@ Dagmar_Krause
Mit solchen Fragen war ja zu rechnen.
Was habe ich mir denn da jetzt eingebrockt.
Ich habe ihn auf deutsch gelesen, was schon schwer genug war, wenn ich mich auf den Ulysses beschränke. Die anderen Bücher, bis auf Finnegans Wake, sind besser zu lesen. Um Finnegans Wake zu verstehen muss man es wohl auf englisch lesen, sonst hat es keinen Sinn. Joyce arbeitete in diesem Buch mit Wortneuschöpfungen, die sich wahrscheinlich schon für den muttersprachlich Englischsprechenden ihrer vollen Bedeutung entziehen.
Jepp, na klar habe ich den Trigger gelesen. 8)
Welche Schlussfolgerungen ich gezogen habe? Um Gottes Willen, da hast Du jetzt aber mal eine Frage gestellt.
Nähere dich Joyce langsam an. Öffne dich und sei bereit das zu finden, was Du nicht überhaupt nicht finden wolltest, wenn Du seine Bücher liest. Das mal vorab. Fange am besten mit den "Dubliner" an, gehe dann über "Ein Portrait des Künstlers als junger Mann" zum "Ulysses". Ich habe den Ulysses zuerst gelesen, deshalb sage ich das. Wahlweise kannst Du auch mit "Briefe an Nora" beginnen.
Du willst etwas über den "Ulysses" wissen, stimmts?
Ja, Joyce hat mehrere Stilarten in dem Buch benutzt. Du findest sie auf Seite dreißig des Trigger (Ich meine die rororo Taschenbuchausgabe vom Mai 1993). Was dort nicht explizit erwähnt wird, ist der Punkt, das imho der Ulysses der erste Roman ist, in dem es einen inneren Dialog gibt. In der Ausgabe "edition suhrkamp 1100, erste Auflage 1981" beginnt der innere Dialog auf Seite 940 und geht bis Seite 1015. Es ist Leopold Blooms Frau, die den inneren Dialog führt. Da wirst du keinen Satz finden, der mit einem Punkt endet, oder vielmehr ein Satz über die ganzen genannten Seiten. Liegt das daran, das eine Frau "redet"?
Was das Dog-God (Trigger, Seite 174, o. g. Ausgabe) angeht. Das stimmt.
Achso, bevor ich es vergesse. Wenn Du den Ulysses verstehen willst, solltest du dich noch mit folgenden Dingen auseinandersetzen:
Bibel, Talmud, Kabbalah und dem Sohar. Weiterhin wäre es ratsam, die Odyssee zu kennen.
So und zum Schluss noch zwei Sachen:
1. Ich maße mir nicht an, Joyce auch nur annährend begriffen zu haben.
2. Meine Schlussfolgerung lautet: Joyce's Werk muss man selbst erlebt haben. Schlussfolgerungen anderer helfen nicht weiter.
Falls Du deine Fragen noch präzisieren möchtest oder etwas spezielles wissen willst, frag ruhig hier im Thread.