Der Fall Marco W.

TheFreeman

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Den neusten Meldungen zufolge wird sich der Prozess wohl noch einige Monate hinziehen. Inzwischen hat der untersuchende Arzt des Mädchens Marko ja bereits entlastet, trotzdem wird wieder um fast 4 Wochen vertagt. Wenn sich am Ende herrausstellt, dass der Junge dem Mädel absolut nichts getan hat...oh Mann...würd ich die auf Schmerzensgeld verklagen...in Millionenhöhe! :twisted:
 

antimagnet

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wieso nichts getan? die sexuellen handlungen sind nun mal erwiesen und unbestritten. und sie war halt erst 13... da ist das nun mal eine straftat, egal, ob sie mitgemacht hat oder nicht...

(was nicht heißt, dass ich das so gut oder richtig finde, wie das abläuft.)
 

TheFreeman

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Ich vertrete nach wie vor die Ansicht, dass die Kleine das von ihren Eltern aufs Auge gedrückt bekommen hat. Das ist zwar zum einen verständlich, zum andren wirkt es aber auf mich - besonders vor dem Hintergrund eines offensichtlich vollkommen fahrlässigen Umgangs mit der Aufsichtspflicht durch die Eltern - etwas deplatziert...
Es mag ja sein, dass im Laufe der Affäre der eine oder andere Teenager (harmlos ausgedrückt) Mist gebaut hat, solange die Sache aber nicht gänzlich durchleuchtet ist (womit wohl kaum zu rechnen ist da es ja mittlerweile von beiden Seiten unterschiedliche Aussagen gab) kann man nur insofern Stellung beziehen als dass man erklärt, wie einem die Sache vorkommt. :wink:

Laut den Medien (Nachrichten im TV) hat der Arzt inzwischen ausgesagt, dass die Eltern (Zitat) "nicht verstanden haben, dass keine Vergewaltigung vorlag".
Sollte das der Wahrheit entsprechen erscheint die Sache wieder in einem andren Licht.


Gruß,
Freeman
 

agentP

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Die ursprüngliche Anklage lautet doch aber nach wie vor auf Sexuellen Missbrauch einer Minderjährigen und dabei ist auch in Deutschland völlig irrelevant, ob Gewalt im Spiel war oder nicht. Der Vergewaltigungsvorwurf kam ja dann noch hinzu. Auch wenn der nun entkräftet ist bleibt doch ersterer Punkt bestehen oder habe ich was verpasst?
 

Wanderer

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Simple Man schrieb:
Das britische Mädchen wird nach Angaben des Arztes zurzeit psychologisch betreut. Gleiches Recht für Marco oder ?
Das (potentielle) Opfer erhält eine Therapie, also sollte der (potentielle) Täter auch eine bekommen? Soll das für dich generell so sein? Das dürfte einigen seltsam anmuten ... :O_O:

Nun ja sie hat sich aber als 15j. ausgegeben. Also hat Sie zumindest eine Mitschuld oder ? Folglich müsste auch sie etwas härter ran genommen werden.
Ob das im türkischen Rechtssystem eine Rolle spielt bleibt abzuwarten.
 

JimmyBond

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erstmal muss vor gericht bewiesen werden, dass sie sich als 15 jaehrige ausgewiesen hat.

btw: was meinst du mit "müsste auch sie etwas härter ran genommen werden"?

sie besitzt momentan die opferrolle und wird somit geschuetzt. noch dazu befindet sie sich in ihrem heimatland, also kann da die tuerkei auch nix dran machen.
 

Simple Man

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Wanderer schrieb:
Nun ja sie hat sich aber als 15j. ausgegeben. Also hat Sie zumindest eine Mitschuld oder ? Folglich müsste auch sie etwas härter ran genommen werden.
Also: Wenn es zu sexuellem Mißbrauch gekommen ist, hat sie imo sicherlich keinerlei Schuld.
Ist es in gegenseitigem Einverständis erfolgt, dann wird sie aber nicht "härter" dran genommen ... das hat dann evtl. Auswirkung auf das Urteil in Bezug auf Marco W., quasi "Okay, er wusste nicht, dass sie noch ein Kind ist. Freispruch!"
 

