Spiegel: Die Seuche Cannabis!

luisz

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(tschuldigung mir is ein kleiner posting-fehler unterlaufen)
 

luisz

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Zwerg schrieb:
luisz schrieb:
es geht darum das musik einen großen einfluss auf den menschen ausübt und solche texte nichts in händen von 13 oder 14 jährigen zu suchen haben´....

Glaubst du wirklich, das es jemand gibt, der die Texte ernst nimmt ?
Und wenn es nicht gerade 13 und 14 jährige sind, die seine Platte kaufen, wer dann ?!

hm, ich weiss ehrlich nicht gesagt was daran nicht zu verstehen ist - der drogenkonsum von denen wird vielleicht ausgeschmückt, dass das aber ausgedacht ist trifft definitiv nicht zu.
Es geht einfach darum das Musik Menschen prägt - und JA ein 'Vorbild' das in jeder zweiten Zeile kiffen erwähnt, verleitet durchaus zur Nachahmung, einfach um zu wissen , warum das denn so toll ist.
Was meinst du warum gerade die Hiphop-Szene so eng an Cannabiskonsum gebunden ist (natürlich wird überall anderswo auch gekifft).
Aber gerade hier besteht ein DICHTER zusammenhang, da es in der musik glorifiziert wird.Wenn man den ganzen Kram aufrollen würde und für jedesmal "'smokin' shit" - "drinkin' cocktails" einsetzen würde, dann würden auf konzerten oder ähnlichem vermutlich alle einen "long island" inner hand haben. Oder guck dir mal die Werbung an, es geht ja nicht nur um Musik, da gibt es diese Handylogos mit dem Hanfblatt (codewort: krass) oder meine Schwester hatte mit 12 oder 13 ein "stoned" poster im Zimmer hängen, mit riesem Hanfblatt in das eine Bong eingezeichnet ist(schwer bis gar nicht zu erkennen ;) )Sie hat nichts mit sowas am Hut, aber das Hanfblatt ansich gilt schon bei kleinen als 'cool' ...

naja aber was gibts schon besseres als einen zu rauchen und zu musik zu chillen - nichts

aber das ist auch nicht das problem, ich wollte ja nur mal aufzeigen, wodurch es noch zustande kommt, das in dem alter schon drogen eine große rolle spielen
 

bstaron

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Zwerg schrieb:
So läuft das auch nicht...
wenn einer raucht, dann wollen weitere 5 auch rauchen, um "cool" zu sein.
Wenn eriner Kifft, dann kommen 10 und wollen das undbedingt auch ausprobieren, um mitreden zu können
DAS IST GRUPPENZWANG

Interessant. Vielleicht liegts auch an der Erziehung? Stinken wie ein Aschenbecher und Raucherlunge finde ich nicht so cool :twisted:
Klar hab ich früher mal an einer Zigarette gezogen aber das ist ja sowas von ekelhaft, es ist mir unbegreiflich warum jemand das freiwillig macht und auch noch Geld dafür ausgibt. Da kann ich die Kiffer eher verstehen, riecht ja auch gleich angenehmer.
 

Zwerg

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bstaron schrieb:
...es ist mir unbegreiflich warum jemand das freiwillig macht und auch noch Geld dafür ausgibt...

Wie schon gesagt, Gruppenzwang, oder eben, um seinen Eltern zu zeigen, das sie und ihre Vorschriften einem egal sind ...

Irgendwann wurde rauchen für cool erklährt, und seither ist es fast pflicht zu rauchen, wenn man cool sein will (zumindest bei Zugendlichen...)
 

samhain

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@Pfeifenkopf

Vielleicht sollte man in diesem Thread auch mal den Namen Anslinger ins Spiel bringen.

gute idee! :wink:


Die Kampagnen der Herren Anslinger, Munch und Nahas


Die landläufige Meinung gegenüber bestehenden Gesetzen beinhaltet in der Regel Respekt gegenüber den Gesetzgebern, basierend auf der Ansicht, dass Gesetze schon ihre guten Gründe hätten und ihre Existenz auf wissenschaftlichen und volkswirtschaftlichen Erkenntnissen beruhten. Dass diese Ansicht mitunter recht irrig sein kann, belegt die Geschichte der internationalen Drogengesetzgebung, bei der sich zeigt, dass persönliche Interessen und Konkurrenzdenken einiger weniger Personen schlussendlich die Weltgeschichte massiv beeinflussen können.

Die Entstehung der internationalen Cannabis-Prohibition ist ein Musterbeispiel dafür. Die heutigen europäischen Cannabis-Gesetzgebungen sind im Wesentlichen auf Druck der UNO- Drogenkommission entstanden, welche wiederum nichts anderes darstellt, als den verlängerten Arm der amerikanischen Drogenpolitik. Und diese schlussendlich wurde massgeblich von einem gewissen Harry Anslinger gestaltet, dessen Leben und Wirken auf den folgenden Seiten dargestellt werden soll.

Cannabis wäre vielleicht auch ohne Leute wie Anslinger, Munch und Nahas "in Ungnade" gefallen,- zu gross waren die materiellen Interessen der aufstrebenden Chemieindustrie, die danach trachtete, den Hanf in seiner ganzen Anwendungsbreite zu substituieren. Aber diese Personen schafften es, das Image der Kulturpflanze völlig und nachhaltig zu zerstören.


20.05.1892 Harry Jakob Anslinger erblickt in Altoona/Pennsylvania das Dunkel der Welt.

Zu diesem Zeit werden in den USA über 100 Cannabispräparate für verschiedenste medizinische Anwendungen eingesetzt (von Schlaflosigkeit bis zur Hühneraugenbehandlung), für die Textil- und Papierindustrie ist Hanf ein wichtiger Rohstoff, viele Tabaksorten ("Orient") enthalten Cannabisbeimischungen (5-10%) und in den grösseren Städten vergnügt sich Amerikas gehobener Mittelstand in "Türkischen Rauchsalons". Um die Jahrhunderwende gerät der Rohstoff Hanf jedoch zusehends in Bedrängnis: Die Petrochemie verdrängt die Hanföle, die Pharmaindustrie die Cannabis-Zubereitungen, Kunststoffe und Baumwolle verdrängen die Hanffaser, Holz und Chemie das Hanfpapier.

1904 Der zwölfjährige Anslinger hat (gemäss seinen Memoiren) ein traumatisches Erlebnis mit einer Morphinistin und einem Apotheker. Deshalb habe er sein Leben später dem Kampf gegen das Marihuana verschrieben.

1917/1918 Der bisherige Eisenbahndetektiv (Abtg. Versicherungsbetrug) Harry J. Anslinger arbeitet für den militärischen Geheimdienst in Belgien

1919/1920 Harry J. Anslinger arbeitet in der US-Botschaft in Den Haag

16.01.1920 In den USA tritt die Alkohol-Prohibition in Kraft

1921-1923 Harry J. Anslinger wirkt als Vizekonsul in Hamburg. Aus dieser Zeit ist v.a. sein aufwendiger Lebensstil in einer Altonaer Mietvilla bekannt (ein Lebensstil, der primär durch seine Frau, Martha Denniston, Nichte des Multimilliardärs Andrew Mellon, finanziert wird). Hamburg ist zu dieser Zeit Zentrum des internationalen Morphinschmuggels; Aktivitäten von Anslinger in diesem Zusammenhang sind jedoch nicht bekannt.

1924-1928 Nach einer Zwischenstation in Venezuela wird Anslinger Vize-Konsul auf den Bahamas, dem Schmuggelzentrum für Rum in die USA (in der bekanntlich strenge Alkoholprohibition herrscht). Das interessiert H.J.A. jedoch nicht, seine Liebe gilt vor allem den Haifischen, mit denen er sich journalistisch beschäftigt.

