plankalkuel schrieb:
Das ist typisch deutsches Sicherheitsdenken. Es kann gut sein, kann aber auch zu einem grossen Hemmschuh werden, und das ist es nun mittlerweile.
klar ist es Sicherheitsdenken, was sollte es auch sonst sein?
Ich (und wahrscheinlich viele andere Arbeitnehmer auch) möchten eben die Sicherheit haben, das etwas was sie sich privat aufbauen, auch in fünf Jahren noch bestand haben wird.
Wieso sollte ich überhaupt investieren, wenn ich nicht sicher bin, ob ich mir Investition später noch leisten kann?
Ich kaufe mir ja auch nicht heute einen Neuwagen, ich weiß nämlich nicht, ob ich mir den nächstes Jahr noch leisten kann. Stattdessen bring ich mein Geld lieber auf die Bank und lass es dort liegen. Genau das ist aber Gift für eine gesunde Volkswirtschaft.
plankalkuel schrieb:
Was heisst denn da Planungssicherheit? Jeder ist seines Glückes Schmid. So sieht es aus. Was ist also Planungssicherheit? Das ich morgen auch noch einen Job habe? Das ich dann noch mein Haus abzahlen kann? Das ist ein Risiko welches jeder selbst tragen muss, der Staat kann nicht bei allem und jedem in die Bresche springen.
Planungssicherheit ist Wohlstand.
Wie ich oben schon geschrieben habe, wenn ich nicht sicher bin, das ich mein Haus auch in naher Zukunft noch abbezahlen kann, werde ich keines bauen. Sobald zuviele Leute so denken, geht die Baubranche kaputt.
Das ich nie 100% sicher sein kann, ist logisch und steht auch gar nicht zur Diskussion. Aber gewisse Rahmenbedingungen müssen weiterhin Bestand haben.
Der Staat hat auch dafür Sorge zu tragen, das ich nicht zum Sozialfall werde, nur weil mein Arbeitgeber gerade der Meinung ist er müsste mal weniger Leute beschäftigen weil er sich gerne einen neuen Pool leisten möchte.
plankalkuel schrieb:
Der Kündigungsschutz in Deutschland gehört aufgeweicht. Ohne Druck scheint es nicht zu funktionieren, bzw. wird das soziale System ausgenutzt was wiederum der Steuerzahler zu spüren bekommt.
ich sagte ja, der derzeitige Kündigungsschutz ist in einigen Bereichen sicherlich zu starr.
Meine Befürchtungen bei einer CDU/CSU geführten Reform gehen aber dahin, das wir uns dadurch sehr stark dem System der USA annähern würden. Das System mag in Zeit des wirtschaftlichen Aufschwunges gar nicht mal so schlecht sein (wenn man nicht gerade durch die Maschen fällt), aber sobald eine richtige Rezession kommt, geht man damit leider baden.
Das einige Leute unser soziales System ausnutzen, ist sicherlich auch nicht zu bestreiten. Aber deshalb das System unbedingt ändern?
Alles hat nun einmal zwei Seiten. Je nach aktueller Situation legt man mehr Wert auf die eine oder andere.
plankalkuel schrieb:
Was den Wechselt des Arbeitsplatzes angeht, gibt es gespaltene Meinungen. Alle drei Jahre einen neuen Arbeitgaber, warum nicht? Man lernt dadurch mehr, als später an Betriebsblindheit zu erkranken.
richtig, aber Arbeitnehmer um die 40 oder 50 oder gar 60 werden damit sicherlich einige Probleme haben und lieber die Betriebsblindheit in Kauf nehmen.