Disney mag kein Fahrenheit 9/11

Elbee

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FreeBird schrieb:
Telepolis schrieb:
Michael Moore: "Raubkopieren ist erlaubt, solange niemand daran verdient"...Michael Moore hat sich schon auf seiner Europatournee letztes Jahr deutlich geäußert: Er schreibe seine Bücher und drehe seine Filme nicht, um reich zu werden, sondern um Missstände aufzuzeigen und nun konkret Präsident Bush aus dem Weißen Haus zu befördern, wozu er auch das mit den Büchern und Filmen verdiente Geld größtenteils verwenden wolle. Deshalb sagte er schon damals, und zwar ganz konkret im Zusammenhang mit dem neuen Film "Fahrenheit 9/11", über Leute, die Bücher, Audiofiles und Filme von ihm im Netz tauschen:
"Solange sie dafür kein Geld verlangen, also sich mit meiner Arbeit bereichern, sondern nur meine Gedanken weiter verbreiten, wozu ich die Filme und Bücher ja gemacht habe, ist das für mich völlig okay. Ich bin mit den jetzigen Copyright-Gesetzen nicht einverstanden!"
ganzer Artikel

Find ick jut! :D

Finde ich ganz und gar nicht gut. Ich bin jemand, der vom Urheberrecht geschützt werden soll und schon das ist weder einfach noch ein billiger Spaß. Die unerlaubte Kopiererei am Geld festmachen zu wollen ist ein Überfahren der Urheber per Generallösung, und so geht das nicht. Für seine eigenen Werke kann er das ja so meinen, aber er kann die Auswirkungen nicht abschätzen und das ist verantwortungslos. Die Copyright-Gesetze sind btw in USA total anders als in D, nämlich absolut restriktiv und unterscheiden sich erheblich vom Urheberrecht, das sind zwei paar Schuhe. Das ist wohlgefälliges Zeug, was Moore hier loslässt. Natürlich gefällt das der Rebellenseele, nur fehlt dem populistischen Schmus die Bodenhaftung.
 

hives

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Elbee schrieb:
Sehen wir ihm doch einfach mal eine Weile lang zu, aus der Distanz wohlgemerkt.

Er wird wohl die wählbare Alternative unterstützen und somit absegnen. Bin mal gespannt, wie er sich nach einem Regierungswechsel positioniert.
 

Elbee

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hives schrieb:
Er wird wohl die wählbare Alternative unterstützen und somit absegnen. Bin mal gespannt, wie er sich nach einem Regierungswechsel positioniert.

Genau. Sein Geltungsdrang mit Öffentlichkeitspräsenz samt Robin-Hood-Approach ist ja unübersehbar und wenn die jetzige Opposition die Wahl gewinnt, führt das bei ihm zwangsläufig zum Positionswechsel. Ich nenne ihn jetzt mal spaßeshalber Michael Joschka Moore ... Vielleicht bietet man ihm auch eine Polit-Talk-Runde an, Mr.King sucht schon lange nach einem Nachfolger.
 

Believer

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Kaum zu glauben, in diesem Forum gibt es Pr. Bush Befürworter! :!:

Schmiert euch die CIA oder was is los?

Außerdem gibt es seit längerer Zeit keine vernünftige Regierung in den USA.
Weder Republikaner noch Demokraten haben es Moore angetan, stattdessen
zeigt er mit guten Fakten und lustigen Beispielen das sie vielmehr EINE große Partei sind.

Ihr solltet echt seine Bücher lesen die Alten zuerst. Hobbykritiker.
Dann werdet ihr sehr schnell erkennen das ihr euch irrt! :idea:
 

hives

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Außerdem gibt es seit längerer Zeit keine vernünftige Regierung in den USA.
Weder Republikaner noch Demokraten haben es Moore angetan, stattdessen
zeigt er mit guten Fakten und lustigen Beispielen das sie vielmehr EINE große Partei sind.