1924 Die Schweiz, die zu den 6 grössten industriellen Produzenten von Heroin, Morphin und Kokain gehört und damit schwunghaften Handel treibt (v.a. mit China) wird durch massiven internationalen Druck genötigt, die Konvention von 1912 (Haager Konvention) doch noch zu unterzeichnen, bevor sie als Gastgeber für die zweite Opium-Konferenz auftreten kann. Ein erstes, rudimentäres Betäubungsmittelgesetz wird in Kraft gesetzt.

1925 Genf: Bei der zweiten internationalen Opium-Konferenz werden weltweite Kontrollmassnahmen für Cannabis eingeführt, obwohl 18 der 19 teilnehmenden Staaten keine Probleme im Zusammenhang mit Cannabis vermelden können; lediglich Portugal berichtet, in seiner Kolonie Angola seien Fälle von schwarzer Aufsässigkeit nach Hanfgenuss vorgekommen.
Für die Aufnahme von Cannabis plädieren Aegypten und die Türkei - beide fühlen sich benachteiligt wegen der wirtschaftlichen Beschränkungen, die ihnen die Opium- Reglementierung auferlegt; allfällige wissenschaftliche Erkenntnisse zur Droge Cannabis stehen nicht zur Debatte. Die knapp ausgehende Schlussabstimmung zu ungunsten des Hanfs wird von handfesten wirtschaftlichen Interessen bestimmt; so droht etwa Aegypten den Deutschen an, im Falle eines Cannabis-freundlichen Abstimmungsverhaltens Importbeschränkungen für die deutschen Produkte Kokain (Merck) und Heroin (Bayer) zu erlassen.

ab 1925 Die Anti-Marihuana-Lobby in den USA macht mobil: Straftaten, die in den südlichen Grenzstaaten begangen werden, werden dem Marihuanakonsum zugeschrieben. Bei jedem erwischten Verbrecher, der irgendwann einmal gekifft hat (was eine ziemlich verbreitete Mode ist), wird der Drogenkonsum gleich als Ursache der Kriminalität dargestellt. Die Boulevardpresse erfindet laufend neue Horrorgeschichten.

1928 Harry J. Anslinger liefert erste Beweise seiner journalistischen Fähigkeiten. Er veröffentlicht einen Artikel über Haifische und bezeichnet diese als "prinzipiell gutmütig". Der Artikel stösst auf geringe Resonanz beim Publikum, worauf A. sechs Monate später unter dem Titel "Die Bestien der Meere" 300 weltweit auserlesene Hai-Opfer in den blutigsten Details präsentiert.

14.06.1928 Die schweizerischen Kammern genehmigen die Ratifizierung des Abkommens der Opium-Konferenz von 1925. Cannabis wird jedoch noch nicht in das Betäubungsmittelgesetz aufgenommen.

1929 Harry Jacob Anslinger schreibt einen Zeitungsartikel, in dem er das lückenlose Funktionieren der Alkohol-Prohibition behauptet (seine erste öffentliche Äusserung zum Thema Drogen).

1930 Andrew Mellon wird Finanzminister der USA und holt H.J. Anslinger zu sich, der dafür seine diplomatische Karriere aufgibt und vorerst zu den Prohibitionsbehörden überwechselt, wo er stellvertretender Kommissar für die Durchführung der Alkohol-Prohibition wird. Der Wechsel vom Diplomaten zum Commissioner ist mit finanziellen Einbussen verbunden, doch stellt dies kein Problem dar, da sein Schwiegeronkel nicht nur Amerikas Finanzminister, sondern auch der zweitreichste Mann im Lande ist.

Als Ableger des Finanzministeriums wird von Mellon das "Federal Bureau of Narcotics" (FBN) gegründet. Harry J. Anslinger wird zum vorläufigen Chef ernannt. Das Büro ist zuständig für die Regelung des Verkehrs mit Opiaten. H.J.A. bemüht sich von Anfang an, den Umgang mit Cannabis auch unter seine Fittiche zu bekommen (gemäss Memoiren, um damit die Bedeutung des Büros zu heben. Das FBN war damals nur eine kleine Behörde, die sich v.a. mit Rezeptverschreibungen zu befassen hatte. Sämtliche Drogendelikte lagen in den Händen der Bundespolizei FBI. Anslinger steigerte sich in seiner Amtszeit in einen Konkurrenzkampf mit FBI- Chef Edgar Hoover hinein).

Erste Bemühungen, Marihuana in seinen Zuständigkeitsbereich zu integrieren, scheitern daran, dass sich weder Ärzte, noch andere Wissenschaftler finden, die eine fachliche medizinische Begründung liefern könnten. Alle bisherigen Cannabis-Reporte ergeben ebenfalls keine Rechtfertigungen. Also lässt sich H.J.A. etwas anderes einfallen...

30er Jahre Die Anslinger-Hetzkampagne nimmt im Verlauf der Jahre immer verheerendere Formen an. Der Bevölkerung wird suggeriert, dass Marihuana ein in den Wahnsinn und Tod führendes Rauschgift sei, mit dem "Neger, Mexikaner, Puertoricaner und Jazzmusiker" das Land vergiften und weisse Frauen verführen wollten. Die rassistische Kampagne gegen die ungeliebten Minderheiten zeitigt auch zusehends Erfolge. Durch konstante Verwendung der südlichen Terminologie ("Marijuana") und der Vermeidung der bekannten, mit harmlosen Assoziationen verknüpften Begriffe wie Hanf und Cannabis wird bald einmal suggeriert, dass es sich hier um eine neue, hoch gefährliche Droge handelt (ein Vorgehen, das selbst in Europa bis heute seine Spuren hinterlassen hat; viele Bauern, die Erfahrungen mit Hanfrauchen haben, fallen aus allen Wolken, wenn sie erfahren, dass Hanfkraut und Marihuana dasselbe Gewächs sind)

1931 Panama: Zweiter Marihuana-Report: keinerlei negative Erkenntnisse

USA: Trotz anfänglicher Zweifel über die Durchführbarkeit startet Anslinger mit einem fetten Sonderetat (100'000 Dollar, zur Verfügung gestellt von seinem Schwiegeronkel Andrew Mellon) seine Verteufelungskampagne gegen Marihuana und seine KonsumentInnen. An alle Polizeistellen und Boulevard-Journalisten geht ein Rundschreiben mit der Bitte, Fälle von "Marihuana-Wahnsinn" und Kriminalität nach Marihuana-Konsum dem FBN zukommen zu lassen (Beilage: viele Rückcouverts). Anders ausgedrückt: Anslinger veranstaltet einen richtiggehenden Wettbewerb um die schauerlichsten Stories.
Neben Plakataktionen ("Warnung vor der Killerdroge"), und dem Verbreiten gefälschter Horror- Pressemitteilungen werden auch "Gutachten" in Auftrag gegeben. Das erste wird für 2000 Dollar vom Gefängnisarzt A.E. Fossier konstruiert. Auszug: "Die herrschende Rasse und die aufgeklärtesten Länder sind alkoholisch, derweil die Länder und Nationen, die Hanf und Opium verfallen sind, (...) sowohl geistig als auch physisch zu Grunde gegangen sind"

1932 USA: Anslinger wird offiziell zum obersten Chef des US Bureau of Narcotic (FBN) ernennt

1933 Anslingers Bombardement der Presse mit Bulletins trägt Früchte:

"Mörderkraut überall an der Küste gefunden - Tödliche Marihuana-Pflanzen erntereif, um die kalifornischen Kinder zu versklaven!" (Los Angeles Examiner, 5.11.33)

"Rauschgiftbehörden hilflos gegen Marihuana" (San Francisco Examiner, 7.11.33)

05.12.1933 USA: Um 15:32 Uhr endet der 13 Jahre andauernde Versuch einer Alkohol- Prohibition und 180'000 Prohibitions-Polizisten drohen arbeitslos zu werden. Die freiwerdenden Repressionskräfte werden vom dankbaren Anslinger aufgenommen, um mit gleichem Elan den "neuen" Feind zu bekämpfen.