Angel of Seven

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agentP schrieb:
angel schrieb:
Aber Leute... die Türkei ist vielleicht auf einen besseren Weg was die Justitz angeht... aber bei aller Liebe kann man sie nicht mit der deutschen vergleichen... ich bitte euch... O_O
Aber hier in der Diskussion ging es doch nicht um Knäste, sondern konkret darum, wie das Verfahren abläuft oder ob gar Willkür im Spiel ist und da sehe ich ehrlich gesagt keine so großen Unterschiede.

Ich weiss schon wie du das meinst..... ist ja auch OK... nur ein deutscher Jugendrichter würde einen Jungen niemals unter solchen Umständen eine so lange U-Haft befürworten... und wenn ja, würde kein Hahn danach krähen, weil es in unseren Gefängnissen, gerade in der U-Haft, schon fast paradiesische Zustände sind, in Vergleich zu anderen diversen Staaten.
Wenn man Geld hat, kann man sich sämtliche Dinge die das leben angenehm machen kommen lassen. Von der Playstation bis zum Espresso-Automat.... Besuche sind überhaupt kein Problem usw.....


LG


AoS
 

Wanderer

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JimmyBond schrieb:
erstmal muss vor gericht bewiesen werden, dass sie sich als 15 jaehrige ausgewiesen hat.

btw: was meinst du mit "müsste auch sie etwas härter ran genommen werden"?

sie besitzt momentan die opferrolle und wird somit geschuetzt. noch dazu befindet sie sich in ihrem heimatland, also kann da die tuerkei auch nix dran machen.

Sie sollte am 8.8 vor Gericht erscheinen und Ihre Aussage machen. Ist Sie aber nicht. Deswegen gibt es ja jetzt ein Rechtshilfeersuchen. Da sie als minderjährige nicht greifbar ist, was ja auch verständlich ist, muss man auf die Mutter zurückgreifen. *träum*

Erinnert mich an den Fall mit den Kind das einen Stein vom Strand mitnahm und der Vater eingesperrt wurde. Ist mir genauso unverständlich wie dieser Fall.
Aber andere Länder andere Sitten.
 

Wanderer

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Simple Man schrieb:
Marco W., quasi "Okay, er wusste nicht, dass sie noch ein Kind ist. Freispruch!"

Nur glaube ich nicht an einen Freispruch und ich weiss auch nicht ob er gerechtfertigt ist. Den passiert ist ja was und Unwissenheit schützt nicht immer vor Strafe.

Aber unter den Umständen wie es in der Türkei das Verfahren abläuft ist für mich nicht nachvollziehbar. Der Junge ist keine 18. Jahre alt und sitzt im schlimmsten Fall mit Massenmördern zusammen. Da hilft auch kein neuer Knast. Weil es auch da keine Trennung zwischen Kindern und Erwachsenen gibt. Die bekommen nur die halbe Strafe.
Ist wie beim Einlass in einem Zirkus...
 

JimmyBond

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Sie sollte am 8.8 vor Gericht erscheinen und Ihre Aussage machen. Ist Sie aber nicht.

ja aber wieso nicht? wollte sie selber oder ihre mutter nicht, hat vielleicht ihr anwalt aus irgendwelchen gruenden ihr davon abgeraten?

wanderer schrieb:
Da sie als minderjährige nicht greifbar ist, was ja auch verständlich ist, muss man auf die Mutter zurückgreifen. *träum*

und was soll man mit der mutter anstellen? sie hat sich ebenfalls bislang keines verbechens schuldig gemacht und als britische staatsbuergerin kann auch hier die tuerkische justiz nichts gegen unternehmen.

Erinnert mich an den Fall mit den Kind das einen Stein vom Strand mitnahm und der Vater eingesperrt wurde. Ist mir genauso unverständlich wie dieser Fall.
Aber andere Länder andere Sitten.

richtig. andere laender sperren unschuldige ein und wir lassen schuldige frei. mir sind beide arten nicht so gerecht. aber seit wann sind justize schon fair?
 

