die folgende analyse erinnert mich doch doch ziemlich an das, was schon im buch "die globalisierungsfalle" (äußerst lesenswert!) erörtert wurde- die macht der investmentbanken bzw. des international (ab)zockenden finanzkapitals.
ach ja, "genosse-der-bosse" schröder mit busenfreund "sandy"...schon anderenorts erwähnt...
es wird auch der fall Yukos in russland genannt, der in zusammenhängen steht, die in den medien so natürlich nicht vermittelt werden:
interessant wer da so alles seine dicken finger mit im spiel hat, nicht?
es geht weiter mit
was soll ich weiter sagen- selber lesen!
http://www.macroanalyst.de/afc-6-weltmacht.htm
Die Investment Banken an der Spitze der Finanzarchitektur
und Global Governance
Was ist nun das Ergebnis der vorstehenden Analyse? MacroAnalyst versucht eine erste Annäherung an eine Basis für politische Schlussfolgerungen.
1. Aus dem System von Nationalstaaten wächst ein globales Machtsystem
Aus langer Gewohnheit heraus wird politische Macht nach wie vor am Nationalstaat festgemacht.
Es sind dann die USA, die die mächtigste Nation bilden.
Es ist der Präsident dieser Nation, der der mächtigste Akteur auf der Welt ist.
Hier wird die äußere Form für die tatsächliche Machtverteilung genommen.
Das war schon immer nur teilweise richtig.
Das ist in einer global zusammenwachsenden Welt überholt.
Gestern, das war bereits das Thema des Machtzuwachses der trans- und multinationalen Konzerne.
Heute, das ist nun das Thema, wie weit die Investment Banken und Advanced Financial Capital diese Machtkonfiguration bereits hinter sich gelassen haben.
In der global vernetzten Welt verlieren die Staaten an politischer Macht. Andere Strukturen treten an ihre Stelle.
Das heißt, wir müssen uns freimachen vom immer noch vorherrschenden Bild, die USA seien Weltmacht Nr. 1.
Sie sind zwar noch immer die mächtigste Nation, aber nicht mehr die mächtigste Macht. Das lässt sich zwiefach belegen:
Erstens aus dem ökonomischen Blickwinkel heraus:
Mächtigste Nation sind die USA immer noch, aus militärischen wie politischen Gründen. Wirtschaftlich sind sie aber auch dies schon nicht mehr.
"Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahmen die USA aus eigenem Interesse die Verantwortung für das Wohlergehen des kapitalistischen Weltsystems" (Gerald Haines). Diese Rolle brachte ihnen gigantisches Wachstum, führte zum Status der erfolgreichsten Wirtschaftsnation.
Dieses Erfolgsbild hat inzwischen schwere Risse:
Vor über 30 Jahren haben die USA bereits ihre außenwirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit eingebüßt. Das seitdem stetig ansteigende Defizit in der Handels- und Leistungsbilanz unterminiert schleichend die ökonomische Position der Weltmacht USA.
>>> (Dies ist fundiert dargelegt im Themenblock 2 "US vs. EU" auf dieser Website).
Eine permanent negative Leistungsbilanz geht mit einem Verlust ökonomischer Macht einher. Ausländer erwerben immer größere Anteile des US-Vermögens.
Der Nettoverlust an Auslandsvermögen spiegelt die Einbußen an wirtschaftlicher Führungskraft. Wir sehen die Erosion globaler Wirtschaftsmacht.
Dieser ökonomische Machtverlust zieht langfristig unweigerlich einen Verlust politischer Macht nach sich. Die Erosion zeigt sich zuerst in den operativen Einheiten, den Unternehmen. Da diese die Basis der USA sind, wird der schleichende Machtverlust Schritt für Schritt den Überbau der Weltmacht USA unterminieren.
Dies ist der Preis, den die Nation „USA“ für ihr hohes Wachstum zahlen muss.
Zweitens lässt sich dies aus dem machtpolitischen Blickwinkel heraus begründen.
Unsere Website hat versucht, genau diesen Aspekt herauszuarbeiten.
Parallel zur Kapitalliberalisierung seit 1973 lief eine Welle nationaler Deregulierungen.
Hatte das System von Bretton Woods noch einen substantiellen Einfluss der Regierungen auf den Kapitalverkehr sichergestellt, so kehrte sich dies in den folgenden Jahrzehnten um.
Die Finanzakteure konnten nunmehr eine Dynamik entfalten, die ihnen einen beispiellosen Machtzuwachs bescherte.
Diesen Machtzuwachs nutzten sie in doppelter Hinsicht:
Erstens schufen sie eine neue globale Finanzarchitektur, an deren Spitze die dynamischsten Akteure, die Investment Banken selbst, stehen.