1934 USA: Walter Bromberg publiziert die erste klinische Studie zum Cannabiskonsum und liefert damit erstmals Tatsachen. Die seit Anfangs der 30er stattfindende Polemik und Hetzkampagne kümmert das allerdings wenig.


1936 Anslingers Bureau gibt den wohl grässlichsten "Aufklärungsfilm" in Auftrag ("Reefer Madness")

USA: Du Pont sichert Regierungsvertretern zu, dass Hanföl durch synthetische Öle ersetzt werden könne (die natürlich mehrheitlich von Du Pont hergestellt werden)

USA: Im Vorfeld der Kongressdebatte kommt es zu Anhörungen von "Expertenkommissionen" vor Kommissionen des Repräsentantenhauses und des Senats. Anslinger sagt als Experte aus:

"Marihuana führt zu einer wahnsinnigen Raserei (delirious rage) nach der Einnahme" .. "fortgesetzter Gebrauch vermindert Hemmungen und führt zu Geisteskrankheiten. Es ist der Auslöser von empörenden Verbrechen (revolting crimes)"

Die Tatsache, dass Anslinger über seinen Arbeitsbereich als Strafverfolger hinaus als Experte vom Ausschuss akzeptiert wurde, führt zwar zu Protesten von Ausschussmitgliedern (Oteri, Silverglate), angehört wird er trotzdem.
Woodward, der einzige Mediziner der Kommission, widerlegt zwar Anslingers medizinische Abstrusitäten, doch hilft auch das nichts.

1937

"Reefer Madness" kommt in die Kinos (Handlung: Junger Musteramerikaner raucht einen Joint und wird dadurch zur mordenden Bestie)

Anslinger sorgt für die Verbreitung der Thesen seines Helfers Earle Albert Rowell in der Presse:

"Marihuana ist vor allem die Ursache vieler Verbrechen, erfüllt es doch die davon Berauschten mit einem unwiderstehlichen Drang zu Gewalttaten. Es reizt auch an zu ekelerregender Unmoral, die Vergewaltigung und Mord einschliesst"

In der Folge werden die Zeitungsredaktionen vom Büro Anslinger mit (erfundenen) Beispielen gefüttert.

Im Frühling findet eine Anhörung der AMA (Ärztekammer) zur beabsichtigten Marihuanagesetzgebung statt. Die AMA-Vertretung erfährt erst 2 Tage vorher, dass es sich bei dem "Mörderkraut aus Mexiko" um das vertraute Cannabis handelt und protestiert (Bei der späteren Debatte im Kongress lügt der Abgeordnete Vinson für den Haushaltsausschuss ungeniert, als die Frage nach dem Einverständnis der Ärztekammer gestellt wird, indem er einen nicht existierenden Arzt als Referenz für angebliches Einverständnis der AMA angibt. Der Kongress verabschiedet daraufhin den Marihuana Tax Act).

06.04.1937 Harry J. Anslinger gegenüber der Presse:

"If the hideous monster Frankenstein came face to face with the monster marihuana he would drop dead of fright" ("Wenn Frankensteins abscheuliches Monster dem Monstrum Marihuana von Angesicht zu Angesicht gegenüberstünde, würde es vor Schreck tot umfallen")


27.04.1937 USA: Beginn der Kongressdebatte über den "Marihuana Tax Act".

Anslinger sagt vor dem Kongress aus: "Marihuana ist die gewalterzeugendste Droge in der Geschichte der Menschheit"

"in den USA gibt es 50-100'000 Marihuanaraucher, die meisten davon sind Neger, Mexikaner und Unterhaltungskünstler"

... und der "satanische" Jazz sei eine direkte Folge des Marihuanakonsums

... und antwortet auf die Frage eines eventuellen Umstiegs von Marihuana auf Opiate: "Nein, davon habe ich noch nie gehört. Marihuana-Süchtige sind ganz anders. Die gehen nicht in Richtung Opium." (1955 behauptet er dann das Gegenteil)

... und klassifiziert Marihuana: "Here we have a drug that is not like Opium. Opium has all the good of Dr. Jekyll and all the evil of Mr. Hyde. This drug is entirely the monster Hyde, the harmful effect of which cannot be measured..." ("Hierbei handelt es sich um eine Droge, die nicht mit Opium vergleichbar ist. Opium hat all des positive eines Dr. Jeckyll und all das negative eines Mr. Hyde in sich. Marihuana entspricht völlig dem Monstrum Hyde. Die Schäden, die es bewirkt, sind unermesslich")

Und Anslinger präsentiert seine gesammelten Horror-Geschichten, die er teils aus der Hearst- Kampagne zusammengestellt, teils selbst hatte verbreiten lassen (v.a. über seinen Leibjournalisten Victor Licita):

"Zwei Neger verschleppten unter dem Einfluss von Marihuana eine 14jährige in ihre Hütte, wo sie zwei Tage lang gefangen gehalten wurde. Als man sie fand, litt sie an Syphilis"

"Zwei farbige Studenten aus Minnesota verführten an einer Party weisse Studentinnen mit Marihuana und Geschichten über rassistische Unterdrückung. Resultat: Schwangerschaft"



"Ein tadellos beleumundeter texanischer Oelarbeiter und liebevoller Vater rauchte eine Marihuana-Zigarette und vergewaltigte daraufhin seine 6 Jahre alte Tochter. Als seine Frau abends nach Hause kam, fand sie die Kleine tränen- und blutüberströmt im Bettchen liegen. Er konnte sich an nichts erinnern (und wurde zum Tod verurteilt)."

"Ein 21jähriger Junge in Florida tötete seine Eltern, zwei Brüder und eine Schwester mit einer Axt. Den Untersuchungsbehörden gegenüber erklärte er, die Tat habe er in einem Marihuana- Traum begangen"

...und legt zusätzlich dem Kongress eine Mappe mit Bildern von Gemetzelten vor, alles angebliche Opfer von Marihuana-Mördern.

... und Anslinger beglückt Amerika mit einer Aufklärungskampagne, die ausser mit Büchern und Filmen auch mit Plakaten agiert:
Auf einem steht z.B.: "Marihuana, das Kraut dessen Wurzeln in die Hölle reichen ... Was geschieht auf Marihuana-Parties?" Die Antwort gibt ein Bild, wo ein Mann eine Frau anfixt..

06.1937 Anslinger fasst die Resultate jahrelangen Sammelns von Horrorstories über Marihuana im Werk "Marihuana - Assassin of Youth" ("Marihuana - Mörder der Jugend") zusammen.

13.07.1937 USA: Anslingers berüchtigte Sammlung der schrecklichsten Marihuana-Verbrechen "Marihuana - Assassin of Youth" erscheint im American Magazine

02.08.1937 USA: Präsident Roosevelt unterzeichnet den "Marihuana Tax Act"

01.10.1937 USA: Der "Marihuana Tax Act" tritt in Kraft - Marihuana wird somit steuerpflichtig (100 Dollar je 30 Gramm); wer illegal damit Umgang treibt, kann fortan nach den scharfen Gesetzen für Steuerhinterziehung bestraft werden. Da es sich um ein Fiskalgesetz handelt, obliegt die Kontrolle nun dem dem Finanzdepartement unterstellten FBN, d.h. Harry Anslinger und nicht der "Konkurrenz", dem FBI.

Wie sich später herausstellt, weiss ausser einigen wenigen Politikern, einigen Reichen und Industriellen, sowie einigen oberen Polizeivertretern zu diesem Zeitpunkt kaum jemand, dass Hanf soeben verboten worden ist, aber die ganze Nation registriert das Verbot einer mexikanischen Mörderdroge.

