Bundeswehr-Professor räsoniert über Vorzüge der Folter

JimmyBond

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Der Historiker für Neuere Geschichte an der Bundeswehr-Universität in München zögerte keine Sekunde. "Als eines der Mittel gegen Terroristen halte ich Folter oder die Androhung von Folter für legitim. Jawohl." Mit den "herkömmlichen Methoden" komme man nicht aus, weil der Terror "im Grunde genommen mit den normativen Grundlagen, also mit den Bewertungsgrundlagen unserer zivilisierten Ordnung, überhaupt nichts mehr zu tun hat."

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na? was haltet ihr davon? wer ist dafuer und wer dagegen?

ich persoenlich meine auch das man fuer einige die rechte ausser kraft setzen solllte. wenn sich einige ein dreck um die gesetze der regierungen kuemmern, wozu sollen sie die gleichen rechte wie andere unschuldige menschen haben?
 

TheUnknown

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Jau! alle die dafür sind heben die Hand!...
... die anderen sollen sich an der Mauer da drüben aufstellen!

ERSCHIESSUNGSKOMMANDO!... ANLEGEN!..... ZIELEN!...UND ...SCH...

:twisted: :evil: :twisted: :evil: :twisted:

Nennet mich krank, nennt mich pervers ...aber nix ist so pervertiert wie eine Abstimmung über die Zulassung von FOLTER!!

Wie im Mittelalter komm ich mir bald vor.

Auf der einen Seite die Kreuzzüge und auf der anderen Hexenverbrennungen mit vorangehender, notwendigen stunden, ähhm pardon, tagelangen Folterungen.
 

hives

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Re: Bundeswehr-Professor räsoniert über Vorzüge der Folte

JimmyBond schrieb:
ich persoenlich meine auch das man fuer einige die rechte ausser kraft setzen solllte. wenn sich einige ein dreck um die gesetze der regierungen kuemmern, wozu sollen sie die gleichen rechte wie andere unschuldige menschen haben?

Wenn schon, dann wäre ich für Wertegerechtigkeit: all denen, die anderen Menschen die Menschenwürde absprechen wollen, wird sie gleichermaßen aberkannt.
Zahn um Zahn, 10 Sekel für einen Sklaven...
 

Genocide

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können wir sagen, dass unser "sache" (das, was wir allgemein in und mit unserer gesellschaft vertreten) richtiger ist als die von terroristen, wenn wir mit ähnlicher rücksichtslosigkeit vorgehen wie sie? ist es nicht eher ein eingestehung für unsere niederlage, wenn wir uns auf ein solches niveau herab lassen?
 

streicher

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Ermöglichte Folter per Gesetzesbeschluss. Die Diskussion ist auf staatlicher Ebene angestossen. Und die Diskussion wird weitergehen, denn ein anderes EU-Land hat gerade einen Gesetzesvorschlag zur Folterermöglichung ins Parlament eingebracht.
In Italien sollen Polizisten bei einmaliger Gewaltanwendung in Verhören straffrei ausgehen
Allerdings würde das Gesetz, vorgeschlagen von der Lega Nord, gegen das internationale Abkommen gegen Folter verstossen, dass auch Italien ratifiziert hat.
 

MadCow

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Re: Bundeswehr-Professor räsoniert über Vorzüge der Folte

hives schrieb:
Wenn schon, dann wäre ich für Wertegerechtigkeit: all denen, die anderen Menschen die Menschenwürde absprechen wollen, wird sie gleichermaßen aberkannt.
dann müsstest du allen(!) die rechte absprechen, wenn es gerecht sein soll
(auch denen denen die terristen sowieso die rechte absprechen wollen)

jeder mensch hat das recht auf die unversehrtheit des körpers, egal ob er sie nun will oder nicht!
wenn die folter legalisiert wird ist das ein rückschritt ins mittelalter ....
 

EVILRAVEN

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[ironie]
Gerade wir Europäer haben doch so viele gute Erfahrung mit Folter gemacht. Immerhin hat sie uns im Kampf gegen Ketzer , Hexen , Magier und andere üble Bedrohungen stehts gute Dienste geleistet.

[\ironie]

IMMER wurde in der Vergangenheit irgendeine große Gefahr heraufbeschworen , die Folter, Unterdrückung und Diktatur legitimiert. Aber die Methodik der Panikmache scheint uns das jedesmal zu vergessen.