Zweitens resultierte aus ihren Aktivitäten ein neues Weltmachtsystem, „Global Governance“, an dessen Spitze nicht mehr die USA, sondern die Finanzwelt positioniert ist.
Zwar sitzen die mächtigsten Investment Banken in den USA.
Zwar haben die mächtigsten Institutionen der Finanzwelt ihren Sitz in den USA, in Wall Street und Washington D.C.
Zwar werden die Investment Banken in den Wirtschaftsrechnungen der USA erfasst, im Sozialprodukt, in der Leistungsbilanz.
Insofern sind sie durchaus amerikanisch.
Trotzdem sind die Investment Banken nicht gleich USA .
Sie unterliegen nicht mehr der Führung durch die Repräsentanten des Nationalstaates.
Der langfristige Machtzuwachs schlägt in eine neue Qualität um. Sie beginnen, ein Eigenleben zu entfalten.
Weiter noch:
Wenn sie in der Lage sind, eine neue Weltmachtpyramide zu schaffen und sich selbst an die Spitze dieser Pyramide zu katapultieren,
dann geht ihr globaler Einfluss weit über die Führung der mächtigste Nation hinaus.
Das belegen die folgenden ausgewählten Fallbeispiele.
2. Fallbeispiele
Fallbeispiel 1:
Die hierarchische Positionierung nationaler Führungspersonen
Im November 2003 bestellt der Chef der größten Investment Bank der Welt den Chef der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt zu einem Gespräch - an seinen Dienstsitz.
Bundeskanzler Gerhard Schröder fliegt nach New York, um mit Sandy Weill ein Gespräch darüber zu führen, wie die deutsche Politik sich dazu stellen würde, wenn die Citygroup die größte deutsche Bank (aus der Frühstückskasse) aufkaufte.
(Dass er gleichzeitig an einer Konferenz teilnimmt, dient eher der Staffage).
Zehn Finanzvorstände großer DAX-Unternehmen müssen anschließend dem Bundeskanzler klarmachen, welche Katastrophe der Verkauf der größten deutschen Bank für die Exportfinanzierung deutscher Unternehmen darstellte...
ach ja, "genosse-der-bosse" schröder mit busenfreund "sandy"...schon anderenorts erwähnt...
es wird auch der fall Yukos in russland genannt, der in zusammenhängen steht, die in den medien so natürlich nicht vermittelt werden:
Die Ressourcen eines ganzen Landes – der Fall Yukos
Unter dem Einfluss von scharenweise als Regierungsberater eingereisten „Harvard Boys“ beschloss Boris Jelzin Ende 1992 die Privatisierung der Staatsindustrie. Die Privatisierungsverfahren sprachen jedem rechtsstaatlichen Verständnis Hohn. Im Ergebnis befand sich bald ein Großteil des lukrativen Volksvermögens im Privatbesitz der einzelnen Mitglieder der alten Nomenklatura.
An diesem Punkt setzte eine kleine Riege junger Frühkapitalisten mit internationalem Überblick und eingespeisten Erstausstattungen in Dollar-Kapitalien an. Sie gründeten Banken. Diese wickelten den gesamten Zahlungsverkehr des Staates ab, inklusive der Rentenzahlungen. Die Banken finanzierten mit dem deponierten Geld aber keine operativen wirtschaftlichen Vorgänge, „sondern spekulierten damit auf abenteuerliche Weise an den Devisen- und Anleihemärkten“.
Bald gab eine Klasse von nicht einmal einem Dutzend von Talenten den Ton an, „deren führende Mitglieder als Finanzjongleure steinreich geworden waren“. Dazu gehörten Wladimir Gussinskij, Wladimir Potanin, Roman Abramowitsch, und als Führungsfigur Boris Beresowskij, enger Berater von Jelzin.
Mitte der 90 Jahre schob sich Michail Chodorkowskij ebenfalls in den Vordergrund. „Auch sein Aufstieg ging vom überaus einträglichen Bankenwesen in Rußland aus“.
Er wandelte ein Unternehmen der kommunistischen Jugendorganisation Komsomol in eine Bank um, Menatep, und wurde ihr Generaldirektor.
Der große Sprung gelang ihm, als er es Ende 1995 schaffte, bei einer höchst umstrittenen Auktion für 309 Millionen Dollar 78 Prozent der Anteile an Yukos, dem zweitgrößten Ölkonzern des Landes, zu erwerben. Sieben Jahre später ist Yukos mehr als 30 Milliarden Dollar Wert. Das Privatvermögen von Chodorkowskij wird 1992 von der Zeitschrift „Forbes“ auf 8 Mrd. Dollar geschätzt.
Ab 1990 beginnt eine weiter verdichtete Phase der Zusammenarbeit mit amerikanischen Öl- und Finanzkreisen. Chodorkowskij holt ausländische Manager, macht einen Amerikaner zum Finanzdirektor (heute Bruce Misamore), CEO wird ab 2003 Steven Theede, vorher Vice President von ConocoPhillips, ein US oil major.
