wohin patente führen-spiel mit leben

forcemagick

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manchmal ist es eben so, dass babys auf stickstoffmonoxid angewiesen sind um zu überleben...

sicher wird man die lieben kleinen nicht einfach ersticken lassen.. da kann man dann schon auch mal die kosten explodieren lassen

der linde konzern konnte sich entsprechend patente sichern, die es kliniken jetzt verbieten einigermaßen günstig die versorgung mit stickstoffmonoxid zu gewährleisten...

bis zu 50 mal soviel wie bisher verlangt die linde ag für ihr "produkt", dass man ja jetzt sogar benutzen muss weil die benutztung von alternativen untersagt ist.

tolle sache diese patente...

ich persönlich finde das eher zum kotzen

quelle

tragt diese nachricht weiter... macht es publik... die ruhmestat der firma hat es doch verdient, dass man sie in die welt trägt.

was für arschlöcher
 

Angel of Seven

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forcemagick schrieb:
tolle sache diese patente...

ich persönlich finde das eher zum kotzen



was für arschlöcher

Ist leider ja auch bei zig Patenten der PHarmaindustrie gang und gebe, man denke nur an bestimmte Medikamente für die dritte Welt, die einfach zu teuer sind, obwohl sie es nicht sein müßten. Dort läßt man die Leute aber krepieren!!!!!!
:evil:
Ich bin nach wie vor dafür das medizinische Dinge in der freien Marktwirtschaft nichts zu suchen haben. Auch wenn der Liberale oder Tino sich auf den Kopf stellen- es gibt bessere Lösungen!



LG


AoS
 

forcemagick

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ja ich hab mich über die sache so aufgeregt, dass ich gar nicht dran gedacht habe wie normal das eigentlich auf unserer schönen welt ist... sicher du hast recht... pharmaindustrie, aids und afrika sind stichworte bei dem es einem gleich nochmal hochkommen kann...

und ja ... medizin darf nicht abhängig sein von lustigen bunten papierschnipseln...
 

BesenWesen

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Ich bin nach wie vor dafür das medizinische Dinge in der freien Marktwirtschaft nichts zu suchen haben. Auch wenn der Liberale oder Tino sich auf den Kopf stellen- es gibt bessere Lösungen!

dem kann ich mich nur anschliessen. besonders, wenn ich artikel wie die von forcemagick zitierten lese.




sprachlos... der besen
 

Trasher

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Für solche Angelegenheiten ist normalerweise das Kartellamt zuständig, aber das scheint laut dem Artikel ja noch nicht einzuschreiten. :?
 

forcemagick

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ich kann nur hoffen dass dagegen noch eingeschritten wird.. aber andererseits hat man schon bei ganz anderen sauerein nichts unternommen... siehe aids, medikamente und drittweltländer
 

Tino

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Der Versuch der Firma Linde die Gesellschaft mit überzogenen Preisen für ein altbekanntes "Medikament" abzuzocken ist Gott sei Dank in die hose gegangen.

Auch wenn ich hier im Forum keine (aus Prinzip) Pharmafirma ablehnende Haltung einnehme, bedeutet das nicht, das ich die Kräfte der freien Marktwirtschaft im Gesundheitssystem begrüße. Gesundheit ist kein Produkt, ein kranker Mensch kein Konsument.

Leider ist unsere Gesellschaft so organisiert, das die Forschung an den unis zwar bezahlt wird, aber da müssen mediziner mit Biologen, Physikern, Informatikern, etc etc. um Forschungsmittel konkurrieren. Es ist eine banale Wahrheit, das nur eine begrenzte menge an Geld zur Verfügung steht. Firmen sind da flexibler. Ein (z.B.) wirksames HIV-Medikament mit wenig Nebenwirkung wäre ein "Verkaufsschlager". Also investieren Firmen große Geldsummen um ein Medikament zu entwickeln.

Lind hat dies skrupellos ausgenutzt und von Forschungsgeldern schwadroniert, die illusorisch waren. Kein System ist perfekt. Staatliche Forschung würde einen nur sehr langsamen Fortschritt bedeuten. Auch solche "Skandale" wie z.B. Vioxx sind ja nur durch die Firmeneigene Anwenderforschung raus gekommen. Der Vorwurf, Firmen würden prinzipiell nur den Schaden des Patienten zum eigenen Vorteil im Auge haben, den teile ich nicht.

