Gerechte Welt

fumarat

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Ich hab mir mal Gedanken darüber gemacht, wie denn eine gerechte Welt aussehen müßte. Eine Welt in der es völlig egal ist wo oder wann man geboren ist oder welcher Rasse man angehört. Wo jeder Mensch dieselben Möglichkeiten hat zu leben.

Wir leben hier in Europa, sitzen vor unseren PCs in einer mit allem möglichen Firlefanz ausgestatteten Wohnung, haben durchschnittlich fast ein Auto pro Person (53 Mio zugelassene Fahrzeuge), verbrauchen 128 Liter Trinkwasser pro Person und Tag, haben ein pro Kopf und Jahr BIP von 25600 Euro.

Der direkte Verbrauch von Primärenergie belief sich 1995 in Deutschland auf insgesamt 14 269 Petajoule, das sind rund 4 Mrd. Megawattstunden. In Gewichtseinheiten Steinkohle ausgedrückt, ergibt sich eine Menge von 487 Mill. Tonnen. Dies entspricht rechnerisch dem Neunfachen der deutschen Steinkohleförderung oder einem jährlichen Verbrauch von 60 Doppelzentnern Steinkohle je Einwohner.
60 Doppelzenter müssen so etwa 6 Tonnen entsprechen. Quelle: http://www.destatis.de/

Die Werte werden in anderen europäischen Staaten ähnlich sein und in den USA wohl noch ärger.

Die Frage, die ich mir nun stell ist, ob es überhaupt möglich ist, daß wirklich jeder Mensch dieser Erde ein Auto haben und Unmengen von Energie verpulvern kann. Ich denke nein. So etwas könnte die Umwelt nie verkraften. Wo liegt die Lösung? Müssen wir gerechtigkeitshalber von unserem Wohlstand ablassen? Und es kann hier nicht um verwindende Prozentanteile, wie minus 10% Schadstoffreduzierung (Kyoto) innerhalb der nächsten 5 Jahre gehen. Mal ganz davon abgesehen, daß nicht mal dieses Protokoll eingehalten wird. Jeder von uns müßte krasse Einschnitte in seinem Lebensstandard hinnehmen. Seid ihr dazu bereit? Oder hättet ihr lieber noch mehr Luxus? Ein eigenes Haus mit beheiztem Swimmingpool und Sauna wär doch schön?

Wie glaubt ihr wäre eine gerechte Verteilung der Ressourcen auf der ganzen Welt möglich?

Grüße fumarat
 

Arco

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@Fumarat

Irgendwo hats du auch recht aber die Ressurcen (Kohle,Erdöl usw.)
werden auch irgendwann verbraucht werden. Es wäre besser regenerative Energiequellen (Sonnenenergie oder Wasserstoff) zu nutzen.Und sind auch nicht so umweltschädigent. Dies wär wenigstens erst einmal ein Anfang.
 

Arco

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@Fumarat

Dies ist der sogenannte Nord - Süd Konflikt den du hier bestimmt ansprechen willst :?:
 

JFK

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Die einfachste Lösung wäre es wenn man Bill Gate$, dem Chef von Wal-Mart (wie der heißt hab ich leider vergessen) und den restlichen Top 100 ihr Vermögen wegnehmen und in der 3. Welt verteilen würde. Die sind doch alle so reich dass die sich allein von den Zinsen jeden Tag ein neues Auto oder sogar ein Haus kaufen könnten, wenn das nicht ungerecht ist :?

Leider wird das nicht umsetzbar sein, es sei denn wir kriegen eine Weltrevolution (Neue Weltordnung? :roll: )

Zum Thema "Umweltverschmutzung": Die Technik für sauberen Strom gibt es schon lange, wir müssen sie nur nutzen! Im Übrigen halte ich auch die Atomkraft für eine brauchbare Lösung. Seit der Tschernobyl-Katastrophe ist fast jeder dagegen, dabei wurde die Sicherheit inzwischen deutlich verbessert und den Müll könnte man doch auch irgendwie in den Weltraum schießen, da richtet er keinen Schaden an.
 

Arco

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JFK schrieb:
Seit der Tschernobyl-Katastrophe ist fast jeder dagegen, dabei wurde die Sicherheit inzwischen deutlich verbessert und den Müll könnte man doch auch irgendwie in den Weltraum schießen, da richtet er keinen Schaden an.