Nein, er stellt sie eben nicht als eine große Partei dar, sondern kritisiert vielmehr die Demokraten, weil sie "mit dem Feind ins Bett gehen" ("Democrats sleeping with the enemy") und empfiehlt ihnen: "quit moonlighting for the competition" (dh. sie sollen nicht in fremden Becken fischen, sondern zu ihrer eigentlichen Politik zurückkehren) - er kritisiert die Demokraten weil sie sich den Republikanern annähern, und zeigt sich als verärgerter Anhänger, der bald seine "Free Beer Democrats" gründet, wenn es so weiter geht...
Immerhin widmet er der Kritik an den Demokraten ein ganzes Kapitel in "Stupid white men" - um folgendermaßen abzuschließen:

Vulnerable Republicans Who Can Be Beaten
The following members of Congress are the most likely to be defeated if a strong and real Democrat runs against them:
[...]

Auch ich würde lieber die Demokraten als die Republikaner an der Spitze sehen - allerdings vermute ich, dass sich vor allem der Ton ändert...

Derartigen Heilandsentitäten gegenüber werde ich jedenfalls schnell kritisch, zumal wenn sie von diversen Medien propagiert werden - jede demokratische Politik braucht allein zur Legitimation interne Gegenstimmen....



p.s.:

Schmiert euch die CIA oder was is los?
Wir könnten ja mal mit Verweis auf diesen Thread anfragen, ob sie die wv nicht finanziell unterstützen will :D

mfg
 

streicher

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Erst kürzlich war zu lesen, leider weiss ich nicht mehr wo, dass Moore nach einer möglichen Abwahl Bushs sich auf Kerry einschiessen würde. Damit wäre er von seiner Linie, lediglich für die Abwahl Bushs zu mobilisieren, abgewichen.
Moore-Gegner haben ihm vorgeworfen, dass er sich aus den Erlösen seines Streifens persönlich bereichere. Dem entgegen steht wohl der Fakt, dass 60 Prozent der Einnahmen an wohltätige Zwecke gehe - weiss jemand an welche?
Wie sieht Moore seinen Streifen selbst?
Michael Moore selbst sagte dem Fernsehsender ABC: "Ich würde gerne sehen, dass Bush aus dem Weißen Haus auszieht". Seinen Film "Fahrenheit 9/11" bezeichnete er als eine persönliche Rückschau auf die Amtszeit des Präsidenten. "Das ist meine Meinung über die letzten vier Jahre der Bush-Regierung", erklärte er. "Ich gebe nicht vor, dass es eine faire und ausgewogene journalistische Arbeit ist."
Plumpe Polemik oder gerissener Wahlkampf?
Ein Gegenfilm von Wilson namens "Michael Moore Hates America" und ein Gegenbuch mit Titel "Michael Moore Is a Big Fat Stupid White Man" kommen bald heraus - das Buch gegen Moore übrigens wird vom gleichen Verlag wie "Stupid White Man" vertrieben. Ob diese beiden Werke seriös sind, steht auf einem anderen Blatt. Zum Film Michael Moore hates America
 

FreeBird

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Hab mir grad die beiden "Michael Moore Hates America" Trailer angeschaut. Pffft, so ein Filmhochschüler, der halt ein bisschen auf dem Moore-Trittbrett mitfahren möchte, nichts Ernstes. Werd ihn mir aber anschauen. Danke für den Link!
 

