Hartz IV und Grundeinkommen. Eine Lösung für alles?

Simple Man

Forenlegende
Registriert
4. November 2004
Beiträge
8.452
Natürlich ist das Althaus-Modell mit einem bedingunsglosen Grundeinkommen vergleichbar. Jeder Bürger bekommt ein bestimmtes Bürgergeld inklusive Krankenversicherungsbonus, eine staatliche Bedürftigkeitsprüfung ist überflüssig. Das ist doch das, was du auch forderst ... :?!?: . was, wie gesagt, kein Wunder ist, schließlich ist das bedingungslose Bürgergeld reine Umsetzung neoliberalen Denkens.

Des Weiteren: selbst wenn Politiker dies nur nach außen erzählen würde, ändert dies doch nichts daran, dass deine Aussage, dass die Identifikation mit einer Partei ein Nachvollziehen einer solchen Idee schon fast unmöglich macht, falsch ist. Das würde ja bedeuten, dass jeder, der sich mit einer Partei identifiziert, ebenfalls nur nach außen behauptet, ein solches Konzept zu befürworten.

Im Übrigen immunisierst du dich hier: wenn Politiker das vorschlagen, dann meinen sie es nicht ernst und wenn sie es nicht vorschlagen, dann haben sie die Vorteile nicht erkannt. Ergo: egal was sie machen, du hast recht und die anderen Unrecht. So argumentieren auch fanatische Gläubige.

Und ich verstehe es immer noch nicht - früher oder später kommt so ein BGE, weil die Hintermänner aus der Wirtschaft das auch als notwendig sehen. Die kontrollieren aber auch die Politik, aber die Politik würde sowas, deiner Aussage nach, niemals umsetzen. Das ergibt doch gar keinen Sinn ... :?!?:

Und warum sollten Politiker großer Parteien sowas niemals umsetzen wollen - es gibt doch zahlreiche Vorschläge, das ganze ist neoliberales Denken ... :egal: ... und klar, es gibt dagegen viele Gegner, vor allem auch von Seiten der Gewerkschaften oder sozialer Parteien. Eben weil dann die Löhne massiv rutschen würden. Und es gibt ja noch andere Gründe, die dagegen sprechen, gute Gründe sogar. Aber die wurden hier ja schon vom Liberalen oder auch mir dargelegt. Aber darauf willst du scheinbar nicht eingehen?

Ob es nun Parteien braucht, sei mal dahin gestellt, es gibt aber durchaus gute Gründe und Argumente für einen Parteienstaat. Im Übrigen möchte ich von dir mal wissen, was denn bitte eine solche Entscheidung gewesen wäre, die gut für "uns" - wen auch immer das alles umfasst - gewesen wären? :gruebel:
 

HunabKu

Erleuchteter
Registriert
22. Mai 2009
Beiträge
1.049
Ich sagte, früher oder später wird es ein solches BGE geben (müssen), nicht etwa weil es dann erst einigen in den Kram passt sondern weil wir keine andere Wahl mehr haben. Unsere Politiker können sich eben noch nicht so recht damit anfreunden weil die Menschen dadurch eine gewisse Freiheit wieder bekämen und in vielerlei Hinsicht eigenständiger in ihrem Handeln und vor allem Denken und vor allem in selber entscheiden können werden würden.
Geht man ausschließlich von der Politik (Parteien) aus, so sind derartige Vorschläge ganz sicher nicht ernst gemeint. Die wollen doch garnicht, dass die Menschen unabhängiger werden. Das Volk immer schön unter Kontrolle halten, das ist es was denen vorschwebt und was sie nach Möglichkeit beibehalten wollen. Vorschläge wie die des Bürgergeldes sind, wie ich schon sagte, gut für´s Gesicht nach außen denn sie lassen die Menschen so glauben, man würde sich ernsthaft Gedanken um ihr Wohl machen.
Die haben die Vorteile (für das Volk) ganz sicher erkannt, lieber Simple Man. Genau deshalb stößt ihnen ja der Gedanke an ein BGE so sauer auf. Dass dies auch der Wirtschaft Vorteile bringt, wird selbige früher oder später schon noch deutlich machen und entsprechende "Anweiseungen" geben. Die Wirtschaft weiß nämlich im Grunde schon um die Vorteile eines BGE(schließlich kommen die dahingehenden Impulse genau von dort), nur fällt es halt schwer, sich von althergebrachten Bahnen und Denkmustern zu lösen, was völlig normal ist. Das braucht nun mal Zeit.

