apropos ideologie.
was mich doch sehr an der berichterstattung stört, ist wie hier versucht wird ein immer auf 2-4 faktoren reduziertes bild von cho und seinen gründen produziert wird.... er war sauer auf reiche kids, psychisch krank und hat gewaltmedienkonsumiert während er ein loner war.
Das es trotz allem ein terroristisches element hat wird vollkommen aussen vor gelassen.
ok langsam ebbt die medienflut ab aber die berichte waren schon teilweise lächerlich (vor allem so eine sendung über cho auf cnn)
@psst und z and all
..ich stell jetzt dazu mal 2 thesen auf wozu mich eure meinung interessieren würde
1.these
was evt den märtyrer-mythos von amokläufern aufbauscht ist bestimmt auch die (ideologisch?- bedingte) kollektive verdrängung der öffentlichkeit dieses terroristischen (s.o.) elements.
eben diese reduzierung auf : sauer auf reiche kids, psychisch krank,loner, gewaltmedienkonsum
ok seichte potentielle amokläufer werden so vielleicht davon abgehalten so zu handeln, aber wird dadurch nicht der rebellions-faktor verstärkt, durch die polarisierung, die da stattfindet: die ursachen in den medien so sehr klassischen gesellschaftlichen deutungsmustern anzupassen um nicht zu sagen klischees.
2.these; wenn man nach ursachen für dieses phänomen sucht so findet man bestimmt einige indem man versucht paralleln zu ziehen zu einem gesellschaftlichen phänomen in der japanischen gesellschaft;
Hikkikomori
Als Hikikomori (jap. ひきこもり oder 引きこもり, sich einschließen oder gesellschaftlicher Rückzug) werden in Japan Menschen bezeichnet, die sich freiwillig in ihrer Wohnung oder ihrem Zimmer einschließen und den Kontakt zur Gesellschaft auf ein Minimum reduzieren. Der Begriff bezieht sich sowohl auf das soziologische Phänomen als auch auf die Betroffenen selbst, bei denen die Merkmale sehr unterschiedlich ausgeprägt sein können.
Das japanische Gesundheitsministerium definiert als Hikikomori eine Person, die sich weigert, das Haus ihrer Eltern zu verlassen und sich für mindestens sechs Monate aus der Familie und der Gesellschaft zurückzieht. Es gibt allerdings auch Fälle, in denen Hikikomori für Jahre oder sogar Jahrzehnte
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Ursachen
Der durchschnittliche Hikikomori beginnt als Schulschwänzer (tōkōkyohi). Junge japanische Erwachsene fühlen sich von den hohen Erwartungen, die die Gesellschaft an sie hat, häufig überfordert. Versagensangst und das Fehlen eines ausgeprägten Honne und Tatemae (grob übersetzt die Fähigkeit, zwischen „öffentlichem Gesicht“ und „wahrem Ich“ zu unterscheiden und mit den täglichen Paradoxien des Erwachsenenlebens umzugehen) drängen sie in die Isolation. Die Gemeinsamkeit der Hikikomori, am Übergang von Jugend und Kindheit in die Welt der Erwachsenen zu scheitern, wird von vielen Psychologen mit dem Fehlen von Transformations- und Initiationsritualen im modernen, kapitalistischen Japan begründet.
http://de.wikipedia.org/wiki/Hikikomori
besserer link auf englisch zum einlesen ;
http://www.answers.com/topic/hikikomori