Pastafaris zahlen 1'000'000 $

Goatboy

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Gammel, wenn sechs Milliarden Menschen menschliche Eltern haben, dann beweist es empirisch nichts weiter, als dass sechs Milliarden Menschen menschliche Eltern haben. Es beweist nicht, dass der sechsmilliardenerste nicht vom Auspuffendtopf eines Mini Cooper geboren werden wird. Es macht es lediglich unwahrscheinlich (sogar ziemlich unwahrscheinlich, wenn wir ehrlich sind...), aber empirisch kann man es nicht ausschließen. Ich bin mir gerade nicht sicher, ob man aufgrund von Empirie überhaupt irgendetwas beweisen oder ausschließen kann, vermutlich ist das auch der Witz an der ganzen Sache.
 

Gammel

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agentP schrieb:
Ich würde sagen, dass eine seriöse wissenschaftliche Position wäre, dass vereinzelte autogame Menschen zu Zeiten Jesu entsprechend dem aktuellen Forschungsstand sehr unwahrscheinlich, aber nicht auszuschliessen sind.

Ok, aber einzelne autogame Menschen sind auch zu unseren Zeiten sehr unwahrscheinlich, aber nicht auszuschliessen. Wie unwahrscheinlich muss das sein, das deren Nichtexistenz 'empirisch' bewiesen ist.

Wie oft muss ich einen Stein nach oben schmeissen (bzw. wieviel % der im Universum vorhandenen Steine), um empirisch bewiesen zu haben dass diese dem Gravitationsgesetz folgend wieder nach unten faellt. Oder wie schliesst du wissenschaftlich aus, das der naechste Stein (naechste Wurf) sich nicht komplett anders verhaelt.

Was sind denn dann nun objektive Kriterien fuer diesen 'empirischen Beweis' der gefordert wird ?

@Goatboy
stimmt. Dann kommen wir zu dem schluss wir koennen nichts empirisch beweisen. Wo ist dann aber der Witz an der Sache?
 

Goatboy

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Na der Witz ist, dass jede Religion letztlich einzig darauf gründet, dass man ihr Gegenteil nicht empirisch beweisen kann. Ist doch lustig, oder? Man könnte auch sagen lächerlich, aber wir sagen mal lustig.
 

Gammel

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Goatboy schrieb:
Na der Witz ist, dass jede Religion letztlich einzig darauf gründet, dass man ihr Gegenteil nicht empirisch beweisen kann. Ist doch lustig, oder? Man könnte auch sagen lächerlich, aber wir sagen mal lustig.

Aber eben sagtest du doch noch man kann nichts empirisch beweisen? Wieso dann jetzt die Einschraenkung auf das Widerlegen von Religionen ?

Das kommt darauf an, was man als empirischen Beweis aktzeptiert. Ich zitiere mals aus dem selben Wiki-Artikel

2008 interpretierte Henderson die wachsende Piraten-Aktivität am Golf von Aden als einen weiteren empirischen Beweis für die Richtigkeit des Erderwärmungs-Dogmas, denn es sei festzustellen, dass Somalia weltweit die höchste Piraten-Dichte und gleichzeitig die niedrigste CO2-Emission aufweise

Wenn ich eben sowas als 'empirischen Beweis' aktzeptiere, dann ist es einfach ne menge religoesen Unsinn empirisch zu widerlegen. Das Problem ist doch eher, das man die Huerde um etwas als empirisch bewiesen zu titulieren nach eigenen Gutduenken hoch und runter fahren kann, je nachdem ob man dafuer oder dagegen ist.
 

Goatboy

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Ach, du sprichst vom Witz an der Empirie allgemein, ich meinte die Sache mit dem Spaghettimonster.

Empirie ist ja nichts anderes als ein Schlaumeierbegriff für Erfahrung. Ich weiß nicht, ob es da eine offizielle Definition gibt und wie Statistiker und Mathematiker dazu stehen (und genaugenommen habe ich im Augenblick auch gar keine Lust, mich damit zu beschäftigen), aber ich wage hiermit einfach mal die Behauptung, dass empirische Beobachtungen lediglich Vermutungen erhärten oder schwächen, also Trends vorgeben, können, sich aus ihnen jedoch keine endgültigen Beweise oder Widerlegungen ableiten lassen.
 

agentP

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Wenn mir 100mal der Stein auf dem Fuss faellt, dann halte ich es fuer aus erfahrung bewiesen, dass Steine nach unten fallen. Empirisch bewiesen.

