Gott und Universum, eine Betrachtungsweise ...

antimagnet

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Daraufhin fragt er sie ob sie ihren verstorbenen Vater geliebt habe. Sie antwortet mit ja und er fordert "Beweis es".

was nicht unbedingt so schwer ist.

[url=http://de.wikipedia.org/wiki/Liebe schrieb:
wiki[/url]][...] Liebe [ist] ein Gefühl oder mehr noch eine innere Haltung positiver, inniger und tiefer Verbundenheit zu einer Person, die den reinen Zweck oder Nutzwert einer zwischenmenschlichen Beziehung übersteigt und sich in der Regel durch eine tätige Zuwendung zum anderen ausdrückt.

sie müsste also nur zeigen, dass sie dinge für ihren vater tat, ohne eine gegenleistung zu bekommen, ihm gegenüber eine positive grundhaltung an den tag legte und nun sehr traurig ist, dass er tot ist.

zu zeigen, ob gott existiert, wäre eigentlich auch nicht so schwer, könnte man schlüssig belegen, wie eine welt ohne gott aussähe, und wie eine mit gott. dummerweise wehrt sich gott mit aller macht gegen solche falsifikationsversuche...
 

Gammel

Großmeister
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Ein_Liberaler schrieb:
Naja, rückwirkend natürlich nicht. Mir ist das aber so erklärt worden, daß es einen Einfluß auf das Untersuchungsobjekt hat, ob im Augenblick der Messung das Licht, daß von der Anzeige reflektiert wird, in das Auge des Forschers fällt oder nicht, weil er gerade wegsieht. So spezifisch hatte ich nämlich nachgehakt und dann die Welt nicht mehr verstanden.

Ob das reflektierte Licht nun ins Auge des Forschers fällt oder gegen die Wand oder aus dem Fenster raus läuft hat keinen Einfluss auf das Untersuchungsobjekt. Zumindestens keinen nachweisbaren.

Du kannst natürlich immer mit einer Extrem-Horror-Interprätation der QT behaupten es wäre so (aller das Bewustsein läßt die Wellenfunktion kollabieren). Aber diese Behautung duch ein Messergebnis beweisen kannst du eben nicht, weil die QT ganz klare Aussagen darüber trifft. Es gibt keine Messung (am Untersuchungsobjekt) die dir auch nur den geringsten Hinweis liefert ob Forscher Willi nun geguckt hat oder nicht.

Wenn etwas (einen messbaren) Einfluss auf das Untersuchungsobjekt hat, dann gibt es auch immer eine logische Kausalkette. Wenn Forscher Willi natürlich beim Anblick des Messergebnisses vor lauter Freude in die Luft springt, können die nachfolgenden Erschütterungen (abhängig von Willis Gewicht) das Untersuchungsobjekt beeinflussen. (oder wenn ein Teil des Lichtes von seiner Brille refektiert wird und auf das Messobjekt zurückgeworfen wird ...etc.)

Es gibt beliebig idiotische Interprätationen der Quantenmechanik. Z.b. wir leben alle in einer von einem Computer generierten Scheinwelt und dienen Robotern als Batterien und das Programm des Computers simuliert eben gerade die Quantentheorie. Die Aussagen das besagte Roboter nun gelb lakiert sind oder das Messobjekt durch das Bewustsein beeinflusst wird sind nun vom selben Wahrheitsgehalt. Durch Messungen nicht belegt und prinzipiell auch nicht belegbar.
 

Trestone

Großmeister
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Hallo,

wir müssen nicht unbedingt auf die moderne Physik zurückgreifen,
um über Gott und die Welt zu philosophieren.

Ich möchte hier an Aristoteles erinnern, der vom
"unbewegten Beweger" gesprochen hat.
Schöner kann man für mich Freiheit kaum ausdrücken.

Zur Quantentheorie:
Sie hat für mich zwei zentrale unerwartete Punkte:

1. Bei Messungen (oder Wechselwirkungen) werden stets nur diskrete Werte angenommen (Quanten).

2. Bei Veränderungen bestehen zwischen den Zuständen mehrere Möglichkeiten (virtuell) simultan,
die Entscheidung welche Möglichkeit real wird, fällt nichtlokal (und scheinbar zeitlos).

Der dadurch angedeutete Möglichkeitsraum ist so seltsam, dass er natürlich zum Spekulieren einläd.

Dort könnte auch der Geist schön "herumgeistern" ...

Philosophisch verweist mich das aber mehr auf Sokrates und sein "ich weiß, ich weiß nicht":

Wenn wir schon bei so grundlegend naheliegenden Dingen wie der Physik der Bewegung auf solch phantastische Theorien gekommen sind,
dann muss sich unser Weltbild wohl auch sonst (z. B. bei der Logik?) noch auf einige Anpassungen und Überraschungen gefasst machen ...

Und Gott wäre da sicher eine Möglichkeit ...

Gruß
Trestone
 

Ein_Liberaler

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Jetzt bin ich auf einen Wissenschaftler gestoßen, der behauptet, durch unsere Entdeckung der "dunken Energie", bzw. schon durch ihre theoretische Erschließung, hätten wir einen Einfluß auf sie ausgeübt.

Hier.
 