Gruß Tino
 

Booth

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Eine Ergänzung zu den Ausführungen von tino:

Selbst nach kapitalistischen Gesichtspunkten handelnde Pharmakonzerne haben das Problem, daß medizinische Forschung ungemein aufwändig, und damit teuer ist.
Ich kenne einige Personen, die als "Medical Writer" im Bereich der klinischen Forschung arbeiten. Die klinischen Versuche an menschlichen Patienten, die dort statistisch erfasst und dokumentiert werden, müssen von sehr teuren Fachkräften nach sehr starken Richtlinien erarbeitet werden, um sie dann in jahrelangen Projekten an Gesundheitsbehörden zu leiten. Bevor ich diesen Wirtschaftszweig nicht kennengelernt habe, hätte nie gedacht, daß das alles so unglaublich aufwändig ist - natürlich mit dem Ziel, daß zugelassene Mittel, Medikamente, oder technische Apparate auf Nebenwirkung untersucht werden müssen.
Und dennoch passieren dann so Skandale, wie letztens um das Cholesterinmittel, welches Herzprobleme bis zum Tod als "Nebeneffekt" in grösserem Umfang hatte.

Das Dilemma wird uns noch viele Jahre verfolgen: Entweder wir geben die Forschung in die Hände von wirtschaftlich handelnde Unternehmen, die natürlich gewinnorientiert sind. Hier wird es starkes Lobbytum zum spürbaren Nachteil der Gesundheitskosten geben, sowie diverse Skandale.
Oder wir geben die Forschung in staatliche Hände. Die Kosten würden noch deutlicher steigen, da keine Anreize zur Effizienz mehr bestünden. Skandale wären hier auch zu erwarten, aber eher vor dem Hintergrund des überhand nehmenden Bürokratismus.

Der Markt rund ums Thema Gesundheit ist in jedem Fall schwierig. Wenn man Fehlentwicklungen feststellt kann man eigentlich nur versuchen, die Medien einzuspannen. Aber es bleibt sehr schwierig...

gruß
Booth
 

Angel of Seven

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Booth schrieb:
Eine Ergänzung zu den Ausführungen von tino:

Selbst nach kapitalistischen Gesichtspunkten handelnde Pharmakonzerne haben das Problem, daß medizinische Forschung ungemein aufwändig, und damit teuer ist.........

Also.....ist schon klar das medizinische Forschung sehr teuer ist.
Phamarkonzerne machen aber auch einen gigantischen Gewinn und sind angehalten diesen Gewinn auch weiterhin zu machen damit sie nicht Pleite gehen, ich glaube da sind wir uns alle einig.
Nun...stelle ich mir eine Änderung der bestehenden Systeme viel weitlgehender vor, es hat keinen Sinn nur das Verhalten der Pharmaindustrie und der Ärzte anzuprangern.
Zb. Dein Beispiel mit dem Cholesterinmittel, ist es nicht so das zu hohe Blutfettwerte in den seltesten Fällen krankheitsbedingt sind, sondern eher auf Fehlverhalten der Betroffenen zurück zu führen sind ?

Betroffene essen zu fett, zu viel Fleisch und bewegen sich nicht- folge:
Hoher Cholesterinwert- Bluthochdruck- zu hohe Harnsäurewerte (Gichtanfälligkeit)- Herzinfarktgefahr- Fettleibigkeit (kaputte Gelenke)- Asthmaanfälligkeit usw.....- eine Kette von Medikamenten folgt, beliebig fortsetzbar.
Nun steckt die Pharmaindustrie Milliarden in die Forschung um entsprechende Medikamente zu entwickeln- der Arzt verschreibt sie , schließlich möchte er dem Patienten ja helfen- Phamarindustrie verdient Trillionen- der Arzt fühlt sich gut- dem Patienten geht es scheinbar besser (bis auf das er jeden Tag min. fünf verschiedene chemische Präparate zu sich nehmen muß, deren Wechselwirkungen und Nebenwirkungen ihn auf längere Sicht zermürben)- alle sind zufrieden- der Patient kann weiter Fressen und Saufen wie er es gewohnt war!

Das kann es natürlich nicht sein, Unmengen an medizinischen Ressourcen werden so verschwendet, die vielleicht besser auf Menschen konzentriert werden die richtig krank sind, aber leider nicht so zahlungskräftig sind.

Das war nur ein Beispiel, ich glaube davon gibt es genug. (in den medizinischen Dingen kann mich Tino ja berichtigen :wink:)
Auf jeden Fall schafft eine profitorientierte Gesundheitsindustrie, besser Krankheitsindustrie, keine Gesundheit.
Der von ForceMagick genannte Patentwahnsinn wurde sicherlich zurückgenommen weil es ja um kleine süße Babys geht, wie sähe es aus wenn es um bettlägerige alte Menschen ginge, oder noch schlimmer Komapatienten?



