Damaskus-Spur führt zum Mossad

Boabdil1492

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Damaskus-Spur führt zum Mossad - War Israel in Terroranschlag auf US Botschaft in Syrien verstrickt?

Rainer Rupp

Nach dem vereitelten Anschlag auf die US-Botschaft in Damaskus hat die staatliche syrische Nachrichtenagentur SANA erklärt, die vier am Angriff vom Dienstag beteiligten »Takfiri«-Kämpfer würden zur Gruppe »Jund Al Sham« gehören. Unklar ist aber, wer hinter der obskuren Organisation und dem Feuerüberfall steckt.

»Takfiri« ist eine arabische Bezeichnung für islamistische Extremisten, die gegen »normal« lebende Muslime vorgehen; »Jund Al Sham« bedeutet soviel wie »Soldaten Syriens«, bzw. »Soldaten der Levante«. Zur Zeit ihrer Gründung in Afghanistan wurden der kleinen Gruppe lose Verbindungen zum Terrornetzwerk Al Qaida nachgesagt. Nach der Eroberung Afghanistans durch US-Truppen im Herbst 2001 war es um sie allerdings still geworden. Erst vor drei Jahren machte »Jund Al Sham« wieder auf sich aufmerksam. Am 2. August 2003 wurde ein führendes Mitglied der libanesischen Hisbollah, Ali Hussein Saleh, in Südbeirut von einer Bombe zerfetzt, als er sein Auto starten wollte. Saleh war Verbindungsoffizier der Schiitenmiliz zu militanten Palästinenserorganisationen im von Israel besetzten Westjordanland.

Hisbollah machte daher umgehend den israelischen Geheimdienst Mossad für den Mord verantwortlich, obwohl die »kaum bekannte sunnitische Extremistengruppe ›Jund Al Sham‹« – so die BBC damals – sich in einem Schreiben zu dem Anschlag bekannt hatte. Es folgten weitere, professionell ausgeführte Attentate gegen Führungskräfte der Hisbollah und der Palästinenser im Libanon.

Am 21. Juli 2004 starb in Beirut Ghaleb Awali auf die gleiche Weise wie sein Vorgänger Saleh. Obwohl sich auch diesesmal »Jund al-Sham« zu dem Anschlag auf den Hisbollah-Offizier bekannte und sich brüstete, »ein Symbol des Verrats« zu haben, machte die Hisbollah-Führung wieder Israel für den »heimtückischen Mord« verantwortlich. Kurz vor Beginn des israelischen Krieges gegen Libanon in diesem Sommer schließlich hatte der libanesische Sicherheitsdienst einen Agentenring des Mossad enttarnt, auf dessen Konto nachweislich die Ermordung von Ali Saleh und Ghaleb Awali sowie mehrerer im Libanon lebender Palästinenser ging. Für all diese Verbrechen hatte zuvor allerdings »Jund Al Sham« die Verantwortung übernommen. Die angeblich islamistische Gruppe weist mithin eine verblüffende Übereinstimmung mit israelischen Interessen auf.


Quelle: junge Welt 14.09.2006
 

agentP

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Ich finde es immer höchst verdächtig, wenn ein Wort wie "nachweislich" benutzt wird und statt den Nachweis dann zu bringen oder wenigstens anzudeuten, worin dieser Nachweis bestehen könnte, schnell weiter im Text gemacht wird.
 

Malakim

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agentP schrieb:
Ich finde es immer höchst verdächtig, wenn ein Wort wie "nachweislich" benutzt wird und statt den Nachweis dann zu bringen oder wenigstens anzudeuten, worin dieser Nachweis bestehen könnte, schnell weiter im Text gemacht wird.

Du bist ein elender Skeptiker.

Was ich viel verdächtiger finde ist diese unterschwellige Vermutung

" Für all diese Verbrechen hatte zuvor allerdings »Jund Al Sham« die Verantwortung übernommen. Die angeblich islamistische Gruppe weist mithin eine verblüffende Übereinstimmung mit israelischen Interessen auf. "

die sich an das "nachweislich" anschließt. Was denn nun? Bitte sprecht es doch aus!
MIT den Nachweisen wäre das doch mal ein echter Knaller ... so ... nunja. Schade.