08.10.1937 USA: Das erste Opfer des Marihuana Tax Act ist ein 58jähriger Schwarzer, der für den Verkauf eines Joints vier Jahre Gefängnis und 1000 Dollar Busse kassiert. Das Urteil erstaunt nicht, da es sich bei Richter J. Foster Symes um einen bekannten Rassisten handelt und Anslinger dem Prozess als "Sachverständiger" beiwohnt (Anslinger steht ausserdem unter Leistungsdruck, da sein Büro soeben ein 8%-ige Etatkürzung erlitten hat).

1938 Anslingers Mitstreiter, Dr. James A. Munch, verkündet, selbst schon mal einen Zug von einem Joint genommen zu haben und hat aus seinen Erfahrungen gefolgert, dass dies ausreichen könne, um einen Menschen zeitlebens wahnsinnig machen zu können: "Ich fühlte mich plötzlich 200 Jahre lang auf dem Boden eines Tintenfasses gefangen".
Munch wird in der Folge oft als Sachverständiger vor Gericht zitiert, da seine Wahnsinns- Schilderungen so überzeugend wirken, dass sich Angeklagte in Mord-Prozessen plötzlich zum Marihuanagebrauch bekannten, in der berechtigten Hoffnung, als Marihuana-Konsumenten wegen "zeitweise verminderter Zurechnungsfähigkeit" freigesprochen zu werden. Das passt natürlich wiederum Anslinger nicht, der Munch schliesslich zurückpfeift. Die Einigung besteht dann darin, dass Munch vom FBN Forschungszuschüsse erhält und dafür Gutachten über die Gefährlichkeit von Cannabis liefert; das erste Gutachten besagt dann auch, dass Marihuana zwar wahnsinnig mache, jedoch nicht in einem Ausmass, das Schuldunfähigkeit verursache.

James Munch entdeckt in den folgenden Jahren im Auftrag des FBN immer neue menschenbedrohende Gefahren des Hanfs, indem er sich darauf spezialisiert, komplexe und bis dato unerklärbare Krankheitsbilder monokausal zu erklären. Er findet heraus, dass Hanf irreversible Hirnschäden verursacht, die Zeugungsfähigkeit bei bei den Geschlechtern zerstört und dass ein einziger Joint monatelang Flashbacks verursachen kann. (Nach demselben Muster arbeitet später der Aegypter Nahas für die UNO). Die politischen Ultra-Rechten nutzen die Hysterie, um alle "verdächtigen Elemente" zu kriminalisieren; erst gesellschaftliche Randgruppen und Jazzmusiker, in späteren Jahren dann der Beat, die Liberalen und die Hippies.



Ein Nebeneffekt der massiven Marihuana-Verteufelung besteht darin, dass das Kraut plötzlich in ungezählten Jazz-Songs besungen wird; für Anslinger ein willkommener Anlass, Akten über die farbigen Musiker, die den Stoff "verherrlichen", anzulegen. In einer Manie, die an die der schweizerischen Fichensammler erinnert, wird bald auch "Spinat" als Codewort für Cannabis erkannt, was dazu führt, dass zwei Jahre lang in erschöpfender Amtstätigkeit wegen eines "Spinat-Songs" ermittelt und Material gegen einen gewissen "Popeye, Saylor" zusammengetragen wird, bis die Beamten merken, dass es sich beim büchsenfuttergedopten Popeye nicht um einen Grossdealer und bei dem Jazz-Song nicht um "Rauschgiftverherrlichung" handelt, sondern um Comic-Figur und Kennmelodie einer Werbekampagne für Dosengemüse.


03.02.1938 Der amerikanischen Oeffentlichkeit wird mit dem Versprechen auf "Billionenschwere Ernteerträge" eine neuentwickelte Hanf-Erntemaschine vorgestellt.


Jan. 1939 New Yorks Bürgermeister LaGuardia setzt eine Untersuchungskommission ein, die Verhaltensforschung bei den Kiffern in New York City betreiben soll


1940 USA: Die Aerztegesellschaft (AMA), die für Anslinger eine fachkundige "Gefahr" darstellte, hat sich - nicht zuletzt aufgrund massiver Drohungen - mit dem Hexenjäger arrangiert. Resultat: noch 1939 belangte das FBN mehr als 3000 Ärzte wegen dem Ausstellen illegaler Rezepte; zwischen 1939 und 1949 werden lediglich noch 3 Aerzte strafrechtlich verfolgt..


28.12.1940 Der "New York Daily Worker" behauptet, Marihuanagebrauch führe zu "aufgedunsenem Gesicht, blutunterlaufenen Augen, Gliederschwäche und Zittern"


1942 Anslinger wird Mitglied des Geheimkomitees, das dem OSS (Vor läufer der CIA) ein "Wahrheitsserum" beschaffen sollte und zu diesem Zweck an - zum grössten Teil nicht informierten - Soldaten und Zivilpersonen Versuche mit verschiedensten Drogen, v.a. auf Halluzinogenbasis unternimmt (Die Oeffentlichkeit erfährt von diesen Versuchen erst 1982,- sie gehen als CIA-Skandal in die Geschichte ein). 15 Monate lang experimentieren Anslinger und Konsorten mit Haschischöl, bevor sie zur Erkenntnis gelangen, dass die Substanz für militärische Anwendung nicht zu gebrauchen ist.


1.11.42 Anslinger setzt durch, dass herkömmliche Cannabisprodukte nicht mehr für medizinische Zwecke eingesetzt werden dürfen, ausgenommen bleibt - auf Wunsch der Pharmalobby synthetisch hergestelltes THC. Cannabis wird aus der Pharmakopeia gestrichen.



1943 Anslinger will gegen die Swing-Szene vorgehen und möchte Jazz verbieten lassen (Grund: Werbung für Drogen). Zu diesem Zweck verschickte er Rundschreiben an Polizeidienststellen mit der Bitte, entsprechende Fälle zu sammeln. Die meisten Staaten reagieren jedoch gar nicht und die Bundesregierung erteilt gar einen eindeutigen Korb: Die GI's würden gerade diese Musik besonders gerne hören und in der gegenwärtigen Lage wolle man keine Scherereien...

... ausserdem hatte die Regierung wegen der weltkriegsbedingten Knappheit an Hanftextilien (Uniformen, Blachen) und -Seilen (Fallschirmleinen, Schiffstaue) gerade eine Werbekampagne für Hanfanbau lanciert (z.B. mit dem Propaganda-Film "Hemp for Victory", abgedreht 1942) und veranlasst, dass wieder 146'000 ha Hanf angepflanzt wurden. Selbstverständlich erwähnte das gesamte Werbematerial mit keinem Wort, dass Hanfseile und Marijuana aus derselben Pflanze gewonnen werden können..

944 USA: Der LaGuardia Report wird veröffentlicht. Zum Schrecken des FBN und aller anderen Prohibitionsfans widerlegt er sämtliche Vorurteile: Potrauchen führt nicht zu aggressivem oder asozialem Verhalten, die Persönlichkeit des Konsumenten wird nicht verändert und Beweise für Camnabis als Ursache kriminellen Verhaltens wurden keine gefunden...
(Der LaGuardia Report kommt damit zu keinen anderen Erkenntnissen, wie alle bisher durchgeführten grossen Studien.)

Anslinger kündigt an, er werde alle Aerzte, die für den LaGuardia Report zuständig waren, sowie alle Wissenschaftler, die noch Untersuchungen über Cannabis publizieren würden, in's Gefängnis werfen lassen. Somit hat er faktisch ein Forschungsverbot für Cannabis erlassen.