*einmal editiert zwecks fehlerkorrktur*
 

JimmyBond

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ich rede hier nicht von irgendwelchen klein kriminellen die auto radios klauen. sondern von leuten
die 1. keine angst vorm tod haben (jedenfalls die meisten)
und 2. sie glauben das sie es im namen gottes tun.

und diese kombination ist wirklich sehr toedlich. wie es zeigt kann man so einen feind nicht mit einfachen juristischen mitteln zur strecke bringen.

angst ist die groesste schwaeche des menschen. und solange die sich nicht vor uns fuerchten, solange koennen wir diesen krieg nicht gewinnen.
 

MrMister

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ich rede hier nicht von irgendwelchen klein kriminellen die auto radios klauen. sondern von leuten
die 1. keine angst vorm tod haben (jedenfalls die meisten)
und 2. sie glauben das sie es im namen gottes tun.

und diese kombination ist wirklich sehr toedlich. wie es zeigt kann man so einen feind nicht mit einfachen juristischen mitteln zur strecke bringen.

angst ist die groesste schwaeche des menschen. und solange die sich nicht vor uns fuerchten, solange koennen wir diesen krieg nicht gewinnen.

Gut, aber wenn Punkt 2 zutrifft, wird auch Folter sie nicht abhalten.
 

_Dark_

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ich glaube dass man folter nur im absolut extremsten notfall einsetzen sollte, denn wenn man sie als legitimes mittel zulässt, werden unsere rechststaatlichen prinzipien zu sehr strapaziert.
und diese sind sicher mehr wert als so manches einzelschicksal.
aber wenn ich selber in einer entsprechenden situation wäre, dann würde ich sicher auch anders denken.
 

MeisterEder

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hi,
den terrorismus wird man kaum mit gegen terror bekämpfen können.
ist klar das ein bundeswehr professor so denkt ;)
...ich denke allerdings terror schafft nur gegen terror.
wir als ach so doch zivilisierte welt sollten uns nicht mit ihnen auf einer stufe stellen. wenn man was gegen den terror machen will muß man gegen die ursachen vorgehen. klar ist der weg wesentlich komplizierter aber es lohnt sich!!!

warum sollte man auch foltern??? überlegt euch mal wenn es zu arg wird gibt man alles zu. wie damals die hexen och alle am schluß der folter sich "outeten" so wird es jetzt auch wieder sein. und wer regelt ab wann man foltern darf?? darf schon ab einem ersten verdacht fröhlich gefoltert werden?

greetze
MeisterEder
 

woelffchen

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wie wäre es, wenn man damit Leben rettet ?
Wie war das mit dem entführten Jungen, wo sie glauben, sie können ihn noch lebend finden ?
Wer hat sich als erster ausserhalb des Rechts begeben ?
 

MeisterEder

Meister
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ja das mußte ja kommen.
also die polizei hätte auch anders damals an die informationen ran kommen können.
zum beispiel durch psychische "folter" dauer verhör ...schlaf entzug ..das alles ist bereits legitim und es hat auch 50 jahre ausgereicht. kaum kommt die bewährungsprobe für unser rechtssystem wird es über board geworfen.
mit körperliche folter wirst du das hören was du hören willst. die wahrheit muß das aber nicht sein!!!

und wer sich bei der irak frage als erstes außerhalb des rechts begeben hat will mal dahin gestellt sein;)
 

Magna

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Zu dem Thema sollte man doch wohl die Grundsatzfrage stellen:
Gestehen wir jedem Menschen das Recht auf Unversehrheit zu?

Der Grund warum das bisher so ist:
Wir Deutschen glauben uns im Recht, wenn wir an bestimmten Kriegen nicht teilnehmen, wie viele andere Länder auch.
Die Engländer und Amerikaner glauben sich im Recht, wenn sie es tun.
Die Al Kaida glaubt sich in ihrem Krieg gegen westliche Werte im Recht.
Die palästinensischen Selbstmordattentäter glauben sich in ihrem Kampf um ihre Heimaterde im Recht.
Die israelische Regierung glaubt sich in ihrem Kampf um Israel und seine Siedlungen ausserhalb im Recht.
Vielleicht glaubt sich ein einfacher Iraker im Recht, wenn er voller Wut über den Eingriff in seiner Heimat nach Möglichkeiten zur Rache sucht.
Vielleicht ist ein Afghane unglücklich über die politische Entwicklung in seinem Land und möchte sich gern revangieren.

Alle diese Menschen sind aus ihrer subjektiven Perspektive heraus verständlich. Und einige davon sehen vielleicht die USA, England, Spanien oder Israel als die eigentlichen Terroristen.
Wer sich keiner Schuld bewusst ist werfe den ersten Stein.
Oder aber wir tun endlich, was Politiker, Philosophen und viele andere Menschen auf dieser Welt schon längst fordern: Wir lösen Konflikte möglichst gewaltfrei.
Und wer da nicht mitmacht ist trotzdem ein Mensch der ein Recht auf Unversehrtheit hat.
Warum?
Weil Gewalt immer nur Gegengewalt erzeugt. Und noch mehr Hass und Wut.