Believer

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@hives
Mir ist schon klar das wenn man seine Recherchen mittendrin beginnt ein echter Überblick schwer zu fassen ist. Sein erstes Buch heißt Querschüsse (Downsize this!), nicht Stupid White Men.
In Querschüsse findet man auf Seite 40 ein Fragespiel Demokraten oder Republikaner, das lustig und verwundernd zeigt (absichtlich) das sie EINE Partei sind.
Vom ECHTEN Demokraten, den Moore als demokratisch denkenden, Demokratie liebenden, leider nicht existenten und wahren Politiker sieht,
ist auch hier schon wie in deinem angeführten Beispiel die Rede.
Dein aus dem Zusammenhang gerissenes Zitat hast du grundlegend falsch dargestellt, eben für deine Zwecke missbraucht.
Aber ich will dir nichts unterstellen, vielmehr möchte ich dir empfehlen die Bücher auf Deutsch zu erwerben.
Man versteht den Inhalt einfach leichter wenn man ihn in der Muttersprache lesen kann.
Ich wünsche dir jetzt schon viel spaß. :)
 

hives

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Believer schrieb:
@hives
Mir ist schon klar das wenn man seine Recherchen mittendrin beginnt ein echter Überblick schwer zu fassen ist. Sein erstes Buch heißt Querschüsse (Downsize this!), nicht Stupid White Men.
In Querschüsse findet man auf Seite 40 ein Fragespiel Demokraten oder Republikaner, das lustig und verwundernd zeigt (absichtlich) das sie EINE Partei sind.
Vom ECHTEN Demokraten, den Moore als demokratisch denkenden, Demokratie liebenden, leider nicht existenten und wahren Politiker sieht,
ist auch hier schon wie in deinem angeführten Beispiel die Rede.
Aha. Der nicht-existente echte und der existente unechte Demokrat also.
Wenn Moore nun auffordert, dass man anstelle von Republikanern Demokraten wählen soll, muss man dann den nicht-existenten wählen, oder kann man sich für den Moment mit dem unechten existenten zufrieden geben?

Zusammen mit seinen populistischen Methoden und unseriösen Inszenierungen (les dir allein mal die von elbee verlinkten Seiten durch) ist seine schwammige Mischung aus unscharfer Fundamentalkritik und ebenso verschwommener Wahlempfehlung ("wählt die richtigen Demokraten") jedenfalls ebenso systemgefällig wie schädlich für wirkliche Kritiker...


Dein aus dem Zusammenhang gerissenes Zitat hast du grundlegend falsch dargestellt, eben für deine Zwecke missbraucht.

Die Überschrift "Vulnerable Democrats who can be beaten:" ist eigentlich schwer aus einem Zusammenhang zu reißen... der Kontext war das Kapitel "Democrats" in dem - wie ausführlich beschrieben - an den Demokraten Kritik geübt wird, da sie sich den Republikanern annähern.
Falls der Zusammenhang falsch dargestellt wurde, bitte ich ausdrücklich um Korrektur.


Und "für meine Zwecke missbraucht"... naja... von mir aus kann er ruhig weiter an seinen "Believern" verdienen. Es gibt weitaus schlimmere Autoren.


Aber ich will dir nichts unterstellen, vielmehr möchte ich dir empfehlen die Bücher auf Deutsch zu erwerben.
Vielen Dank für diese nette Empfehlung. Ich lese viele Bücher jedoch lieber im Original, das durch Übersetzungen immer mehr oder weniger stark verändert wird.


Man versteht den Inhalt einfach leichter wenn man ihn in der Muttersprache lesen kann.

Ja, dann klär mich doch bitte gleich mal auf, was er denn mit "Vulnerable Demcrats who can be beaten" und "quit moonlighting for the competition" eigentlich so ganz anderes gemeint hat.

Er fordert auf, die Demokraten zu wählen, hofft und bittet, dass diese sich bessern, verdient dabei eine Menge Kohle und liefert zudem populistische und mitunter verfälschende Inszenierungen - seine Kritik wird zu einem gutbezahlten, jedoch unseriösen und damit leicht angreifbaren Medienspektakel...
Außerdem legitimiert er das System, indem er sich systemkonform an der Seite der Demokraten positioniert... dass er an einigen Stellen eine andere Politik der Demokraten fordert, habe ich auch bemerkt und gewürdigt - aber seine primäre Forderung ist nunmal die Abwahl von Bush, wodurch er den Menschen die systemkonforme Möglichkeit gibt, ihre Unzufriedenheit mit der Politik in ein Kreuzchen zu kanalisieren...