1945 Die AMA präsentiert Anslinger eine (von ihm bestellte) Studie, die besagt, dass sich 1944/45 34 schwarze und 1 weisser GI, die Marihuana geraucht hatten, gegenüber weissen Vorgesetzten ungebührlich benommen hatten.

1946 Dank des nach Kriegsende einsetzenden kalten Krieges gewinnt Anslinger, der durch Amerikas Hanf-Wiederentdeckung in den letzten Jahren etwas zurückgebunden worden war, wieder Oberwasser: Dass der Feind links steht, war für den kalten Krieger schon seit den 20ern klar; jetzt verkündet er: "Wenn Weisse in den USA mit Marihuana zu tun haben, dann handelt es sich ausnahmslos um liberale (also verwerfliche) Charaktere, meistens auch um kommunistenfreundliche".

1947 UNO: die USA setzen Anslinger in die UN-Drogenkommission ein und dehnen damit die Politik der Polemik auf die ganze Welt aus.

1948 Die USA befindet sich mitten in der antikommunistischen Aera McCarthys. Anslinger begräbt seine "Mörderkraut-Geschichten" und passt sich der politischen Situation an:
Fortan wird dem Kraut keine aggressionsfördernde Wirkung mehr angedichtet, sondern - viel schlimmer - es mache so friedlich und pazifistisch, dass dieses Rauschgift von Kommunisten dazu gebraucht würde, die Kampfmoral der amerikanischen Armee zu schwächen (Man erinnere sich: Anslingers Hauptargument gegen Cannabis bestand ein Jahr zuvor noch in der "gewalterzeugenden" Wirkung). Das eigentlich absurde an dieser 180-Grad-Wendung ist jedoch das Phänomen, dass Anslinger und sein Freund McCarthy dabei auch noch von der Presse unterstützt werden!
Pikantes Detail: Anslinger bekennt später in seinen Memoiren (The murderers), dass er McCarthy jahrelang mit illegalen Morphinen versorgt hatte. Ex-FBN-Agenten bestätigen dies. Begründung: Anslinger habe vermeiden wollen, dass der drogenabhängige Senator von den Kommunisten hätte erpresst werden können...

3.8.48 Anslingers Agenten erwischen ihr bisher prominentestes Opfer auf frischer, rauchender Tat: den gerade auf dem Gipfel der Popularität angekommenen Schauspieler Robert Mitchum (das Urteil - 1 Jahr bedingt - wird später unter der Bedingung wieder aufgehoben, dass der Freispruch nicht publiziert werden darf)

1949 Anlässlich der alljährlichen Anhörung zum FBN-Budget stellt Anslinger aufgrund "gesicherter Erkenntnisse" fest, dass der Marihuanakonsum zugenommen habe; bedauerlicherweise vor allem unter den Jugendlichen. Den Grund dafür sieht er im Vorbild der Musiker: "ich spreche natürlich nicht von guten Musikern, sondern von Jazz-Musikern" (Im Anschluss an diese Verautbarung muss sich A. eine Zeitlang selbst auf Eis legen, bis sich der Sturm der Empörung gelegt hat).

1951 USA: Nachdem Anslinger jahrelang behauptet hat, Haschisch sei "viel schlimmer als Heroin", behauptet er nun, die grösste Gefahr bestünde darin, dass der durch Cannabis vermittelte Kitzel eines Tages nicht mehr ausreiche und die Kiffer dann zum gefährlicheren Heroin greifen. Damit war die "Schrittmachertheorie", die Mär von der "Einstiegsdroge Haschisch" geboren, die sich bis heute in einigen Politikerköpfen gehalten hat..

Anslingers Bureau setzt den "Box-Act" durch, welcher bundesweit den Strafrahmen - v.a. für Wiederholungstäter stark verschärft. Bei der Durchsetzung hapert es allerdings oft,- v.a. bei Prominenten.

UNO: Anslinger wird Vorsitzender der UN-Drogenkommission

1953 Errol Flynn wird beim Kiffen erwischt und Anslinger tritt höchstpersönlich dafür ein, keine Anklage zu erheben, da seine bisherigen Erfahrungen mit prominenten Opfern seiner Politik eher schmerzhaft waren... Nobodys,- speziell Schwarze - werden jedoch nach wie vor mit der vollen Härte des Gesetzes bestraft.

1954 Die WHO behauptet, Cannabis habe keinerlei therapeutischen Wert. (Die Stellungnahme wurde von Anslinger durchgedrückt; als wichtigsten Experten bei der Anhörung präsentierte er James Munch. 1978 verteidigt dieser in einem Interview seine - fachlich inzwischen widerrufenen - Aussagen mit politischen Motiven: "Es ging ja vor allem darum, der Politik der Bureau weltweite Anerkennung zu verschaffen").

Anslinger erklärt: "Heroin und Marihuana werden von den Kommunisten in die USA eingeschmuggelt, um den Staat zu zerstören"

1955 Anslinger in einem Interview zur "Umsteigetheorie": "Ja, das eben ist das Problem und unsere grosse Sorge, dass Haschisch am Ende zur Opium-Sucht führt"

1956 USA: Der Kongress verschärft den "Marihuana Tax Act": Das obligatorische Strafmass für Handel oder Weitergabe wird auf fünf Jahre Gefängnis erhöht.

1959 Die US Narcotics Commission startet ein Forschungsprogramm über Cannabis

1960 In den USA werden 169 Marihuana-Prozesse geführt

1961 Anslinger schafft es, in der UNO die "Single Convention on Narcotic Drugs" durchzubringen, in der Cannabisprodukte den Opiaten gleichgestellt werden. "Zum Wohl der Menschheit" müssen sich die Unterzeichnerstaaten dazu verpflichten, innerhalb von 25 Jahren jeglichen Hanf-Anbau einzustellen.
Als Hauptargument für die Aufnahme von Cannabis in die "Single Convention" verweist Anslinger auf die "Tausende von Fällen, an denen sich zeigt, dass Marihuana direkt zu Heroin führt"

In einem Interview freut sich Anslinger, dass Legalisierungsbefürworter künftig internationalem Recht gegenüberstünden und so kaum Chancen auf Erfolg hätten. Zudem sei das weltweite Marihuana-Verbot primär eine politische Machtdemo der USA.
Die USA unterzeichnet die "Single Convention" jedoch erst 1967

Wörtlich äussert sich Anslinger zur erfolgreichen Lancierung der "Single Convention" in einem Interview wie folgt: "Wer nun noch in den USA Marihuana legalisieren will, wird durch internationale Übereinkommen gestoppt. Nun kann mir niemand mehr innenpolitisch kommen. Ausserdem haben wir weltweit unseren Standpunkt durchsetzen können, was eine Bestätigung des Ansehens der USA ist". Auf die nachgesetzte Frage, ob das Marihuanaverbot also vorwiegend eine politische Demonstration der Vorherrschaft der USA sei, antwortet er: "Sicherlich".

USA: Noch immer im kalten Krieg äussert sich Anslinger einmal mehr über die Herkunft des Bösen und brütet die "Pekingente" aus: "Die Schlitzaugen überfluten die Welt mit Rauschgift, um Amerikas Jugend zu vernichten" (Dieses Gerücht hält sich in einigen Presseerzeugnissen ohne irgendwie belegt werden zu können - noch viele Jahre). Allerdings dringt H.A. mit dieser Handelswegvermutung bei offiziellen Stellen nirgens durch, weder in den Kommissionen, noch bei seinem Stellvertreter Finlater, der A.'s Aussage vor dem Senat als "perfekten Quatsch" bezeichnet.

Anslingers Memoirenbuch "The Murderers - The Story of the Narcotic Gangs" erscheint bei Farrar, Straus & Cudahy, New York.