NightHawk

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@Angel

Irgendwie klingt das so, als hättest du die deutschen Gefängnisse bereits alle besucht und könntest dir ein prima Urteil darüber bilden, wie die Verhältnisse dort sind.

Solltest nicht immer die Vorzeigebeiträge von Stern-TV oder Spiegel als Vorlage für deine Vergleiche nehmen, in denen der offene und liberale Vollzug in Deutschland in einem Jugendgefängnis und irgendein heruntergekommenes Gefängnis in der Türkei verglichen wird. Die Türkei besitz durchaus aus ziemlich gepflegte und Menschenwürdige Gefängnisse.

Ich hatte z.B. bereits das "Vergnügen", in einem deutschen Gefängnis für "nur" 5 Tage meine Frist abzusetzen. Zwar war ich "nur" wegen einem lächerlichen Kapital-Delikt drin "2000 Euro", die ich weder geklaut noch geraubt hatte, aber das hat dort niemanden interessiert.

Ich bin seit der Ankunft dort ziemlich grob behandelt worden, war nur eine Nummer von vielen. Mußte mich hinter einer kleinen Wand ausziehen, begutachten lassen, duschen und anschließend haben die mir einfach irgendwelche Spritzen verpasst. Wenn ich wissen wollte, wofür die sind, hat man meine Fragen ignoriert. Als ich ein Telefonat führen wollte (die Einweisung kam ziemlich prompt), hat man es mir verweigert.

Die Zelle war ziemlich düster, nur ein kleines Guckloch in der Decke, sonst dunkel. Das Klo war nur ein kleines Scheissloch und ich habe mir eine 2 auf 3 meter zelle mit einem anderen Insassen geteilt. Dieser war übrigens Franzose und bereits 3 Wochen in dieser Zelle und gerade mal 18 jahre alt. Er sprach kein Deutsch und wußte nicht mal, dass er pro Tag eine Stunde Ausgang hatte, also war er 3 Wochen lang immer nur in der dunklen Zelle. Er wußte auch nicht, dass er die Duschen außerhalb benutzen darf.... er war 3 Wochen ungeduscht. Seine Mutter wußte nicht, dass er im Knast ist... die französische Regierung wußte auch nichts davon.

Jeden Tag habe ich gefrat, ob ich telefonieren kann, damit mein Schwager die Angelegenheit vor dem Richter klärt... hat keine Sau interessiert... es hieß immer jaja... gleich... warte.

Also ich rauskam, nach 5 Tagen, habe ich die Mutter von dem Franzosen angerufen. Sie war ziemlich aufgebracht... die hatten ihren Sohn bereits vermisst.

Mag sein, dass die Türkei in vielerlei Hinsicht noch lernen kann. Aber man darf das nicht so darstellen, als ob Welten dazwischen wären. So toll sind deutsche Gefängnisse auch wieder nicht....

In Deutschland hat man es vor der Justiz und dem Richter nur gut, wenn man entweder ein Geisterkranker ist, der eine super-Betreuung bekommt, ein Geschäftsmann ist, der den Fiskus betrogen hat... der bekommt eine Luxuszelle oder man ist eine Frau, die ihren Ehemann verläßt... dann bekommt man alles....

Ansonsten und gerade als Ausländer.... wünsche ich keinem, dass er in ein deutsches Gefängnis kommt...
 

ConspirIsee

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NightHawk schrieb:
@Angel

Irgendwie klingt das so, als hättest du die deutschen Gefängnisse bereits alle besucht und könntest dir ein prima Urteil darüber bilden, wie die Verhältnisse dort sind.

Solltest nicht immer die Vorzeigebeiträge von Stern-TV oder Spiegel als Vorlage für deine Vergleiche nehmen, in denen der offene und liberale Vollzug in Deutschland in einem Jugendgefängnis und irgendein heruntergekommenes Gefängnis in der Türkei verglichen wird. Die Türkei besitz durchaus aus ziemlich gepflegte und Menschenwürdige Gefängnisse.

