Chávez muß sterben wie ein Hund!

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Das klingt verdammt lustig und absurd. Ich muss mir sowieso mal ALLE Woody Allen Filme besorgen die wo gibt. Was den Bezug zu meiner Aussage angeht, habe ich die laue Vermutung, dass folgende folgende (hrhr) Sätze nicht hinreichend beachtet wurden. *ahem*

Nicht das das mit der Zeit ins Gewicht fällt. Ich meine so generell.
 

Ein_Liberaler

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Referendum gescheitert, Chavez räumt Niederlage ein.

Respekt; ich hatte Zweifel, daß er das eine zulassen und das andere tun würde.
 

Ein_Liberaler

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Bei einer seiner mehrstündigen, live übertragenen Reden soll er sich darüber des längeren verbreitet und dabei konsequent die Richtung der Zeitverschiebung verwechselt haben. Offensichtlich, weil das Konzept so durchdacht und sinnvoll ist und von ihm so gut verstanden wurde.

Ein echter Caudillo. Diktatorisches mischt sich mit Clowneskem.

Edit: Ich traue dem Mann einiges zu, aber daß er das wirklich machen würde, und daß man ihm darin folgt, hätte ich nicht für möglich gehalten.
 

Ein_Liberaler

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Chavez schließt seinen Griff um Venezuela nach seiner Abstimmungsniederlage wieder fester. Dazu bedient er sich zweier neugeschaffener Geheimdienste und eines Gesetzes, das jedermann unter Androhung langer Haftstrafen verpflichet, mit den Diensten zu kooperieren, ausdrücklich auch Richter und Staatsanwälte. Hm... Man dachte eigentlich, die Judikative sollte der Überwachung der Exekutive dienen.

http://www.iht.com/articles/2008/06/03/america/03venez.php
 

Ein_Liberaler

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Mir geht es eigentlich weniger um den gescheiterten Sturz Chavez' als darum, wie gut er für sein Land ist und wie er die Prinzipien von Freiheit und Rechtsstaatlichkeit hochhält.
 

IMplo

Großmeister
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"Chavez, der umgekehrte Midas: Was er anfaßt, wird zu... Nun ja, jedenfalls nicht zu Gold. Aber das Problem haben ja alle Regierungen, die sich als Unternehmer versuchen: "

Ja, da ist was dran.

Andererseits: wenn man die Unternehmer unternehmen läßt, läßt man dem Wahnsinn nur an anderer Stelle freien Lauf.

Die Finanzkrise sollte eigentlich jedem noch so überzeugten Kapitalisten zeigen, daß der Kapitalismus ein Koloss auf tönernen Füßen ist. Das geniale: Beide Systeme beziehen sich auf die gleiche Rückfall-Lösung: den Steuerzahler!

wenn ich mir dann noch die Lohnentwicklungen und die Entwicklung der Arbeiterrechte ansehe, bin ich eigentlich lieber bereit, nem meintewegen weniger effizienten Staat Geld zu schenken, als daß ich das Geld des Volkes (=Staates) ausgerechnet denen hinterherwerfe, die für sich in Anspruch nehmen, Kompetenz in weltweiten Finanzfragen zu haben -

Q.E.D.

Die Menschheit muß langsam mal lernen, daß Profitgier als Wirtschaftsmotivator recht primitiv ist, zwar funktional, aber eben auch primitiv.

Es wird Zeit, die Menschen mit moralisch hochwertigeren Ködern zu fangen, damit die Menschen etwas davon haben - und nicht nur die Menschen, die sich vom Kuchen gierig die größten Stücke schneiden.

Greetz!
IMplo
 

agentP

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nem meintewegen weniger effizienten Staat Geld zu schenken, als daß ich das Geld des Volkes (=Staates) ausgerechnet denen hinterherwerfe, die für sich in Anspruch nehmen, Kompetenz in weltweiten Finanzfragen zu haben

Genau! Und weil beim Staat lauter in Finanzfragen so kompetente Leute sitzen sind die ersten Banken die nun für nötig befinden Rettungsgelder aus dem Steuertopf zu beziehen auch staatliche Banken und keine privaten:

http://newsticker.welt.de/index.php?channel=wir&module=dpa&id=19273934
 

IMplo

Großmeister
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Ich hebe zwar nicht darauf ab, wo die besseren Finanzhaie sitzen, aber da die Finanzkrise nicht durch staatl. Banken allein entstanden ist, spielt es auch keine Rolle - sie sitzen überall, in jeder Bank.

Die Privaten warten nur bis sie garnicht mehr anders können, denn sie erleben die mit der Hildfe verbundenen Auflagen als belastend, im Gegensatz zu staatsnahen Banken.

Absolut lächerlich finde ich die Hatz gegen die Managergehälter - die machen den Kohl nicht fett. Das ist mal wieder so ein rechtes BILD-STAMMTISCH-thema. Wenn die Manager weniger verdienen, werden sie nicht klüger handeln, also so ein Quatsch ;)


Greetz!
IMplo
 

Ein_Liberaler

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Im anderen Forum hatte ich folgendes geschrieben:

Man überbrückt keine Sicherungen. Grundsätzlich nicht. In einem schlimmen Notfall kann es mal für kurze Zeit nötig sein, dann muß man dabeibleiben und aufpassen und Vorsichtsmaßnahmen treffen und das Experiment schnellstmöglich wieder beenden.

