen, aber wenn ein Amerikaner beispielsweise gestorben ist, als es im Zweiten Weltkrieg gegen die Nazis ging, dann war das imho kein sinnloser Tod. Es gab ein "warum" und ein "wofür" - bei dem Täter gab es das offenbar weder für die Opfer noch für den Täter. Das meine ich mit "sinnlos".

Für dich mag der Amoklauf vielleicht sinnlos erscheinen, nicht aber für den Täter.
Was er wollte war doch gerade die Aufmerksamkeit, die er in seinem bisherigen Leben wohl nicht erfahren hat. Gleichzeitig war er zu "schwach" um sich nach seinem Massaker der Polizei, der Justiz den Medien und damit der Öffentlichkeit zu stellen. Also hat er sich hinterher umgebracht. Der Amoklauf mit dem anschließenden Selbstmord scheint die für ihn letzte (und seiner Meinung nach wohl beste) Lösung (für sich selbst) zu sein um 1. Aufmerksamkeit zu bekommen und 2. seiner Wut und seinem ganzen Hass, die sich über Jahre hin angestaut haben, freien Lauf zu lassen. In sich ergibt das durchaus Sinn. Auch aus kriminalpsychologischer Sicht.

Dass du das aus deiner Sicht heraus nicht verstehen kannst oder es garnicht willst und es deshalb als sinnlos bezeichnest ist etwas anderes.

Mir geht es hier garnicht um Abscheu oder gar Wut auf diesen Täter und schon garnicht um die Schuldfrage, es geht mir gerade nur darum, dass die Tat ganz objektiv betrachtet durchaus einen Sinn ergibt, wenn man sich näher damit beschätftigt. Genauso, wie Kriege einen Sinn ergeben, obwohl sie meist grausam und für die meisten Menschen deshalb "unverständlich" sein mögen.

Z
 

HassanISabbah

Meister
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Seung-Hui Cho war ein Attentäter unter dem Einfluss von Bewusstseinskontrolle

Verblüffende Zielgenauigkeit und schockierende Enthüllungen machen eine Beteiligung von Außenstehenden wahrscheinlich, Gehirnwäsche durch die Droge Prozac und Videospiele trug zum Amoklauf bei.
......erhärten neue Informationen den Verdacht, dass Cho mehr gewesen war als nur ein gewaltbereiter Verrückter mit gebrochenem Herz. Charles Mesloh, Professor für Kriminologie an der Florida Gulf Coast Universität sagte gegenüber NBC 2 News dass er schockiert darüber sei dass Cho 32 Menschen mit zwei Handfeuerwaffen ohne Experten-Training hätte umbringen können.
"Ich bin absolut verblüfft über die Anzahl von Leuten die er mit diesen Waffen hat töten können," sagte Mesloh. "Das Einzige was für mich Sinn ergibt ist dass er nahe an die Opfer herantrat und sie einfach hinrichtete."

Laut Mesloh handelte der Killer wie ein hochtrainierter Profi, "er hatte eine Todesrate von 60% mit Handfeuerwaffen - sowas ist außergewöhnlich da Geschosse mit dem Kaliber 9 Millimeter Menschen nicht sofort töten," sagte Mesloh. Die Handfeuerwaffen die Cho benutzte seien designed um "auf Dosen zu schießen", nicht um Meschen zu exekutieren.
Quelle: http://www.infokrieg.tv/cho_war_killer_unter_bewusstseinskontrolle_210407.htm