1962 Anslinger scheidet im Alter von 70 Jahren aus dem "Federal Bureau of Narcotics" (FBN) dank Nahelegung der Pensionierung durch Präsident Kennedy aus (von Kennedy ist bekannt, dass er seine Rückenschmerzen mit Cannabis linderte und dass er für seine zweite Amtsperiode die Legalisierung angekündigt hatte), behält jedoch weiterhin seinen Posten als US-Delegierter bei der UN Narcotics Mission. Der Abgang fällt ihm auch deshalb nicht schwer, weil sich erstmals ein Kongress-Ausschuss für Korruption im Büro interessiert.

Das FBN hatte seit Anslingers Amtsantritt die Drogenpolitik der USA praktisch im Alleingang bestimmt. Waren wissenschaftliche Gutachten erwünscht, so bestimmte Anslinger, wer sie ausarbeiten sollte. Seine Machtstellung zeigt sich unter anderem daran, dass er auch ausserhalb seiner Kompetenzen wirken konnte (z.B. das Verbot der Cannabis-Forschung). Da die US-Drogenpolitik traditionell auch immer die Drogenpolitik der westlichen Welt war, hat Anslinger also über 30 Jahre lang die weltweite Politik gesteuert. Diese Machtstellung war nicht zuletzt dank einflussreicher Freunde möglich: angefangen vom familiär verbundenen Finanzminister, über die Industrie (das FBN weigerte sich standhaft, Medikamente, die wegen ihrer Suchtpotenz in andern Ländern bereits verboten waren, einer Rezeptpflicht zu unterwerfen) bis zur Aerztevereinigung AMA, die dankbar vermerkte, dass während Anslingers Amtszeit kein einziger Arzt wegen übermässiger Verschreibung von Opiaten behelligt wurde. Obwohl er selbst keine Kontakte zur Mafia hatte, blühte deren Heroin-Business während A.'s Amtszeit stark auf, da sich das FBN praktisch ausschliesslich mit Marihuana beschäftigte. Anslinger: "Ich kann nicht an allen Fronten gleichzeitig kämpfen"

Ein Nebeneffekt von Anslingers Rücktritt besteht darin, dass in den USA die seit 1944 verbotene Forschung nach medizinischen Anwendungen von Cannabis wieder aufgenommen werden kann. Die nächsten 15 Jahre vergeht kaum ein Tag, an dem nicht neue medizinisch- therapeuthische Anwendungen vorgestellt werden, oder über positive Erfahrungen bei laufenden Studien berichtet wird.

1963 USA: Das FBN berichtet von einer neuentdeckten Gefahr des Cannabiskonsums: dem "Amotivationssyndrom"

1967 Anslinger tritt im Senat auf und einen Tag später unterzeichnet die USA die "Single Convention"

1968 Die UNESCO verabschiedet eine Resolution, in der alle betroffenen Länder aufgefordert werden, strikt gegen Marihuana vor zugehen, die Forschung voranzutreiben und sich effektiv mit dem öffentlichen Interesse auseinanderzusetzen, das für eine Legalisierung oder gar Tolerierung des nicht-medizinischen Gebrauchs von Cannabis eintritt

1968 Das FBN wird teilweise aufgelöst

1969 Die WHO stellt fest, Cannabis erzeuge keinerlei physische Abhängigkeit, empfiehlt aber dennoch weiterhin die gesetzliche Kontrolle

1969 USA: Anlässlich eines Prozesses gegen Timothy Leary stellt der oberste Gerichtshof fest, dass der "Marihuana Tax Act" gegen den 5. Verfassungszusatz (Garantie gegen Selbstbeschuldigung) verstösst, und hebt ihn auf.

USA: Die Reste des Federal Bureau of Narcotics werden neu dem Justizministerium unterstellt (bisher Finanzministerium) und fusionieren mit dem HEW Bureau for Drug Abuse Control zum Bureau of Narcotics and Dangerous Drugs

USA: Anslingers wichtigste "wissenschaftliche Referenz", der Psychiater Munch, macht eine 180-Grad-Wendung und erklärt in einem Gerichtsgutachten: "Die Annnahme, Marihuana würde die Persönlichkeit beeinflussen, gehört zu den Annahmen der Vergangenheit und wurde durch die neuere Forschung widerlegt"

1970 Gabriel Nahas , seines Zeichens hyperventilierender Hanfverteufler, tritt Anslingers Nachfolge als Sonderberater der Narkotika Kommission der UNO an. Währenddem aufgrund wissenschaftlicher Erkenntnisse die Stimmung gegenüber Cannabis wieder langsam umschlägt, verfestigt sich der Geist der Repression in der UNO. Nahas verbringt die folgenden Jahre damit, Munchs alte, zum Teil von M. selbst widerrufene Vorbehalte gegen Cannabis neu aufzufrischen und durch aus wissenschaftlicher Sicht haarsträubende Experimente zu "bestätigen" und bringt sich an den alljährlichen UN- Suchtstoffkommissionssitzungen mit einer jeweils neuen, haarsträubenden "Erkenntnis" in's Gerede (seine Erkenntnisse werden zwar von kaum einem Wissenschaftler goutiert, dennoch reichen die Argumentationen jeweils aus, um Diskussionen über eine allfällige Cannabisfreigabe "bis zum Vorliegen weiterer Erkenntnisse" zu verschieben).
In den 90ern wird Nahas von der Psychosekte VPM an Symposien jeweils als "gewichtige internationale Fachkapazität präsentiert".

USA: Nahas diagnostiziert an erstickten Affen Hirnschäden und schiebt sie zugeführtem Cannabis zu.

Nahas, der sich selbst als engagierter Haschischfeind bezeichnet, behauptet, in Europa würde das Rauchen einiger Joints als landläufige Selbstmordmethode angewendet (selbstverständlich ist das die "fundierte Fachaussage eines Experten")

Munch tritt zum letztenmal als Sachverständiger bei Strafprozessen auf und schafft es, bei nur zwei Prozessen seine gesamte Bandbreite an Beurteilungen des "Marihuana-Wahnsinns" Revue passieren zu lassen:
Beim Prozess um das Massaker von My Lai (Vietnam) bescheinigt er dem Hauptangeklagten Calley, er sei zum Zeitpunkt des mörderischen Befehls "nach allen klassischen Erkenntnissen der Wissenschaft" nicht zurechnungsfähig gewesen, da drei Tage zuvor im Raum, in dem der Leutnant den Befehl gegeben hatte, eine Marihuana-Zigarette geraucht worden sei.
Im zweiten Prozess geht es um die Zurechnungsfähigkeit von "Satan" Charles Manson, wo die Diagnose ziemlich anders ausfällt: "Die Annahme, Marihuana würde die Persönlichkeit nachhaltig beeinflussen ... gehört zu den Annahmen der Vergangenheit. ... Die geschehenen Morde haben die Ursache nicht im Rauschgift, sondern in der Persönlichkeit des Angeklagten".
Beide Gerichte schliessen sich dem Gutachter an und verurteilen entsprechend (Calley wird für den Zeitpunkt seiner Massenmorde Unzurechnungsfähigkeit zugebilligt und Manson wird wegen vorsätzlichem Morden auf alle Zeiten eingesperrt).

Nachdem Anslinger von der "Drogenfront" zurückgetreten ist, gewährt er der Öffentlichkeit erstaunliche Einblicke in sein Denken und Handeln (einerseits durch sein Buch "the murderers", andererseits auch durch verschiedene Interviews) und offenbart, dass es ihm in seiner ganzen Karriere eigentlich nie um den Gesundheitsschutz der Bevölkerung oder um substanzbezogene Drogenpolitik gegangen war, sondern dass er das Instrument "Drogenpolitik" immer nur als Mittel zur Durchsetzung einer Politik der äusseren Rechten eingesetzt hatte.
Zitate:
"Sicherlich ist Marihuana eher harmlos. Aber die Sache war ein Beispiel dafür, dass ein Verbot die Autorität des Staates stärkt.".