:O_O:
 

luisz

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im Israel Libanon Konflikt Thread wurde das auch schon erwähnt, so neu ist diese Vermutung gar nicht und für mich wieder mal ein klares Beispiel dafür, wie einfach es ist mit selbst inszeniierten Anschlägen Kriege führen zu können sowie andere Ziele durchzusetzen.

Ich denke auf viele andere Ereignisse lässt sich diese Variante wunderbar übertragen, nicht fanatische Muslime bilden Terroristen aus, sondern (pro)westliche Geheimdienste. Ist doch ein ganz einfaches Prinzip, sollte auch jeder Geheimdienstler oder Staatsmann in seinem kleinen 1x1 des 'Wie regiert man sein Volk' gelesen haben..

(ich hab eben versucht den entsprechenden Beitrag zu finden, jedoch habe ich bei den Stichwörtern 'Jund al-Sham' 'Mossad' oder den Namen der beiden Hisbollah Funktionären nur mit dem Begriff 'Mossad' einen Beitrag von antimarionette gefunden, in dem von den israelischen Attentaten auf Hisbollahmitglieder berichtet wird, ich glaube es gab aber noch einen anderen, etwas ausführlicheren Post)
 

JimmyBond

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willst du damit unterstellen, dass jeder mitarbeiter vom staat und geheimdienst das eigene volk unterjochen moechte?

die, die das vor haben sind entweder fanatiker oder kontrollfreaks - und diese kategorien gibt es ueberall.
 

luisz

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JimmyBond schrieb:
willst du damit unterstellen, dass jeder mitarbeiter vom staat und geheimdienst das eigene volk unterjochen moechte?

die, die das vor haben sind entweder fanatiker oder kontrollfreaks - und diese kategorien gibt es ueberall.

Du unsterstellst eher mir, dass ich es allen unterstellen möchte.
Aber ich unterstelle es nicht allen, ich behaupte nur, dass jeder weiß (wie es funktioniert).
 

Winston_Smith

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Ööööhm. Bei dem Verfasser "Rainer Rupp" handelt es sich nicht zufällig um den Stasi-Spion "Topas", oder?! 8O

ws
 

Winston_Smith

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Vermutlich. Aber was hat das mit dem Artikel zu tun?

Mit dem Artikel hat es in sofern zu tun, als das der Verfasser ein ehemaliger Stasi-Agent ist, der fröhlich NATO Geheimnisse verraten hat. Was das jetzt über den Inhalt sagt, soll jeder für sich selber entscheiden.

ws
 

MrPalmer

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Naja past & copy dann den Text so stehen lassen und mal sehen was passiert ..

zur Jungen Welt und dessen herzlichen Stasiverbindungen gibt es einen Bericht vom Spiegel leider nur gegen Geld - DER SPIEGEL (28/2006) - 10.07.2006 (5561 Zeichen) LINKE : Sichtbare Front

Aber es gibt ja noch Henryk Broder auf seiner HP gibt es einen Artikel
Soli für den Heiligen Krieg von Ivo Bozic
 

luisz

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Winston_Smith schrieb:
Vermutlich. Aber was hat das mit dem Artikel zu tun?

Mit dem Artikel hat es in sofern zu tun, als das der Verfasser ein ehemaliger Stasi-Agent ist, der fröhlich NATO Geheimnisse verraten hat. Was das jetzt über den Inhalt sagt, soll jeder für sich selber entscheiden.

ws

nun hat er halt anderer staatsgeheimnisse ausgeplappert, was solls.
 

agentP

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MrPalmer schrieb:
Naja past & copy dann den Text so stehen lassen und mal sehen was passiert ..

zur Jungen Welt und dessen herzlichen Stasiverbindungen gibt es einen Bericht vom Spiegel leider nur gegen Geld - DER SPIEGEL (28/2006) - 10.07.2006 (5561 Zeichen) LINKE : Sichtbare Front