Ich hatte z.B. bereits das "Vergnügen", in einem deutschen Gefängnis für "nur" 5 Tage meine Frist abzusetzen. Zwar war ich "nur" wegen einem lächerlichen Kapital-Delikt drin "2000 Euro", die ich weder geklaut noch geraubt hatte, aber das hat dort niemanden interessiert.

Ich bin seit der Ankunft dort ziemlich grob behandelt worden, war nur eine Nummer von vielen. Mußte mich hinter einer kleinen Wand ausziehen, begutachten lassen, duschen und anschließend haben die mir einfach irgendwelche Spritzen verpasst. Wenn ich wissen wollte, wofür die sind, hat man meine Fragen ignoriert. Als ich ein Telefonat führen wollte (die Einweisung kam ziemlich prompt), hat man es mir verweigert.

Die Zelle war ziemlich düster, nur ein kleines Guckloch in der Decke, sonst dunkel. Das Klo war nur ein kleines Scheissloch und ich habe mir eine 2 auf 3 meter zelle mit einem anderen Insassen geteilt. Dieser war übrigens Franzose und bereits 3 Wochen in dieser Zelle und gerade mal 18 jahre alt. Er sprach kein Deutsch und wußte nicht mal, dass er pro Tag eine Stunde Ausgang hatte, also war er 3 Wochen lang immer nur in der dunklen Zelle. Er wußte auch nicht, dass er die Duschen außerhalb benutzen darf.... er war 3 Wochen ungeduscht. Seine Mutter wußte nicht, dass er im Knast ist... die französische Regierung wußte auch nichts davon.

Jeden Tag habe ich gefrat, ob ich telefonieren kann, damit mein Schwager die Angelegenheit vor dem Richter klärt... hat keine Sau interessiert... es hieß immer jaja... gleich... warte.

Also ich rauskam, nach 5 Tagen, habe ich die Mutter von dem Franzosen angerufen. Sie war ziemlich aufgebracht... die hatten ihren Sohn bereits vermisst.

Mag sein, dass die Türkei in vielerlei Hinsicht noch lernen kann. Aber man darf das nicht so darstellen, als ob Welten dazwischen wären. So toll sind deutsche Gefängnisse auch wieder nicht....

In Deutschland hat man es vor der Justiz und dem Richter nur gut, wenn man entweder ein Geisterkranker ist, der eine super-Betreuung bekommt, ein Geschäftsmann ist, der den Fiskus betrogen hat... der bekommt eine Luxuszelle oder man ist eine Frau, die ihren Ehemann verläßt... dann bekommt man alles....

Ansonsten und gerade als Ausländer.... wünsche ich keinem, dass er in ein deutsches Gefängnis kommt...

für solche berichte lese ich foren!

Danke Night, das war sehr sehr interessant, ichh offe allerdings, das du nie wieder in diesen "Genuß" eines aufenthaltes dort kommst :/
 

Angel of Seven

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NightHawk schrieb:
@Angel

Irgendwie klingt das so, als hättest du die deutschen Gefängnisse bereits alle besucht und könntest dir ein prima Urteil darüber bilden, wie die Verhältnisse dort sind.

Solltest nicht immer die Vorzeigebeiträge von Stern-TV oder Spiegel als Vorlage für deine Vergleiche nehmen....

In dem vorherigen Beitrag habe ich doch darauf hingewiesen das ich einen persönlichen Einblick in die Justiz habe.
Und das ich immer "Spiegel oder Stern-TV" als Vorlage für Vergleiche nehme ist eine fiese Behauptung. :evil:

Du bist halt persönlich in einen Drecksknast gelandet, das streite ich auch gar nicht ab das es so etwas in Deutschland gibt.
Nur die Wahrscheinlichkeit das man in einen Drecksknast landet, ist in der Türkei ungleich höher...