"Man muss nur eine Sache als Problem bezeichnen und sich anbieten, es zu lösen, dann ist man auch kompetent".

"Wenn sich ein Gesetz nicht gleich durchsetzen lässt, muss man mit noch härteren Strafen an die Sache rangehen"

1971 D: Wolfram Keup wärmt Anslingers "Einstiegs-Theorie" als "Domino-Theorie" auf

1972 UNO: Nahas behauptet, Cannabiskonsum führe zu irreparablen Gehirnschäden und einem vorzeitigen Altern um Jahrzehnte

22.03.1972 USA: Die amerikanische Kommission für Marihuana und Drogen Missbrauch empfiehlt, Gefängnis- und Geldstrafen für Marihuanagebrauch abzuschaffen, der private Gebrauch soll legalisiert werden.

1973 UNO: Nahas behauptet, dass der Konsum selbst kleiner Cannabismengen zu schweren Fehlgeburten (Kinder mit mehreren Köpfen) führen könne und dass sich dies ohne weiteren Konsum selbst mit einer Verzögerung von einer Generation einstellen könne.

USA: Das "Bureau of Narcotics and Dangerous Drugs" wird endgültig und vollständig aufgelöst. Nachfolgeorganisation wird die DEA.

1974 UNO: Nahas verbreitet, Cannabis mache Männer impotent und Frauen unfruchtbar

USA: Gouverneur Reagan bestellt ein Marihuana-Gutachten und Dr. Heath fügt einigen Affen eine CO-Vergiftung zu, die er dann als Marihuana-Schädigung verkauft.

1975 UNO: Nahas verbreitet, Cannabiskonsum lasse den Männern Brüste und den Frauen Schnäuze wachsen.

29.07.1975 John E. Ingersoll, letzter FBN-Chef sagt vor dem Untersuchungsausschuss des Senats aus: "Die Korruption hatte höchste Ebenen erreicht, vor allem im New Yorker Bureau ... es gab einen Ausverkauf an Informationen ... Die V-Leute hatten zuviel Freiheit und konnten praktisch im Alleingang bestimmen, wer verhaftet werden sollte ... Es gab gefährliche Verbindungen zur Unterwelt"

14.11.1975 USA: Henry J. Anslinger segnet das Zeitliche. Zuvor hatte Anslinger seinen gesamten Aktennachlass der Pattee Library an der Pennsylvania State University vermacht (öffentlich einsehbar). Eine Sichtung ergibt, dass Anslingers "zweifelsfreie Quellen" zu 95% aus Ausschnitten von Boulevardzeitungen bestehen..

1976 UNO: Nahas behauptet, CannabiskonsumentInnen würden unausweichlich an Krebs sterben

1977 UNO: Nahas alljährliche Horrorstory berichtet diesmal von Chromosomenbrüchen nach Cannabiskonsum (er hatte allerdings die Petrischalen vor dem Betrachten im Mikroskop 16 Stunden bei Raumtemperatur stehenlassen, bei der Beurteilung befanden sich die Spermapräparate bereits in einem Auflösungszustand)

1978 UNO: Nahas berichtet von "sozialer Deprivation durch Zerstörung der entsprechenden Gehirnzentren" nach Cannabiskonsum.

1979 UNO: Nahas setzt seine gesammelten Erfindungen und Manipulationen der letzten 10 Jahre als medizinische Fakten in den UN-Suchtstoffbericht. Wissenschaftler schütteln die Köpfe, die Repressionsbefürworter jubilieren.
Zwischen 1970 und 1980 wurden weltweit 97 Untersuchungen zur Frage einer allfälligen Cannabis-Sucht angestellt. 94 davon verlaufen negativ, 3 positiv. Wen wunderts, das in der Folge praktisch ausschliesslich letztere 3 von Politikern zitiert werden

1981 USA: Ronald Reagen macht den "erbitterten Marihuana-Gegner" (Selbsteinschätzung) und bisherigen CIA-Direktor George Bush zum Direktor der Drogenverfolgungsbehörde (bis 198. Bush gilt als Lobbyist der Pharmaindustrie (seit 1977 Direktor bei Lilly, Grossaktionär bei verschiedenen Pharma-Firmen). Einmal mehr steht der Rehabilitierung der medizinalen Anwendung von Cannabis ein einflussreicher Politiker im Weg.

Die WHO zieht Bilanz: weltweit gebe es 437,5 Millionen CannabiskonsumentInnen. Die Zahl der bei der WHO registrierten Cannabis-ExpertInnen liegt bei 12'732

09.1983 USA: Die Reagan/Bush-Regierung sondiert bei Bibliotheken und Universitäten, inwieweit die Möglichkeit besteht, die gesamten Materialien und Protokolle der Cannabis- Forschung aus den Jahren 1966-1976 dem Zugriff der Oeffentlichkeit zu entziehen. WissenschaftlerInnen und MitarbeiterInnen finden das Unterfangen derart lächerlich, dass die Regierung schliesslich darauf verzichtet (Dennoch sind seither grosse Mengen an Material aus Bibliotheken und Archiven verschwunden, z.B. das Original des Films "Hanf für den Sieg" (1942); bis ins Jahr 1958 zurück sind zudem sämtliche Erwähnungen des Films aus den offiziellen Dokumentationen getilgt worden)

1990 CH: Die Psychosekte VPM veranstaltet in Zürich einen "internationalen Drogenkongress" und engagiert dafür Gabriel Nahas als "wissenschaftlichen Kronzeugen" für ihre fanatische Drogenideologie.
 

bombaholik

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wenn sido eins nicht hat dann FLOW!


@bstaron

XTC kommt wohl eher von chemie studenten.
 

bstaron

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bombaholik schrieb:
XTC kommt wohl eher von chemie studenten.

Such einfach nach "Israeli" und "Ecstasy" in einer Suchmaschine. Es ist ein offenes Geheimnis das israelische Gruppe besonders in dem Bereich aktiv sind. Ich konnte es anfangs selbst nicht glauben, aber die Quellenlage sagt es aus. Bedeuten tut das allerdings nichts. Die haben sich halt den Markt geschnappt den die CIA noch nicht kontrollierte.
 

bombaholik

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hei ja , aber xtc ist ja wohl ähnlich leicht herzustellen wie cannabis in 2 Monaten unter Lampen hochzuziehen.
 

chaZ

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viele leute hier argumentieren einfach nur dadurch das alkohol auch 'ganz ganz pöse' ist. Ein bisschen lächerlich muss ich sagen...
 

type_o_negative

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Also ... Ich will auch mal meine Erfahrungen schildern...

Habe mit 14 angefangen Weed zu rauchen....
Mit 15 habe ich fast jeden Tag geraucht... Ständig.... Einfach weils mir gefallen hat... Weil ich entspannen konnte...
Mit 16 habe ich dann jeden Tag geraucht... 2,3 manchmal auch 4 Joints (Wobei wir immer 1g pro joint nahmen)...
Mit 17 nun rauche ich (nur in den Ferien) jeden Tag... Und ich muss sagen, es gefällt mir nach-wie-vor....
Ich habe seit September vorigen Jahres einige Pausen gemacht... 2, 3 Monate waren garkein Problem... Es ist mir bis jetzt nicht schwergefallen aufzuhören, allerdings konnte ich (nicht nur aus Sucht-Gründen, sondern auch aus Langeweile etc.) nie GANZ und für immer aufhören...

Mir fällt es leichter nicht zu trinken oder zu kiffen als nicht zu rauchen (Zigarretten).