LG


AoS
 

forcemagick

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ja es ist gut möglich, dass gerade der umstand, dass es sich um babies handelt zu einer reaktion geführt hat...
@angel ich gebe dir auf jedenfall recht, dass unser gesundheitssystem wohl schon an dem vereinfachten medikamentierungspfad krankt... immerhin wäre wohl so manche erkrankung langfristig vermeidbar, wenn man massiv patientenaufklärung betreiben würde.... geändert werden muss vor allem das tägliche lebensritual, dass ja unter umständen krank gemacht hat ... doch genau da passiert eben nichts.... es ist schon interessant was z.b. in einem medical-park während einer kur so alles an schulung geschieht.. der normale diabetiker wird halt auf irgendwelche pillen gesetzt... wer dann doch mal ne kur bekommt ( ein fall aus meiner verwandschaft... da ging ein diabetiker wegen kreuzschmerzen zur kur und kam mit einer massiven patientenschulung in sachen diabetis und einer völlig neuen und effizienteren medikamentierung zurück ), der scheint auch kräftig zu profitieren von dem wissen, dass man dort an patienten weitergibt...
 

Angel of Seven

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forcemagick schrieb:
j
@angel ich gebe dir auf jedenfall recht, dass unser gesundheitssystem wohl schon an dem vereinfachten medikamentierungspfad krankt... immerhin wäre wohl so manche erkrankung langfristig vermeidbar, wenn man massiv patientenaufklärung betreiben würde.... geändert werden muss vor allem das tägliche lebensritual, dass ja unter umständen krank gemacht hat ... doch genau da passiert eben nichts.... es ist schon interessant was z.b. in einem medical-park während einer kur so alles an schulung geschieht.. der normale diabetiker wird halt auf irgendwelche pillen gesetzt... wer dann doch mal ne kur bekommt ( ein fall aus meiner verwandschaft... da ging ein diabetiker wegen kreuzschmerzen zur kur und kam mit einer massiven patientenschulung in sachen diabetis und einer völlig neuen und effizienteren medikamentierung zurück ), der scheint auch kräftig zu profitieren von dem wissen, dass man dort an patienten weitergibt...

Eben, ist durchaus möglich, fairerweise muß man aber auch eingestehen das viele Leute an ihren Gewohnheiten nichts ändern wollen. Die Krankheit ist ja ein deutliches Zeichen das etwas mit der bisherigen Lebensführung nicht stimmt, der natürliche Leidensweg der daraus resultiert um endlich Änderungen herbeizuführen wird durch die Medikamente einfach genommen. Dadurch verlagern sich viele Krankheiten.
Auch bin ich der vielleicht Hardcoremeinung das man ein kaputtes System in einen kaputten Gesamtsystem nicht ändern kann, da sich alles gegenseitig mehr oder weniger bedingt. Das heißt das die Gesamtheit zum positiven verändert werden muß um halt zb. ein funktionierendes, soziales, globales Gesundheitssytem zu schaffen. Diese herumdoktorn der Politik an dem einen oder anderen System bringt ja offensichtlich nicht die erwünschte Wirkung. Um die Gesamtheit zu ändern müßte aber wiederum ein gewaltiger Bewußtseinsschub der Gesamtbevölkerung von statten gehen, den kann ich mir derzeit bei aller positiver Phantasie nicht vorstellen. Nur aus Extremleid lernt die Menscheit. :evil:



LG


AoS
 

forcemagick

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ja ich muss dir leider recht geben... obwohl ich denke,dass wesentlich mehr menschen bereit wären etwas an ihrem leben zu ändern, wenn sie nicht dem naiven glauben verhaftet wären es ginge eben auch prima so weiter wie bisher... man muss ja nur eine pille schlucken..
als ich noch arbeitnehmer war ( jetzt bin ich ja mein eigener boss ) fand ich es immer etwas erschreckend, wenn ich mal krank wurde und mein chef mir sagte "dann lass dir aber ein paar hämmer verschreiben damit du bald wieder gesund bist" ... ich fand das wenig lustig.. ich war nicht scharf darauf zum arzt zu gehen und mir irgendwelche hämmer verschreiben zu lassen.. ich kenne mich und ich kann mich ganz gut einschätzen... zwei drei tage mit einer meiner handmade-kuren hat bisher schon jede grippe beseitigt.... dabei lege ich eben wert auf schonende verfahren.. viele vitamine... schwitzbäder, kräuterkuren etc. ich habe eine große palette eigentlich recht guter hausrezepte parat... und all das erschien mir dann wesentlich besser als die beschissenen hämmer des arztes... antibiotika und eine halbauskurierte erkrankung die dann ein zwei monate später wieder da ist...

nun ja zum arzt musste ich ja wegen des gelben zettels.... die medikamente holte ich dann meist schon nicht mehr von der apotheke ... ich war trotzdem meist wieder nach der verordneten erholungszeit wieder fit...
 

