Rückkehr zur alten Rechtschreibung??

asamandra

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Bei «Spiegel» und Springer gilt bald wieder alte Rechtschreibung


Hamburg (dpa) - Viele Deutsche werden in ihrer Zeitung bald wieder Texte in alter Rechtschreibung lesen. Die Axel Springer AG und der Spiegel-Verlag wollen schnellstmöglich zu den früheren Regeln zurückkehren. Die dazugehörigen Titel erreichen nach eigenen Angaben rund 60 Prozent der Bevölkerung. Bislang hatte sich von den überregionalen Blättern nur die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» der Rechtschreibreform verweigert. Die meisten Chefredakteure von Gruner + Jahr sind gegen eine Rückkehr zur alten Rechtschreibung. Quelle

Reaktionen anderer Medien

Was soll der Käse denn jetzt bitteschön? Rückkehr zur alten Rechtschreibung? Erst werden Millionen investiert um alles auf die neue Rechtschreibung umzustellen und jetzt soll alles wieder rückgängig gemacht werden, oder wie?
 

OTO

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Ganz ehrlich, da hocken doch nur Schwachköpfe in Berlin.

Nichts halbes und nichts ganzes. Das zieht sich wie ein roter Faden durch dieses Land.
 

erik

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Wenn sich jetzt nichts rührt, wird die "neue" Rechtschreibung ab 2005 allein verbindlich. Bisher gilt ja beides nebeneinander. Und das sind jetzt halt die Versuche der Anhänger der "alten" Schreibung, ihre Bataillone aufzustellen um nicht in einem halben Jahr vor vollendeten Tatsachen zu stehen.

Ich finds schön

Endlich so ein Regelwirrwarr, dass/daß man schreiben kann wie man will.
Ist doch schön, wenn es auch beim geschriebenen Wort keine 100% korrekte Form mehr gibt
Es lebe die Fielfalt! :twisted:
 

Ein_Liberaler

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Wenn die wichtigen Zeitungen, alle bedeutenden Schriftsteller und der überwiegende Teil der Bürger sich auf eine Rechtschreibung einigen, woher nehmen dann Beamte die Unverschämtheit, nicht nur ihren Untergebenen eine andere, frei erfundene aufzuzwingen, sondern auch den schulpflichtigen Kindern, bei Strafe der Schullaufbahn?
 

Trasher

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Also da kann man ja nur die Arme über dem Kopf zusammenschlagen.
tocktock.gif


Endlich wieder alle Schulbücher austauschen. Na wenn das kein Motor für die Wirtschaft ist. :lol:
wut.gif



Das Motto "Ein Schritt vor, zwei zurück." erlangt in immer mehr Bereichen eine traurig eindeutige Bedeutung. :?
 

asamandra

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Ein_Liberaler schrieb:
Wenn die wichtigen Zeitungen, alle bedeutenden Schriftsteller und der überwiegende Teil der Bürger sich auf eine Rechtschreibung einigen, woher nehmen dann Beamte die Unverschämtheit, nicht nur ihren Untergebenen eine andere, frei erfundene aufzuzwingen, sondern auch den schulpflichtigen Kindern, bei Strafe der Schullaufbahn?


Weil sie teilweise wirklich logischer ist. Zum Beispiel die s-ss-ß-regel ist jetzt endlich mal verständlich...
 

desjardins

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asamandra schrieb:
Ein_Liberaler schrieb:
Wenn die wichtigen Zeitungen, alle bedeutenden Schriftsteller und der überwiegende Teil der Bürger sich auf eine Rechtschreibung einigen, woher nehmen dann Beamte die Unverschämtheit, nicht nur ihren Untergebenen eine andere, frei erfundene aufzuzwingen, sondern auch den schulpflichtigen Kindern, bei Strafe der Schullaufbahn?


Weil sie teilweise wirklich logischer ist. Zum Beispiel die s-ss-ß-regel ist jetzt endlich mal verständlich...

Ich fand sie vorher verständlicher.
 

Trasher

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Spätestens bei Stange -> Stängel ging die deutsche Regulierungswut voll daneben.
 

asamandra

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Ja, das mit dem Stängel war ein voller Griff ins Klo, aber wie gesagt, einige Teile davon find ich wirklich verständlicher, wie oben erwähnte s-regeln. Die hab ich früher nie gepeilt, jetzt, kein Problem mehr...
 

