Man spricht Deutsch!

Grobi

Meister
Registriert
25. Oktober 2009
Beiträge
150
"Ramsauers Kampf gegen Anglizismen:

Man spricht Deutsch"


Im Verkehrsministerium wird jetzt also wieder Deutsch gesprochen. Peter Ramsauer, CEO der Behörde, hat seine Team Manager angewiesen, in Zukunft auf Anglizismen jedweder Art zu verzichten. Ein erster Anfang ist schon gemacht: "Travel Management" heißt jetzt "Reisestelle", "Task Forces" sind nun das, was sie immer waren - "Projektgruppen" nämlich – und "Inhouse Meetings" werden in "hauseigene Seminare" zurückgetauft.

Sehr vernünftig !
Manche Begriffe wie "Back-Shop" oder der im Artikel erwähnte "Rail & fly" sind einfach nur peinlich.

Der Verein Deutsche Sprache übertreibt's allerdings ein wenig:

Das "Laptop" ist ein "Klapprechner", der "Scanner" ein "Abtaster", der "Cheeseburger" ein "Käsehamburger" und der "Toast" ein "Röstbrot".
 

Grobi

Meister
Registriert
25. Oktober 2009
Beiträge
150
Naja, seine Initiative wurde wohl vom 'Stern' noch nicht aufgenommen.

Als die Nazis damals ihr Projekt zur Reinheit der deutschen Sprache (ähnlich abstruse Vorschläge wie der Verein Deutsche Sprache sie macht) verkündeten, stellte sich selbst der 'Stürmer' taub.
 

Grobi

Meister
Registriert
25. Oktober 2009
Beiträge
150
Warum ist es albern in Deutschland deutsche Begriffe zu verwenden ?
 

Sedge

Ehrenmitglied
Registriert
9. Juli 2003
Beiträge
2.196
Schon die alten Griechen hatten das "Problem" :egal:

Ich seh Sprache als im Wandel befindlichen Prozess an. Da muss nichts geregelt werden. Das regelt sich von alleine - was nicht benötigt wird oder sinnlos ist wird früher oder später nicht mehr verwendet werden.


Der Back-Shop - wie sollte man den nennen?
 

Ein_Liberaler

Forenlegende
Registriert
14. September 2003
Beiträge
9.777
Aus was für einer Sprache ist denn Back-Shop? Das ist weder ein Fremdwort noch ein Neologismus, sondern einfach dämlich.
 

haruc

Ehrenmitglied
Registriert
16. Dezember 2002
Beiträge
2.494
Sprache ist das was die Sprecher draus machen. Deshalb ist Sprache sehr selten statisch sondern immer im Wandel.

Es gibt aber durchaus auch Beispiele die beweisen, dass die Sprecher eingebürgerte "undeutsche" Wörter durch "deutsche Wörter" ersetzt haben, wie zb. das wort "Abteil" für "Separee" oder "Bürgersteig" für "Trottoir".

Das sind Wörter die uns heute vollkommen normal vorkommen; vor 100 Jahren fanden es viele Leute albern und absurd, die alten Wörter durch "deutschere" Wörter zu ersetzen.

Dass der Verein wider der verhunzelung der Deutschen Sprache es bisweilen auch übertreibt beweist, dass sogar der "deutscheste Deutsche" des 3. Reiches, nämlich Adolf Hitler, manche Vorschläge einfach nur unsinnig fand und ihm die dauernden Eingaben des Vereines bisweilen auf die Nerven gingen.

Was allerdings noch bescheuerter ist: Wenn man versucht mit Gewalt englischklingende Wörter oder Bezeichnungen zu erfinden um damit irgendwas (was bloß?) auszudrücken.
Damit tut man sich nämlich selbst keinen Gefallen, denn man benutzt zwar scheinbar englische Wörter, ist dadurch aber dennoch nicht "internationaler", da man in einem Anglophonen Land immer noch nicht verstanden werden würde. Beispiel "Handy".

Insofern find ich schon richtig und garnicht albern wenn man solange es geht deutsche Begriffe benutzt.
Albern wirds imho nur dann, wenn man im "Zwischennetz" "reitet" und "Strompost" verschickt.
Aber wer weiß wie das in 50 Jahren aussieht.

Wo ich gerade drüber nachdenke: Ich finde es äußerst erstaunlich, dass gerade in einem so "jungen" Bereich wir der Computertechnologie sehr viele deutsche Begriffe sich einbürgern konnten und durchaus geläufig sind.

Immerhin gehören zu einem anständigen "Rechner" heutzutage ja auch ein "Bildschirm" sowie die "Maus" und eine "Tastatur". Unter dem "Gehäuse" schlummert dann der "Arbeitsspeicher" sowie die "Festplatte" und die "Graphikkarte". Die "Lüfter" sorgen für die ausreichende Kühlung des "Netzteils" und des "Prozessors"... usw.

