Prostitution vs Moral

gaia

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Wir müssen die Huren nicht gerade heiligen, aber anerkennen und ihre Arbeit als gewöhnlichen Beruf sehen, das müsste doch drin sein. Vernünftige Strukturschaffung, in denen die in der Prostitution arbeitenden Frauen nicht länger ausgenützt werden können, ein Ende des "Handels" mit Mädchen und Frauen von anderswo, eine Huren-Gewerkschaft, wenn es das nicht eh schon gibt, das wäre da schon mal die sinnbringende Richtung.

Ja, das würde ich auch so sehen. Aber seltsamerweise verspüre ich sogar beim Tippen in diesem Thread das Bedürfniss mit einfließen zu lassen, das ICH selbstverständlich niemals......
Und genau das bringt mich ja auf den Gedanken, das wir unsere eigene Moral-Vorstellung auf die Allgemeinheit übertragen.
Vielleicht spielt die neue Rolle der Frau, die Emanzipation( die ich natürlich befürworte) beim Urteilen über Huren und die Männer die diese aufsuchen hier auch eine Rolle?
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sercador

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gaia schrieb:
Vielleicht spielt die neue Rolle der Frau, die Emanzipation( die ich natürlich befürworte) beim Urteilen über Huren und die Männer die diese aufsuchen hier auch eine Rolle?
Ist es nicht so, daß sich gerade in den letzten zehn jahren sehr viel auf diesem Gebiet getan hat?
Gesetze wurden geändert, Rechtssprechung. Inzwischen wird unterschieden zwischen Zwangsprostitution und der selbstbestimmten Hure.
Ist das nicht auch ein Element von Emanzipation?
Wobei es auch schwer sein dürfte, einen Mann z. Bsp. hier im Forum zu finden, der offen zugibt, gelegentlich oder regelmäßig ein Freier zu sein.
Das schwedische Modell des totalen Verbots jedenfalls scheint mir nicht sinnvoll.
 

gaia

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Ist es nicht so, daß sich gerade in den letzten zehn jahren sehr viel auf diesem Gebiet getan hat?
Gesetze wurden geändert, Rechtssprechung. Inzwischen wird unterschieden zwischen Zwangsprostitution und der selbstbestimmten Hure.
Ist das nicht auch ein Element von Emanzipation?

Meiner Ansicht nach? Klar.

Frauenrechtlerinnen werden sich aber eher an dem Punkt festbeissen, dass Prostitution niemals selbstbestimmt sein kann. Weil Frauen immerwährende Lustobjekte sind usw...

Blöd das wir hier keine Frau haben , die sich offen outet und ihren Job erklärt. Die scheinen sich eher nicht bei Ask aufzuhalten :lach3:

edit: beim löschen zuviel gelöscht....
 

haruc

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gaia schrieb:
Prostitution niemals selbstbestimmt sein kann

Doch. Entweder man prostituiert sich oder nicht. (Ausnahme: Zwangsprostitution) Wenn man dazu sich nicht imstande sieht, sucht man sich halt einen anderen Lebensunterhalt.
 

Giacomo_S

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sercador schrieb:
Wobei es auch schwer sein dürfte, einen Mann z. Bsp. hier im Forum zu finden, der offen zugibt, gelegentlich oder regelmäßig ein Freier zu sein.

Nun, ich oute mich mal als Mann schon ein Freier gewesen zu sein. Und das auch mehr als einmal, immer wieder mal und über Jahre hinweg.
Allerdings: Heute mache ich das nicht mehr, und das hat nicht etwa biologische Gründe.

Der Grund ist vielmehr:
Eines Nachts, als ich so ein Etablissement wie der verließ, erkannte ich, dass ich dort i.d.R. noch frustrierter herauskomme, als ich hineinmarschiert bin - und noch dazu pleite.