, in denen der offene und liberale Vollzug in Deutschland in einem Jugendgefängnis und irgendein heruntergekommenes Gefängnis in der Türkei verglichen wird. Die Türkei besitz durchaus aus ziemlich gepflegte und Menschenwürdige Gefängnisse.

Da würde ich doch gerne die Quellen über die "gepflegeten Gefängnisse in der Türkei" sehen. Aber bitte nicht die Vorzeigeprojekte wo die beteiligte Presse von der Regierung gesteuert wird. :)

Amsonsten find ich deinen Bericht ziemlich bewegend.... erinnert mich an deutschen Polizeiwachen wo man zusammengeschlagen und niedergeknüppelt wird. Auch das gibt es in Deutschland....!


LG


AoS
 

NightHawk

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@Angel

Mit "...nicht immer glauben..." meinte ich eigentlich, dass ich die Berichte im Stern und dem Spiegel eigentlich gerne lese, weil ich den Betrachtungswinkel - speziell den vom Stern - sehr schätze... die spielen nicht immer alles so hoch wie andere Magazine... z.B. Bild.

Was die Gefängnisse in der Türkei angeht, muss ich zugeben, war ich persönlich noch in keinem drin... aber man hört eben von Türken, die dort drin waren und von denen wurde niemand gefoltert oder anderwertig misshandelt...

Was "spezielle" Fälle angeht, z.B. mit Kurden, passiert bestimmt viel... aber man kann so ein großes Land mit sovielen Einwohnern und einer schlechten Infrastruktur eben nicht so perfekt kontrollieren... gebe ich auch zu.

Dennoch finde ich es gewagt, zu behaupten, dass da Welten zwischen wären. Mit sauberen Fliesen und Verständnis heuchelnden Sozialarbeitern kann man für Aussenstehende die Gefängnisse in Deutschland vielleicht "Schmackhaft" machen... aber letztendlich sollte man nicht aus den Augen verlieren, dass Gefängnisse nun mal keine Krankenhäuser oder andere Sozialeinrichtungen sind... und erst recht keine Discos, in der Marco W. weiter feiern kann. Sie sollen auch eine gewisse Abschreckung darstellen... und nicht Jugendliche, die wieder mal desorientiert sind dazu verführen, dort wieder aufgefangen werden zu wollen...

Wie auch immer... wollte dich nicht angreifen... sondern nur mal eine andere Sichtweise darstellen... las sich alles so monoton hier...

@Conspire...

Mag sein, dass das eine interessante Geschichte war... zumindest habe ich daraus gelernt... bei Geld hört die Freundschaft auf...

Aber was anschließend bei den Nonnen in einem sehr religiösen Krankenhaus passiert ist... dort, wo ich das Geld "abarbeiten" sollte... das ist noch viel interessanter...

aber man soll nicht alles ausplaudern... ;-)
 

Wanderer

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NightHawk schrieb:
@Angel

Mit "...nicht immer glauben..." meinte ich eigentlich, dass ich die Berichte im Stern und dem Spiegel eigentlich gerne lese, weil ich den Betrachtungswinkel - speziell den vom Stern - sehr schätze... die spielen nicht immer alles so hoch wie andere Magazine... z.B. Bild.

Was die Gefängnisse in der Türkei angeht, muss ich zugeben, war ich persönlich noch in keinem drin... aber man hört eben von Türken, die dort drin waren und von denen wurde niemand gefoltert oder anderwertig misshandelt...

Was "spezielle" Fälle angeht, z.B. mit Kurden, passiert bestimmt viel... aber man kann so ein großes Land mit sovielen Einwohnern und einer schlechten Infrastruktur eben nicht so perfekt kontrollieren... gebe ich auch zu.

Dennoch finde ich es gewagt, zu behaupten, dass da Welten zwischen wären. Mit sauberen Fliesen und Verständnis heuchelnden Sozialarbeitern kann man für Aussenstehende die Gefängnisse in Deutschland vielleicht "Schmackhaft" machen... aber letztendlich sollte man nicht aus den Augen verlieren, dass Gefängnisse nun mal keine Krankenhäuser oder andere Sozialeinrichtungen sind... und erst recht keine Discos, in der Marco W. weiter feiern kann. Sie sollen auch eine gewisse Abschreckung darstellen... und nicht Jugendliche, die wieder mal desorientiert sind dazu verführen, dort wieder aufgefangen werden zu wollen...