IMplo

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Gott und Wissenschaft ein Widerspruch? Nöö

Daß die Kirche wesentliche Wissenschaftler immer als Charlatane dargestellt hat, wenn sie gegen die "reine" Lehre verstiessen, das ist ein alter Hut. Ich kann mich aber nicht erinnern, daß einer dieser Wissenschaftler jemals behauptet hat, er könne die Nicht-Existenz Gottes beweisen, oder gar, daß es einen Gott nicht gäbe ;)

Soll doch ein jeder glauben, was er möchte, beweisbar ist alles, was beweisbar ist, sowieso nur innerhalb eines bekannten Koordinatensystems.

Der Aufbau eines Atoms ist schon einige Male neu beschrieben worden, und immer war es hinterher ein etwas anderes Atom, funktionierte in seinem System aber genauso wie vorher.

Heute noch glauben wir gerne, daß wir einst das Universum besiedeln werden. Wissenschaftler müßten nach heutiger Lage allerdings behaupten, das geht nicht.

Immer schon glauben wir gerne an Götter, aber besser geworden ist dadurch im Grunde auch nichts, oder?

Ob man sich an Fakten, oder an Glaubenssätze hält: man läuft immer Gefahr sich zu irren, ist nunmal so.

Ein Streit pro/contra Religion/Wissenschaft ist so dumm und unnötig wie ein Krebsgeschwür, denn bis etwas anderes bewiesen ist, ist jeder Glaube gerechtfertigt, auch der an die Wissenschaft oder Gott.

Womöglich sind beide Anschauungen totaler Unsinn, weil sie nicht letztendlich erhellend wirken, sondern nur auf der Höhe der Zeit Interpretationshinweise liefern. Streiten bringt da auch überhaupt nichts ein, keinem der Lager.

Ich selbst glaube an das Nichts (=Gott, Seele,etc), denn nichts das exstiert, ist wirklich bedeutend im Ganzen. Irdisches ist gar derart unerheblich im Universum, daß es schon unwahrscheinlich hoch 10k ist, wenn auch nur eine der menschlichen Interpretationen des Ganzen zutreffen sollte. Das ist, als wenn ein einziges Elektron einer Prostata den gesamten Menschen erklärt, von dem sie nur weiß, daß sie Teil eines Organes in einem Gesamtsystem von Organen ist, die sie nicht kennt, etc etc.

Wir Menschen sind allerdings ganz gut im Ausdenken von Maschinen und mechanisierten Systemen, gesellschaftlich, wie technisch - daher wundert es nicht, daß es immer wieder viele Menschen als Ihre Aufgabe betrachten, das Erdachte zu Wahrheiten zu erheben.

Solange wir nicht alles verstehen, verstehen wir so gut wie garnichts.
Solange nichts, daß wir kennen, garantiert ewig ist, solange gibt es auch nichts von ewiger Bedeutung.

Wenn also nichts von Bedeutung ist, was sind dann Wissenschaft und Glaube? Symptome von Nichts.

Denkt mal darüber nach und erkennt, daß darin eine trostreiche und befreiende Sichtweise der Welt(en) liegt, die im Gegensatz zu vielen anderen aber keine Alternative ausschließt und von daher im Grundsatz konstruktiv ist.

Greetz!
IMplo
 

Booth

Erleuchteter
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IMplo schrieb:
Solange nichts, daß wir kennen, garantiert ewig ist, solange gibt es auch nichts von ewiger Bedeutung.
Warum muss es immer das extrem sein?! Warum ist die Ewigkeit so wichtig?! Was ist überhaupt Ewigkeit?!
Wenn also nichts von Bedeutung ist, was sind dann Wissenschaft und Glaube? Symptome von Nichts.
Und dieses Nichts kann wunderschön oder ganz schlimm sein. Dieses Nichts ist unser Leben und unser Dasein. Dem Leben keine Bedeutung vor einem ewigen Hintergrund zuzuordnen tue ich auch. Aber deshalb negiere ich doch nicht die Bedeutung meines Leben im hier und jetzt für mich.

gruß
Booth
 

IMplo

Großmeister
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Ich negiere auch nicht die Bedeutung meines Lebens im Hier und Jetzt.
Im Gegenteil versuche ich (auch, wenn das irrational klingen mag), in meinem Umfeld für gute "Energien" zu sorgen und hilfreich zu sein, auch wenn es in der Ewigkeit keine Rolle spielen mag. Ich denke, das ist Ausdruck meiner eigenen Menschlichkeit, die dank des Glaubens an das "Nichts" sich recht frei entfalten kann. Jedenfalls hält mich dieser Glaube von nichts ab und nimmt mich auch nicht von vorneherein gegen etwas ein. Das ist der Kern der Sache - offen sein. Der Weg des Einzelnen dorthin spielt keine Rolle, ich kann nur meinen beschreiben, denn das ist der Weg, den ich kenne :)

Kleiner Exkurs: Wenn man meditiert und einen "leeren" Zustand erreicht, dann ist man quasi im Nichts - und fühlt, daß man eins ist mit allem - meine Erfahrung zeigt mir das - mag stimmen, mag nicht stimmen, aber das spielt am Ende ja garkeine Rolle, denn es bestätigt auf individueller Ebene meinen Glauben.

LG

IMplo
 

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