Psychologieprofessor und Oberstleutnant der US-Armee Dr. David Grossman hatte im Jahr 1999 unter dem Eindruck der Ereignisse in Columbine in Artikeln und in einem Buch das Problem eingehend abgehandelt. Er führte aus, daß das Töten dem Menschen von Natur widerstrebt und es sehr großer Anstrengungen bedarf, um diesen Widerstand zu überwinden. "Heute wissen wir, daß wir dem Soldaten mit der Waffe auch die Fähigkeit, sie einzusetzen, mitgeben müssen". Scheibenschießen genügt nicht "So entwickelten wir [die US-Army] Tötungssimulatoren; bei solchen Simulatoren bewegen sich Bilder von Menschen über den Bildschirm, auf die man schießen muß.
Bei dem sehr realistischen Spiel "CounterStrike", das Cho Seung Hui wie besessen gespielt haben soll, können sich mitspielende Kinder auf der Seite der Terroristen oder der Terroristenjäger in eine mörderische Verfolgungsjagd des sich gegenseitigen Abknallens einklinken.
Solche Spiele sind ein Rekrutierungsmittel für eine Armee, die ohne sie kaum mehr junge Leute findet, die in ihr freiwillig dienen wollen, weil sie nicht das eigene Land und Volk verteidigt, sondern andere zur wirtschaftlichen Ausbeutung unterwirft - oder etwa nicht?
Mit diesen Spielen wird die nächste Generation emotional auf die ideologisch geplante, "freie" Gesellschaft vorbereitet, in der nur noch der Konkurrenzkampf gilt und der Mensch vereinzelt wird, das heißt, ihm der letzte Rest von gesellschaftlichem Zusammenhalt in Familie, Kommune, Land und Volk ausgetrieben wird. In dieser Gesellschaft soll sich eine immer kleinere Gruppe ihrer steigenden wirtschaftlichen Erfolge erfreuen, ohne sich um die Folgen dieser Erfolge für den Rest der "Viel zu Vielen" kümmern zu brauchen oder zu sollen.
Das glauben Sie nicht? Sie glauben auch nicht, daß Ihre oder die Nachbarskinder an "Tötungssimulatoren" mit öffentlicher Tolerierung letztlich sogar aus öffentlicher Hand (halten Sie wirklich Microsoft noch für "privat"?) trainieren. Schauen Sie sich die "anerkannten" Kulturerzeugnisse der Avantgarde an, hören sie sich die "jugendgemäße" Musik an, besonders die avantgardistische und gefeierte, die "mutige", und versuchen Sie in sich - wenn Sie das noch können - davon einen durch Medien und Experten unvoreingenommenen Eindruck (Empfindung) wachzurufen. Nein, dazu haben Sie jetzt keine Zeit, Sie müssen ja das Klima retten und dafür sorgen, daß die Demokratie in Rußland eine Chance erhält - und überhaupt: "Was geht das Sie an?" dafür haben wir Experten....
ganzer Artikel hier... http://spatzseite.de/
Denken, Wollen und Empfinden der nachwachsenden Generation: 22.04.2007 Alles nur Spiel
 

struppo_gong

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@hassan ; das glaub ich nicht (bezogen auf ersten edit deines post)
robert steinhäuser war ja eigentlcih noch genauer (mehr räume/mehr kopfschüsse)
cho hat vor allem jeden den erschoss mehrfach erschossen
was der typ aus dem bericht vielleicht noch übersehen hat, ist
......Ersatzmagazine für die Handfeuerwaffen, ........Sie erweiterten seine Möglichkeiten mit der Waffe. Zwanzig Schuss mehr, ohne nachladen zu müsse
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,478764,00.html

interessant ist allerdings, wieviele amokläufer prozac,luvox oder ähnliche drogen nahmen oder ähnliche mittel genommen haben, bzw. zeitweise nahmen. so auch eric harris (kip kinkel) jeff weise und mehr.
 

antimagnet

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@spatzseite:
interessante medienwirkungstheorie. allerdings ganz schön wenig amokläufe für ganz schön viele spieler, das minimiert doch etwas die güte der theorie...

@prozac:
ich würd ja sagen, menschen mit großen problemen nehmen eher prozac als menschen ohne, oder? des weiteren dürften viele amokläufer größere probleme haben bzw. gehabt haben, also logisch prozac-user sein.

@beide:
um zu überprüfen, was menschen amok laufen lässt, reicht es nicht, nur amokläufer zu betrachten. man sollte schon auch auf die achten, die nicht amok laufen.