Nicht wirklich. Du hast das strenggenommen lediglich im Rahmen einer ziemlich eingeschränkten Versuchsanordnung bewiesen: Bestimmte Schwerkraftverhältnisse, Windverhältnisse, etc. Änderst du die Rahmenbedingungen, könntest du zu einem anderen Ergebnis kommen.
Deine Theorie bezüglich menschlicher Eltern bei menschlichen Kindern funktioniert für dich und mich vermutlich wunderbar. In einer Versuchsanordnung bei der ein allmächtiges übernatürliches Wesen im Spiel ist, könnten auch ganz andere Ergebnisse rumkommen. :wink:

Aber eben sagtest du doch noch man kann nichts empirisch beweisen?
Deswegen heisst es ja in der Wissenschaft auch so schön: "Eine Hypothese/Theorie ist genau so lange gültig, bis sie durch eine bessere ersetzt werden kann." Ist ja auch nicht so, dass nicht Theorien die schon fast als unumstösslich gelten plötzlich kippen.
Ein Beispiel aus den Neurowissenschaften, das in den letzten Jahren durch die Presse ging war die "Adulte Neurogenese". Da ist man aufgrund empirischer Erkenntnisse jahrzehntelang davon ausgegangen, dass sich beim Menschen im Erwachsenenalter keine neuen Nervenzellen im ZNS bilden können. Mittlerweile weiss man es besser, ebenfalls auf Basis empirischer Forschung.
 

NoToM

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Wiki mal wieder:

Der induktive (empirische) Beweis wird anhand von Beobachtungen und Erfahrungen geführt und kann daher grundsätzlich keine absolute Gewissheit über den Wahrheitsgehalt einer Aussage über eine unbestimmte oder unendlich große Menge verschaffen.

Somit kann der Wettbewerb als reine, wahrscheinlich ironisch gemeinte Provokation gesehen werden.

Allerdings muss man dazu erwähnen, dass die Definition von Wahrheit nach wie vor eines der grössten philisophischen Probleme darstellt.
Herr Popper geht sogar so weit, dass er behauptet, dass selbst wenn es eine absolute Wahrheit geben sollte, wir sie niemals beweisen können.

Wiki schrieb:
Logisch-empiristische Bildtheorie
Auch innerhalb des Logischen Empirismus findet sich eine Abbildtheorie der Wahrheit. Klassisch wird diese im Werk des frühen Wittgenstein ausgearbeitet. Im Tractatus Logico-Philosophicus[13] geht Wittgenstein zunächst davon aus, dass wir uns Bilder von der Wirklichkeit machen. Sie sind ein „Modell der Wirklichkeit“ (2.12). Bilder drücken sich in Gedanken aus, deren Gestalt „der sinnvolle Satz“ darstellt (4).

Wittgenstein definiert die Wirklichkeit als „die Gesamtheit der Tatsachen“ (1.1). Tatsachen sind bestehende Sachverhalte, die von bloßen, nicht bestehenden Sachverhalten zu unterscheiden sind (2.04–2.06). Sie bestehen aus Gegenständen oder Dingen und der Verbindung zwischen ihnen (2.01). Auch der Satz ist eine Tatsache (3.14). Eine Tatsache wird zum Bild durch die „Form der Abbildung“, die sie mit dem Abgebildeten gemeinsam hat. Wittgenstein versucht dies an folgendem Beispiel deutlich zu machen:

„Die Grammophonplatte, der musikalische Gedanke, die Notenschrift, die Schallwellen, stehen alle in jener abbildenden Beziehung zueinander, die zwischen Sprache und Welt besteht.“

– Ludwig Wittgenstein: Tractatus Logico-Philosophicus. 4.014.

Ebenso wie die Notenschrift ein Bild der durch sie dargestellten Musik ist, stellt der Satz „ein Bild der Wirklichkeit“ dar (4.021). Ein Satz besteht aus Namen und den Beziehungen zwischen ihnen. Er ist wahr, wenn die in ihm enthaltenen Namen auf reale Gegenstände referieren und die Beziehung zwischen den Namen der zwischen den referierten Gegenständen entspricht.

http://de.wikipedia.org/wiki/Wahrheit

Das in meinen Augen perfide an allen Religionen ist die Art, wie sie verkauft werden. Man spricht nicht von Wahrheit, sondern vom glauben an Wahrheit. Jede logische Argumentation ist damit ausgehebelt und jeglicher interpretation Tür und Tor geöffnet.
Verstanden habe ich noch nie, was es für ein Verlust für das Leben sein soll, die Wahrheit, sollte es sowas geben, nicht zu kennen.
 