Angel of Seven

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forcemagick schrieb:
nun ja zum arzt musste ich ja wegen des gelben zettels.... die medikamente holte ich dann meist schon nicht mehr von der apotheke ... ich war trotzdem meist wieder nach der verordneten erholungszeit wieder fit...

Jaa.. aber wieviele handeln ähnlich (ich habe es übrigens auch so gemacht) holen zudem noch die Medikamente ab, die dann im Schrank vergammeln und vielleicht einen Kind in der dritten Welt wirklich geholfen hätten?
Wäre es nicht besser, man geht zum Chef, sagt das eine Erkältung im Anflug ist, spannt ein paar Tage aus und gut ist.
Ohne vorher als Bazillenschleuder in der Firma zu fungieren, mir geht es ja so schlecht, seht ihr das auch alle- damit ich kein schlechtes Gewissen vor dem Chef haben muß, weil ich bald eine Ausszeit brauche.

Arztbesuch würde gespart (wenn es doch schlimmer wird kann man ja noch hingehen), Medikamente würden gespart- und da beißt sich der Esel im Schwanz: durch den Rückgang der Medikamentennachfrage finge die Pharmaindustrie an zu jammern und würde natürlich gleich ein paar zehntausend Arbeitsplätze freisetzen usw...
Also doch ans Gesamtsystem ran.



LG


AoS
 

Booth

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Tja - das Problem ist, daß wir nunmal in einer kapitalistischen Gesellschaft leben, und der Mensch vom Prinzip her eher bequem handelt.
Ich sehe das bei mir. Männlich - allein wohnend - faul.
Ergebnis: Ich hol mir lieber ne Tüte Chips, oder ein paar Brötchen, wo ich schnell ne Salami reinschmeiss, als mir Obst zu holen. Das muss man schälen - die Reste entsorgen (am besten auch noch getrennt), etc.
Unterwegs gibt es reihenweise Schnellrestaurants mit ungesundem Essen - aber keine Schnellrestaurants mit gesundem Essen. Das ungesunde wird zusätzlich mit billigen Chemikalien versetzt, die unseren Geschmack beeinflussen.
Eltern stellen lieber ne Packung Kellogs (dann aber unbedingt die Schokoflocken, sonst gibts Ärger mit den Kids) und ne Milch auf den Frühstückstisch, statt Brot, Müsli, Obst und Käse.

Irgendwie ist es zum Haare raufen. Ausgewogene, gesunder Ernährung erscheint einfach unbequem und umständlich. Ich selber bemühe mich seit Monaten auf der Arbeit endlich Äpfel, Orangen, Weintrauben etc zum "naschen" hinzulegen. Trotzdem hol ich mir öfters Kekse. Ritschratsch, Packung auf, reinstopfen - und das gut portioniert. Süss isses auch, sodaß ein paar Glückshormone bei rumspringen.

Wie nennt man das so schön? Kognitive Dissonanz. Man weiss, daß eine bestimmte handlungsweise viel besser für einen wäre, handelt aber dennoch anders. Ich bin da ein wahrer Meister drin *seufz*

Da wird die Gesellschaft noch viel Arbeit in der Bewusstseinsänderung investieren müssen, sodaß die Menschen dann auch wirklich anders handeln.

edit: Entschuldigt - ich merke gerade, daß das mit dem Thema "Patente in der Medizin" nicht mehr sehr viel zu tun hat... jaja... ich neige auch zum Abschweifen... das Alter... :D

gruß
Booth
 

forcemagick

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noch kurz dazu ;) um ein bisschen mit zu schweifen ;)

das problem mit der bewustseinsveränderung, die du und ich uns wünschen würden ist, dass es ja schon eine massive bewußtseinsindustrie gibt, die aber eben kein interesse hat eine solche bewußtseinsveränderung herbeizuführen, die dahingegen aber sehr wohl jenes bewußtsein, dass du beschreibst massiv fördert.
 

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