Wie auch immer... wollte dich nicht angreifen... sondern nur mal eine andere Sichtweise darstellen... las sich alles so monoton hier...

@Conspire...

Mag sein, dass das eine interessante Geschichte war... zumindest habe ich daraus gelernt... bei Geld hört die Freundschaft auf...

Aber was anschließend bei den Nonnen in einem sehr religiösen Krankenhaus passiert ist... dort, wo ich das Geld "abarbeiten" sollte... das ist noch viel interessanter...

aber man soll nicht alles ausplaudern... ;-)

Lies doch erstmal ALLE Beiträge.

Für dich nochmal

http://www.jurablogs.com/de/prozess-gegen-kurdische-frauenrechtlerin-in-der-tuerkei


Zitat:
Ausschnitt aus der Strafanzeige von Yusuf Kutlu vom 16.1.01
,,Am 19. Dezember wurde ich aufgrund des Lärms in den Korridoren wach. Als ich zur Tür ging, traf ich dort Soldaten mit Schutzhelmen, Schutzschildern und Balken. Sie begannen Nervengas und Pfefferspray auf mich zu sprühen... Anschließend rissen sie die Wände mit schwerem Gerät ein. Die Soldaten begannen die Steine und die Ziegel aus der zerstörten Mauer auf uns zu schmeißen. In dieser Situation wurde ich aufgrund der Steine, die meinen Körper und mein Kopf trafen verletzt. (Später musste ich im Krankenhaus aufgrund der Verletzungen auf meinem Kopf 22-mal genäht werden).
... Die Soldaten, an denen wir vorbeigehen mussten, traten uns, schlugen uns mit ihren Fäusten oder mit den Schlagstöcken und Balken in ihren Händen. Wir gingen so etwa 50 Meter. Dabei stürzten wir öfters. Hier hatten sie mindestens 20 Freunde, halb in Ohnmacht, auf den Boden in den Schlamm gelegt. Auch mich legten sie in den Schlamm. Einen Teil unserer Kleidung rissen sie von unserem Leib. Sie legten mir von Hinten Handschellen an. Sie schleppten uns 30 Meter durch den Schlamm bis zum Gefängnistransporter. Im Gefängnistransporter wurde mit Tritten und Schlägen die Folter fortgesetzt. ... Die Zelle war in den ersten zehn Tagen stets dunkel. Als Grund dafür wurde gesagt, dass sie Probleme mit der Elektrizität haben. Insbesondere in diesen zehn Tagen wurde ich beim Morgen- und Abendappell physisch gefoltert. ... Ich beantrage eine Strafanzeige gegen alle die mich gefoltert und unterdrückt haben und gegen diejenigen, die das angeordnet haben"
. In einem Brief sagte Yusuf folgendes:
,,Ihr wisst ja, dass unser Todesfastenwiderstand fortgesetzt wird. Trotz der zahlreichen Unterdrückungen, Demagogien, Angriffen und Verleumdungen führen wir es im Rahmen unserer legitimen Forderungen fort. Wir werden diese Zellen, in denen versucht wird, die Menschenwürde zu zerstören, unsere Menschenwürde schützend verlassen."


Zitat:
Greift die "Null-Toleranz gegen Folter"?

