Hartz IV, Part 3

woelffchen

Meister
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Und ja, man darf sogar mehr hinzuverdienen, bekommt allerdings einen Großteil angerechnet/abgezogen. Diese Menschen, die im Grunde wenig von dem behalten, dass sie hinzuverdient haben, gehen trotzdem arbeiten!!!

Habe mal einen Bericht über AL in USA gesehen.
Da dort das Prinzip Leistung gilt, ist es so, dass AL, je mehr sie sich zum ALG hinzuverdienen, umso weniger Abzüge haben.
(Deutsche Grammatik 1 :D )

Jedenfalls ist es wirklich erschreckend, dass "unsere" Regierung glaubt, jeder der AL ist, hat keinen Bock zu arbeiten.
Habe grad im "Auswanderungs-Beitrag" ne kleine Aufstellung aus der Tageszeitung von heute !!! geschrieben - rund 3.000 Arbeitsplätze werden in Europa gestrichen - und das ist nur von heute......

Lego verlegt seine Produktion von ähm Frankreich, Deutschland, Polen nach Asien..... usw. usw.
Wer soll dann die Lego-Steine kaufen ?

Irgendwie leben wir in einer großen, verrückten Welt ..... :p 8)
 

Makoto

Geselle
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Ich hab ja schon öfters gewarnt hier im Forum! Jetzt komm schon die ersten zaghaften versuche es durchzusetzen!

Hartz IV Empfänger zur Bundeswehr?
http://www.gegen-hartz.de/nachrichtenueberhartziv/53659698480ee080d.php
http://www.taz.de/pt/2006/08/29/a0192.1/text

und ich sag euch es wird so kommen! :evil:

und nochwas anderes:

Vertraulicher Prüfbericht des Bundesrechnungshofes: „Handlungsprogramm“ zu Jobvermittlung ungesetzlich

http://www.swr.de/report/presse/-/id=1197424/nid=1197424/did=1567760/1nrxagv/index.html
 

agentP

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und ich sag euch es wird so kommen!
Und ich sag dir, das ist nix als heisse Luft.
Der ganz offensichtlich satirisch überspitzte taz-Artikel ist übrigens schon einen Monat alt. Was hat man seitdem von der Sache gehört?
Der Artikel auf http://www.gegen-hartz.de kommt gleich ganz ohne Datum aus und beruft sich auf den ollen taz-Artikel und auf einen Artikel in einem blog bei der Zeit, der ebenfalls vom 28.8. ist und sich eindeutig auf den Artikel in der taz bezieht.
Kurz: Letztendlich geht offenbar alles auf den satirischen Text in der taz zurück von dem ein paar Leute mehr oder weniger unreflektiert abschreiben.

Die Geschichte mit dem Handlungsprogramm ist hingegen leider eine sehr reale Sauerei.
 

holo

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www.swr.de schrieb:
Weiter kritisiert der Bundesrechnungshof, dass es zu „dauerhaften Fehleinschätzungen“ bei der Eingruppierung in die vorgegebenen Fallgruppen kommt. In 36% der geprüften Fälle kam es zu „nicht nachvollziehbaren Festlegungen“. Die verbindlich geforderte Zielvereinbarung mit den Arbeitssuchenden lag in 42 % der geprüften Fälle nicht vor. Die Zielvereinbarungen „waren größtenteils nicht verwertbar, da sie nur floskelartige Formulierungen enthielten, jedoch keine qualitativ und quantitativ messbaren Verhaltensweisen vorsahen.“
Kommt mir bekannt vor.
"Was möchten Sie denn Arbeiten?" - war die Frage an mich.

Meine Antwort: "Ach, das kann man sich aussuchen?"

Mir fallen dazu die Bögen ein, die ich ankreuzen sollte. Was ich denn so kann ... und es sollten nur 13 Kreuze sein.
Irgendwo stand :"Word", darunter "Excel", danach irgendwann "Access".
Auf den Folgeseiten stand dann irgendwo "Office".
Ich wies die Mitarbeiterin des Arbeitsamtes darauf hin, dass dieser Fragebogen ein Witz sei. Zudem müsste ich erheblich mehr als 13 Kreuze setzen - das wollte diese Dumpfbacke nicht akzeptieren.

Aber wen interessiert das schon - sicher nicht diese unqualifizierte Sorte von Angestellten, denen mein Leben ohnehin am Podex vorbei geht.

Danach verdonnert zum Bewerbungstraining. Eine Woche reinste Zeitverschwendung. Nicht, dass diesem Amt der Lehrplan meiner Ausbildung bekannt wäre - da hatten wir bereits ein qualitativ gutes Bewerbungstraining. Ich wies auch darauf hin - aber wen wundert es: Diese dusselige Verwaltungsangestellte hat es nicht interessiert. "Weiter nach Schema F und noch ein bisschen Geld für einen unnützen Lehrgang verpulvern - oder das Arbeitslosengeld wird gestrichen!"
Die Höhe: Die Referentin war nicht in der Lage, einen vernünftig aussehenden Briefkopf unter "MS Word" zu erstellen - statt dessen bat sie mich um aktive Mithilfe. Ha! Alles nur Pappnasen und Fachidioten, die ich bisher kennen gelernt habe!