@JFK

Du irrst dich leider nur die Deutschen wollen keine Atomkraftwerke und sind schon dabei sie zu schließen. Der rest der Welt ist optimistischer und die bauen fleißig weiter.

Und das Uran in Weltraum schießen is schwachsinn. Man kann es entlagern (schon mal was von Halbwertzeit was gehört).
 

Fantom

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ich mache mir immer wenn meine stromrechnung kommt gedanken über die energieversorgung :)

mein rezept: kohlesubventionen streichen und das geld in regenerative energieerzeugung investieren. am tag verpufft auf der erde mehr sonnenenergie als alle atomkraftwerke produzieren können.

wenn man auf öffentlichen gebäuden (und davon gibt es SEHR viele) solaranlagen anbringt und die anlagen zu günstigen preisen (sprich erhöhte produktion und somit niedrigere preise für die anlagen) vertreiben würde.... das wäre mal ein industriezweig der deutschland nützen könnte.

aber naja es gibt interessengruppen und die wollen weiterhin am atom und kohlestrom verdienen.

und der nord-süd konflikt , naja die industrie im norden hat soviel kohle weil der süden zum größten teil so arm ist.
 

Arco

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@Fantom

Jetzt sind die Solaranlagen schön billig aber warte mal 10 Jahre, wenn das Öl und Kohle weniger wird und teurer. Wollen immer mehr Menschen Solar, so werden die Verkäufer die Preise in die höhe treiben.

Denk ich mal :roll:
 

Fantom

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Arco schrieb:
Jetzt sind die Solaranlagen schön billig aber warte mal 10 Jahre, wenn das Öl und Kohle weniger wird und teurer. Wollen immer mehr Menschen Solar, so werden die Verkäufer die Preise in die höhe treiben.

meine eltern haben sich sowas auf das dach montieren lassen und können den selbst erzeugten strom vno der rechnung absetzen. allerdings rentiert sich das noch überhaupt nicht. es gibt zu wenige firmen, die die anlagen herstellen. darum sollte JETZT darein inverstiert werden und nicht erst in 10 jahren.
 

JFK

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Fantom schrieb:
Arco schrieb:
Jetzt sind die Solaranlagen schön billig aber warte mal 10 Jahre, wenn das Öl und Kohle weniger wird und teurer. Wollen immer mehr Menschen Solar, so werden die Verkäufer die Preise in die höhe treiben.

meine eltern haben sich sowas auf das dach montieren lassen und können den selbst erzeugten strom vno der rechnung absetzen. allerdings rentiert sich das noch überhaupt nicht. es gibt zu wenige firmen, die die anlagen herstellen. darum sollte JETZT darein inverstiert werden und nicht erst in 10 jahren.

Die Firmen stellen meistens das her was Profit macht, und Solaranlagen zählen eben noch nicht dazu. Nur wenn diese Situation so bleibt dann werden sie auch nie profitabel sein. Staatliche Subventionen wären vielleicht eine Lösung, allerdings kann man eben nicht von Heute auf Morgen die Kohle abschaffen. (Und ohne Subventionen für Kohle würde keine mehr abgebaut werden weil es zu teuer ist)
 

JCDenton

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hm..es gibt eine einfache möglichkeit den wohlstand auf der ganzen welt und für jeden menschen zu sichern : weg mit dem menschenverachtenden kapitalismus !!!
warum gibt es noch keine billigere und resourcensparende energieversorgung ?!? weil es sich schlicht und einfach aus finanziellen gründen nicht lohnt !!!
wenn man die 100 reichsten wichser dieses planetens enteigen würde, könnte man auf jeden fall den welthunger beheben. nur bricht wahrscheinlich die weltweite weltwirtschaft zusammen...es würde keinen mehr geben den man ausbeuten könnte wenn das kapital gerecht verteilt wäre....schade für die kapitalisten :)
 

Lhasa

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Arco schrieb:
JFK schrieb:
Seit der Tschernobyl-Katastrophe ist fast jeder dagegen, dabei wurde die Sicherheit inzwischen deutlich verbessert und den Müll könnte man doch auch irgendwie in den Weltraum schießen, da richtet er keinen Schaden an.