Gammel

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agentP schrieb:
Deine Theorie bezüglich menschlicher Eltern bei menschlichen Kindern funktioniert für dich und mich vermutlich wunderbar. In einer Versuchsanordnung bei der ein allmächtiges übernatürliches Wesen im Spiel ist, könnten auch ganz andere Ergebnisse rumkommen. :wink:

Warum funktioniert das fuer dich und mich wunderbar, fuer Jesus aber nicht? Ich weiss vermutlich genausoviel ueber dich wie ueber Jesus (also nichts). Ich kenne weder deine Mutter noch Maria, noch bin ich bei einer der Zeugungen persoenlich Zeuge gewesen. Insbesonderer weiss ich weder bei dir noch bei Jesus ob ein Spagettimonster gerade in der Gegend war.

Warum sollte ich mir bei dir nun sicherer sein, dass du nicht vom Spagettimonster abstammtst, als bei dem Jesustyp?
 

NoToM

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Gammel schrieb:
Warum sollte ich mir bei dir nun sicherer sein, dass du nicht vom Spagettimonster abstammtst, als bei dem Jesustyp?

Naja, zumindest könnte seine Mutter zum Sachverhalt befragt werden. Bei Jesus gestaltet sich das etwas schwieriger.
 

Gammel

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NoToM schrieb:
Naja, zumindest könnte seine Mutter zum Sachverhalt befragt werden. Bei Jesus gestaltet sich das etwas schwieriger.

Was ist wenn agents Mutter aber tot ist?
Kannst du empirisch Beweisen das Maria nicht doch noch lebt ?
Welche Zeugenaussage liegt von Maria vor ? Vom Spagettimonster ist da nie die Rede....
 

agentP

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Das ist doch genau der Punkt: Wissenschaft kennt diese Unsicherheit, dieses Fehlen absoluter Gewissheit, Religion nicht. Genau darauf zielt doch der die Nummer der Pastafaris ab.
Das Ganze ist natürlich zusätzlich noch im richtigen Kontext zu sehen: Die Forderung die nicht-Existenz Gottes mit wissenschaftlichen Mitteln zu beweisen ist ein ganz klassisches Argument religiöser Fundamentalisten. Da dies natürlich ein Ding der Unmöglichkeit ist, dient diese Forderung im Prinzip -und so ist in der Regel die weitere Argumentationslinie- die Unzulänglichkeit der Wissenschaft zu beweisen. Oder es wird die Tatsache, dass die Wissenschaft diese Nicht-Existenz nicht beweisen kann gleich direkt als Beweis für seine Existenz angeführt. Die Pastafaris drehen den Spiess einfach um. Es geht nur darum zu zeigen, dass so etwas als Beweis nix taugt, weil man statt dem abrahamitischen Gott in die Forderung auch Zeus, Wotan oder das Spaghettimonster einfügen kann und der wissenschaftliche Beweis immer ein Ding der Unmöglichkeit ist. Analog zur Argumentation, dass die Unmöglichkeit des Beweises von Gottes Nichtexistenz ein Beweis seiner Existenz ist, würde sich ergeben, dass auch das Spaghettimonster, der Osterhase oder das romulanische Reich existieren. Um nix anderes geht es und ich finde das ist ein völlig legitimes Ansinnen.


Welche Zeugenaussage liegt von Maria vor ? Vom Spagettimonster ist da nie die Rede....

Gar keine Zeugenaussage liegt da vor. Es gibt die Bibel, deren Texte Jahrzehnte nach der Geburt entstanden sind und die allerdings ebenfalls behauptet, dass Jesus Vater eben kein Mensch sondern Gott in seiner Manifestation als Heiliger Geist Maria gepimpert hat.
So gesehen gibt es für diesen speziellen Fall einen einzigen Beleg, der ebenfalls nicht von einem menschlichen Vater ausgeht.
 

Gammel

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@AgentP

99% Zustimmung. Und ich find das Spagettimonster doch auch super.

Trotzdem gibt es in der Wissenschaft sowas wie gesicherte Erkenntinss (wie z.b. die Energieerhaltung, ..etc). D.h. nicht, das man nicht sofort bereit ist diese Erkentniss zu verwerfen, wenn sie sich als falsch erweist.

Wenn du mich aber nun fragst, ob ich eher auf die Energieerhaltung oder auf einen Menschlichen Vater Jesus setzen soll, dann setzt ich sofort auf den menschlichen Vater Jesus.