Du möchtest von mir wissen welche politischen Entscheidungen gut für dich wären (denn auch du zählst zu "uns" - mit "uns" sind wir alle, die Bürger dieses Landes, unabhängig von der Elite gemeint)? Also ich weiß genau was mir persönlich sehr entgegen kommen würde. Wenn du das für dich nicht weißt, kann ich dir auch nicht helfen. Ich sagte doch schon des öfteren mal: Das Denken und sein Schicksal nicht weiter anderen Leuten überlassen sondern wieder selber denken. Warum sollte ich also für dich bestimmen, was du als "gut für dich" empfinden solltest?

und, agentP, für Leuten die meine Worte eh nur für blablabla halten, muss ich mich nicht weiter um Erklärungen bemühen. Die haben eh kein wirkliches Interesse daran zu verstehen was ich sagen will. So what


HunabKu
 

Simple Man

Forenlegende
Registriert
4. November 2004
Beiträge
8.452
HunabKu,

mit dir zu diskutieren macht nicht wirklich Spaß, da dein Denken von zahlreichen Vorurteilen gegen Politiker und Wirtschaft geprägt ist. Zudem scheinst du, was das Thema angeht, in Schwarz und Weiß zu denken. Die bösen Politiker sind alle schlecht und die Bürger sind alle gut. Ich frage mich ernsthaft, was dich so zornig macht. Aber nun gut ...

Doch, auch von Seiten der Politik sind solche Vorschläge ernst gemeint. Und man wird mit einem BGE nicht unbedingt unabhängiger: du bist dann ja davon abhängig, dass der Staat dir das zahlt. Und da die Löhne, wie nun schon oft genug angemerkt, bei einem BGE massiv sinken würde, vor allem im Niedriglohnsektor, würde die Abhängigkeit dieser Einkommensbezieher sogar noch ansteigen.

Deine Behauptungen, dass Politiker ein solches BGE nur vorschlagen, weil man nach Außen irgendwas glauben machen will, ist nichts anderes als eine Schutzbehauptung deinerseits um dein festgefahrenes und von Vorurteilen geprägtes Weltbild zu immunisieren - ich habe den Eindruck, du willst gar nicht frei denken, sondern nur in althergebrachten Bahnen und Denkmustern verharren. Denn dagegen kann man, wie ich bereits anmerkte, schlicht nicht argumentieren, da jedes Gegenargument von dir entweder als Bestätigung deines Weltbildes gesehen wird oder schlicht gelogen sein muss, weil es ja deinem Weltbild widerspricht.

Was die politischen Entscheidungen angeht: ich weiß, was mir entgegenkommen würde. Nur war die Frage, was uns entgegenkommen würde. Ist dir denn nicht bewusst, dass jeder Mensch ein Individuum mit eigenen Wünschen, Bedürfnissen und Zielen ist? Und dass das gemeinsame Konsensfinden, vor allem in diesem Bereich, verdammt schwierig ist? Mir würde zum Beispiel eine HunabKu-Steuer entgegenkommen. Der Staat solle doch bitte den Großteil deines Einkommens nehmen und mir geben - würde das dann uns entgegenkommen? ;-)

Ich denke schon selber, keine Angst - nur kannst du dich doch nicht losgelöst von anderen Menschen betrachten und vor allem darfst du nicht dem Irrglauben verfallen, dass das was du dir wünschst auch das ist, was andere sich für sich wünschen ...
 