@JFK

Du irrst dich leider nur die Deutschen wollen keine Atomkraftwerke und sind schon dabei sie zu schließen. Der rest der Welt ist optimistischer und die bauen fleißig weiter.

Und das Uran in Weltraum schießen is schwachsinn. Man kann es entlagern (schon mal was von Halbwertzeit was gehört).

Ich weiß nicht ganz wie du das mit dem Schwachsinn meinst, vielleicht meintest du ja das du gleich welchen schreiben wirst.
Den Atommüll in den Weltraum zu schießen macht schon Sinn, denn da strahlt's sowieso in ungeheuren Mengen. Und die Halbwertzeit von Uran liegt bei genau 4,5 Mrd Jahren! Also wie viele Lager wollen wir denn bauen, bis die ersten (von dann vor 4,5 Mrd Jahren) nicht mehr strahlen.
Vielen dank das ihr das gelesen habt :p
MfGaa
Max Marx
 

deLaval

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JFK schrieb:
Die einfachste Lösung wäre es wenn man Bill Gate$, dem Chef von Wal-Mart (wie der heißt hab ich leider vergessen) und den restlichen Top 100 ihr Vermögen wegnehmen und in der 3. Welt verteilen würde. Die sind doch alle so reich dass die sich allein von den Zinsen jeden Tag ein neues Auto oder sogar ein Haus kaufen könnten, wenn das nicht ungerecht ist :?
Ist es ungerecht sich das gesellschaftliche System, in dem wir leben, zu nutze zu machen? Die möglichkeit steht jedem (zu mindest in unseren Breiten) frei.
Anders gefragt, wärst du bereit, auf alle Luxusgüter zu verzichten, und den Teil, von dem was Dir gehört zu spenden? Das Elend in der Welt ist nicht die Schuld von Bill Gates und Co. Warum also soll man diese Leute bestrafen? Da denke ich auch eher, daß ein anderes Gesellschaftssystem her muß um diese Mißstände zu beheben, aber das wird wohl wieder an der mangelnden Opferbereitschaft des einzelnen scheitern.
 

Rosskeule

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deLaval schrieb:
JFK schrieb:
Die einfachste Lösung wäre es wenn man Bill Gate$, dem Chef von Wal-Mart (wie der heißt hab ich leider vergessen) und den restlichen Top 100 ihr Vermögen wegnehmen und in der 3. Welt verteilen würde. Die sind doch alle so reich dass die sich allein von den Zinsen jeden Tag ein neues Auto oder sogar ein Haus kaufen könnten, wenn das nicht ungerecht ist :?
Ist es ungerecht sich das gesellschaftliche System, in dem wir leben, zu nutze zu machen? Die möglichkeit steht jedem (zu mindest in unseren Breiten) frei.
Anders gefragt, wärst du bereit, auf alle Luxusgüter zu verzichten, und den Teil, von dem was Dir gehört zu spenden? Das Elend in der Welt ist nicht die Schuld von Bill Gates und Co. Warum also soll man diese Leute bestrafen? Da denke ich auch eher, daß ein anderes Gesellschaftssystem her muß um diese Mißstände zu beheben, aber das wird wohl wieder an der mangelnden Opferbereitschaft des einzelnen scheitern.

Das gesellschaftliche Problem hier sehe ich auch darin, dass wir es gewohnt sind (in der Regel) nach unten zu schauen. Es gibt immer noch einen anderen als wir. Hier liegt das Thema nun andersherum. Also schauen wir nach oben. Nicht wir sind die schlechten Reichen, solange es noch Reichere gibt. Nicht wir müssen teilen lernen, solange ein andere noch mehr besitzt als wir. Das ist aber aus der Sicht von ganz unten fast egal, ob wir nun Liselotte Müller aus Waltrop sind oder Bill Gates. Wir sind die Reichen. Westeuropa, Nordamerika. Ich denke wie Lilly, dass es nicht reicht - wenn wir denn nun tatsächlich eine gesellschaftliche Umstrukturierung wünschen - davon auszugehen, dass unser Lebensstandart die unterste mögliche Grenze ist. Obwohl es die Gewohntheit und das Wesen des Menschen ist, immer noch einen Schuldigeren zu finden, als sich selbst. Wenn es denn aber tatsächlich an die eigene Wäsche geht, ist man schnell am Klagen und Zetern, dass es (insbesondere ja dem deutschen Volk!) ach so schlecht und dreckig geht.
Negativ verstärkt wird dieser Eindruck durch das Sichtbarwerden von Ungerechtigkeiten, die schnell ihren Ausdruck finden in Sätzen wie: Die Kleinen hängt man - die Großen lässt man laufen.
Solange Otto Normalverbraucher immer nur das Gefühl bekommt, dass es ihn trifft, während eine gewisse Haute-volée beim großen Teilen unantastbar scheint, kann das Bewusstsein für einen gemeinsamen Wohlstand (auf welchem Niveau auch immer) nicht wachsen.
 