Fuer mich ist ein menschlicher Vater Jesus empirisch besser gesichert, als Energie oder Impulserhaltung oder andere 'gesicherte' wissenschaftliche Theorien. Beides sind eben keine absoluten Wahrheiten, sowas kenn ich nicht.

Wenn aber nichtmal die 'gesicherten Theorien' als empirisch Bewiesen gelten, dann ist dieser Ausdruck voellig inhaltsleer.

Die Theorie 'XY ist Jesus Vater' ist in der richtigen Formulierung sicher nicht widerlegbar. D.h. fuer mich aber doch nicht das die Theorie 'Mensch ist Jesus Vater' deswegen nicht als 'gesichert' angesehen werden kann. Ich kann mir viele nicht widerlegbare physikalische Theorien ausdenken, ohne dass ich deswegen gleich die die Energieerhaltung in Zweifel ziehen muss.

PS: Und in der Formulierung soll ich nicht etwas widerlegen, sondern empirisch etwas beweisen. Widerlegen kann ich nicht. Aber empirisch sind alle Soehne menschlicher Frauen keine Abkoemmlinge des Spagehettimonsters.
 

agentP

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Trotzdem gibt es in der Wissenschaft sowas wie gesicherte Erkenntinss (wie z.b. die Energieerhaltung, ..etc).

Würde ich nicht so sehen:

Wenn von gesicherter Erkenntnis gesprochen wird, steht dahinter die Vorstellung, dass die Erkenntnis durch wissenschaftlichen Nachweis belegt werden kann. Doch haben gerade die neuesten naturwissenschaftlichen Forschungen (Quantenphysik) gezeigt, dass zumindest in gewisser Hinsicht Aussagen nur mit Wahrscheinlichkeit gemacht werden können. Auch gilt in der Mathematik der Gödelsche Unvollständigkeitssatz, nach dem es in jedem System Aussagen gibt, die nicht innerhalb des Systems als wahr oder falsch bewiesen werden können. Dies führt zu Fragen, ob es überhaupt eine gesicherte Erkenntnis geben kann. Angesichts der Funktionsweise und der Täuschbarkeit der menschlichen Wahrnehmung entstehen darüber hinaus Fragen nach der Beschaffenheit der Realität, ob und inwieweit die Art der Erkenntnisgewinnung bereits die Erkenntnisinhalte beeinflusst.
http://de.wikipedia.org/wiki/Erkenntnis


Warum sollte ich mir bei dir nun sicherer sein, dass du nicht vom Spagettimonster abstammst, als bei dem Jesustyp?

Die Pastafarians wollen für die Million ja nicht, dass du ihnen erzählst, dass es da eine gute Theorie gibt, die eine prima Erklärung für die wirkliche Vaterschaft Jesu liefert, sondern sie wollen, dass du diese Theorie am konkreten Einzelfall Jesu überprüfst. In etwa so wie der Physiklehrer an der Schule einen empirischen Beweis für den Impulserhaltungssatz liefert, indem er ein Pendelmobile vorführt.
 

Goatboy

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Beim Energieerhaltungssatz kannst du auf Empirie pfeifen, weil du den Beweis mathematisch herbeiführen kannst, und der ist dann bombenfest (außer unsere gesamte Mathematik ist falsch...). Und wenn etwas mathematisch gesichert ist, dann kann es auch empirisch nieniemalsnicht anders sein.

Im Weiteren hat agentP recht. Wenn man die Quantenmechanik einbezieht, dann ist gar nichts mehr sicher. Was für 'ne Freakshow, wenn die Wirkung der Ursache vorausgeht...
 

Gammel

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agentP schrieb:
Würde ich nicht so sehen:
Weil du hier wohl meine 'sichere Erkenntnis' mit absoluter Wahrheit verwechselt. In der Physik "darf" ich jederzeit den Energierhaltungssatz zu rate ziehen, um z.b. Rechnungen zu vereinfachen. Meine Berechnung is dann richtig, angemommen die Energieerhaltung gilt. Das brauch ich dann aber nicht jedesmal dazu zu schreiben, weil dies allgemein als richtig angemommen wird. Das meine ich mit 'sicherer Erkenntnis'.

Die meisten 'Beobachtungen' sind eh indirekt, d.h., sie bauen auf anderen Erkenntnissen auf, die ich als wahr annehmen muss. Menn ich die Maxwellschen Gleichungen, das Gravitationsgesetz, etc. nicht als 'wahr' vorraussetze, kann ich ausser dem Ball der die schiefe Ebene runter kullert wohl keine Vernuempftige beobachtung machen.