Liebe Grüße,
Magna
 

dkR

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Das ist die persönliche Meinung von dem Typen, sowas darf man hierzulande sowohl als Bundeswehrangehöriger als auch als Professor haben.
Als eines der Mittel gegen Terroristen halte ich Folter oder die Androhung von Folter für legitim. Jawoh
Ich versteh mal wieder das Problem nicht.
 

MeisterEder

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@dkr
das problem ist das der bundeswehr professor evtl genau das in seinem unterricht schult. und nu überleg mal was passiert wenn soldaten die seine vorlesungen genossen haben und nach afghanistan versetzt werden.
wer sagt uns das die dort nicht seine ideen aufgreifen?
...ungefähr so ist es im irak mit den amis passiert. man merkt ja auch an dem kommetaren der beschuldigten US gi's das sie sich keine schuld bewust sind. ihn wurde einfach beigebracht das folter unter manchen gesichtspunkten erlaubt und sogar erwünscht ist.
 

dkR

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Achso. Verstehe das Problem.
Ich bin aber eher der Ansicht, man sollte den BW-Offizieren ihre eigene Reflexionsfähigkeit nicht von vornherein absprechen. Wenn der Offizier sowieso schon tendenziell dieser Meinung ist, wird sie vielleicht verstärkt. Ok. Das wäre ein Problem. Andererseits werden hierzulande die Offiziere nicht wie die US-GIs quasi (teilweise) von der Sonderschule weg rekrutiert sondern haben zumindest Abitur und einen laut Freunden einen nicht ganz einfachen Eignungstest hinter sich. Wenn der Professor seine Vorlesung natürlich dahingehend auslegt, dass er seine Studenten zu Folterknechten indoktriniert muß man dagegen natürlich vorgehen. Aber solange er das nicht tut, ist es sein gutes Recht der Presse seine Meinung zu erzählen.
 

haruc

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Im Grundgesetz gibts nen Artikel (bin jetz zu faul um ihn anzugeben, aber wer sucht, der findet) in dem ausdrücklich steht, dass man einem Bürger der BRD, wenn er sich verfassungswiedrig verhält, Grundrechte aberkennen kann. (Über hohe Instanzen)....

Wenn zb. der Nazi von neben an meint, in der Fussgängerzone kundtun zu müssen, dass nur die Arische Rasse allein das Recht auf leben hat, oder dass Auschwitz in wirklichkeit eine riesen-Bäckerei für die Soldaten an der Front war, und dort keine Menschen vernichtet wurden, so kann man dem Nazi zb. das Recht auf freie Meinungsäusserung aberkennen.

Und ich denke, wenn da einer kommt, und sagt, dass am Alexander PLatz in Berlin eine Schmutzige Bombe versteckt sei, es doch wohl wichtiger is, herauszubekommen, ob da wirklich eine Bombe ist, anstatt den Prinzipien treu zu bleiben, und den Tod von tausenden in Kauf zu nehmen....

Vielleicht denkt ihr anders als ich; ich jedenfalls halte die Folter für ein Not-Mittel, mit dem man schlimmeres verhindern kann.
 

tibbery

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das problem ist das der bundeswehr professor evtl genau das in seinem unterricht schult. und nu überleg mal was passiert wenn soldaten die seine vorlesungen genossen haben und nach afghanistan versetzt werden.
wer sagt uns das die dort nicht seine ideen aufgreifen?

also 1. sei es ja nochmal dahin gestellt, dass sie das dann nachplabbern. nur weil der gute mensch eine eigene meinung hat und sie mal kundtut, heißt das lange noch nicht,dass er sie unterrichtet.
2. glaubst du wirklich, dass alle soldaten dumme nicht-selbstständig-denkende maschinen sind? ich quatsche meinen lehrern doch auch nciht alles nach.


so. *g*
 

hives

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Re: Bundeswehr-Professor räsoniert über Vorzüge der Folte

MadCow schrieb:
hives schrieb:
Wenn schon, dann wäre ich für Wertegerechtigkeit: all denen, die anderen Menschen die Menschenwürde absprechen wollen, wird sie gleichermaßen aberkannt.
dann müsstest du allen(!) die rechte absprechen, wenn es gerecht sein soll
(auch denen denen die terristen sowieso die rechte absprechen wollen)

Ja, das war auch mein "Vorschlag"... Mit Ironie-Smiley wärs vielleicht deutlicher geworden...
Ich dachte, die "10 Sekel für einen Sklaven" würden die ironische Qualität meines Eintrags genügend unterstreichen :wink:
 

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