mlha schrieb:
Wer von euch hat ein echtes vertrauen der Pharmaindustrie entgegen?
Ehrlich gesagt nicht viel, aber Anderen in der medizinischen Branche genauso wenig. Die Leute nehmen meiner Meinung nach generell zu viele Medikamente. Ich persönlich komme meistens wenn ich krank bin, komplett ohne Medikamente aus. Bei Erkältungen nehme ich schon mal eine Aspirin (da muss es mir aber schon ziemlich dreckig gehen), das war's dann aber auch. Erkältungen oder mal eine Magen-Darm-Verstimmung - das ertrage ich dann einfach. Ob man da etwas einnimmt oder nicht ist eh meist völlig egal, weil es dauert genau so lange, ob mit oder ohne Medikamente. Und ja: Da vertraue ich auch eher auf die Segnungen der Natur, die alten Hausmittel. Bei einer Erkältung hilft mir eine Tee-Mischung besser als alles andere, nur: Homöpathisch ist das nicht. Schaut man übrigens auf die Rezepturen der meisten Hustensäfte, dann sind es Extrakte aus den bekannten Pflanzen: Süßholz, Lindenblüten usw. Klar: Die Breitband-Schüsse völlig irrwitziger Cocktails à la "Wick MediNait" sind unsinnig und vor allem unnötig. Aber wer sich ein wenig umhört, weiß das auch und lässt die Finger davon.
mlha schrieb:
So ein Vertrauen, dass lieber Pillen mit „Unbekanntem Inhalt“ runtergeschluckt werden, als ein Natürliches Mittel, was genau so wie wir Menschen ein Teil des Universums ist und unersetzliche Informationen in sich trägt?
Oft ist mir der Inhalt gar nicht so unbekannt, da ich mich schon immer etwas mit der Pharmazie beschäftigt habe. Die Einstellung "Natürlich"=gut versus "synthetisch"=schlecht finde ich oberflächlich und falsch.
Man findet in der Natur auch die fiesesten Gifte. Das Gift des Knollenblätterpilzes ist viele Male giftiger als Zyankali und man stirbt daran geanuso. Darüber hinaus sind 80% der Wirkstoffe konventioneller Medikamente Substanzen aus der Natur oder deren Derivate. Das älteste Medikament dieser Art, das Aspirin, ist letztlich ein Wirkstoff aus der Weidenrinde. Die Pharmaindustrie schickt aus gutem Grund ihre Wissenschaftler in die Regenwälder und zu den Schamanen. Und auch natürliche Stoffe haben Nebenwirkungen.
Kürzlich hat mich nunmehr zum zweiten Mal der Hexenschuss geplagt. Beim ersten Mal hatte ich gar nichts unternommen (ich war damals nicht krankenversichert), dieses Mal nahm ich auf Verschreibung meiner Ärztin ein symptomatisch wirkendes Schmerzmittel. Dies bewirkte, das ich auf meine Schonhaltung verzichten, durchschlafen konnte und dieses Mal war es nach der Hälfte der Zeit vorbei.
Das sollte aber nichts daran ändern, dass ich es zum Anlass nehmen sollte, besser zu leben und somit dem nächsten Hexenschuss vorzubeugen - öfter schwimmen und saunen gehen z.B.
Seit 8 Monaten arbeite ich in meiner jetzigen Firma und wenn ich meine Chefs so beobachte ... Die sind jünger als ich, aber in dieser Zeit öfter krank gewesen. Das kann Zufall sein, aber ich halte das für "Warnungen" ihres Körpers. Denn wenn ich mir so ansehe, wieviel und wie sie arbeiten und vor allem was sie essen ... Ernährung halte ich als Ex-Diätkoch für den wichtigsten Faktor der Gesundheit. Auf die Ernährung o.g. Personen treffen die Risikofaktoren zu: Zu fett, zu kohlehydratreich, zuviel, zu einseitig, zu denaturiert.
Arbeit ist auch ein Faktor. Zu oft meinen sie, "Gas geben", "Hau Ruck - Aktionen" machen zu müssen und überfordern sich einfach dabei. Das bringt gar nichts, denn der Leistungsgewinn wird durch die Krankzeiten mehr als wieder aufgefressen. Und wenn sie dann wieder gesund antreten, türmen sich dann wieder die Arbeitsberge.
Das System "der Schulmedizin" ist IMHO oft fragwürdig, aber meiner Meinung nach nicht aufgrund von Naturwissenschaftlichkeit, sonder wegen mangelnder. In kaum einer Wissenschaft wird so lange an überlieferten Dogmen festgehalten.
Ein anderer Grund ist, das zuviel therapiert, aber zuwenig daran gearbeitet wird, das der Patient sein Leben ändert. Kürzlich las ich ein seriöses wisenschaftliches Buch über Ernährungsmedizin. Bei etwaigen Mangelerkrankungen viel ihnen nichts besseres ein, als die fehlenden Stoffen durch Präparate auszugleichen. Dem Patienten dazu zu bringen, sich anders zu ernähren, das sollte doch das Ziel sein. Tatsächlich hatte das durchaus umfangreiche Werk nicht ein Kapitel, ja nicht einmal eine einzige Seite über Lebensmittel ! Vielleicht ist aber die Mehrheit der Patienten dazu einfach zu bequem und zieht daher den Griff zur Pille vor.
Nur ein Besipiel aus meinem Leben:
Meine damalige Freundin hatte Probleme mit der Schilddrüse und nahm daher seit Jahren vom Arzt verschrieben mineralisches Jod ein. Darüber hinaus hatte sie ziemliche Probleme mit Akne. Es gibt Betroffene, die führen die Akne auf das Jod zurück, die Schulmedizin lehnt diese Aussage (wie sie immer so sind) kategorisch und dogmatisch ab.
ich konnte meine Freundin dazu bringen, auf das Jod zu verzichten. Stattdessen kocht ich für uns konsequent 2x die Woche frischen Seefisch (jodhaltig, aber das Jod ist an einweiße gebunden). Ihre Werte waren in Ordnung und die Akne ging deutlich zurück (allerdings dauert es ein paar Monate, bis der Effekt zum Tragen kommt). Und eine angenehmere "Medikamentation" als diese kann man sich doch kaum vorstellen, oder ? (Gelegentlich gab's mal frische Austern. Besonders jodhaltig und animieren irgendwie zum Sex. Aber was tut man nicht alles für die Gesundheit

)
Einen viel interessanteren Ansatz als die Homöopathie finde ich die (von der schulmedizin auch nicht anerkannte) Orthomolekulare Medizin.
Wenn man deren Vitamin-Überdosierungen mal ignoriert, haben die einen ganz interessanten Ansatz. Man geht davon aus, dass Medikamente möglichst körpernahe Stoffe sein sollten, da diese Substanzen vom Körper besser angenommen werden und ihr Ziel im Körper besser erreichen. Z.B. gibt es auch orthomolekulares Jod. Das Jod ist an Eiweiße gebunden und man erzielt mit viel weniger Jod dieselben Ergebnisse. Einfach deshalb, weil nicht der Körper mit einer Substanz "überschwemmt" wird, die er nur in geringem Maße annimmt, sondern die Körpernahe Substanz besser aufgenommen wird.
Aber dennoch: Lieber 2x die Woche Seefisch essen anstatt orthomolekulares jod nehmen.