Die abgeschmackte Vorstellung vom "alten Sack", der in ein Bordell geht, um dort junge Frauen zu haben, die er sonst nie bekäme, ist, im Großen und Ganzen ... völlig falsch ! Die Männer, die ich bei solchen Anlässen in dererlei Etablissements habe herumhängen sehen, sind meist so um die 30. Ich vermute: Jüngere Männer sind für käuflichen Sex noch nicht abgebrüht genug. Und ältere Männer ... tja, biologisch hat sich bei mir nicht allzuviel geändert, mental allerdings schon.

Zum einen ist mir Sex mittlerweile nicht mehr wichtig genug, um dafür (wie als junger Mann) jedes Opfer zu bringen (na, fast). Da ging es nicht nur um finanzielle Opfer. Wenn ich daran denke, wie oft ich in irgendwelchen Wohnungen ich After-Hour-mäßig herumgehangen habe, weil ich die mehr als vage Aussicht für mich auf einen ONS gesehen habe ...

... heute gehe ich nach Haus, wenn ich müde bin. Scheiss drauf, die Chancen sind sowieso < 5%. Und finanzielle Opfer bringe ich auch nicht mehr dafür, Sex ist mir dafür einfach nicht mehr wichtig genug.
 

gaia

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Hmm, wie war denn dein Eindruck von den Frauen die dort gearbeitet haben?
 

sercador

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Eine andere Geschichte aus der Welt der Prostitution.
Mitte der 90-er wohnte ich ziemlich zentral in einer Großstadt.
Und litt unter Schlaflosigkeit.
Mein Mittel dagegen waren lange Nachtspaziergänge.
Nicht ungefährlich, wenn man sich die Gegend dafür auf einem Stadtplan anschaut.
Regelmäßig querte ich auch den Straßenstrich.
Ich wusste ja nicht, dass für die dort arbeitenden ein Fußgänger eine größere Angstquelle ist als ein Autofahrer.
Jedenfalls erzählten mir das die Frauen später so.
In der dritten Nacht, in der ich stumm und ohne zu gaffen an ihnen vorbeiging, sprach mich die erste an.
Sie fragte nach Feuer.
Und als ich stehen blieb, fragte sie, warum ich herumlief.
In den folgenden Nächten kam es zu regelrechten Gesprächsrunden um zwei Uhr morgens.
Da steht man mit drei oder vier Nutten am Straßenrand und sie erzählen einem ihr Leben.
Zehn Minuten, manchmal zwanzig. Immer einen Blick auf die Straße.
Es könnte ja ein Macker vorbeikommen.
Es war surreal. Und lehrreich.
Keine von den (damals noch deutschstämmigen) Frauen war freiwillig dort.
Bis (vielleicht!) auf die minderjährige Heim-Ausreißerin, die auf diesem Weg ihre
nicht-registrierte Freiheit finanzieren wollte.
Ansonsten gab es da die Macker im Hintergrund, die soffen und prügelten und es irgendwie
schafften, diese Frauen im Griff zu behalten.
In den Etablissements wird es anders sein, keine Frage.
Aber an den Straßenrändern stehen jetzt durchweg Ausländerinnen und ich bezweifle stark, dass sie dort freiwillig arbeiten.
 

kaiendi

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Nein alles hab ich nicht gelesen, um die Frage mal vorwegzunehmen.

Grundlegend muss man an der Definition von Moral anfangen. Was ist Moral? Ist es die richtige Moral aus dem Kollektiven? Wobei dann die Frage aufkommt, ob das Kollektive Bewusstsein nicht auch mit vorgesetzter Moral manipuliert wurde.

Sprich: Jeder Mensch soll das tun was er für sich selbst verantworten kann bzw mit sich selbst positiv vereinbart. Nebenher erwähnt ist eine Prostituierte doch auch clever: Sie mag Geschlechtsverkehr und macht sogar noch Provit aus ihrer Leidenschaft. Dazu kommt; Prostituierte sind wie Homosexuelle Menschen auch noch die "lockeren" offenen aufgeschlossenen Menschen mit denen man nur Spaß erlebt =)
 

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