Das ich mir aus Erkennnistheoretischer Sicht nicht sicher sein kann, d.h. das es fuer mich keiner Absoluten Wahrheiten gibt. Ja. Stimmt!

ABER: Es nuetzt aber nichts ueber Gott und die Welt zu philosophieren, wenn ich nichtmal davon ausgehen darf, dass mein Gesraechspartner ueberhaupt existiert.

Ich rede von einer praktisch pragmatischen Definition von 'sicherer Erkenntnis'. Ich kann ueber nichts diskustieren, wenn ich keine Argumente benutzen darf.

Die Pastafarians wollen für die Million ja nicht, dass du ihnen erzählst, dass es da eine gute Theorie gibt, die eine prima Erklärung für die wirkliche Vaterschaft Jesu liefert, sondern sie wollen, dass du diese Theorie am konkreten Einzelfall Jesu überprüfst.
Die wollen einen emprischen Beweis fuer folgende These
"Jesus Vater war nicht das Spagettimonster".

Im eglischen: produce empirical evidence which proves

<empirical evidence>: Jeder Sohn einer Frau ist kein Abkoemmling des Spagettimonsters. Durch tausendfache Beobachtung hat man hier 'empirical evidence'

<which proves>: Jesus ist Sohn einer Frau.

Ich muss in der Physik nicht fuer jedes Helium Atom das Spektrum ausmessen. Ich gehe davon aus, das die Helium Atome auf alpha-centauri genau so funktionieren wie hier. Nur dann kann ich ueber die Rotverschiebung + andere gesicherte Erkenntnisse z.b. die Entfernung von Sternen bestimmen.

Was du da verlangst geht ueber wissenschaftliche standards hinaus, bzw. ist unwissenschaftlich. Ich will in der wissenschaft vorraussagen machen, d.h. etwas ueber sachen aussagen, die ich nicht gemessen habe. Ich will vorher wissen, ob das Flugzeug fliegt, nicht nacher nur feststellen ob es abgestuertzt ist.

Goatboy schrieb:
Beim Energieerhaltungssatz kannst du auf Empirie pfeifen, weil du den Beweis mathematisch herbeiführen kannst, und der ist dann bombenfest (außer unsere gesamte Mathematik ist falsch...). Und wenn etwas mathematisch gesichert ist, dann kann es auch empirisch nieniemalsnicht anders sein.

Und was schert sich die Natur nochmal darum, was die Mathematik vorraussagt? Du brauchst immer Vorraussetzungen um was mathematisch zu beweisen.

Newton + Mathematik ergibt Energieerhaltung.
Newton gilt nicht.
Quantenmechanik + Mathematik ergibt Energieerhaltung.
Quantenmechanik gilt auch nicht
...

Es gibt so viele offene Enden in der Physik. Die Energieerhaltung wird mit sicherheit ueberleben, da sie auf einem Symmetrieargument fusst und daher relativ Theorieresistent ist. Aber wer sagt, das jede Theorie diese symmetrie aufweisen muss. Das sagen uns empirische Argumente. Wir messen Energieerhaltung, darum konstruieren wir nur solche Theorien die diese haben. Den Kreisschluss zu machen, das meine so konstruierten Theorien 'bombenfest' mathematisch die Energieerhaltung beweisen ist , mit verlaub, albern.

Jesus hingegen, wenn es ihn gab, hatte mit ziemlich hoher Sicherheit einen menschlichen Vater. Wenn ich darauf wetten sollte, dann auf Jesus Vater und nicht auf die Energieerhaltung!

Wenn man die Quantenmechanik einbezieht, dann ist gar nichts mehr sicher. Was für 'ne Freakshow, wenn die Wirkung der Ursache vorausgeht...
Wo geht die Wirkung der Ursache Vorraus ??!?!
 

Simple Man

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Jesus hingegen, wenn es ihn gab, hatte mit ziemlich hoher Sicherheit einen menschlichen Vater.
Ja, natürlich ... was auch sonst ... darum ist es ja Glaube: etwas für wahr halten, was "nicht geschehen" sein kann ... sei es die Jungfrauengeburt, die Auferstehung Jesus oder das laufen über das Wasser ... logisch oder empirisch begründbare Widerlegungen in Religionsfragen haben für mich ja immer diesen Beigeschmack der Kontrapunkt-Übungen in der Musik ... sie sind für den Gläubigen aber schlicht irrelevant, da es gerade die "Unmöglichkeit" ist, die den Glauben begründet ... :egal:
 

Gammel

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Simple Man schrieb:
... sie sind für den Gläubigen aber schlicht irrelevant, da es gerade die "Unmöglichkeit" ist, die den Glauben begründet ... :egal:

Stimmt ja alles.