Das alles zusammen unterstützt im Endeffekt bestenfalls (die Gegenpropaganda kann jeden Fehler und jede Inszenierung wiederum für sich nutzen) die Abwahl von Bush...

Ich wünsche dir jetzt schon viel spaß.

Im Gegenzug würde ich dir empfehlen, Moores Bücher auch mal im Original zu lesen - sein einfacher Stil samt kurzen Sätzen und Ausdrücken wirkt in Englisch einfach besser.

Wie wurde denn bspw. "quit moonlighting for the competition" übersetzt?
"Hören sie auf, heimlich für den freien Markt zu arbeiten!" :wink:
Naja, nicht mal so schlecht für eine Stichprobe... :lol:



mfg
 

Believer

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Erst einmal mein Nick geht auf das altbekannte Akte X Poster zurück das hier über meinem Monitor hängt :wink:
Vielleicht sollte ich mir wirklich die originale auch noch zu legen, aber als Moore Befürworter muss ich dir widersprechen lieber hives(übrigens coole Band).
Er kritisiert die Demokraten immer mehr und spricht zunehmend von Hoffnung die allerdings vergebens zu sein scheint.
Mike schreibt in volle Deckung Mr. Bush (Duke where's my country) das da anscheinend eine Linke Tour bereits vor der Wahl abgegangen sein muss.
Beim Duell zwischen Gore und George (bei dieser Sendung entscheidet sich der Großteil der Bevölkerung wen sie wählt) schien der Demokrat gut im Rennen zu liegen bis zum Werbeblock bei dem vermutlich etwas passiert sein muss den danach als die beiden "weiter" machten brachte der noch Vizepräsident nicht mehr das Maul auf.
Noch schlimmer zeigt es Fahrenheit 9/11. Einige schwarze wollten die Wahl für ungültig erklären lassen weil ihre Volksgruppe nicht wählen durfte.:!:
Leider fand sich kein Senator der ihnen zugestimmt hätte und Al Gore als Vizep. und somit Präsident des Senats verbietet ihnen den Mund, weist sie zurecht und schickt sie auf ihre Plätze, einen nach den anderen! Obwohl er dadurch Präsident der USA geworden wäre!
Ich glaube wirklich nicht das ein Moore mit einer Einstellung wie du sie beschreibst diese Aufnahmen und Fakten in seinen Werken hätte, lieber hives.
Zum Abschluss möchte ich noch sagen das Mike trotz allem wirklich an die Demokratie glaubt und deshalb davon ausgeht das dieser Kampf mit einem Kreuz auf einem Wahlzettel gewonnen werden wird, allerdings nicht mit John Kerry der ja laut Mike ein Militarist und Kriegstreiber sein soll aber immer von Frieden redet und somit äußerst unglaubwürdig erscheint.
Zitat von Mike: Irgendwann kommt ein echter Demokrat (er meint nicht die Partei!!!) und dann wird alles gut.

Ein echter Politiker würde ja wie ein Witz klingen oder?
 

general

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Michael More kritisiert ja zum Beispiel in Querschüsse nicht nur die Republukaner sondern auch die Demokraten und zeigt auf, dass eigentlich kein grosser Unterschied zwischen den Parteien besteht. Er schlägt die Zusammenlegung der beiden Parteien vor, damit eine echte Alternative gegründet werden kann.

Clinton wird von Moore ebenfalls kritisiert. Ich denke also, More ist schlicht ein ehrlicher Kritiker des Systems, der auf alles einschiesst, was ihm nicht passt. Egal ob Bush oder Kerry, Republikaner oder Demokrat. Und Kerry würde wohl nur rethorisch etwas ändern...
 

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