Mit diesen dämlichen Zielsetzungszettelchen nach dem Vorbild aus irgend einem Vertrieb können die sich ebenfalls den Hintern wischen - aber erst, nachdem ich denen meine Absagen um die Ohren geschlagen habe.

Gruß
Holo
 

holo

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Hehe, hab´ ich mir gedacht, dass das kommt.
Wenn sie schon dabei sind, können sie sich auch gleich ein neues Wort zu "Politiker" einfallen lassen. :twisted:

Gruß
Holo
 

holo

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:gruebel:
Hartz-Reformer wollen Politiker umbenennen ...
Hartz-Politiker wollen Reformer umbenennen ...
Hartz-Politiker müssen für teuer Geld ein Werbeunternehmen beauftragen ...
Hartz-Reformer dürfen dreihunderttausend Euro in ein neues Wort investieren ...

... ich mach´ mir erstmal Frühstück ...


Gruß
Holo
 

wattwurm

Meister
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***HAPPY NEW YEAR***HAPPY NEW YEAR***HAPPY NEW YEAR***

Hartz-IV-Nachbarn können Grund für Mietminderung sein

Regelmäßige Besuche von Hartz-IV-Empfängern im Haus können als Grund für eine Mietminderung für Büros angeführt werden: Das Oberlandesgericht Stuttgart entschied jetzt, dass der soziale Status von Nachbarn und Besuchern Einfluss auf die gewerblichen Mieten haben kann.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,457128,00.html
Als Hartz IV-Bezieher begrüße ich dieses Urteil. :D
Wenn in Folge dieser Entscheidung Anlaufstellen für unsereins nur noch in Gegenden angemietet werden können, die dem Niveau entsprechen, das man dem Hartz IV-Klientel zuschreibt, braucht man sich wenigstens nicht mehr als Störfaktor fühlen, wenn man im Treppenhaus gut gekleideten (also wertvollen) Gebäudebesuchern begegnet. :oops:

***HAPPY NEW YEAR***HAPPY NEW YEAR***HAPPY NEW YEAR***
 

Ein_Liberaler

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Exklusives Ambiente, Zugang nur nach Aufforderung, hohe Mieten, und dann auf einmal eine Suchtberatung als Nachbar? So unverständlich ist das wohl kaum, wenn die Mieter dann nicht mehr zahlen wollen. Und auch wer selbst Hartz IV bezieht, wird zugeben, daß er dieses Los mit einigen Leuten teilt, die er selbst auch nicht zum Nachbarn will. Hier sollen sich u. a. Besucher der einen oder anderen Einrichtung im Hausflur erbrochen und den Aufzug demoliert haben. Die Behörden sorgen ja nichtmal im eigenen Haus für Ordnung.
 

holo

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Ach? Schon wieder Coburg? Habt ihr schon den letzten Blog gelesen?

Die Leute mögen sich darüber streiten, ob diese Sachbearbeiterin es verdient hat oder nicht:
Meine Erfahrungen mit dieser Behörde sprechen dafür, dass es sich oft um Willkür, Lustlosigkeit und Arroganz handelte. Belogen und betrogen wurden wir durch dieses beschissene Amt im Ostteil der Stadt.

Ich darf hier nicht schreiben, was ich mit diesem miesen Gelumpe anstellen mochte ... *nichtüberdiesespackaufregenstattdessentiefdurchatmen*

Ich muss hier weg, bevor ich irgendwann einen Fehler mache ... das kotzt mich alles nur noch an.

Gruß
Holo, der gerade das rote Tuch vor seiner Nase vertreiben muss
 

forcemagick

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noch ein klitzekleinwenig weiter.
es kann nicht mehr lange dauern bis die hütte brennt... na los doch :p
 

holo

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forcemagick schrieb:
noch ein klitzekleinwenig weiter.
es kann nicht mehr lange dauern bis die hütte brennt... na los doch :p
Geht nicht - es hapert an der Logistik. Das ist ja das Dilemma: Eine Einzelaktion bringt gar nichts.
Gerade las ich den Beitrag vom Liberalen, der über den Grünen mit seiner Idee vom Fahrverbot am Wochenende im Erderwärmungsthread schrieb.
Doch so sehr ich mich über dieses Gesocks aufrege - ich kann denen nichts Effektives entgegen setzen, um sie zum Beispiel des Landes zu verweisen.

Heute haben zwei Frauen über HartzIV, Rauchverbote usw. sinniert:

"Die Leute müssen wieder auf die Straße!"
"Das Land braucht eine vernünftige Führung."


Das Interessante ist: Es sind junge wie alte Menschen, die solche oder ähnliche Gedanken haben (manche sehnen sich sogar nach Terrorismus, solange sich dieser nicht gegen die Zivilbevölkerung richtet).