Malakim

Ehrenmitglied
Registriert
31. August 2004
Beiträge
4.984
HunabKu schrieb:
Ich sagte, früher oder später wird es ein solches BGE geben (müssen), nicht etwa weil es dann erst einigen in den Kram passt sondern weil wir keine andere Wahl mehr haben. Unsere Politiker können sich eben noch nicht so recht damit anfreunden weil die Menschen dadurch eine gewisse Freiheit wieder bekämen und in vielerlei Hinsicht eigenständiger in ihrem Handeln und vor allem Denken und vor allem in selber entscheiden können werden würden.

Freiheit durch Abhängigkeit?
Deine Vorstellung von Freiheit deckt sich überhaupt nicht mit meiner. Ich möchte vom Staat möglichst in Ruhe gelassen werden. Um meinen Lebensunterhalt möchte(!) ich mich bitte selber kümmern.

Interessant finde ich wie man auf die Idee verfallen kann das die Gesellschaft auf so ein Modell zulaufen MUß. Warum müssen Politiker denn früher oder später einsehen das alle Bürger unmündig sind und sich nicht um sich selber kümmern können?
 

antimagnet

Forenlegende
Registriert
10. April 2002
Beiträge
9.676
zu den sinkenden löhnen:

Simple Man schrieb:
Das Problem ist doch: wenn alle nur noch mit ihrem Grundeinkommen zufrieden wären, dann hätten wir keinen mehr, der das Grundeinkommen erwirtschaftet. Und wenn alle wie bisher weitermachen, dann hätte der einzelne weniger von seinem Einkommen, da er mehr für das Grundeinkommen ausgeben müsste. Irgendwo dazwischen würden wir landen und die Folge wäre, dass man als Arbeiter für das Grundeinkommen anderer aufkommen muss, mit der Folge, dass ich keinen Bock mehr habe zu arbeiten, weil der zusätzliche Verdienst nicht ausreicht mich zur Arbeit zu motivieren.

Und wie gesagt, dass ganze geht fast immer mit einem liberalisierten Arbeitsmarkt einher, der in Deutschland rapide fallende Löhne zur Folge hätte, was meine oben ganannten Überlegungen noch verstärken könnte.

so ganz kapier ich das nicht. wenn die leute nicht mehr arbeiten wollen, dan sinkt das angebot (an arbeitskraft) und - sollte die nachfrage hier bleiben (und nicht abwandern), müssten die löhne doch steigen, oder?
 

Simple Man

Forenlegende
Registriert
4. November 2004
Beiträge
8.452
Nein, das Konzept des BGE geht bei jedem bisher gemachten Vorschlag mit einer völligen Liberalisierung des Arbeitsmarktes und einer Flexibilisierung der Löhne einher. Sprich: keine Tarifbindung, keine Mindestlöhne. Das Lohnniveau würde dann vor allem im Bereich der geringqualifizierten und der wertschöpfungsschwachen Arbeitsmärkte massiv fallen.
 

antimagnet

Forenlegende
Registriert
10. April 2002
Beiträge
9.676
aber nur kurzfristig, denn für so niedrige löhne bietet niemand seine arbeitskraft an, wenn es ein bürgergeld gibt. :wink:
 

Simple Man

Forenlegende
Registriert
4. November 2004
Beiträge
8.452
Warum nicht, ist doch ein Zusatzverdienst ... ;-) ... die Sache ist doch aber die: ein Arbeitsplatz wird nur solange angeboten, wie er für den Arbeitgeber rentabel ist. Sprich, wenn die Arbeit gemacht werden muss, dann wird er wohl höhere Löhne anbieten müssen und die über Preissteigerungen finanzieren. Wenn das in einem Großteil des Niedriglohnsektors passiert, dann müssen die Leute insgesamt mehr ausgeben, was die Lohnsteigerungen dann wiederum marginalisieren und dass BGE dann wieder - relativ gesehen - als zu gering erscheinen lassen wird ...
 