Im Zuge der von der Regierung deklarierten Politik der "Null-Toleranz gegen Folter" wurden 2004 zahlreiche weitere Maßnahmen ergriffen, die auch den langjährigen Empfehlungen von Menschenrechtsorganisationen entsprachen, zum Beispiel Rundschreiben im Hinblick auf die medizinische Untersuchung von Festgenommenen oder bezüglich weit verbreiteter Misshandlungsmethoden wie Schlaf- und Nahrungsentzug. Ob die ergriffenen Maßnahmen nun zu einem Rückgang der Fälle von Folter und Misshandlung geführt haben, ist umstritten. Der Fortschrittsbericht 2004 zitiert 692 von der türkischen Menschenrechtsorganisation IHD (I · nsan Haklari Derneg?i) erfasste Foltervorwürfe im ersten Halbjahr 2004 als "Rückgang um 29 Prozent" - wobei ja auch diese Zahl sehr hoch ist. Bei Zahlenvergleichen ist jedoch zu bedenken, dass es sich immer nur um die Zahl der von einer bestimmten Organisation erfassten Foltervorwürfe handelt kann, die ja nur einen kleinen Bruchteil der Realität wiedergibt, weil viele Folterfälle aus Angst, Unkenntnis oder einer Vielzahl anderer Gründe nicht bekannt (gemacht) werden, insbesondere dann, wenn die Opfer Kinder oder Kriminelle sind. In diesem Zusammenhang ist besonders bedenklich, dass eine Kommission der Anwaltskammer in Izmir, die die ansonsten kaum ans Licht der Öffentlichkeit dringende Folter an Kriminellen und auch Kindern dokumentiert hatte, im Dezember 2004 geschlossen wurde. Ein Beispiel dafür, wie die Dokumentation von Folter erschwert wird.


http://www.nadir.org/nadir/initiativ/kurdi-almani-kassel/aktuell/2003/dez2003/menschenrechte.htm

http://www.contraste.org/Archiv/menschen.htm
 

NightHawk

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NightHawk schrieb:
Was "spezielle" Fälle angeht, z.B. mit Kurden, passiert bestimmt viel... aber man kann so ein großes Land mit sovielen Einwohnern und einer schlechten Infrastruktur eben nicht so perfekt kontrollieren... gebe ich auch zu.

@Wanderer

Das da oben ist bereits meine Antwort darauf. Mehr habe ich dazu nicht zu schreiben. Über Kurden in der Türkei ist bereits eine Menge gesagt und geschrieben worden... wollte das Thema nicht - wieder mal - in die PKK-Ecke ausschweifen lassen. Dafür gibt es andere Threads und Plattformen.

Ich kenne genug Kurden, die noch nicht gefoltert worden sind. Wer mit der PKK aber sympathisiert, der darf sich nicht wundern, wenn er und seine Familie plöztlich im Visier der türkischen Regierung sind. Und die türkische Regierung hat z.Z. den selben Status, wie damals die DDR. Mag sein, dass die Türkei gegenüber Deutschland 10-15 Jahre zurückliegt. Aber was sind schon 10-15 Jahre, in einem Zeitraum von 4000 Jahren?

Ich möchte nur behaupten, dass die Türkei im Moment ein Land ist, in dem pro Jahr millionen von Urlauber glücklich ihre Zeit verbringen können. Und auch millionen von Menschen ohne Angst davor, gefoltert zu werden, ihrer natürlichen Arbeit und Interessen nachgehen. Es soll kein Bild entstehen, dort wäre gerade ein erweiterter IRAK-Krieg oder irgendeine Hitler-Dikatur in der Mache.

Die angeblichen Opfer, die sich vor der Kamera der europäischen Presse zumindest mal so geben, verraten bestimmt nicht alle Details und zeigen sich selbst nur von der Schokoladenseite.

Aber, nur mal ein Vergleich, was Menschenrechtsverletzungen angeht:

In der Türkei werden sympathisanten der PKK oder Personen, die deren Werte wiedergeben, möglicherweise verhaftet...
Im Vergleich dazu... passiert im Moment in Deutschland nicht dasselbe, wenn Antisemiten oder auch nur sympathisanten derer den Holocaust leugnen??
 

Simple Man

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NightHawk schrieb:
In der Türkei werden sympathisanten der PKK oder Personen, die deren Werte wiedergeben, möglicherweise verhaftet...
Im Vergleich dazu... passiert im Moment in Deutschland nicht dasselbe, wenn Antisemiten oder auch nur sympathisanten derer den Holocaust leugnen??
humpeln.gif
 

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