Jay-Ti

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Ich habe den Artikel teilweise gelesen und muss sagen, dass es einer der schlechtesten des Spiegels überhaupt ist. Und zwar aus einem Grund: Es fehlt ihm die Objektivität, es wird größtenteils nur die Standpunkte der "Gegner" Seite beleuchtet, welches das Gefühl aufkommen lässt, das wirklich jeder gegen die Rechtschreibreform zu sein scheint.
Doch das ist nicht der Fall.
Ich musste die Neuen Regeln noch in der Oberschule nachlernen. Sie sind meiner Meinung nach nicht unlogischer, als die der Alten Regel, im Gegenteil.
Sie ist nicht unhandlicher. Tausende Kinder werden derzeit nach den neuen Regeln unterrichtet, für sie gibt es kein besser oder schlechter der Rechtschreibung, es wird gelernt was auf den Tisch kommt. Wobei die Neue Regel verständlicher, intuitiver ist.
Wer sind die, die sich da beschweren? Überwiegend greise Schriftsteller, die sich scheinbar in ihrer Materie angegriffen fühlen. Doch meiner Meinung nach sollte der Unmut der breiten Masse, diejenigen nämlich, die jetzt mehr Arbeit aufgrund des Umsteigens haben, nicht dafür langen gute Ideen im Keim zu ersticken.
Und ich hoffe, dass die Bevölkerung bereit ist, länger darüber nachzudenken als eine Sommerloch-Pause.
 

Trasher

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Ich habe mittlerweile das Problem, dass ich heute nicht mehr genau weiß(ss?), wie das früher mit dem ss/ß war.
Totale Verwirrung eben und das wird nicht nur mir so gehen.
 

Ein_Liberaler

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Die exzessive Großschreibung ist häßlich und unlogisch und hemmt den Lesefluß. Außerdem ist sie ein Rückschritt um 150 bis 200 Jahre. Statt die Zahl der Dreifachkonsonanten zu vermehren, hätte man sie besser ganz abschaffen sollen - das wäre eine echte Vereinfachung gewesen. Die volksethymlogischen Fehlschreibungen wie Stängel oder Quäntchen waren bestimmt kein Fortschritt.

Aus ss am Silbenende ß zu machen, erschwert vielleicht das Schreiben*, erleichtert aber das Lesen - und was macht man wohl mehr? Ich finde selbst die Unterscheidung in langes Anfangs- und Mittel-s und rundes End-s im Sütterlin und in der Fraktur ziemlich lesefreundlich.

Wenn man hätte reformieren wollen, dann bitte sinnvoll. Im Türkischen sind sch und tsch einfach s und c mit Beizeichen. Damit hätte man jede Menge Druckerschwärze sparen können.

*Vielleicht. Man muß ja immer noch zwischen s und ss unterscheiden, die Hauptfehlerquelle.
 

Ehemaliger_User

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Vieles wurde schon gesagt. Eine Rückkehr zur alten Rechtschreibung wäre purer Nonsens. Im Moment laufen beide Versionen friedlich nebeneinander und keiner beschwert sich, also warum kann man es nicht so lassen, wie es zur Zeit ist? Und ja, die neue Rechtschreibung ist logischer als die alte, auch wenn das Wort Schifffahrt auf den ersten Blick seltsam aussehen mag; doch wo ist die Logik, wenn ich dem Schiff einen Buchstaben klauen muss, wenn ich die Fahrt dranhängen will? Wer A sagt, muss auch B sagen, und wer mit ß aufhört, muss sich mit ss anfreunden (hui, das könnte jetzt aber falsch verstanden werden :roll: ).

Ich jedenfalls werde mich weigern, dass mit ß zu schreiben.
 

asamandra

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Ein_Liberaler schrieb:
Aus ss am Silbenende ß zu machen, erschwert vielleicht das Schreiben*, erleichtert aber das Lesen - und was macht man wohl mehr?