Lazarus

Forenlegende
Registriert
10. April 2002
Beiträge
5.292
Um an so etwas wie ein Bürgergeld überhaupt zu denken sollte man erstmal darüber Nachdenken, wann sich ein Einwohner überhaupt "Bürger" nennen dürfte.

Grundvoraussetzung sollte erstmal ein Schulabschluß und eine anschließende Fachausbildung sein. Die Ernennung zum "Bürger" sollte dann nur noch abhängig von einer Art eidesstattlichen Versicherung sein, jederzeit Arbeit nach vorhandener Qualifikation an zu nehmen, seine Fachkenntnisse weiter zu bilden oder sich an sozialen Tätigkeiten zu beteiligen.

Diese "Bürger" erhalten dann, sofern keine ihrer Qualifikationen angemessene Beschäftigung im privaten oder öffentlichen Arbeitsmarkt vorhanden ist (wozu auch Kindererziehung zählt), ein Bürgergeld in entsprechender Höhe.

Das recht zu Wählen bzw an Volksabstimmungen teil zu nehmen sowie das Erziehungsrecht sollte zudem auch an den Bürgerstatus gekoppelt werden.....

Für den Rest schlage ich eine Existenzsicherung ähnlich HartzIV mit einer begrenzten Möglichkeit der Nachqualifikation vor. Wer diese ablehnt oder mehrfach nicht erreicht sollte dann auch kein Anrecht mehr auf zB. eigene Wohnungen, freie Arztwahl usw haben, sondern in staatlichen Quatieren mit günstiger Zentralversorgung untergebracht werden.

Es ist dumm auch nur daran zu denken, Ressourcen der Gemeinschaft ohne Gegenleistung an zu bieten! :plemplem:
 

Lazarus

Forenlegende
Registriert
10. April 2002
Beiträge
5.292
antimagnet schrieb:
naja, anderen nennen das sozial.

Nein - es ist dumm Menschen, die nicht bereit sind die Gesellschaft zu unterstützen, regelrecht zu überversorgen!

Sozial ist es sich um Menschen, die dieses nicht (mehr) können, zu kümmern bzw es ist sozial genug "nicht Bürgern" das Überleben zu sichern bzw ihnen die Möglichkeit zu geben sich an der Gesellschaft zu beteiligen!
 

Sedge

Ehrenmitglied
Registriert
9. Juli 2003
Beiträge
2.196
Off_topic_Smilly_by_DrAniHell.gif
Service Guarantees Citizenship
 

Simple Man

Forenlegende
Registriert
4. November 2004
Beiträge
8.452
(wozu auch Kindererziehung zählt)
:k_schuettel:
Halte ich für ne ganz schlechte Idee ohne entsprechende Ausbildung. Kumpel von mir hat mal im Kindergarten gearbeitet (er ist halt gelernter Erzieher) und da wurden auch ABM-Kräfte eingesetzt - er sagte, das war ne Katastrophe. Ne, in so einem wichtigen Bereich wie Erziehung will ich keine Ungelernten sehen ... :egal:

Wie soll das überhaupt bei dir aussehen? Nur Bürgergeld, wenn man Bürger ist aber auch schon vorher Bürgerrechte haben? Oder werden die dann auch aberkannt bzw. gar nicht erst anerkannt? :roll:
 

antimagnet

Forenlegende
Registriert
10. April 2002
Beiträge
9.676
Lazarus schrieb:
Nein - es ist dumm Menschen, die nicht bereit sind die Gesellschaft zu unterstützen, regelrecht zu überversorgen!


von überversorgen hab ich nicht gesprochen - und je nachdem, was man unter "unterstützung der gesellschaft" versteht, könnte man durchaus zu dem schluss kommen, dass du nicht dazu bereit wärst. und genau das ist das schöne am bedingungslosen bürgergeld - das ist recht unabhängig von der definition (und wer gerade die macht dazu hat), wer jetzt zu den unterstützungswerten und wer zu den assis gehört.

um ehrlich zu sein, eine sinnvolle und moralisch einwandfreie einteilung in unterstützungswert und nicht untersützungswert traue ich eigentlich nur mir selbst zu, da will ich weder den staat noch sonst wen haben, der das einteilt...
 

