Leik schrieb:
Richtig, stimme ich Dir zu. Allerdings würden die Steuern ja nicht gesenkt, sondern gleich wieder verbraten... Ob sinnig oder unsinnig lass ich mal dahingestellt...
Selbst wenn die Steuern nicht gesenkt würden, wäre es aber besser, sie für Dinge zu verwenden, die der einzelne nicht leisten kann, also Infrastruktur oder Bildung.
Denn ich glaube eher wird der Fall eintreten das der Vermieter das Geld spart bzw. Rücklagen bildet.
Wird diese Subvention jetzt abgeschafft, denke ich das als erstes mal die Anzahl der Häuslebauer zurückgehen wird. Das hat zur Folge das diese Leute stattdessen lieber in die Private Rente einzahlen.
Wo ist da der Unterschied, ob der Mieter oder der Vermieter das Geld nicht ausgibt. Außerdem ist Deine Folgerung etwas schief.
Eine gerechte Verteilung des Geldes wäre doch eigentlich anzustreben.
Eigentlich ein schöner Gedanke, nur erzählt dann jeder, wie furchtbar arm er doch wäre und daß das Geld doch bitteschön zu ihm hinverteilt werden solle. St. Florian läßt grüßen.
agentp schrieb:
Wollt grade sagen: Mietshäuser müssen ja schließlich auch gebaut und instandgehalten werden.
Und auch dafür ist die Hilfe vom Staat nicht nötig.
Also ich würde nicht da anfangen wo sich alle aus Neid drüber anfangen, sondern ich würde da anfangen, wo was dabei rumkommt.
Beispiele gäb´s da viele aber wer z.B. jemals auch nur eine Einkommenssteuererklärung abgegeben hat oder sonst wie mit dem Finanzamt zu tun hatte, der weiss was für Overheads in der Verwaltung produziert wird. Eine Entschlackung der Bürokratie im allgemeinen würde dem Staat sicher erheblich mehr Einsparungen bringen als die paar Diäten. Das mal nur so als Beispiel. Möglichkeiten gibt es zuhauf, aber solange man immer nur relativ irrelevantes diskutiert, nur weil "sich viele sowieso aufregen".
Ich hätte abgesehen davon nix dagegen, wenn die Diäten erstmal eingefroren würden, aber nicht wegen dem Sparpotential, sondern nur weil es ein Zeichen wäre.
In dem Posting auf das ich mich ursprünglich bezog, wurde so getan, als wären die hohen Diäten schuld an der Misere und das ist schlicht und ergreifend blanker Unsinn.
Da stimme ich Dir wieder zu.
forcemagick schrieb:
nun ich denke wenn ich ein vermögen habe, dann ist es doch durchaus ok ein bisschen was davon abzugeben
Das ist nett von Dir, aber eigentlich hast Du für Dein Vermögen bereits Steuern gezahlt. Warum solltest Du es nochmal versteuern?
Ich würde eher den Erhalt als den Besitz von Geld besteuern (also Einkommen, Zinsen, Erbschaften usw.), da dort bei geringerem Aufwand der Ertrag vermutlich weit größer wäre. Außerdem haben wir bei der Vermögenssteuer das Problem, was alles berücksichtigt werden soll. Nur Geld, aber dann legt jeder sein Geld in Immobilien und anderem an, oder alles, was von Wert ist, aber dann sind die gestraft, die nicht genügend Geld haben, um ihre Vermögenssteuer zu bezahlen. Nächstes Problem: Besteuern wir nur Privat- oder auch Firmenvermögen? Viele haften nämlich mit ihrem Privatvermögen für Verluste ihrer Firma und wenn reines Firmenvermögen nicht besteuert würde, hätten diese einen Nachteil. Wenn aber Firmenvermögen auch besteuert würde, würde das bei allen Unternehmen an die Substanz gehen.
hartz IV sieht vor, dass man schon relativ wenig geld als eine art vermögen ansieht...
Für mich ist es aber etwas anderes, meine Rücklagen in schlechten Zeiten aufzubrauchen, als sie einfach so herzugeben.
die leute haben eben nicht unmengen von geld unterm kopfkissen oder auf der bank oder sonstwo... schau dir doch mal die medienmeldungen an... die zahl der privatinsolvenzen ist erschreckend gestiegen... immer mehr haushalte sind nicht nur pleite sondern verschuldet.
Das statistische Bundesamt schrieb:
Das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte nahm 2003 etwas stärker zu (+ 0,9%) als im Vorjahr (+ 0,5%) und erreichte 1 378 Mrd. Euro. Die privaten Konsumausgaben erhöhten sich im gleichen Zeitraum mit 0,8% etwas schwächer. Von 1992 bis 2000 hatten die privaten Konsumausgaben in allen Jahren stärker zugenommen als das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte. Die Kaufzurückhaltung der privaten Haushalte hat vor allem in den letzten beiden Jahren zu der schwachen Wirtschaftsentwicklung beigetragen. Die Sparquote erhöhte sich von 10,6% im Jahr 2002 auf 10,8% im Berichtsjahr.
10,8 % von 1378 Mrd. € sind ein Haufen Kies, der verschwindet nicht einfach so. Ich gebe bewußt keinen Durchschnitt pro Haushalt an, da das arithmetische Mittel hier unsinnig ist, aber selbst bei einer stark asymmetrischen Verteilung wird auch für die eher armen Haushalte etwas übrig bleiben. Was die Privatinsolvenzen angeht: Da sind wahrscheinlich auch einige darunter, die sich auf Pump ein besseres Leben kaufen wollten, das sie sich eigentlich nicht leisten konnten.
wie viele haushalte kennst du in denen wirklich noch geld auf der hohen kante liegt?
So neugierig bin ich ehrlich gesagt nicht und außerdem werden die Antworten nicht unbedingt der Wahrheit entsprechen. Vom Hörensagen kenne ich aber beides.
ich scheine ja in einer sonderzone zu leben ( wie ich schon manches mal festgestellt habe ) aber in meinem umfeld weist das konto in den meisten fällen ein zünftiges minus auf das sich im besten fall anfang des monats mal gegen null entwickelt nur um dann wieder zu alter pracht zu wachsen....
Das kann schon sein, daß es bei den Leuten in Deinem Umfeld recht knapp aussieht, aber das kannst und darfst Du nicht verallgemeinern. Also nichts mit "Sonderzone" .(mal abgesehen von der Straße oder dem Wohnhaus, vielleicht wohnst Du ja in einem ziemlichen Glasscherbenviertel
) Genausogut könnte ich nämlich irgendeinen Großunternehmer aus Deiner Gemeinde nach Armut befragen. Der sagt mir dann auch:"Armut? Welche Armut? Also ich kenne keinen der arm ist."
antimagnet schrieb:
das hat doch die bank. und die hat das doch auch nicht in der schublade, sondern wo reininvestiert, womit sie noch mehr geld machen. oder net?
Natürlich, oder dachtest Du, die läßt das im Tresor verschimmeln? Die Bank verleiht halt das Geld an einen, der es gerade dringender braucht als Du und der steckt es wieder in die Wirtschaft.