Nein, tut's eben nicht! Fluss wird nun mal schnell gesprochen und Fuß langsam, des wegen find ich's einfacher. Wenn ich ein ss da hab, weiß ich, das wird schnell gesprochen und wenn ich ein ß da hab sprech ich's langsam. Nach einem Diphtong gehört sowieso ein ß hin und alles andere schreibt man mit s. Ich hab vorher nie das und daß auseinander halten können, weil ich daß intuitiv genauso langsam gesprochen habe wie das.
Außerdem bin ich der Meinung, dass das Geld, das für eine erneute Umstellung nötig wäre anderswo besser aufgehoben ist!
 

forcemagick

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ich fand es ziemlich daneben als die neue rechtschreibung eingeführt wurde... quasi zum dran gewöhnen... ich habe mich gefragt ob es so viel bedarf gibt... immerhin haben es heerscharen von schülern geschafft deutsch zu raffen... das kann man den jetzigen schülern ja doch auch zumuten.. es ist ja nicht schwerer geworden....

da hätte ich es sinnvoller gefunden den mathematikunterricht ein wenig zu reformieren und den schülern zukünftig anstatt nackte formeln auch mal ein paar konkrete übungsprojekte zu gönnen... irgendwie schien es mir, dass ich es schlicht besser verstanden habe. so etwas muss ja nicht im geringsten simpel sein...

however... die deutsche sprache musste also unbedingt künstlich vereinfacht werden ( manche vereinfachungen halte ich für durchaus merkwürdig.. wenn ich mich nicht irre kann man diskussion jetzt disk-ussion trennen ... dabei geht die wortwurzel verloren.... diskussion hat eben nichts mit dem diskus zu tun.. es kommt von der silbe dis ... dem gegen.... treffend zum anlass dem austausch gegensätzlicher meinungen...)

aber gut... wenn die herren und damen von der strange-front meinen..

jetzt haben wir den salat und die bücher sind gedruckt... und viele viele menschen haben angefangen sich irgendwie an die vielen merkwürdigkeiten zu gewöhnen... jetzt ist es einfach zu spät mal so einfach zu sagen.. nein doch nicht...

vielleicht sollten die damen und herren dumpfbacken mal lernen, dass wir keine experimentierstube sind... änderungen und reformen müssen durchdacht sein....
 

Gurke

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Fand die Reform, so wie sie durchgezogen wurde auch nicht so prall. Weniger wegen der Regeländerungen, schreibe eh nach Sicht und dann wird manches falsch, sieht aber besser aus.
Haben ja lang drüber gesessen, kann mich aber nicht entsinnen, daß in DDR oder BRD nach der Meinung der Bevölkerung gefragt wurde. Denke mal in Österreich und Schweiz wirds ähnlich gewesen sein. So nach der Art, das ist jetzt so und damit hat es sich.

Wegen dem das/daß. Hat das Problem ja meist nur beim Komma und wenn keine nachträgliche Erläuterrung folgt, ist es daß. Kann ich es durch welches ersetzten, wähl ich das.
 

Onkel_Hotte

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Hehe, der Spiegel macht seinem Ruf als Bildzeitung des pseudo-Intellektuellen mal wieder alle Ehre. Von der Bild war ja sowieso nichts anderes zu erwarten.

Zum Thema:
Die neue Rechtschreibung ist wahrlich nicht der Weisheit letzter Schluß (pardon, Schluss :wink:), aber ein Fortschritt gegenüber der alten Rechtschreibung ist eindeutig erkennbar, z.b. die bereits von Asamandra angeführte neue ss-regel (wer dabei an Hitler denkt ist Antisemit :wink: ). Und mal ehrlich, wenn wir bisher nach der jetzt neu eingeführten Rechtschreibung gelebt hätten und jetzt die alte Rechtschreibung eingeführt würde (ist möglich diese Worte zu verstehen was ich sage?) wäre das Gezeter heuer noch grösser.

Allerdings geht mir die Reform auch lange nicht weit genug, ich hätte es z.B. als positiv empfunden wenn die Großschreibung wegfallen würde und alles bis auf Eigennamen klein geschrieben würde (ähnlich wie im Englischen).

Aber wer weiss, vielleicht kommt nach Hartz4 nun bald Rechtschreibreform 2 :D.
 

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