Lazarus

Forenlegende
Registriert
10. April 2002
Beiträge
5.292
@simple:

Kindererziehung war jetzt eher auf die Aufzucht der eigenen Brut bezogen. Erziehungsrecht hatte ich ja erwähnt....

Bürgergeld gibt es wie ich beschrieb nach Abschluß einer Ausbildung mit dem Ablegen eines "Sozialeides". Während der Regel-Schulzeit ist die Versorgung über die Erziehungsgemeinschaft gesichert und während der Ausbildung über eine Ausbildungsvergütung, welche auch die Bereitstellung angemessenen Wohnraums, je nach Situation, berücksichtigt. Danach hat man ein Anrecht auf ein der Qualifikation bezogenes Bürgergeld aber auch die Pflicht, angebotene Tätigkeiten in diesen Bereichen nach zu gehen. Es steht aber auch frei Weiterbildung zu betreiben oder sich auf benötigte soziale Tätigkeiten fürs Gemeinwohl zu beschränken.

Um auf den Musiker, der hier angesprochen wurde, zurück zu kommen: Wenn dieser Möchte, kann er ja, nach dem er anrecht auf Bürgergeld hat, zum Beispiel Einzelunterricht geben oder/und in Schulen bei Projekten unterstützend mitwirken ect.... So hat er immer noch genügend Freizeit sich auf seine Musik zu konzentrieren und abends in Clubs auch kostenlos zu spielen.... er kann aber auch Musik studieren oder er arbeitet Vollzeit und verdient dazu... Bürgergeld sollte mit dem Einkommen so verrechnet werden, dass das verdiente Geld ab einem Freibetrag abgezogen wird, so das ein zuverdienen nur begrenzt Möglich ist bis der Verdienst das Bürgergeld überschreitet. So ist für den Bürger gewährleistet das er finanziell nie unterhalb seiner Qualifikation gestellt wird (sofern er seinen Pflichten nachkommt). Zudem erhält er wie gesagt Rechte wie Wahl oder Erziehungsrecht....

@Anti

eine sinnvolle und moralisch einwandfreie einteilung in unterstützungswert und nicht untersützungswert traue ich eigentlich nur mir selbst zu, da will ich weder den staat noch sonst wen haben, der das einteilt

Wo ist das Problem: Schule, Ausbildung, Bereitschaft in seinem Tätigkeitsfeld zu arbeiten oder weiteren Bildungswegen nach zu gehen.

Als Gegenleistung garantiert der Staat ein deiner Qualifikation angemessenes Mindesteinkommen, unter der Bedingung bei Bedarf deine Tätigkeit auch aus zu üben, Wahlrecht und Erziehungsrecht.

Mehr Freiheiten kann eine Gesellschaft kaum bieten, das ist schon reinste Since Fiction like Star Trek!

:egal:
 

jones

Erleuchteter
Registriert
6. Oktober 2002
Beiträge
1.655
@LAzarus

abgeschlossene Berufs-Ausbildung sehe ich nur bedingt als Kriterium für die Gewährung eines BGE, wichtiger wäre in meinen Augen, eien Abgeschlossene Schulausbildung, und die Bereitschaft zur Arbeit die innerhalb der jeweiligen Qualifikation liegt. Ansonsten wäre zum Beispiel meine Frau nicht dabei, die zwar seit Jahren in einer Mensa arbeitet, aber ihre Ausbildung zur Köchin seinerzeit hingeschmissen hat. Trotzdem verdient sie nur marginal weniger als eine ausgelernte Köchin in der Gastronomie. (und das dann mit geregelten Arbeitszeiten).