fumarat

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Ich halte das Verhalten der westlichen Welt gegenüber der dritten Welt für frevelhaft. Selbst lebt man erst mal so weiter wie gewohnt und der Dritten Welt wird versucht zu helfen.
Nur wie sieht diese Hilfe denn aus? Bei Hungerkatasrophen werden (leider nicht immer) schnell mal Gelder für basalste Grundnahrungsmittel zur Verfügung gestellt. Gut, das ist menschlich. Man kann ja schließlich auch nicht zusehen wie "die da unten" verhungern, und gleichzeitig noch ein fettes Steak runterwürgen und anschließend, damit die Traumfigur nicht darunter leidet noch schnell im Fitnesscenter ein paar Kilometer runterstrampeln oder gar Anti-Verdauungs-Pillen schlucken. Nein, also einfach verhungern lassen, das ginge nun wirklich nicht. Das wäre ja auch unangenehm fürs Gewissen, ach ja und es gibt ja noch eine westliche Moral und Menschenrechte... gut, immerhin etwas.

Dann wär da noch die Logik der Wirtschaft. Überschüsse müssen vernichtet werden. Egal ob Fleisch, Milch oder Getreide. Wenns dafür keine Konsumenten gibt muß es weg. Einfallsreich in der Wahl der Methode ist man ja eh, und Arbeitsplätze werden durch eine eigene Nahrungsmittelvernichtungsindustrie ja auch geschaffen. Pervers, aber wahr. Tja, wen störts, das Geld fließt und das Wirtschaftswachstum stimmt auch. Und die Leute haben Arbeit.

Gut, wer ist eigentlich Schuld an der Lage der Dritten Welt? Die Kolonialzeit ist schon lang vorbei und die haben bis heute noch keine vernünftige Regierung oder Wirtschaft. Sind die unfähig oder was? Ja die haben ja auch viel zu viele Kinder, die Leute. Abtreibungsmaßnahen und Verhütung muß die Lösung sein. Da verdienen sich unsere Pharmaindustrien wieder ein goldenes Näschen dabei und das Ergebnis stimmt. Und dann würden da auch nicht mehr so viele unterernährte Kinder über unsere Bildschirme flimmern.

Aber es kann doch nicht sein, daß wir dann die restlichen Leute ständig ernähren müssen. Die müssen selbst eine Wirtschaft aufbauen! Ja, also unterstützen wir sie und geben ihnen Entwicklungshilfe. Oder besser Kredite, denn wenns läuft wollen wir das Geld ja wieder zurück, verzinst natürlich. Ist ja auch in Ordnung so. Und wenns nicht läuft, dann haben sie halt Schulden, verzinste natürlich. So läuft das Geschäft.

Aber warum funktionierts denn nie? Ja die autoritären korrupten Regimes sind schuld. Demokratisierung und Globalisierung sind die Zauberwörter. Nur wonach schreit denn ein Mensch zuerst, nach Demokratie oder ums blanke Überleben?

Grüße fumarat
 

Fantom

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fumarat schrieb:
Gut, wer ist eigentlich Schuld an der Lage der Dritten Welt? Die Kolonialzeit ist schon lang vorbei und die haben bis heute noch keine vernünftige Regierung oder Wirtschaft.

hmm. seit ca 1500 kolonialzeit. ende der kolonialzeit etwa 1945.

knapp 500 jahre innerhalb von 60 jahren aufarbeiten? das wird nicht funktionieren.
 

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