Aber es gibt ja noch Henryk Broder auf seiner HP gibt es einen Artikel
Soli für den Heiligen Krieg von Ivo Bozic

Der Titel der aktuellen konkret lautet: "Die unheilige Allianz: Sozialisten im Gotteskrieg!"
Die Titelkolumne ist leider nicht online, aber passend zum Thema deutsche Linke und der Nahe Osten eine Stellungnahme zweier Mitglieeder des WASG Landesvorstands Schleswig Holstein zur Erklärung ihres Bundesvorstands zu den jüngsten Ereignissen im Nahen Osten: http://www.konkret-verlage.de/kvv/txt.php?text=entgleist&jahr=2006&mon=09
 

Ein_Liberaler

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Na, der Ivo Bosic scheint ja auch ein lustiger Vogel zu sein. Was meint der wohl, wie vielen Resistance-Leuten es um die vermaledeite nationale Selbstbestimmung ging?

Ich würde sagen, Henryk "Mittelinitiale" Broder geht mindestens so komische "Querfront"-Bündnisse ein wie "linke" und "rechte" Nationalsozialisten.
 

Aphorismus

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Ein_Liberaler schrieb:
Na, der Ivo Bosic scheint ja auch ein lustiger Vogel zu sein. Was meint der wohl, wie vielen Resistance-Leuten es um die vermaledeite nationale Selbstbestimmung ging?

Ich glaube nicht, dass die USA als Gegner auf die gleiche Stufe wie die Nazis gestellt werden sollten und noch viel weniger glaube ich, dass man die damaligen Resistance-Kämpfer Frankreichs mit den "Widerstandskämpfern" im Irak, die eigentlich besser "Diktatur-Wiederherstellungskämpfer" heißen sollten, auf eine Stufe stellen sollte. Zumal kein amerikanischer Politiker den Irak als Staat auflösen will. Frankreich sollte Teil des Dritten Reichs werden. Kleiner Unterschied.

Im Zusammenhang liest sich das, was Bozic zu diesem Punkt geschrieben hat, so:

Ivo Bozic schrieb:
An der Konferenz teilnehmen will auch Scheich Jawad al-Khalisi, der erklärt hat: »Der bewaffnete Widerstand ist etwas völlig normales und auch nach internationalem Recht völlig legitim. Oder war etwa die französische Résistance gegen die Nazi-Besatzung nicht legitim? Jedes Volk hat das Recht, gegen Fremdherrschaft bewaffnet aufzustehen.« Denselben revisionistischen Vergleich hat auch Werner Pirker in der »Jungen Welt« geäußert. Der irakische »Widerstand« sei, so Pirker, »nicht mehr und nicht weniger terroristisch als es die französische Résistance war«. Konferenz-Organisator Joachim Guillard vom Antikriegsforum Heidelberg hat ebenfalls öffentlich erklärt: "Widerstand, auch militärische Aktionen gegen die Besatzer, ist selbstverständlich legitim. Das hat mit Terrorismus im engeren Sinne nichts zu tun."

Ein_Liberaler schrieb:
Ich würde sagen, Henryk "Mittelinitiale" Broder geht mindestens so komische "Querfront"-Bündnisse ein wie "linke" und "rechte" Nationalsozialisten.

Das wiederum halte ich für eine Übertreibung.
 

hives

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Aphorismus schrieb:
[...] mit den "Widerstandskämpfern" im Irak, die eigentlich besser "Diktatur-Wiederherstellungskämpfer" heißen sollten[...]

Der Widerstand im Irak ist sehr breit gefächert und besteht aus mehreren Dutzend verschiedenen Gruppen, die in politischer, ideologischer und religiöser Zugehörigkeit stark voneinander abweichen. Neben ausländischen Terroristen und Ba'athisten sind u.a. schiitische Gruppen zu finden, die al-Sadr nahe stehen, aber auch säkulare Kommunisten, politisch unmotivierte Kriminelle etc.
Auch bei den Sunniten, die den gewaltsamen Widerstand prozentual am stärksten befürworten, finden sich keineswegs nur Anhänger von Saddam.