Ansonsten sehe ich auch keinen Grund, warum man ein solches Bürgergeld nicht an gewisse Bedingungen knüpfen sollte, eine weitere Bedingung könnte man auch an die NAtionalität bzw aufenthaltsdauer in der BRD knüpfen, so wie es z.B. in Monaco mit Immobillienpreisen geschieht (dort zahlen die echten Monegassen vom Fürste gesponsorte Preise, weil sie ansonsten wahrscheinlich nicht mal den Pappkarton unter der Brücke zahlen könnten).
 

Lazarus

Forenlegende
Registriert
10. April 2002
Beiträge
5.292
@Jones

Das sind Feinheiten über die man diskutieren kann - zumal: Vermutlich hätte deine Freundin die Ausbildung seinerzeit nicht hingeschmissen, wenn sie in dieser Gesellschaftsform aufgewachsen wäre... dann gibt es soweit ich weiss noch diesen "kleinen Gesellenbrief" also Leute die zwar die Ausbildung nicht beendet haben aber schon Jahre in diesem Beruf tätig sind.... so etwas kann man bei willigen Mitmenschen durchaus berücksichtigen aber Grundsätzlich: Schule, Ausbildung und Sozialeid um seine Bürgerrechte zu erlangen oder eben Versorgungsgutscheine und keinerlei Mitbestimmung in der Gesellschaft, wenn man dieser nicht dienlich sein möchte, denn:

Lazarus Long schrieb:
Hüte dich vor Altruismus! Er basiert auf Selbstbetrug, der Wurzel allen Übels.
 

HunabKu

Erleuchteter
Registriert
22. Mai 2009
Beiträge
1.049
Sehr interessant was der eine oder andere so denkt.
Es ist also nicht ok, Leute für etwas zu "bezahlen" wofür Sie "nichts" leisten? Auf der anderen Seite ist es aber völlig ok, Leute die täglich sehr viel leisten NICHT zu bezahlen. Sehe ich das richtig? Wie vielen Millionen Menschen in diesem Land leisten Tag für Tag Arbeit die nicht bezahlt wird Ich sage nur, Mütter und Väter die ihre Kinder erziehen und den Haushalt erledigen und alle Ehrenamtlichen die sich für wer weiß was einsetzen weil sie es erstens gern tun und weil es zweitens Leute geben muss, die diese Arbeiten machen. Schon mal darüber nachgedacht?

Wir sollten uns von der Denkweise verabschieden, dass nur Erwerbsarbeit "richtige" Arbeit ist und alles andere Humbug und nicht von Wert. Da irrt ihr. All die Arbeiten die nicht bezahlt werden sind für die Gesellschaft nicht minder wichtig als die so genannten Erwerbsarbeiten.. Wie ihr seht, haben auch diese vielen Millionen Menschen das Recht auf ein Einkommen, denn sie leisten alle ihren Beitrag für die Gesellschaft.

Ein BGE sollte ganz sicher mit nichts vererechnet werden. So erreichen wir nur wieder was wir auch jetzt schon haben, nämlich von oben Kontrolle über die Menschen zu haben. Außerdem wäre das Wort "bedingungslos" dann fehl am Platz. Dieses Grundeinkommen sollte an keinerlei Bedingungen geknüpft sein. Wenn ich weiß, man zieht mir ab einer gewissen Summe die ich verdiene etwas von meinem BGE ab, wozu sollte ich mir dann besonders viel Mühe geben möglichst viel zu arbeiten? Versteht ihr? Wir wären wieder da wo wir jetzt sind.

