Eskapismus schrieb:
Ein weiterer skuriler Partner für den Kampf gegen den Terrorismus ist Turkmenistan. Und in ihm ist nicht ein geringster Hauch von Ansatz für Demokratie.
Davon hab ich bisher noch nichts gehört.... hast du irgendwelche guten Infos dazu? Irgendwie war Niyazov aka. Turkmenbashi bei der 60 Jahre Kriegsende Feier ständig irgendwo in der vordersten Reihe neben Putin zu sehen, hat mich irgendwie irritiert. Wer lässt sich schon gerne mit einem psychisch gestörten Diktator blicken?
Was schreibt der Fischer Weltalmanach 2005 - General Saparmurad A. Nijasow: Staatspräsident auf Lebenszeit. Im Weltalmanach 2003 steht interessantes:
"Trotz der 1995 erklärten >>immer währenden Neutralität<< unterstützt das an Afghanistan grenzende Turkmenistan die nach den Terroranschlägen gegen die USA am 11.9.2001 gebildete Koalition gegen den internationalen Terrorismus" Besonders gewährte Turkmenistan logistische Unterstützung. Am 30.5.2002 vereinbarten die Landeschefs von Pakistan, Afghanistan und Turkmenistan in Islamabad, dass eine 1460 km lange Erdgaspipeline von Turkmenistan durch Afghanistan nach Pakistan gebaut werden solle.
Der Präsident lässt sich in einem wahnsinnigen Personkult verehren. Davon erzählte mir auch mal ein ehemaliger Mitarbeiter des Bevölkerungsfonds, der in Bratislava als Diplomat für die ganzen GUS zuständig war. In jedem Wohnzimmer - in jedem Haushalt - muss ein Porträt von diesem verrückten Präsidenten hängen. Er hat übrigens vorgeschlagen, ich weiss nicht, ob es mittlerweile verwirklicht ist, die Monate und die Wochentage umzubenennen, demnach sollte beispielsweise der Januar nach ihm benannt werden ("Turkmenbaschi" - Oberhaupt aller Turkmenen).
Aus Fischer Weltalmanach 2004: angeblich wurde auf den Präsidenten ein Attentat verübt. Zahlreiche Oppositionspolitiker wurden festgenommen und langfristig eingesperrt. Für die Öffentlichkeit gab es ein Schauprozess. Auch delikat: Frauen unter 35 Jahren ohne Kinder dürfen Turkmenistan überhaupt nicht verlassen.
Russland erhält vertraglich geregelt Gas aus Turkmenistan bis 2028 und verkauft es wohl teilweise weiter.
Es wurde 2003 die doppelte Staatsbürgerschaft aufgehoben. Wer russisch und turkmenisch war, musste innerhalb von zwei Monaten seine Wahl treffen. Sollte die Wahl für die russische Staatsbürgerschaft fallen, zog es die Ausweisung und den Verlust der Eigentumsrechte in Turkmenistan nach sich. Es kam wenig Kritik aus dem Kreml.
Weiteres:
ai über Turkmenistan - 2002
ai-Report 2004
bilaterale Beziehungen
Seite der Opposition
Hast du dafür eine Quelle?
Stand in der Newyork Times vom 1. May. Hab noch eine Ausgabe vor mir liegen. Der
Artikelauf der Times Website ist allerdings Kostenpflichtig.
Die NYT kann wirklich beeindrucken.
Was machen eigentlich die 300 Bundeswehrsoldaten in Usbekistan?
Turkmenistan grenzt an Afghanistan.
Auch deutsche Soldaten sind in dem zentralasiatischen Land präsent. Die Bundeswehr nutzt die usbekische Stadt Termes an der Grenze zu Afghanistan als ihren Stützpunkt. Etwa 200 Soldaten sind dort seit Februar 2002 stationiert, um logistische Unterstützung für den Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr zu leisten. Bundesverteidigungsminister Peter Struck (SPD) nutzt den Standort auf Reisen nach Afghanistan regelmäßig für einen Zwischenstopp.
Deutsche Soldaten an Grenze zu Afghanistan stationiert
Die Zone, an der die deutschen Soldaten stationiert sind, liegt ausserhalb des Krisengebietes.