USA erklären Internet-Attacken zur kriegerischen Handlung

DrJones

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Die USA haben eine neue Strategie gegen Angriffe aus dem Internet ausgerufen. Danach kann anscheinen auch ganz konventionell, sozusagen analog ein Gegenschlag geführt werden.

Spiegel Online_USA erklären das Netz zum Kriegsschauplatz

Wenn aus Spaß Ernst wird

Das ganze klingt ziemlich abstrus, da besonders bei Angriffen die im Internet geführt werden, Grenzen überhaupt nicht existieren und die Herkunft eines Angriffs oft lange unklar bleibt. Siehe Stuxnet Virus... Darüberhinaus muss solch ein Angriff noch nichtmal unbedingt von 'der Regierung' selber ausgeführt werden sondern es können sich auch einfach vermeintlich patriotische Hacker berufen fühlen.

Große materielle Schäden, Todesopfer oder eine "deutliche Störung des öffentlichen Lebens
werden hierbei als Gründe genommen Krieg zu erklären.

Wie das ganze am Ende angewendet wird ist mir noch unklar, allerdings sehe ich das Gesetz quasi als Maßgeschneidert für kleine Gruppierungen oder Einzelpersonen wie Wikileaks.
Betrachtet man die Leaks bei Wikileaks als kriegerische Handlung, lässt sich damit möglicherweise eine Entführung von Julian Assange durch die CIA einfacher rechtfertigen.

Wie seht ihr das?
 

agentP

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So wie sich der Spiegel-Artikel liest, sind aber tatsächlich "Angriffe" durch Staaten gemeint und nicht durch Einzelpersonen oder NGOs.
Eh mal wieder alles Spekulation solange man sich nicht mit dem Originaltext auseinandersetzt.
 

Rivale-von-Nogar

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agentP schrieb:
So wie sich der Spiegel-Artikel liest, sind aber tatsächlich "Angriffe" durch Staaten gemeint und nicht durch Einzelpersonen oder NGOs.

Das ist auch gut so, denn wenn ein russischer oder chinesischer Hacker die USA angreifen würde, dann würde in dem Fall die USA automatisch im Kriegszustand mit Russland b.z.w. China stehen, wenn es für Einzelpersonen auch gelten würde.

Oder umgekehrt wenn andere Staaten dieses Gesetzt dann auch einführen wollen und ein amerikanischer Hacker greift diesen Staat an, dann müßte demnach dieser Staat das Recht dazu haben, die USA anzugreifen.

Vielleicht war die Herstellung von Stuxnet doch ein Regierungsauftrag und man ist durch insider tipps schon dahinter gekommen, wer dafür verantwortlich ist und die USA will mit diesen Gesetz jetzt warnen, damit ja kein Staat auf die Idee kommt mit eventuell zukünftig entwickelte Schadprogramme die USA anzugreifen.
 

vonderOder

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Rivale-von-Nogar schrieb:
und die USA will mit diesen Gesetz jetzt warnen, damit ja kein Staat auf die Idee kommt mit eventuell zukünftig entwickelte Schadprogramme die USA anzugreifen.
und wenn wenn so etwas im Auftrag einer US-amerikanischen Regierungsbehörde gegenüber anderen Staaten passiert, dann dient es ja eh nur dem Frieden oder so.
oder anders: die Amis tun ja sowas nicht.
 

agentP

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Es steht doch allen anderen Staaten frei ein vergleichbares Gesetz zu erlassen, um sich gegen amerikanische Angriffe zu wappnen.
 

Gilgamesh

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vonderOder schrieb:
Rivale-von-Nogar schrieb:
und die USA will mit diesen Gesetz jetzt warnen, damit ja kein Staat auf die Idee kommt mit eventuell zukünftig entwickelte Schadprogramme die USA anzugreifen.
und wenn wenn so etwas im Auftrag einer US-amerikanischen Regierungsbehörde gegenüber anderen Staaten passiert, dann dient es ja eh nur dem Frieden oder so.
oder anders: die Amis tun ja sowas nicht.

Die USA sind ein Rechtsstaat. Käme sowas vor, leiten sie eine Untersuchungskommision ein und richten und urteilen über sich selbst.
 

tweety

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agentP schrieb:
So wie sich der Spiegel-Artikel liest, sind aber tatsächlich "Angriffe" durch Staaten gemeint und nicht durch Einzelpersonen oder NGOs.