:winken:
 

erik

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Eigentlich habe ich schon darauf gewartet bis die erste Verschwörungstheorie a la "ferngestuerter Regierungskiller" auftaucht.

Allerdings hat die Argumentation auf der Infokrieg Seite mindestens einen Haken und zwar einen ganz dicken:

Cho hat überhaupt keine Videospiele konsumiert.
Die Gewaltdarstellungen die er sich reinzog, waren auf ganz konventionellem Papier gedruckt...
Dass Cho gewaltverherrlichende Bücher kaufte und verkaufte, ist nur bedeutungsvoll, wenn man sein gewaltsames Ende kennt - obwohl das weit ungewöhnlicher ist als die Beschäftigung mit gewalthaltigen Videospielen, mit denen Cho aber nichts zu tun hatte. Bisher hat sich jedoch kein Kriminalpsychologe oder Politiker gemeldet, um nach einem Verbot von Büchern zu rufen.
schreibt der Spiegel
 

struppo_gong

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sicher, dass er nicht gespielt hat. ich dachte er spielte counter strike


zu prozac und co
Vor allem die Anwendung dieser Antidepressiva bei Kindern und Jugendlichen, außer in den zugelassenen Indikationsgebieten, ist höchst gefährlich. In diesem Zusammenhang wurden in Studien suizidales Verhalten (Selbstmordgedanken und Selbstmordversuche) sowie Feindseligkeit (vorwiegend Aggression, oppositionelles Verhalten und Zorn) beobachtet. Dies gilt jedoch für alle Medikamente der SSRI-Gruppe.
http://de.wikipedia.org/wiki/Prozac#Warnungen_und_Kritik

Taking antidepressants may increase suicidal thoughts and actions in about 1 out of 50 people 18 years or younger. FDA has approved Zoloft for use in children only if they have obsessive-compulsive disorder.
http://www.prozactruth.com/prozaceffects.htm <-- hier auch jede menge entzugserscheinungen

ebenso kann es beim absetzen zu entzugserscheinungen kommen. ( was auch nicht unbedingt gute laune fördert, und vielleicht in eine spirale mit der wirkung der droge führt)

ausserdem werden gerade in den usa diese medikamente relativ häufig und unreflektiert verschrieben.
 

erik

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"ich dachte" ist ja ne tolle Quellenangabe Struppo-Gong

Und jedes medikament wird von einem Arzt verschrieben, also überlasse doch die Beurteilung darüber, ob das unreflektiert ist oder nicht, nicht deinem subjektiven Menschenverstand, sondern den Medizinern.
 

struppo_gong

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wiso link/quelle?... das war meine aussage.kein zitat oder so..
das war einfach meine meine allgemeine meinung vor allem zum amerikanischen psychatrischen system.
ich dachte es gehört zum allgemeinen wissen, das die häufigkeit der prozac verschreibungen in den usa umstritten ist.

Prozac ist umstritten.
Über Prozac wird (insbesondere in den USA) sehr kontrovers diskutiert. Einerseits gehören SSRI zu den neueren Antidepressiva mit weniger Neben- und Wechselwirkungen, die andererseits auch weniger zuverlässig wirksam gegen Depressionen sind. D.h. bei einigen Menschen wirken sie sehr gut, bei dem Groteil allerdings nur wenig oder gar nicht. In den USA wird Prozac sehr häufig verschrieben, zum Beispiel auch an kleine Kinder, die unter Aufmerksamkeitsstörungen oder ähnlichem leiden. Einige Quellen sprechen von einem Prozac-Hype in den USA seit Anfang der 90er Jahre. Diese Entwicklung wird teilweise als besorgniserregend eingestuft. In mehreren Fällen wurde von einer gesteigerten Aggressivität von Prozac-GebraucherInnen berichtet. Ob dies tatsächlich auf die Wirkung des Medikaments zurückzuführen ist, ist ungeklärt.

http://www.suchtzentrum.de/drugscouts/dsv3/a-z/P/prozac.html
 
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