Wir werden sehen, wann es kurz davor ist, dass "die Hütte brennt".

Gruß
Holo
 

Booth

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holo schrieb:
"Die Leute müssen wieder auf die Straße!"
"Das Land braucht eine vernünftige Führung."
Ähm... und was ist daran neu?! Das haben viele Leute auch in den 60ern, 70ern, 80ern und 90ern gesagt...

Und vor dem Krieg haben sie es auch oft genug gesagt... und vor dem Krieg davor auch... und im 19. Jahrhundert erst recht.

Als ob das ne Lösung für Probleme wäre, wenn (viele) Leute auf die Strasse gingen und/oder die Hütte brennt.
 

Booth

Erleuchteter
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Du glaubst im Ernst, ein Mensch kann eine "Lösung" für gesellschaftliche Probleme finden?!

Wie wärs, wenn wir an Verbesserungen arbeiten. Das finde ich schon angstrengend genug :)

Die Hartz-Gesetze waren jedenfalls in der Tat im Grossen keine Verbesserung, auch wenn ich es gehofft hatte. Und was macht man normalerweise im Leben, wenn man einen Fehler gemacht hat?! Man versucht ihn zu korrigieren.

Das geht ulkigerweise in der Politik selten gut. Dort werden Verbesserungen in allen Gremien durch sämtliche gesellschaftliche Lobby-Gruppen so durchgeknetet, daß am Ende garantiert son Kram rauskommt, wie bei der Gesundheits"reform". Wobei meines Erachtens nicht das Problem die Lobby-Gruppen darstellen (die gabs schon immer), sondern die mediale Wirkung, die sie entfachen können.

Das wirst Du auch nicht ändern, wenn Du auf die Strasse gehst, und ein paar Autos abfackelst - verbessern tut sich dadurch meines Erachtens auch wenig, ausser vielleicht der Absatz der Autoindustrie ;)
 

holo

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Booth schrieb:
Du glaubst im Ernst, ein Mensch kann eine "Lösung" für gesellschaftliche Probleme finden?!
*grins* Nicht jede Monarchie soll schlecht gewesen sein ... aber nein, das ist nicht der Punkt.
Du schriebst, dass das keine Lösung sei - daher fragte ich. Wenn du sagst, dass dir nichts Besseres einfällt, dann nehme ich das natürlich kommentarlos hin. Ich wollte in erster Linie ernsthaft deine Gedanken hinterfragen.

Booth schrieb:
Wie wärs, wenn wir an Verbesserungen arbeiten. Das finde ich schon angstrengend genug :)
Frag´ mich das noch mal, wenn ich König von Deutschland bin.

Booth schrieb:
Die Hartz-Gesetze waren jedenfalls in der Tat im Grossen keine Verbesserung, auch wenn ich es gehofft hatte. Und was macht man normalerweise im Leben, wenn man einen Fehler gemacht hat?! Man versucht ihn zu korrigieren.
Indem man sich in Coburg weitere, perverse Formulare ausdenkt und damit jene ihrer Rechte zu beschneiden versucht, die sich nicht zu wehren wissen?

Wer betroffen ist - oder wie ich betroffen war und mittlerweile verzichtet, solange es mit unseren Einbußen geht - der erlebt das SGB II als ein Regelwerk, das zum Vorteil der Behörde geschrieben ist. Betroffene setzen sich damit naturgemäß intensiver auseinander - und erleben schnell, wie viele Dinge der Willkür überlassen sind.

Booth schrieb:
Das wirst Du auch nicht ändern, wenn Du auf die Strasse gehst, und ein paar Autos abfackelst - verbessern tut sich dadurch meines Erachtens auch wenig, ausser vielleicht der Absatz der Autoindustrie ;)
Ich sowieso nicht. Ich sehe keinen Sinn darin, das Auto irgend eines armen Menschen abzufackeln. Die Zerstörung öffentlichen Eigentums macht genauso wenig Sinn. Das sind alles Instrumente, sich an toten Gegenständen abzureagieren und dabei gegebenenfalls unerkannt zu fliehen. In der heißen Phase in Kreuzberg habe ich auch niemals einen Stein in die Hand genommen. Ich sah schon damals keinen Sinn darin, Geschäftsführern oder Pkw-Haltern Schaden zuzufügen.
Ich zitierte die Stimmen anderer. Ich würde die einfach nur rausschmeißen wollen. Reicht.
Und wenn ich etwas tue - zum Beispiel Regierungsfahrzeugen einfach nur die Luft heraus zu lassen, ohne die Ventilkappen zu stehlen - dann will ich auch, dass die wissen, wer das war. Die können auch gerne erfahren, weshalb. Im Gegenteil: Entferne ich mich vom "Tatort", könnten die mir eine Gefährdung unterstellen. Wenn ich da frech stehen bleibe und auf die platten Reifen aufmerksam mache, ist es nur Unfug. Das nur so zum Beispiel.

Gruß
Holo
 

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