Wo ist da die Grenze zu ziehen? DAs sich der Aussenminister von Land X nicht persönlich hinsetzt und einen Hacker-Angriff auf Land Y durchführt, dürfte wohl klar sein. Die Frage ist ja ob da nicht eventl. der Geheimdienst dahinter steckt oder dies zumindest billigt. Da dürfte die Beweislage am Ende schwierig werden. Allerdings brauchen die USA auch keine stichhaltigen Beweise um einen Krieg anzufangen (s. Irak). Verdacht allein genügt.
 

vonderOder

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tweety schrieb:
Allerdings brauchen die USA auch keine stichhaltigen Beweise um einen Krieg anzufangen (s. Irak). Verdacht allein genügt.
die brauchen überhaupt keine Beiweise. einen Grund einen Krieg zu beginnen, erfinden die ja mal gern.
 

agentP

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Wo ist da die Grenze zu ziehen? DAs sich der Aussenminister von Land X nicht persönlich hinsetzt und einen Hacker-Angriff auf Land Y durchführt, dürfte wohl klar sein.
Da wo man sie sonst auch zieht: Wenn tweety und vonderOder im Urlaub in den USA* einen Schnapsladen überfallen, wird deswegen kein Vergeltungsschlag gegen Deutschland geführt, dann wird das nicht als kriegerische Handlung gewertet. Wenn vonderOder zufällig ein bekannter SWR Agent ist und an dem Abend im Schnapsladen ein wichtiger Wissenschaftler zugegen war, dann werden ein paar Diplomaten dumme Fragen beantworten müssen und wenn wenn der Bundestag Gebirgsjäger in die Rockies schickt, dann könnte es eng werden. :roll:

* Was vonderOder nie machen würde: Reisen kann bekanntlich die liebsten Vorurteile gefährden!
 

agentP

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Ich halte es da mit unserem Dichterfürsten, dem Heros aller Leitkulturfans. Der war nämlich der Meinung, dass Reisen dazu dient Verständnis zu schaffen und die Haltung gegenüber fremden Völkern zu differenzieren. Wenn du eine differenzierte Meinung zu den USA haben solltest, dann verbirgst du sie hier zumindest sehr gekonnt hinter einem recht plumpen und simplen Antiamerikanismus. Von Differenz keine Spur.
Und damit meine ich keineswegs kritiklose Hinnahme, sondern lediglich eine respektvolle Einbeziehung von kulturellen, juristischen und politischen Unterschieden bei der Bewertung.


http://www.spiegelfechter.com/wordpress/5880/liebeserklarung-an-amerika
 

vonderOder

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agentP schrieb:
eine respektvolle Einbeziehung von kulturellen, juristischen und politischen Unterschieden
Grade davon merkt man auch bei amerikanischen Aktivität nix.
wie sagte mir mal der Sohn eines damals in Berlin-West stationierten amerikanischen Offiziers: "Wir tun das was wir tun nicht weil wir es dürfen, sondern wir tun es weil wir es tun können. Und wir können das tun weil uns Keiner daran hindert, dass wir es tun", und noch einiges mehr.

aber ist ja auch egal. Du hast Deine Meinung und ich die Meinige.
 

agentP

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Grade davon merkt man auch bei amerikanischen Aktivität nix.
wie sagte mir mal der Sohn eines damals in Berlin-West stationierten amerikanischen Offiziers: "Wir tun das was wir tun nicht weil wir es dürfen, sondern wir tun es weil wir es tun können. Und wir können das tun weil uns Keiner daran hindert, dass wir es tun", und noch einiges mehr.

Ich verstehe. Du hast die USA bereist, ein Land mit über 300.000.000 Einwohnern und am Ende reduzierst du es auf die Meinung eines in Deutschland stationierten Militärs, weil dich dessen Meinung in deinen Vorurteilen bestätigt.
Bei soviel Borniertheit hilft natürlich Reisen auch nix mehr.
 

vonderOder

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agentP schrieb:
Ich verstehe. Bei soviel Borniertheit hilft natürlich Reisen auch nix mehr.
nee, diese Meinung hörte ich auch in den Staaten und nicht nur von einer Person.
aber wie ich schon schrieb: Du hast Deine und ich habe meine Meinung, Du hast Deine Wahrheit und ich habe die Meinige - und damit ist gut.
 

agentP

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Vermutlich hast du auch gar keine anderen Leute gesprochen ausser solchen, die dein eigenes dualistisches Schwarz-Weiss Weltbild teilen.

Und btw: Ich glaube nicht an Wahrheiten, Meinungen finde ich super nur mit platten Vorurteilen habe ich es nicht so,
 
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