Im Kapitalmarkt gibt es gewisse natürliche Sicherungen. Wer übermütig wird, geht pleite, das passiert zeitlich und örtlich verteilt und schadet im großen und ganzen nicht. So, jetzt überbrücke ich die Sicherung. Ich gründe zwei halbstaatliche Hypothekenbanken, die faule Kredite übernehmen, und mache ihnen noch Vorgaben, sich besonders um Hypotheken von Bürgern zu kümmern, die von Anfang an nie kreditwürdig waren. Ich lege ihnen auf, besonders mit privaten Banken zu kooperieren, die übermütig Hypotheken vergeben.

Kann das gut enden? Nein, aber um ganz sicher zu gehen, daß es eine Katastrophe wird, drehe ich auch noch den Schalter bis zum Anschlag rum und flute den Markt mit Geld.

Sind die Banker schuld? Natürlich. Aber es gibt zwei Sorten Banker. Konservative und dumme. Die Konservativen halten sich ängstlich zurück, die Dummen vergeben bedenkenlos Hypothekenkredite, und weil ich die Sicherungen überbrückt und den Strom bis zum Anschlag aufgedreht habe, machen die Dummen einen Riesenreibach und fühlen sich wie Genies. Ruckzuck sind die Banken voller dummer Banker, die gewaltige Provisionen einstreichen. Die Konservativen werden marginalisiert, weil sie kurzfristig weniger erfolgreich sind. Die dummen Banker werden ganz automatisch nach oben gespült.

Je länger das Spielchen dauert, desto mehr Zerstörungspotential baut sich auf.

Perverserweise hat sich der verantwortungslose Staat die verantwortungslosen Banker heranggezogen, die zu ihm passen.

Professor Welfens, Schumpeter School: Politker hören nicht auf Ökonomen, und auf Volkswirtschaftler schon gar nicht.
 

agentP

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Das Misstrauen der Politiker gegenüber den Ökonomen hat der bei Amerikanern beliebsteste US-Präsident mal so auf den Punkt gebracht:

“Trivial Pursuit für Ökonomen: 100 Fragen, 3000 Antworten.”

:mrgreen:

Aber das gehört eigentlich alles in einen anderen Thread.
 

Ein_Liberaler

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Nachdem er im ersten Versuch gescheitert war, hat Hugo Chavez jetzt ein Referendum durchgebracht, durch das die Begrenzung seiner Präsidentschaft auf zwei Amtszeiten aus der venezolanischen Verfassung gestrichen wird. Das Ergebnis war mit 54 zu 46 % nicht einmal besonders knapp. Alles in demokratischer Butter? Nein. Sowenig ein Parlament die eigene Legislaturperiode verlängern kann, sowenig geht es ohne Geschmäckle ab, wenn ein Präsident die eigene Amtszeitbeschränkung aufheben läßt. Seinem Nachfolger hätte er das ja gönnen können, aber sich selbst? Es ist populistischer Caudillismo, der hier seine größenwahnsinnigen Urständ feiert, noch keine richtige Diktatur, aber auch schon keine Demokratie mehr. Die Verfassung wird zum beliebig veränderbaren Machtmittel eines Mannes; die Republik, in der das Gesetz herrschen sollte, wird zur Autokratie; es wird nicht mehr der beste Mann für die verschiedenen demokratischen Ämter gesucht, sondern die Ämter werden auf einen Mann und seine Gefolgschaft zugeschnitten. Hat das Volk es wenigstens gewollt? Das ist nicht klar. Das Referendum hat natürlich keineswegs in derselben ruhigen Atmosphäre stattgefunden wie eine Bundestagswahl. Die Propaganda war so massiv wie einseitig, Bürger zweifelten, ob die Wahl geheim sein würde und fürchteten Repressionen. Als im letzten November ein Oppositioneller, Antonio Ledezma, die Bürgermeisterwahlen in Caracas gewonnen hatten, stürmten Chavez' Rothemden das Rathaus, verwüsteten Büros, stahlen Computer und Akten und besetzten das Gebäude dauerhaft. Ledezma regiert nun von angemieteten Büros aus, und an einem angemieteten Schreibtisch fertigt er die Entlassungen der 9.000 Männer und Frauen aus, die sein chavistischer Vorgänger eingestellt hatte, und die keine andere Aufgabe hatten, als auf städtische Kosten Propaganda für Chavez zu machen und jeden einzuschüchtern, der sich nicht überzeugen ließ...

Es ist nicht zu erwarten, daß Europa in tiefe Sorge verfallen wird, Europa sieht nicht so gut auf dem linken Auge. Sollten sich dennoch demokratische Reflexe regen, sollte der alte Kontinent bedenken, daß auch er selbst dazu tendiert, solange abstimmen zu lassen, bis ihm das Ergebnis gefällt.
 
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