Er lässt westliche Buchführung implementieren, installiert einen Kodex für „good governance“.
In Amerika macht er Henry Kissinger zu seinem Berater, in England Jacob Rothschild. Er setzt sich für den Bau einer Ölleitung nach Murmansk ein, um Öl in Tankern nach Amerika zu schiffen.
Zusammen mit dem Vorstandsvorsitzenden von Sibneft, Jewgenij Schwidler, treibt er die Fusion mit seinem kleineren Ölkonkurrenten voran, um den ersten russischen Ölmulti zu schaffen.
Zuerst Beresowskij und Gussinskij, später aber auch Chodorkowskij wollten sich jedoch mit dem unerhörten Reichtum nicht begnügen. Sie versuchten, direkt nach der politischen Macht im Kreml zu greifen. Die vom Kreml gezogene rote Linie wird überschritten.
Auslöser für den Gegenschlag des Kreml sind letztlich Verhandlungen von Chodorkowskij mit Exxon Mobil und Texaco Chevron über deren Beteiligung am neuen Unternehmen. Der Kreml versteht, dass die staatliche Souveränität bedroht wird.
Präsident Putin setzt seine Machtmaschinerie in Gang. Steuerfahndung und das Wissen der Geheimdienste werden aktiviert.
Boris Beresowskij ist schon an den anglo-amerikanischen Finanzplatz London geflohen.
Platon Lebedjew, ein weiterer Hauptaktionär von Yukos, wird im Sommer 2003 verhaftet.
Michail Chodorkowkij folgt ihm am 25. Oktober 2003 ins Gefängnis.
Leonid Newslin, der zweitgrößte Aktionär von Yukos, und zwei weitere Hauptaktionäre, Wladimir Dubow und Michail Brudno, entgehen der strafrechtlichen Verfolgung durch Flucht nach Israel.
Die Fusion Yukos mit Sibneft wird gestoppt.
Eine Begebenheit am Rande enthüllt die verschlungenen Beziehungen dieser Akteure zur amerikanischen Finanzwelt. Dem russischen Innenminister, Gryslow, entfährt nach der Verhaftung Chodorkowskijs der eher nostalgische Ausruf, die Ressourcen gehörten dem russischen Volk. Mit Bezug darauf meldet sich Otto Graf Lambsdorff mit der Forderung an die Öffentlichkeit, Russland für diese Auffassung zu bestrafen. Ihm sei der Zugang zum Weltwirtschaftsgipfel der G8-Länder zu verwehren!
Bei dieser Gelegenheit erfährt die deutsche Öffentlichkeit, dass Lambsdorff im Advisory Board der Bankgruppe Menatep sitzt, deren größter Teilhaber Chodorkowskij ist, und die 44 Prozent an Yukos hält.
In den Beirat der russischen Bank ist der Deutsche Lambsdorff auf den Vorschlag des Amerikaners, Stuart Eizenstat, gekommen.
Eizenstat, im Range eines Staatssekretärs im US Finanzministerium, war Chefunterhändler für die Entschädigungen der Zwangsarbeiter im Nationalsozialismus. Lambsdorff war der deutsche Chefunterhändler, der einen Betrag von schließlich (haupt-ächlich vom deutschen Steuerzahler aufzubringenden) 10 Milliarden unterschrieb.
interessant wer da so alles seine dicken finger mit im spiel hat, nicht?
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Fallbeispiel 3:
Finanzsektor beschleunigt den Niedergang der operativen US Wirtschaft
Fallbeispiel 4:
Ganze Währungen: Soros gegen die Zentralbank von London
Fallbeispiel 5:
Eines ganzer Kontinent - US Finanzwelt will handlungsfähige EU verhindern
Fallbeispiel 6:
LTCM - ein Fonds unterminiert das globale Finanzsystem
was soll ich weiter sagen- selber lesen!
Die neue Weltmacht
Die Finanzwelt, mit den Investment Banken an der Spitze, haben eine nie gekannte Machtstellung erreicht. Das zeigen die ausgewählten Fallbeispiele.
Sie haben ihre Führungspersonen oberhalb der nationalen Führungskräfte positioniert – auch in den USA.
Sie eignen sich die Ressourcen ganzer Länder an.
Sie unterminieren die Grundlagen der operativen globalen Wirtschaft.
Sie bringen ganze Währungen zu Fall und gefährden das globale Finanzsystem.
Sie hintertreiben die Vereinigung eines Kontinents.
Sie geben einheitliche Vorlagen zum Umbau der Einzelstaaten.
Und sie bauen Global Governance weiter aus.
http://www.macroanalyst.de/afc-6-weltmacht.htm