Schäden die ich spühre, sind eigentlich rein gesundheitlicher Natur... Nicht Psychischer
 

forcemagick

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mag schon sein, dass das etwas lächerlich ist... aber ich finde die frage schon gerechtfertigt, ob es nicht etwas doppelmoralisch ist alkohol als legales und legitimes mittel freigegeben zu haben und andererseits canabis zu verteufeln.... ich denke man kann beide drogen durchaus miteinander vergleichen von ihrer gefährlichkeit her... wenn man soweit verantwortungsbewußt umgeht sind beide mittel eine recht harmlose hedonistische droge in massen konsumiert ist beides schädlich...
 

GreenMonster

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Um auch mal meinen Senf dazuzugeben:

Es wird ja in den Medien immer behauptet, daß das Kiffen als Einstieg zu härteren Drogen benutzt wird. Und ich denke mal, das ist gar nicht mal verkehrt. Das soll jetzt nicht heissen, jeder, der nen Joint raucht wird irgendwann an der Nadel hängen. Aber ich bin mir sicher, daß es keinen Junkie gibt, der nicht übers Kiffen in seine Situation gekommen ist. Nur liegt das m.E. nicht am Kiffen sondern daran, daß es illegal ist. Ich meine, 'n Teil der Leute, die "weiche" Drogen verticken, jommen auch an härtere Sachen ran oder wissen, wo man es herbekommt. Wenn also die "weichen" Drogen ganz normal zu kaufen sind, geht keiner mehr zu nem Dealer. Und somit fällt auch eine Gefahr für den Umstieg auf härteres Zeug weg.
Also daher meine Meinung: Soll das Zeug legalisiert werden - es wird kaum schaden.
Und das sage ich als jemand, der noch nie gekifft hat und sich auch noch während der Arbeit in grüne Gewänder hüllt. :wink:
 

Salomon

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@ GreenMonster: Find ich schön dass man auch einen Polizisten hier findet,gibt es nicht alle Tage...

"Cannabis ist eine Einstiegsdroge"
Diese Theorie ist schon seit über 20 Jahren widerlegt. Zahlreiche Studien fanden, dass nur 2 bis 5 Prozent der Cannabiskonsumenten später bei harten Drogen landen, 95 bis 98 Prozent tun es nicht.

Das Bundesverfassungsgericht befand 1994 nach Einsicht der wissenschaftlichen Literatur, die These von der Einstiegsdroge werde "überwiegend abgelehnt". (BVerfG 1994)

Die Studie von Dr Dieter Kleiber, die der damalige Bundesgesundheitsminister Seehofer (CSU) in Auftrag gegeben hatte, kam 1998 zu dem folgenden Schluss: "Die Annahme, Cannabis sei die typische Einstiegsdroge für den Gebrauch harter Drogen wie Heroin, ist also nach dem heutigen wissenschaftlichen Erkenntnisstand nicht haltbar." (Kleiber/Soellner)

Staatsanwalt Körner, der Autor des massgeblichen Gesetzeskommentars zum heutigen Betäubungsmittelgesetz, schreibt dazu: "Die These vom Umsteigeeffekt des Haschisch (...) hat sich als Mythos erwiesen." Er führt aus, dass es etwa 40 mal mehr Cannabiskonsumenten als Heroinkonsumenten gibt, ein Umstieg also eher die Ausnahme denn die Regel ist. (Körner)

Der Bericht des amerikanischen "Institute of Medicine" zu Cannabis kam 1999 ebenfalls zu dem Schluss, dass Cannabis keine "Einstiegsdroge" ist. In den USA kommen nach über dreissig Jahren "Drogenwelle" auf etwa 80 Millionen Cannabiskonsumenten mehrere Hundertausend aktueller Konsumenten harter Drogen, ein Verhältnis von 100 zu 1.
(Quelle: cannabislegal.de)

suerte
 

samhain

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GreenMonster: Find ich schön dass man auch einen Polizisten hier findet,gibt es nicht alle Tage...

...und ich hatte erst auf förster getippt :lol:
wie dem auch sei, willkommen auf der titanic!

Cannabis ist eine Einstiegsdroge: dazu kann ich nur ein beispiel aus meinem eigenen freundeskreis anführen, das dieser these widerspricht.
ein guter freund von mir (jetzt schon lange tot---->überdosis), der immer viel gesoffen hat, kam dann über den suff und später noch tabletten zum "H".
der hat nie gekifft.
bei dem war ganz klar der alk die einstiegsdroge.
 

GreenMonster

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Na wie ich schon sagte: Nicht jeder Kiffer wird Junkie, aber viele Junkies waren mal Kiffer. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel.
Ist schon klar, daß kaum einer der Leute, die heute ab und an nen Joint reinziehen, später an der Nadel hängen. Sonst wäre die Bundesrepublik bald ausgestorben und die Rentenproblematik hätte sich erledigt (Kommt ja keiner mehr in'sa Rentenalter :lol: )
Na ja, nicht ganz so krass. Aber ich merks ja in meinem Umfeld: Jeder zweite zieht mal einen durch. Und alle sehen zu, daß ich es nicht mitbekomme :roll:

Aber was ich sagen wollt: Ich hab ja viel mit den Junkies zu tun. Und die meisten von denen kamen über ihren Haschdealer auch an H und so weiter ran. Wäre ihnen nicht passiert, wenn sie ihren Stoff (Hasch) in nem normalen Laden hätten kaufen können.
 

Sensoe

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erstma offtopic

natürlich hat Sido nen guten flow...wer das nicht raushört,sollte nochmal hinhören... 8)

und nun etwas mehr ontopic,

bin gestern morgen nachm feiern in ne Polizeikontrolle gekommen...
naja,nachdem mein Blutalkohol laut Alkotester knapp unter der magischen 0,5 promille Grenze lag,kam der Herr Wachtmeister auf die Idee nen Drogentest durchzuführen.
Ich hatte den Abend über am Verzehr von 4 Tüten mitgearbeitet und die Hosen dementsprechend voll.
Naja,nach kurzem Warten mit unglaublichen Adrenalinausschüttungen zeigte der DrugWipe Test als Ergebnis "negativ" an. :lol:
Ums gleich vorwegzunehmen,ich finds selber nicht wirklich cool stoned Auto zu fahren,und nach der Erfahrung werd ichs auch völlig sein lassen ;)
Auch nen "negativer" Drogentest kann also ne "positive" Wirkung haben :idea: ...
 

Pfeifenkopf

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@samhain: Danke, genau dieser Text schwebte mir vor - ich habe ihn aber nicht mehr gefunden.
 

bombaholik

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chaZ schrieb:
viele leute hier argumentieren einfach nur dadurch das alkohol auch 'ganz ganz pöse' ist. Ein bisschen lächerlich muss ich sagen...

Leider geht es aber darum, dass Cannabis mit der Begründung der Volksgesundheit verboten ist, die wohl offensichtlich durch Alkohol mehr geschädigt wird.
 

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GreenMonster schrieb:
Aber ich merks ja in meinem Umfeld: Jeder zweite zieht mal einen durch. Und alle sehen zu, daß ich es nicht mitbekomme :roll:

Na sowas aber auch :)

Aber sag doch mal, wie schauts denn eigentlich bei Dir und/oder deinen Kollegen aus? Rein statistisch gesehen dürften da ja, gerade bei den jüngeren, auch einige Hanf Connaisseure unterwegs sein. Und ich hege ja den leisen Verdacht, dass nicht alles was so beschlagnahmt wird, auch wirklich den Weg in die Aservatenkammer findet. Also ein Kiffer wird mit 10 Gramm gebustet, der Cop zweigt sich 5 Gramm für sich selbst ab, da wird sich ja der Kiffer wohl eher nicht beschweren, wenn er vom Staatsanwalt dann Post wegen "nur" 5 Gramm bekommt, oder? :wink:
 

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