(gut, Maus ist hier nur eine Übersetzung der engl. Mouse, ebenso wie Prozessor auch eher eine eindeutschung ist)

Gruß

Haruc

edit:

Interessant ist: Je besser dt. Muttersprachler Englisch sprechen umso mehr sind sie darauf bedacht, beide Sprachen getrennt voneinander zu halten. Liegt wohl daran dass man mit einer Fremdsprache auch die eigene Sprache besser lernt.
Und die meisten englischen Muttersprachler die ich kenne finden es peinlich, dass man in D allerorten versucht alles möglichst mit pseudoenglischen Worten zu bezeichnen.
 

Sedge

Ehrenmitglied
Registriert
9. Juli 2003
Beiträge
2.196
Back-Shop ist dämlich, keine Frage. Trotzdem hat er eine gewisse Berechtigung.

Bäckerei wäre zuviel des Guten. In einer Bäckerei wird früh morgends der Teig geknetet, selbst produziert, etc. Der Back-Shop ist das, was man aus Bahnhöfen oder Supermärkten kennt: Eine Bäckerei-Kette, wo angelieferte Waren nochmal aufgebacken/fertiggebacken werden.

Insofern erfüllt das Wort Back-Shop schon seinen Zweck - es erweitert Sprache um eine notwendige Bezeichnung. Ob diese Bezeichnung bleibt oder sich etabliert.... das wird sich zeigen.
 

Mr. Anderson

Ehrenmitglied
Registriert
24. Februar 2004
Beiträge
2.930
Ich persönlich würde bei diesen sprachlichen "Importen" im Grunde drei Fälle unterscheiden. Der erste Fall wäre, dass wir für einen bestimmten Begriff noch kein eigenes "gutes" Wort haben. Dann sehe ich erstmal überhaupt kein Problem, ein Fremdwort "ins Rennen" zu schicken.
Der zweite Fall wäre, dass irgendwelche Unternehmen eine Regelung treffen, z. B. dass sie "Hausmeister" von nun an "facility manager" nennen. Das ist bisweilen lächerlich, und da muss man sich auch nicht wundern, wenn jemand anders irgendwann eine Gegen-Regelung trifft.
Der eigentlich schlimme Fall ist aber derjenige, wenn die Neuerung einfach durch Inkompetenz zu Stande kommt, z. B. wenn man "role model" mit "Rollenmodell" übersetzt oder "to make sense" mit "Sinn machen" und sich diese Begriffe dann auch noch einbürgern. Wenn wir sowas akzeptieren, dann müssen wir im Deutschunterricht irgendwann auch keine Rechtschreib- oder Grammatikfehler mehr anstreichen, weil die Sprache einfach "zu" lebendig ist.
 

vonderOder

Ehrenmitglied
Registriert
24. November 2004
Beiträge
2.421
Sedge schrieb:
Back-Shop ist dämlich, keine Frage. Trotzdem hat er eine gewisse Berechtigung.
Bäckerei wäre zuviel des Guten. In einer Bäckerei wird früh morgends der Teig geknetet, selbst produziert, etc. Der Back-Shop ist das, was man aus Bahnhöfen oder Supermärkten kennt: Eine Bäckerei-Kette, wo angelieferte Waren nochmal aufgebacken/fertiggebacken werden.
Insofern erfüllt das Wort Back-Shop schon seinen Zweck - es erweitert Sprache um eine notwendige Bezeichnung. Ob diese Bezeichnung bleibt oder sich etabliert.... das wird sich zeigen.
ich glaube "Backwaren" wäre sinnvoller als "Rückseitiges Geschäft".
 

Mr. Anderson

Ehrenmitglied
Registriert
24. Februar 2004
Beiträge
2.930
Winston_Smith schrieb:
Der facility manager ist aber nicht unbedingt mit dem Hausmeister gleich zu setzen und ist sogar nach DIN zertifiziert. Deutscher geht es dann ja wohl nicht. ;)
Dann erlaube ich mir noch die Bemerkung, dass das französische Wort eigentlich "porte-monnaie" heißt und im Deutschen inzwischen "Portmonee" geschrieben wird. ;)

Womit allerdings wieder ein anderes Thema angeschnitten wird, nämlich wie die Rechtschreibreform auch die Fremdwörter verhunzt hat. Aus "Portemonnaie" (was ja eigentlich schon genug ans Deutsche angepasst wurde) wird "Portmonee", aus "Tip" wird "Tipp", aus "Stop" wird "Stopp", und ähnlicher Blödsinn. Wenn wir schon ein Fremdwort übernehmen, dann sollten wir meiner Meinung nach auch dicht am Original bleiben und nur das unbedingt Notwendige anpassen, z. B. Großschreibung für ein Substantiv.
 

Goatboy

Erleuchteter
Registriert
18. November 2009
Beiträge
1.319
Sedge schrieb:
Back-Shop ist dämlich, keine Frage. Trotzdem hat er eine gewisse Berechtigung.

Bäckerei wäre zuviel des Guten. In einer Bäckerei wird früh morgends der Teig geknetet, selbst produziert, etc. Der Back-Shop ist das, was man aus Bahnhöfen oder Supermärkten kennt: Eine Bäckerei-Kette, wo angelieferte Waren nochmal aufgebacken/fertiggebacken werden.
Also sowas wie ein Gebäckladen?
 

Ähnliche Beiträge

Oben