Der Punkt um den es mir aber geht:
Der Pastafari, der mir eine Million für den empirischen Beweis zahlt, dass das Spagettimonster nicht der Vater Jesus ist, der es aber besser weiss, weil er kein echter Gäubiger ist, sonder diese nur nachäfft.

Befindet der sich

a) auf der sicheren Seite, weil dies bei egal welcher Definition von 'empirischer Beweis' eh von Prinzip her unmöglich ist.

oder

b) auf wackligen Boden und muss dieselbe Resistenz gegen logische Argumente nachäffen, wie die wirklich Gläubigen sie vormachen. Er würde mir aber, wenn er ehrlich und nicht im nachäffmodus waere, die 1 Million auszahlen (muessen).
 

Simple Man

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:egal:

Ich finde die ganze Nummer infantil ... und halte sie auch nicht für den Versuch des Vorhaltens eines Spiegels ... ich meine: einen wahren Gläubigen, der wird sich davon nicht beeindrucken lassen, schließlich ist es gerade die Unmöglichkeit, die eine der Grundlagen seines Glaubens ist ... Leute wie uns hier, die nicht gläubig sind oder wie die Pastafarians, ja, die können dann herzhaft lachen ... :roll: ... wobei sich fragt, worüber, denn dass ein Gott nicht wirklich beweisbar ist ... ja, Glückwunsch, welch neue revolutionäre Erkenntnis ... naja, und dann gibt es die große Gruppe der Leute, die das Thema Religion sowieso nicht interessiert ... die wissen entweder sowieso nicht, was das Spaghettimonster sein sollen - oder es interessiert sie schlicht nicht ...

Somit dient das ganze imhO eh eher dazu, über Gläubige bzw. Teile derer Glaubensdogmen herzhaft zu lachen ... kann man ja machen, wenn man möchte, Humor ist nun mal sehr subjektiv, man kann sich dabei auch ganz toll schlau vorkommen, hat ja jeder das Recht dazu ... aber dann nehme ich mir auch die Freiheit heraus zu sagen, dass ich das reichlich infantil finde ... :egal:
 

agentP

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Weil du hier wohl meine 'sichere Erkenntnis' mit absoluter Wahrheit verwechselt.
Wenn dann verwechselt das der Verfasser des einschlägigen wikipedia-Artikels.

Ich muss in der Physik nicht fuer jedes Helium Atom das Spektrum ausmessen.
Nochmal: Das ist völlig richtig, aber wenn dein Professor aber an der Uni in der Prüfung genau das verlangt, dann kannst du nicht schreiben: "Muss ich nicht, das ist bereits gesicherte Erkenntnis!". Genauso verlangen die Pastafaris hier, dass du die Vater-Mensch These genau an diesem Fall belegst, wenn du eine Million haben willst. Wo ist das Problem?

@simple
Wie gesagt: Ich denke das zielt in Richtung "Intelligent Design" und da wird ja sehr wohl versucht Glauben auf (pseudo-)wissenschaftliche Basis zu stellen. Einen 7-Tage Kreationisten oder Charismatiker wirst du damit natürlich gar nicht erreichen, das ist richtig, aber du kannst die Schwächen in manchen ID Argumentationen aufzeigen.
 

NoToM

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Simple Man schrieb:
:egal:
Ich finde die ganze Nummer infantil ...

Wenn man der Hintergrund kennt, erscheint die "Nummer" vielleicht in einem anderen Licht:

http://de.wikipedia.org/wiki/Fliegendes_Spaghettimonster#Idee_und_Verbreitung

Je nach Blickwinkel ist auch "das leben des Brian" infantil, aber gerade vielleicht desshalb lustig

Hier noch ein bemerkenswerter Kommentar zum Thema aus einem Katholischen-Forum:

In den USA soll es eine "Spagetti-Monster-Sekte" geben!
So blöd kann etwas nicht sein, dass es (heutzutage) nicht geglaubt wird!
Die Wahrheit - oder nennen wir sie "eine glaubwürdige Lehre"(!) - lehnt man dagegen ab....
http://www.kathnews.com/index.php?page=Thread&threadID=5956

Wow... 8O :?!?: :hide:

Sowas macht mir angst...
 

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