Die bösen Politiker sind alle schlecht und die Bürger sind alle gut. Ich frage mich ernsthaft, was dich so zornig macht. Aber nun gut ...
Ich frage mich eher, lieber Simple Man, woran es liegt, dass dich so garnichts zornig macht. ich habe immer den Eindruck du findest alles prima und es gibt absolut keine Gründe, irgendetwas zu verändern oder irgendwie anders zu denken als so, wie wir es schon immer getan haben. Wenn alle Leute so denken würden wären unsere Obersten aber froh und glücklich. ich hoffe also ich irre mich diesbezüglich bei dir!!!?
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Oskar Lafontaine hat mal die Idee einer Maschinensteuer angebracht, erinnert sich jemand? Dafür erntete er Hohn und Spott und ich wundere mich darüber auch nicht wirklich. Diese Steuer sollte auf jede Maschine bezahl werden, durch die Arbeitsplätze verloren gehen wo es sie vorher gab. Mit dieser Steuer sollte dann für die Menschen gesorgt werden, für die es aufgrund des Einsatzes dieser Maschinen keine Arbeit mehr gibt. Diese Idee hat im entferntesten auch etwas mit der Idee des Grundeinkommens zu tun. Nichts anderes ist nämlich die Wurzel des Gedankens diesbezüglich. Dieses BGE muss irgendwann als Ersatz für die wegfallende menschliche Arbeit her, die zwangsläufig und ganz einfach durch die Weiterentwicklung von Technik und anderen Innnovationen verschwindet. Dies sollte aber auch jedem eineuchten, der einfach mal genau über dieses Thema nachdenkt.
Genau deshalb hatte ich es als "MUSS ZWANGSLÄUFIG GESCHENEN" bezeichnet. Ist jetzt klar worauf ich hinaus wollte? Die Arbeit für den Menschen fällt so nach und nach immer mehr weg, obwohl zeitgleich die Produktion weiter geht und die Überversorgung der Menschen nicht stoppt. Frage: Wer, und vor allem womit, soll dann aber trotzdem weiter konsumiert werden? Immer weniger Menschen werden in Zukunft eine so genannte Erwerbsarbeit haben, müssen aber trotzdem leben. Wovon also dieses Leben BEZAHLEN?

Selbst wenn ein BGE eurer Meinung nach nicht der richtige Weg oder angeblich nicht durchführbar ist, wer kann mir denn eine Alternative bieten? Wer hat also eine bessere Idee? Auf diese Antwort bin ich gespannt! Ich gehe aber mal stark davon aus, dass das von mir beschriebene Szenario der künftigen Entwicklung sowieso als Unsinn hingestellt wird (obwohl es auf der Hand liegt), wodurch sicher einige auch keinen Grund für eine Alternative sehen werden (weil wir keine brauchen) Richtig? Wundern würde es mich nicht.

@antimagnet
Danke. Wenigstens einer, der sich versucht da hineinzudenken ohne es von vorherein abzulehnen. Ich finde deine Argumentationen ganz gut.

