@erik: uh, etwas sehr harsche Wortwahl, aber im Grunde stimme ich dir zu.
Manche meinen wohl, das Ende der Geschichte ist erreicht und die Politik brauche sich nur noch darauf zu konzentrieren, das Leben angenehmer zu machen.
Tatsache ist, das wir uns im Umbruchsprozess zu einer globalisierten Weltwirtschaft bewegen (zwangsläufig) und daher auch
selbstProbleme in der ersten Welt kriegen (entgegen dem "Wir-bösen-Imperialisten-beuten-die-dritte-Welt-nur-aus" Geplapper einiger Möchtegern-Linker). Jetzt heißt es einen kühlen Kopf bewahren und das Wichtige tun, anstatt in Panik oder Extremismus zu verfallen. Im heutigen N24-Interview hat Bill Clinton zu den Deutschen gesagt, sie sollen ihren Mut nicht verlieren und angesichts der Herausforderungen der heraufziehenden Epoche die alle modernen Industriestaaten betrifft standhaft zu bleiben.
Und gerade in Deutschland erfreuen sich die Politiker seit den Tagen Weimars großer Verachtung und die Bürger des Landes behaupten steif und fest, dass die Politiker nur an ihren eigenen Machterhalt denken und deshalb keine teifgreifenden Reformen machen, da sie ihre Wiederwahl nicht gefährden wollen.
Und dann kommt mal ein Reformer und macht etwas wirklich tiefgreifendes (Hartz 4 ist der größte Sozialumbau seit ´49 ) und dem Bürger ist dies erst recht nicht recht. Die Strafe für diese "Sünde", die der Bürger die ganzen Jahre vollmundig fordert (Worte tun dem eigenen Geldbeutel nicht weh) folgt dann auch auf dem Fuße und selbst das eigene Lager findet auf einmal den kleinen Koalitionspartner, der zu allem JA und AMEN sagt, viel knuddeliger (vielleicht liegt´s ja auch an diesen knuffigen Sonnenblumen auf ihren Plakaten

)
Die Regierung muss jetzt bitter dafür bezahlen, dass sie sich den ersten Schritt getraut hat und etwas anpackt, was eigentlich schon vor 20 jahren hätte gemacht werden sollen. Und ob ihr´s glaubt oder nicht: Gerade jetzt entschließen sich noch Leute für einen Eintritt in die SPD, nicht trotz sondern gerade wegen ihrer Reformpolitik (Beispiele könnt ihr zuhauf auf der offiziellen Leitseite nachlesen) und das ist auch gut so.
Schauen wir doch mal ins erfolgreiche Schweden. Da reformiert eine sozialdemokratische Regierung das sozialdemokratischste Land der Welt und wird trotzdem nicht von der Bevölkerung abgestraft. Dazu muss man sagen, dass die schwedischen Sozis schon vor 20 Jahren mit den Reformen angefangen haben und die Schritte daher nicht so unvermutet für die Bevölkerung kommen. Überhaupt dient mir Schweden in politischer und sozialer Hinsicht als Vorbild, als Beweis dafür, das Sozialdemokraten ein Land reformieren und gleichzeitig die eigenen Wähler bei der Stange halten können, was mir immer wieder Mut macht.
Ich bin ja auch nicht in der Partei und unterstütze sie finanziell, weil ich masochistisch veranlagt bin und auf schmerzhafte Wahlniederlagen stehe.
Ebensowenig macht es mir Spaß zu erleben, wie sich immer wieder Wähler abwenden und wie trostlos es in der öffentlichen Meinung aussieht.
Ich bin in der Partei weil ich realistisch und sozialistisch zugleich bin. Mir wäre ein Übertritt zur "Heile-Welt-100%-Utopie" PDS daher unmöglich. Ich habe mit dieser Partei zwar den Traum gemein, aber ICH stehe mit beiden Beinen immer noch auf dem Boden der Tatsachen.
Bill Clinton hat abschließend in seinem Interview gesagt, er glaube fest, dass Deutschland die beste Zeit noch vor sich hätte. Arbeiten wir drauf hin!
gruss semball
OTO schrieb:
Alles Systematisch gelpante Antideutsche Machenschaften.
Das System muss weg.
Na dann zieh doch schon mal in die Sächsische Schweiz um! Da sind deine Gesinnungsvolksgenossen der NPD schon an der Macht. Wenn du dich beeilst kannst du dir bestimmt ´nen Gauleiterposten in der "Nationalen Opposition" sichern.
Nein danke. Auf diese Art von destruktiver Kritik kann ich in einer Diskussion verzichten