Siehe zum Thema allgemein auch bspw.:

A substantial portion of Iraqis support attacks on US led-forces, but not attacks on Iraqi government security forces or Iraqi civilians. Ethnic groups vary sharply on these questions.

Overall, 47% say they approve of “attacks on US-led forces” (23% strongly). There are huge differences between ethnic groups. An extraordinary 88% of Sunnis approve, with 77% approving strongly. Forty-one percent of Shia approve as well, but just 9% strongly. Even 16% of Kurds approve (8% strongly).
New WPO Poll: Iraqi Public Wants Timetable for US Withdrawal, But Thinks US Plans Permanent Bases in Iraq


Jungle World und auch Broder würde ich nebenbei bemerkt nicht wirklich als seriöse Quellen werten.
 

Aphorismus

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hives schrieb:
Der Widerstand im Irak ist sehr breit gefächert und besteht aus mehreren Dutzend verschiedenen Gruppen, die in politischer, ideologischer und religiöser Zugehörigkeit stark voneinander abweichen. Neben ausländischen Terroristen und Ba'athisten sind u.a. schiitische Gruppen zu finden, die al-Sadr nahe stehen, aber auch säkulare Kommunisten, politisch unmotivierte Kriminelle etc.

Hast du dazu auch Zahlen? Würde mich wundern, wenn die "säkularen Kommunisten" auch nur fünf Prozent der tagtäglichen Anschläge verüben würden. Al-Sadr ist sicherlich ein Phänomen für sich, aber ich bin mir auch ohne Zahlen zu haben recht sicher, dass der Großteil der Anschläge von Saddam-Anhängern oder Al-Quaida-nahen oder -ähnlichen Gruppierungen durchgeführt werden dürften.

hives schrieb:
Auch bei den Sunniten, die den gewaltsamen Widerstand prozentual am stärksten befürworten, finden sich keineswegs nur Anhänger von Saddam.

Hat ja auch niemand behauptet. Und es ist natürlich ganz logisch, dass alle nur erdenkbaren Organisationen das Chaos für ihre Zwecke nutzen werden. Die Frage ist doch: Welche Gruppierungen verüben die meisten Anschläge und was wollen diese Leute? Die Anhänger Saddams sollten es unter die Top Drei schaffen, ebenso Al-Quaida, vielleicht gefolgt von Al-Sadr.

hives schrieb:
Jungle World und auch Broder würde ich nebenbei bemerkt nicht wirklich als seriöse Quellen werten.

So lange das auch für die "Junge Welt" gilt habe ich da kein Problem mit. :wink:
 

Ein_Liberaler

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Nein, Aphorismus, ich bezog mich auf diesen Abschnitt:

Im Irak kämpft keine linke Guerilla gegen einen US-gestützten faschistoiden Diktator, wie wir es aus der Geschichte diverser lateinamerikanischer Länder kennen. Sondern hier kämpfen die Anhänger eines gestürzten faschistoiden, früher von den USA unterstützten Diktators für nichts als für ihre nationale Souveränität. Schon allein deshalb verbieten sich auch alle Gleichsetzungen des irakischen »Widerstandes« mit der antifaschistischen Résistance gegen deutsche Nazi-Besatzer. Wer - wie der Scheich und Pirker - so argumentiert, lügt Antifaschismus zu einem Kampf um nationale Selbstbestimmung um.

Und da stellt sich mir eben die Frage, ob nicht wenigstens ein kleiner Teil der Resistance auch eher auf nationale Selbstbestimmung aus war als auf Antifaschismus, und was an nationaler Souveränität eigentlich so falsch sein soll.

Aber für einen Kommunisten sind das ja gegebenenfalls ganz logische Gedankengänge. Und das wäre dann wieder eine seltsame Allianz, der und Broder, nicht?
 

Aphorismus

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Von mir aus. Wenn aus dem Anbieten eines Artikels auf einer Homepage gleich eine "Allianz" erwächst, dann ja. Ist ja nun nicht so, als hätten die beiden einen Kongress zusammen veranstaltet oder etwas in der Richtung.
 

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