nochmal zu einer Ansicht von dir, Simple Man
Halte ich für ne ganz schlechte Idee ohne entsprechende Ausbildung. Kumpel von mir hat mal im Kindergarten gearbeitet (er ist halt gelernter Erzieher) und da wurden auch ABM-Kräfte eingesetzt - er sagte, das war ne Katastrophe. Ne, in so einem wichtigen Bereich wie Erziehung will ich keine Ungelernten sehen ...
Das ist eine Ansicht, die sicher sehr viele Leute erstmal teilen würden, sogar ich, wenn ich nicht weiter denken würde. Da ich da aber weiter gedacht habe, stellt sich mir die Frage, warum dann nicht jedes Elternpaar was vor hat Kinder zu haben einer Prüfung unterzogen wird, die sie dazu in der Lage betrachtet Kinder erziehen zu können? ganz einfach. Weil es quatsch ist. Eltern leisten eine enorm wichtige Arbeit für die Zukunft unserer Gesellschaft (Ausnahmen bestätigen die Regel) Jedes Elternpaar ist also UNGELERNT und kann es trotzdem. Merkwürdig, was? Sicher sollte man die Leute "ansehen", bevor man sie in einem Kindergarten arbeiten lässt aber es ist doch noch lange nicht jeder ungeeignet mit Kindern umzugehen, der nicht Pädagogik oder sonst was in der Richtung studiert oder gelernt hat. Menschliche Werte und wichtige Grundlagen kann im Grunde jeder unseren Kindern vermitteln. Eltern tun nichts anderes zu Hause. Das einzige was wirklich "geprüft" werden sollte ist die Ernsthaftigkeit die Hinter diesen Menschen steht und ob sie menschlich dazu geeignet sind. Mit vorgeschriebenen Verhaltensweisen unseren Kinder gegenüber ereichen wir nichts. Kinder sind Individuen und Erziehung ist von daher etwas Individuelles. Eine Idividuelle Ausbildung auf jedes einzelne Kind bezogen ist nun mal unmöglich und eine Erziehung wie am Fliesband halte ich nicht für sinnvoll. Wie gesagt, testen wir diese Leute einfach auf ihre menschliche Eignung. Das reicht völlig um zu wissen wer und wer nicht. Sicher können auch hier und da ABM-ler dazu in der Lage sein, denn auch sie haben selber Kinder...
(Dies ist meine persönliche Meinung dazu. Bitte nicht als von mir hingestellten Fakt wiedergeben)



HunabKu[/i][/quote]
 

Lazarus

Forenlegende
Registriert
10. April 2002
Beiträge
5.292
HunabKu schrieb:
Es ist also nicht ok, Leute für etwas zu "bezahlen" wofür Sie "nichts" leisten?
Richtig! Keine Rechte ohne Pflichten!


HunabKu schrieb:
Auf der anderen Seite ist es aber völlig ok, Leute die täglich sehr viel leisten NICHT zu bezahlen. Sehe ich das richtig?

Nö - wie ich beschrieben habe geht es mir grad darum unter keinen Umständen unter seiner Qualifikation entlohnt zu werden - egal welche Tätigkeit ausgeübt wird...

Wer allerdings nicht bereit ist seinen Teil an der Gesellschaft bei zu tragen sollte nicht mehr als das Minimum zur Existenz zugesprochen bekommen und ebenso keinerlei Mitbestimmungsrecht erhalten.

Was willst du - ausser das ich asoziale Elemente entsprechend berücksichtige ist es doch im Prinzip genau das was du möchtest...
 

HunabKu

Erleuchteter
Registriert
22. Mai 2009
Beiträge
1.049
Ich hasse es, wenn jemand das Wort asozial falsch verwendet. Das "a" steht in dem Fall für "un", also "nicht". Du bezeichnest also jemanden der, aus welchem Grund auch immer keiner Erwerbsarbeit nachgeht als nicht sozial. Weist du eigentlich was das Wort "sozial" alles beinhaltet? Ganz sicher nicht ausschließlich, dass jemand der sich sozial verhält nur jemand sein kann, der einer Erwerbsarbeit nachgeht. Ich halte das für ein äußerst oberflächliches Aburteilen von Menschen. Tut mir leid aber ich würde das was du da äußerst eher als a-sozial im richtigen Sinne des Wortes bezeichnen. Das dazu

Sag mir doch bitte mal, welche Bezahlung du für eine Mutter/Vater und Hausfrau/mann, einen Tierschützer, Einen der sich aktiv für unsere Umwelt einsetzt, Leute die beispielsweise bei der Tafel arbeiten, Leute die an Kindernotruf-Hotlines sitzen... und die vielen anderen Jobs die bis dato unbezahlt sind für angemessen hältst?


HunabKu
 

Ähnliche Beiträge

Oben